Freundschaftsdienst an Rotti Besitzer?

  • Hallo liebe Foris!

    Ich hab mal wieder ein Anliegen, erst mal die Vorgeschichte:

    Heute habe ich einen Rotti-Besitzer getroffen, den ich schon seit längerem kenne und mich gut mit ihm verstehe. Er hat zwei Rottweiler Weibchen, Geschwister, und die müssten jetzt knapp zwei Jahre sein.
    Ich kenne die auch vom Welpenalter an.
    Er gibt sich viel Mühe in der Erziehung, hat aber nicht so viel Ahnung (z.B. Welpenschutz). Das positive ist, er ist für Tips immer empfänglich. So hat ihm zum Beispiel eine andere HH hier geraten mit Leckerlis zu arbeiten.

    Heute hat er mich dann mit der Frage überrumpelt, ob ich den Hund haben will, oder jemanden kenne der sie nehmen würde (nur eine von den zweien). Ich fragte erstmal warum er sie denn abgeben will. Er sagte, sie wäre so ängstlich und er weiß nicht mehr was er mit ihr machen soll. Als Begründung für ihre Ängstlichkeit sagte er, dass als er sie 2 Monate weggegeben hatte (andere Hündin hatte Beinverletzung und musste scheinbar intensiv versorgt werden), sie dort schlecht behandelt wurde.
    Ich hab ihm dann erstmal zur HuSchu geraten, aber da war er nicht begeistert von. Er hätte gerne die leichte Lösung, den Hund eine zeitlang wegzugeben und ihn fertig therapiert wieder zu bekommen :roll:

    Naja das Ende vom Lied war dann, dass ich ihm angeboten habe ihm mal ein paar Tips zu geben und ihm zu helfen besser mit der Hündin zurecht zu kommen. Und ihr halt auch die Ängstlichkeit ein Stück zu nehmen. Da Nele auch so eine Ängstliche und Sensible ist, denke ich ihm da auch gut helfen zu können.

    Jetzt meine Fragen an euch:

    Hat das jemand von euch schon mal gemacht, jemanden sozusagen HuSchu-Stunden light zu geben und wie waren die Erfolge oder Misserfolge?

    Habt ihr Ideen welche Tips man als erstes geben sollt? Mir fällt immer viel zu viel auf einmal ein :roll:

    Haltet ihr das ganze für sinnvoll, oder sollte er sie doch lieber gleich abgeben? Er hat auch Angst, dass sie den Wesenstest nicht packt und dann würde er sie weggeben. Wisst ihr wie es da ist mit ängstlichen Hunden?

    Ich will mit ihm jetzt auch keine Mega-Trainingseinheiten machen, sondern einfach Tips im Umgang mit ängstlichen Hunden geben. Zum Beispiel die Calming Signals erklären, Vertrauensübungen zeigen usw.

    Danke schon mal für eure Beiträge =)

  • Ganz ehrlich: Tipps geben würde ich, aber so was a la "Hundeschule light", nur weil ich EINEN hund gut erzogen habe, würde ich definitv nicht machen. Da der Rotti auch zum Wesenstest muß, wäre mein erster Ratschlag an den Halter, dass er sich einen guten Trainer holt und ihm dann evtl Hilfe anbieten bei der Umsetzung, man braucht immer mal eine Hilfsperson...
    Die Variante Hundeschule light wäre mir aus zwei Gründen zu riskant:
    1. dieser Hund MUSS den Wesenstest schaffen, weil er sonst abgegeben wird und er hat sowieso schon schlechte Erfahrungen gemacht, die die ganze Sache nicht vereinfachen. Wäre nicht gut, dass evtl durch nicht "richtiges" Training zu verschlimmern
    2. wäre es mir für mich persönlich zu gefährlich. Ein Hundetrainer sieht einfach mehr und auch sehr, sehr viel früher, wann es wirklich gefährlich wird und kann eher reagieren, als wir Otto-Normalhundehalter.

  • Mit Hundeschule light wäre ich auch vorsichtig. Da ist ja eigentlich intensives Training gefordert um wieder Vertrauen aufzubauen. Wie wäre es, wenn er mal Kontakt zur Ortsgruppe des ADRK aufnimmt? Die können ihm da bestimmt Tipps geben was hinsichtlich Ausbildung zu empfehlen ist. Einige Züchter/erfahrene Mitglieder nehmen Hunde auch in Ausbildung - das ist natürlich nicht ganz billig! Wenn Du mir sagst in welcher Region ihr wohnt, kann ich Dir auch die Daten nennen. Ich habe grad die aktuelle Mitgliederzeitung hier liegen ...

