Die kleinen Dinge, die sich einschleichen.

  • Das kennt glaube ich jeder, der schon seit längerer Zeit mit seinem Hund zusammen lebt. Bei mir und meiner Töle sind es nun gute 3 Jahre und es haben sich so Kleinigkeiten eingeschlichen, die man selber gar nicht merkt, die aber andere Leute verblüffen können.

    Ein Beispiel. Am Dienstag war ich beim Friseur. Die Friseurin ist eine alte Bekannte und gute Freundin meiner Tante und wir kennen uns auch schon aus meinen Jugendtagen. Poco ist immer gern gesehen bei ihr, weil sie ihn ja nun auch schon kennt und er sich zu benehmen weiß. Während mir also Strähnchen verpasst wurden, lag Poco unter der Theke um nicht im Weg zu sein. Neben ihm lag seine Leine, die ich dort hin geworfen hatte. Als dann alles erledigt war und wir gehen konnten, sagte ich beiläufig, als würde ich mich mit der Bekannten unterhalten: "Gib mir mal bitte die Leine!" Poco wischt unter die Theke und bringt mir die Leine und reicht sie mir. Meine Bekannte stand lachend da und meinte, dass sie sowas noch nie gesehen habe. Da ist mir erstmal aufgefallen, was mein Hund da eigentlich kann. Denn wir haben das nie so wirklich geübt. Heute habe ich das selbe zu ihm gesagt, als wir meine Oma besuchen waren und auch da hat er sofort die Leine geholt und in meine Hand gelegt.

    Das sind so kleine Dinge, die sich mit der Zeit einbürgern und die man gar nicht richtig geübt hat. "Mach mal Pause!" ist auch so ein Beispiel. Mein Hund legt sich dann sofort hin und ruht sich aus. Viele Dinge zeichnen sich dadurch aus, dass sie einem gar nicht so unbedingt auffallen und deswegen kann man sie kaum benennen.

    Habt ihr auch solche Dinge, die ihr erzählen könnt? Dinge von denen ihr euch gar nicht so richtig erklären könnt, wann der Hund das begonnen hat und vorallem, wie er es gelernt hat, wenn es um den Alltag mit euch und dem Hund geht?

    Dieses offensichtliche Zusammensein, Zusammenleben und Zusammengehören löst bei mir ein warmes Gefühl im Magen aus. Im Augenblick kann ich sagen, bin ich da, wo ich immer mit einem Hund sein wollte: Wir sind ein Team. Und das macht mich wahnsinnig glücklich und auch stolz auf meinen kleinen Dicken.

  • Ja genau sowas! :lol: Die Hündin meiner Eltern hat sich auch etwas schönes ausgedacht. Meine Mama sitzt gern auf dem Boden und wenn der Wassernapf der Hündin leer war, hat Daika gewartet bis meine Mama was trank und hat ihr während dessen den Mundwinkel geleckt. Da wusste meine Mutter dann, dass Daika Durst hatte und der Napf leer war.

  • Wow, das mit der Leine ist ja praktisch - da muss man sich nicht mal mehr bücken :D. Und "mach mal ne Pause" .. da kämpfen andere Jahre, so ein Kommando einzuführen (mich eingeschlossen :ops:)..
    Wir haben vielleicht auch sowas, was du meinst:
    Unsere Wohnung geht über zwei Stockwerke, und irgendwie ist es so passiert, dass Wayne immer an der Treppe wartet, wenn wir runter wollen. Ich klopf dann mit meinen Handflächen gegen meine Schenkel, woraufhin er sich dran aufstellt und ganz lang macht, so dass ich ihn gut hochnehmen und runtertragen kann (ist ja schon ein ganz schöner Brocken :lol: ). Jedenfalls auch sehr rückenschonend (wenn man denn überhaupt drauf steht, seinen Hund rumzutragen :muede: .. bei uns ist das ne Mischung aus Gag und Gelenkeschonen wg. Treppenlaufen).
    Ich würde ihm ja gerne beibringen, mir direkt auf den Arm zu springen, aber ich befürchte, dafür isser ein bissl zu groß/ich zu klein :ops:

  • Das mit der Leine ist ja süß.
    Daran sieht man, wie schlau unsere Vierbeiner wirklich sind.

    Gestern war ich im Waschkeller, um Wäsche zu falten. Atti lag neben mir, mein Mann war im Kellerbad und wurschtelte da herum.
    Da mal wieder nur 1 Socken vorhanden war (bei uns verschwinden merkwürdigerweise Socken in der Waschmaschine :???: ) sagte ich zu Atti:
    "Bring Jupp den Socken" und Atti zog mit dem Socken ab.

    Das habe ich vorher noch nie versucht, doch Hund wusste direkt, was ich wollte

  • Wir haben etliche so Dinge, auch wenn sie weniger spektakulär sind.

