Pia Gröning als Hundetrainerin

  • Hallo Momo,

    ich habe ja selbst einen sehr jagdtriebigen Hund, die nur an der Leine lief, weil sie von Anfang an keine Grenzen hatte.
    Ich habe damals nicht mit Leckerchen oder nur selten gearbeitet, denn das hat sie nicht interessiert, wenn sie draußen war. Da war nur noch Spuren suchen angesagt.
    Persönlich sage ich ganz ehrlich, ich fixiere meinen Hund lieber auf Leckerchen, Beispiel Superpfiff, der Pfiff ertönt und der Hund weiß genau, wenn ich jetzt sofort losrenne, dann gibt es was meeeeeeeeeegaaaaaaaasuperleckeres. Wäre da "nur" ein verbales Lob für den Hund drin, ich denke, dann würden 9 von 10 Hunden nicht unbedingt zurück rennen, wenn sie gerade einen Hasen vor der Schnute haben.
    Gerade bei jagdtriebigen Hunden kann man viel über Futter machen, dem Hund so ermöglichen, nicht mehr nur an der Leine zu laufen oder nur in die gleichen Gebiete zu fahren, damit er mal laufen kann.
    Was ich z.B. für solche Hunde auch gut finde, ist die Handfütterung. Das Futter wird sich komplett draußen erarbeitet, nichts ist umsonst.
    Was belohnen und bestrafen angeht, ich möchte nicht nur negativ arbeiten, nicht einen Weg gehen, kann ich auch garnicht, weil ich zwei völlig unterschiedliche Hunde habe.
    Bei Dusty reicht ein etwas lauteres Wort und sie knickt zusammen, Bibo zeigt mir da die Mittelkralle.
    Ich bin froh, daß es nicht nur einen Weg gibt und nutze gerne alle Wege, die mir ein tolles Miteinander im Alltag mit den Hunden ermöglicht.
    Ich bin auch kein Mensch, der mit Fremdwörtern um sich schmeißt, Impulskontrolle, war bei mir kein Wort, sondern eine Handlung, die ich aus dem Bauch raus mache.
    Man sollte einfach mehr auf sein Gefühl hören, denn nur man selbst kennt seinen Hund und weiß, was für ihn und auch für Dich das Beste ist.

    Gruß
    Bianca

  • Zitat

    Es geht darum, den Hund zu einer starken Selbstbeherrschung zu verhelfen, einen ordentlichen Grundgehorsam aufzubauen, den Hund lesen zu lernen, das Zeitfenster bis zum Hetzen zu erweitern um vorher einzugreifen, ein ordentliches Belohnungssystem aufzubauen und diverse Kommandos wie den Rückruf bis zum Erbrechen zu trainieren, damit diese automatisiert sind (damit der Hund eben nicht abwägt zwischen Fleischwurst und Jagd).

    Genauso funktioniert das!

    Zitat


    Persönlich sage ich ganz ehrlich, ich fixiere meinen Hund lieber auf Leckerchen, Beispiel Superpfiff, der Pfiff ertönt und der Hund weiß genau, wenn ich jetzt sofort losrenne, dann gibt es was meeeeeeeeeegaaaaaaaasuperleckeres.

    Da haste mMn irgendwas falsch verstanden. Beim Aufbau des Rückrufs wird der Hund nicht aufs Futter fixiert, sondern das Kommando "hochwertig positiv" belegt.
    Wäre mein sehr verfressener Hund am Hetzen, könnte ich mit einer halben Kuh winken, er würde mich keines Blickes würdigen.

    LG

  • bienemaja: Hm, da hast Du mich wohl falsch verstanden.

    Ich meinte, wenn ich "nur" verbal loben würde oder mit Spiel, was vielleicht auch bei manchen Hunden ein Superbonbon ist, dann würden eben 9 von 10 Hunden nicht auf den Rückruf reagieren.

    Aber auch das kommt immer auf den Hund an.
    Dusty würde mir auch die Mittelkralle zeigen, dafür war ihr Jagdtrieb zu ausgeprägt, jetzt mit 11 Jahren kann ich sie auch abrufen :hust:

    Gruß
    Bianca

  • Huhu Momo,

    Zitat

    hier reden alle leute von canis, hts, ajt etc. als wären es religionen. und ich hab einfach keine ahnung von den ganzen theorien. will ich auch gar nicht, muss sowieso schon so viel lernen.
    aber bitte sagt mir mal was ich falsch mache!
    wenn ich lese, dass der hund sich nicht an mir, sondern nur an den leckerchen orientiert, wenn ich mit eben jenen bestimmte verhaltensweisen belohne, dann hört sich das nicht so nach dem an, was ich erreichen wollte.

    nichts ;)

    nein, ganz ehrlich, ich steh nicht auf canis oder hts, für mich haben viele Dinge Elemente, die ich persönlich für richtig erachte oder dann dementsprechend für uns nutze, aber ich gehe nicht nach Schema XY vor

    AJT ist für mich nur generell nen Begriff, um am jagdtriebigen Hund zu arbeiten mit unterschiedlichen "Werkzeugen"
    auch das ist für mich keine Religion, aber für uns erachte ich solche Arbeiten wie Impulskontrolle etc. als sehr wichtig, um mit meinen Hunden Spaß zu haben ...

