Was "muss" ein Hund mit 4 Monaten alles können?

  • Angeregt durch ein Gespräch mit einer anderen Hundehalterin auf der Hundewiese vorhin, frage ich mich, ob es gewisse "Solls" gibt dahingehend, was ein Hund im Alter meiner Hündin schon alles können sollte. Die andere Hundehalterin erzählte mir sooo unglaublich viele Dinge, die ihr Hund (ebenfalls 17 Wochen) angeblich schon kann, dass ich mich ein wenig erschrocken habe und mich frage, ob ich vielleicht zu wenig mit meiner Hündin arbeite oder zu wenig von ihr fordere. Sie kann bisher Sitz, Platz, Bleib (wobei das nicht ewig funktioniert, sie bleibt zwar, wenn ich mal kurz um nen Baum renne oder aus dem Zimmer gehe, aber ich kann sie beispielsweise nicht im Körbchen ablegen und erwarten, dass sie lange dort liegen bleibt und nicht wieder aufsteht), Pfote, Gib 5, Aus und Nein. Im Moment arbeite ich daran, sie mit "ab" auf ihren Platz zu schicken in der Wohnung und an der Leinenführigkeit (Fuß). Darüber hinaus trainieren wir nach wie vor den sicheren Abruf (mit Schleppleine), was unter Ablenkung manchmal noch schwierig ist, und das Alleinebleiben.
    Ist das für ihr Alter zu wenig? Soll ich das Pensum erhöhen und ihr in kürzerer Zeit mehr beibringen? Der Hund der anderen HH ist schon so weit, dass er sich automatisch links neben sie hinsetzt, sobald die stehen bleibt und all solche Dinge, die ich erst viel später erwarten würde. Sie sagte aber, es sei ganz wichtig, in den ersten Lebensmonaten möglichst viele "Lektionen" in den Hund "reinzupauken" (ihre Wortwahl), damit es für den Hund direkt zur Normalität wird. Da mir generell in den letzten Wochen verstärkt aufgefallen ist, wie viel manche HH von ihren Welpen forden, wollte ich das Thema einfach mal zur Diskussion stellen und mir ein paar Meinungen einholen, ob ich meinen Hund evtl. unterfodere oder ob wir halbwegs "im Plan" liegen (wobei mir natürlich schon klar ist, dass jeder Hund individuell anders lernt) :)

  • Ich denke, man kann einen Hund nur ein gewisses Pensum pro Tag beibringen, ohne zu überfordern. In dieses Pensum fällt für mich aber auch Umweltreize. Sprich: Es wäre mir wichtiger, dass mein Hund Rolltreppen, Bahnsteige, Züge, Autos, LKW, lärmende Kinder, andere Hunde am Gartenzaun etc kennt, als dass er auf Fingerzeig Männchen macht.


    Vielleicht macht die Dame mit ihrem Hund nur UO, aber der Hund hat noch kaum Umweltreize gezeigt bekommen. Reize später beizubringen ist wesentlich schwerer als irgendwelche Kommandos.


    Darum: Ich denke, es gibt kein "Soll" für einen so jungen Hund.


    Edit PS: ich denke auch nicht, dass man bei diesen jungen Hunden von gefestigten Kommandos reden kann. Das dauert sowieso noch und die Pubertät lässt vieles wieder vergessen.

  • Hm, mal überlegen, was konnten meine Hunde mit 4 Monaten :???:


    - ihren Namen
    - Sitz


    Mehr nicht, denn ich habe sonst nichts konditioniert. Das Sitz hat sich eingebürgert, weil die Mäuse vor dem Fressnapf erstmal auf dem Arsch gesessen haben.
    Sonst haben meine Hunde viel gelernt, aber keine Kommandos. Viele andere Hunde, laufen an der Straße, Stadttraining aufgebaut, keine Leckerchen vom anderen Hund klauen, nicht so lange toben, bis man völlig platt umfällt, Leine gehen.


    Gruß
    Bianca

  • Huhu.


    Ich finde du machst genug.
    Die Sachen die du übst sollten erstmal 100% sitzen. Dann kannst du immer noch darauf aufbauen.


    Das allerwichtigste ist ,das dein Hund zu dir kommt wenn du rufst. Und zwar sofort.
    Alles andere kommt mit der Zeit.