  • Was ist denn der ADRK? Wir wohnen in Nürnberg/Fürth also Region Mittelfranken.
    Den Hund zu einem Trainer zu geben halte ich jetzt nicht so für sinnvoll, da der Hund eigentlich die Grundkommandos kennt und ja, wie du auch sagtest, Vertrauen zum Halter aufbauen muss.
    Es sollte jetzt auch nicht so wirken, als würde ich den Hundetrainer bzw. die Hundeschule ersetzen wollen. Ich würde ihm auf jeden Fall weiterhin zur HuSchu raten.
    Ich meinte eher, ihm mal zeigen wo er sich in der Richtung mal weiterbilden kann, also Hundebücher, Internet o.Ä.

    Ich glaube aber, dass er nicht bereit ist sehr viel Geld auszugeben. Da er aber ein Netter ist und sich auch Mühe gibt will ich ihm halt helfen.

    Vielleicht sollte ich noch sagen, dass ich wahrscheinlich mehr Ahnung bei ängstlichen Hunden habe, als der "Otto-Normalhundehalter". Nicht nur wegen meinem eigenen Hund, sondern auch weil ich mich noch mit diversen Büchern theoretisch weitergebildet habe Will mal Hundetrainer oder Tierpsychologe werden :ops:

    Wie schon gesagt will ich trotzdem nicht den Hundetrainer spielen, sondern nur Tips geben und ihn etwas für den Umgang mit ängstlichen Hunden sensibilisieren.
    Ich denke auch nicht, dass ich damit so viel falsch machen kann. Der Hund ist ja auch kein Angstbeisser oder sehr gefährlich.

    Wäre um weitere Tips dankbar.

  • Zitat

    Was ist denn der ADRK?

    das ist der allgemeine deutsche rottweiler klub.

    mir tut der hund sehr leid, der halter muß seinen hund ja sehr lieben :hust: wenn er den hund irgendwo hingibt, hilft es ihm gar nichts, denn er muß die prüfung mit ihr machen. er soll sich einen trainer nehmen und üben. alles andere ist mumpitz, bei dem der hund die rechnung zahlt.

    gruß marion

  • Ich finde, du solltest die Finger davon lassen.
    Tipps kannst du bloß geben, wenn du selbst ausreichend Ahnung hast, wie der Hündin zu helfen ist. Über Dritte irgendetwas weiterzugeben, was dann greifen soll, halte ich für nicht geeignet.

    LG, Friederike

  • Zitat

    Ich finde, du solltest die Finger davon lassen.
    Tipps kannst du bloß geben, wenn du selbst ausreichend Ahnung hast, wie der Hündin zu helfen ist.

    Also kommt, Tips kann man doch immer geben :???: Wie zum Beispiel: wenn du den Hund anstarrst und er schleckt sich daraufhin die schnauze beschwichtigt er, weil ihm der HH zu dominant rüberkommt.
    Darauf kann man doch hinweisen und macht nix kaputt. Hier im Forum gibt man doch auch immer Tips, oder?`Warum also nicht im "wirklichen" Leben?

    Zitat

    Über Dritte irgendetwas weiterzugeben, was dann greifen soll, halte ich für nicht geeignet.

    LG, Friederike

    Was meinst du damit?

  • Anja, ich finde, es ist ein Unterschied, ob du dir hier Tipps für deinen Hund holst und diese dann ausprobierst. Du kannst dann nachfragen, etc.
    Schwieriger wird es bei Tipps, die du von Leuten hier an den Rottweilerbesitzer weiter gibst. Es ist unklar wie du diese transportierst, wie sie der Empfänger auffasst und was dabei für den Hund an Brauchbarem rumkommt.

    Ich gebe hier natürlich nur meine persönliche Meinung wider und erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit.

    LG, Friederike

  • Hallo Anja,

    wenn er sich darauf einläßt, würde ich es probieren.
    Du Du selbst einen ängstlichen Hund hast, kennst Du viele Signale, die er vielleicht übersieht, drüber beugen etc.
    Wenn sie misshandelt wurde, schnelle Handbewegungen vermeiden usw.

    Ich würde mal zu ihm nach Hause gehen und mir das anschauen.

    Dann kannst Du entscheiden, ob Du sowas gewachsen bist.

    Wenn er das Geld für eine Trainer investieren würde und Du nicht weiterkommst, dann würde ich ihm einen Verhaltenstherpeuten suchen, mit dem er arbeiten kann.

    Gruß
    Bianca

  • Kuckuck, ich hab noch ein paar Fragen zum Wesenstest:

    Die Hündin ist knapp 2 - warum hat sie noch keinen Wesenstest, wenn sie doch einen braucht?

    Wie viel Zeit ist noch bis zum Wesenstest?
    Kann man den ggf wiederholen, gibt's ggf ne Nachprüfung oder so was?
    Was würde passieren, wenn der Hund den Test nicht besteht??

    Droht die Hündin aus Angst "nach vorne" zu gehen? Oder ist sie defensiv ängstlich?
    - Das dürfte doch für den Wesenstest einen Unterschied machen, oder nicht?

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