    Unsere Hunde verstehen
    "lass mich in Ruhe", "du bist lästig", "du gehst mir auf den Nerv" und verziehen sich dann. Auf "Geh da rüber", "warte kurz", "bleib kurz da", "setz dich hin", "leg dich hin",... reagieren auch alle unsere Youngster.

    Einfach weil sie im täglichen Leben sehr viel bei uns sind und wir uns sehr viel mit ihnen Unterhalten.

    Gipfel des Ganzen, war als ich mit unseren Daika das Fuss-gehen ohne Leine und mit Ablenkung einfach mal probieren wollte. Klar wollte sie als erster sofort zum fremden Hund (die Ablenkung) aber auf "Daika, jetzt BLEIBST du aber da und gehst bei Fuss!" kam sie einfach wieder zurück und ging Bei Fuss :???: . Das hatten wir nie geübt! Und als Junghund hat schaffte sie es nicht mal an der Leine ordentlich an einem Hund vorbeizugehen :???: .

    Ergo: mit guter Bindung lösen sich so manche Erziehungsprobleme einfach in Luft auf.

  • Also beim Hund meiner Mutter heißt "mach Platz" auch wirklich Platz machen, das heisst er steht auf udn geht aus dem weg (ZB wenn er vorm Kühlschrank liegt und wir da ran müssen).

    "Mach schlappa" ist das trinken auf befehl. Wird gerne mal vergessen, wenn man vom Toben so kaputt ist, dass man kaum ncoh laufen kann... "Mach schlappa" gesagt und flugs wird getrunken.

    all diese "Befehle" kennt natürlich jetzt auch meien Hündin.

    Außerdem wurde beiden von anfang an beigebracht auf Befehl zu pinkeln "geh puschern" und zu kacken "mach Kacka" :lol:

    Hilft aber ungemein beim stubenrein bekommen!

    Ebenso kennen beide Hunde den Fingerzeig rechts oder links als bedeutung dafür, wo sie laufebn sollen und wo wir langgehen (zB bei einer Weggabelung).

  • Manchmal ist es wirklich verblüffend. Ich rede ja viel in ganzen Sätzen mit Amy und sie hört die Kommandos dort raus - denke ich zumindest. Vieles machen die Hunde ja aber auch am Ton usw. aus, das ist mir gestern abend nochmal besonders aufgefallen:

    Wir haben mit ca. 20 Mann bei uns auf der Terrasse gegrillt und Amy war durch einen Besucherhund ( den sie nicht mochte ) ein wenig gestresst . Meine Tochter hat sich irgendwann auf die Gartenliege zum Lesen gelegt und Amy hat die Chance genutzt und sich zu ihr gelegt. Da saß meine Kurze mit dem Buch in der einen Hand und die andere Hand in Amy's Fell vergraben - ein wirklich ruhiges und süßes Bild. Besucher, die zum Teil auch Hunde haben, sind auch auf dieses Bild aufmerksam geworden und wir haben sie beobachtet. Dann stand meine Kurze auf und legte das Buch weg, Amy guckte und meine Tochter sagte etwas zu ihr, bevor sie zur Terrasse kam um etwas zu Trinken.
    Ich habe gefragt, was sie zu Amy gesagt hat. Daraufhin meine Tochter: Ich hab gesagt, " kannst liegenbleiben, ich komme gleich wieder".

    Wie auch immer der Hund sie verstanden hat, Amy hat aufmerksam gewartet, bis meine Tochter wieder bei ihr war. Kinder und Hunde verstehen sich auch einfach :liebhab: .

  • Was für eine schöne Geschichte! Ich glaube du warst es auch, die das tolle Bild von Hund und Tochter auf dem Liegestuhl mal eingestellt hat, stimmt das? Hunde und Kinder haben noch eine ganz andere Beziehung zueinander, als Hunde und Erwachsene. Leider gehen uns viele Instinkte im späteren Alter verloren...

  • Zitat

    Was für eine schöne Geschichte! Ich glaube du warst es auch, die das tolle Bild von Hund und Tochter auf dem Liegestuhl mal eingestellt hat, stimmt das?


    Stimmt ... und danke =) .

    Zitat


    Hunde und Kinder haben noch eine ganz andere Beziehung zueinander, als Hunde und Erwachsene. Leider gehen uns viele Instinkte im späteren Alter verloren...

    Genau das meine ich aber, ich denke, was bei Kindern und Hunden noch natürlich funktioniert, da können wir auch wieder hinkommen. Nämlich wenn wir uns gut kennen und dann das Hirn mal ausschalten - Du hast sicher auch nicht nachgedacht, ob Dein Hund das kann, Du hast ganz natürlich mit ihm gesprochen, stimmts ?

    Verlorenes kann wieder gelernt werden :yes:,
    hoffnungsvolle Grüße, Jana ;)

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