    Genisse diese Zeit. Erwachsen wird dein kleier noch schnell genug.


    LG

  • Ich würde das der Lernfähigkeit des Hundes anpassen. Meiner konnte in dem Alter nur zuverlässigen Abruf (was sich mit Eintritt in die Pubertät verschlechtert hat), sitz, nein und gib laut. Sonst konnte der sehr lange nichts, Platz und Bleib hab ich ihm erst recht spät gezeigt, war mir einfach nicht wichtig. Fuß kann er noch gar nicht, nur "bei mir", was eine recht abgespeckte Variante vom "bei Fuß" ist.


    Man muss sich halt überlegen was fürs eigene Leben wichtig ist, was man selbst erwartet und danach üben. Aber lieber ein paar wenige Kommandos gut festigen als ein paar viele schlecht.

  • bei meinem großen haben wir früh mit den grundsachen, wie sitz, platz, hier, bleib, etc angefangen und die reize teilweise trainiert. wir haben uns zu lange an seiner angst vor straßenlärm aufgehalten und haben dabei andere sachen nicht so gemacht. aber hat doch ganz gut geklappt soweit. sicher konnte er mit 4 monaten nur sitz einigermaßen war komm und bleib, der rest...naja ;)


    bei unserem kleinen aus dem tierschutz (wir haben ihn mit 3,5 monaten ca bekommen) haben wir mit der erziehung bis zum 5. monat gewartet und nur so sitz, hier geübt, weil seine kindheit nicht so toll war und wir wollten ihm einfach ne schöne gewöhungszeit machen. war auch ok so ;) er hat später sehr schnell gelernt und nach seinem beinbruch und der hüft-op die hälfte wieder vergessen, weil ers sowieso nicht konnte.
    mit einem jahr bringe ich ihm trotzdem noch einiges bei. nur die reize...tja, mit gebrochenem bein und hüft-op haben uns über 3 monate gefehlt und er ist jetzt 14 monate alt. er hat vor vielen sachen angst, kann sich aber bei unserem großen orientieren:)


    ich würde auf reize setzen! kinder, spielende, schreiende, kleinkinder, schafherden, viehzäune, pferde, rinder, straßen, parkplätze, fußgängerzone.... an alles langsam ranführen und die wohlfühlgrenze auslooten...
    angst blockiert lernen :)

  • In der Welpengruppe forderten sie das der Hund Platz kennt und seinen Namen.
    Die Gruppe ging bis 6 Monate.
    Aber auch dort hatte sich eine Dame eingefunden die mit ihrem ständigen HIIIIEEEERRRR gequacke nur noch nervig war.
    Spielen war für den armen Hund nicht drinn, nach HH meinung.
    Armer Hund, muss als Welpe schon Erwachsen sein....


    Gruß Gwen

  • Warum stressen? Du hast doch "alle Zeit der Welt"! =)


    Und mach nicht zu viel, je mehr man mit dem Hund macht, desto mehr fordert er später auch mal.
    Außerdem, "Kommandos" sind einfacher als Umweltreize beibringen, arbeite an denen!
    Mein Tierheimhund kam mit 7 Monaten zu mir, ist jetzt 10 Monate alt, und er hatte Angst vor allem, sogar jetzt vor einem Waldweg!!!
    Den werden wir nun öfters entspannt gehen, ansonsten kann er jetzt "Sitz,Platz,Bleib,Hier,Such und für uns wichtig Schau".
    (Er ist nun aber auch älter)


    Dennoch alles seeeehr bequem.... =)
    :gut:

  • ich würd auch sagen, in erster linie solltest du spass mit deinem welpen haben. klar kannst du hier und da ein paar übungen einbauen, so wie du es machst ist es okey. :smile:


    Zitat

    Das allerwichtigste ist ,das dein Hund zu dir kommt wenn du rufst. Und zwar sofort.
    Alles andere kommt mit der Zeit.


    :gut: der aussage kann ich mich nur anschliessen!



    bitte lass dich nicht von aussen verunsichern- das habe ich leider durch und hatte irgendwann SOLCHE erwartungen an den jungen hund, die er gar nicht erfüllen konnte.



    liebe grüsse


    biggi

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