    Wo Luna anfangs z.B. mich fast vom Rad riss, wenn Hasen oder Katzen über die Straße vor uns rannten oder nen Fasan hochschoss, war sie letzte Tage an lockerer Leine neben mir, als um uns herum im 7m-Radius (?) Kaninchen herum sprangen.
    Natürlich war sie angespannt und ich musste sie ermahnen, aber es klappte.
    Und Frauchen war stolz wie Oskar ;)

    Für mich ist wichtig, dass man selbst mit seinem Hund klar kommt.
    Jeder Mensch ist anders und kann daher nicht jede Philosophie für sich umsetzen und dazu kommt noch, dass auch alle Hunde unterschiedlich sind ;)

    Ich z.B. strafe auch mit Wort, wenn mein Hund ne Grenze überschreitet oder pack kurz ins Halsband und setze sie wieder hin, wenn Luna nach dem Kommando Sitz wieder aufstehen will wegen Ablenkung...

    Sonst arbeiten wir unterschiedlich.
    Luna ist z.B. sehr auf mich fixiert, was das Arbeiten in zwischen recht einfach macht. Hier wird mal geknuddelt, sie darf an mir hochspringen, über mein Bein oder bekommt Leckerchen. Wir varieren das sehr. Manchmal ist nen Clicker dabei, manchmal nicht...
    Kira dagegen ist anders. Sie würde vermutlich mit jedem Menschen mitgehen, wenn er sie nur streichelt (hm, gar nicht so mein Typ Hund eigentlich). Ihr größtes Lob ist wirklich, durchgekuschelt zu werden, so ganz in Ruhe...

    Hm, klar sagen auch einige, dass der mit Leckerchen gearbeitete Hund nur wegen der Leckerchen kommt, aber wenn ich so erfolgreich arbeite, was ist dann daran falsch?
    Ich denke, die Frage solltest du für dich klären.
    Für manche Hunde sind Leckerlies eben das Größte, wieso sollte ich es mir dann nicht zu nutzen machen?

  • danke für eure antworten. jetzt geht es mir um längen besser, wirklich.
    nachdem ich mich gestern durch den canis/hts-thread gekämpft hab, hätte ich nur noch heulen können weil ich dachte: "toll, momo, haste alles schön falsch gemacht. jetzt kannste von vorne anfangen. dein hund kommt nur, weil er was zu futtern will".

    ich glaube, wir müssen vielleicht wirklich noch an meiner präsenz arbeiten und daran, dass lotte einfach akzeptiert, dass meine worte gültigkeit haben.
    aber das lässt sich bestimmt kombinieren. irgendwie.

    danke euch auf jeden fall.
    dankedanke.

    hier habt mir gerade echt ein wenig last vom herzen genommen und die idee aus dem hinterkopf, einfach zu resignieren.

    aber jetzt muss ich erst mal zur uni.

    hugs,
    momo

  • ich will jetzt nicht behaupten, dass wir kein training mehr nötig hätten, ABER mir ist gestern was tolles passiert:

    ich war nachts noch mit lotte auf einer großen, eingezäunten wiese, lotte unangeleint. sie durfte sich da mal richtig auspowern und rumrennen, während mein freund und ich gemütlich außenrum spazierten. gerade erklärte ich meine freund irgendwas von wegen stöbern, hetzen, vorstehen, sichtlaut etc., da kommt auch schon lottes hasenschrei. da gefirert einem ja direkt das blut in den adern. lotte wetzte los, wild schreiend und ich - wieso auch immer - rufe sie (völlig sinnlos, eigentlich.). ich rief nur einmal "lotte, hier!" und, ihr könnt es euch denken:
    sie kam UNVERZÜGLICH!
    ich dachte, ich müsste ausflippen. so viel wein hatte ich doch nicht getrunken...? mein freund hat bestätigt, was da gerade passiert war. es war absolut unglaublich. sie war völlig ansprechbar, machte sitz und platz, nahm ein leckerchen und ging dann angeleint (natürlich etwas aufgekratzt) mit mir zum auto.

    HA!
    es gibt sie nämlich doch, die wunder und die zaubersprüche! :p


    STOLZ WIE BOLLE,
    momo und lotte.

  • Ich hab einen Longier-Workshop bei Pia gemacht und fand sie sehr nett. Für mich ist sie etwas zu ruhig und zurückhaltend. Ich hab lieber Trainer, die mich mehr anstacheln und kritisieren. Aber an ihrer Kompetenz habe ich keine Zweifel.
    Ich denke, im Antijagdtraining wird sicher auch viel einzeln geübt. Von daher wär's dann sicher kein Problem mit der läufigen Hündin.

  • Also, wir kommen gerade direkt frisch von einem Wochenendseminar mit Pia Gröning zurück "Antijagdtraining - Schwerpunkt Orientierungs- und Schleppleinentraining", im Juli ist dann der zweite Teil "Antijagdtraining - Impulskontrolle und Gehörsübungen".

    Odin ist jetzt nur mäßig jagdlich interessiert und bei ihm ist es eher die Tatsache "da bewegt sich was, hinterher".

    Das Wochenende war richtig, richtig gut. Wir haben sehr viel gelernt und ich habe ganz viele Tips, Ideen und Übungen für unser weiteres Training mit nach Hause genommen. Sie macht sehr viel Theorie, aber auch sehr viel Praxis und übt auch immer mit jedem Hund einzeln.

    Also ich kann Pia nur empfehlen und wir freuen uns schon auf den zweiten Teil im Juli. :gut:

    Ich selbst trainiere viel mit Clicker und Futterlob, aber es gibt mittlerweile nicht mehr für jedes Sitz ein Leckerchen. Da unterscheide ich schon, ob es für ihn in dem Moment eher schwer war oder nicht. Auch beim Rückruf findet Odin es eher störend, Click & Leckerchen zu bekommen, wenn er grad wie verrückt zu mir zurückgeschossen kommt. Da freut er sich mehr über ein Tobespiel mit Spielzeug. Da bin ich dann froh, einen Spielzeug-verrückten Hund zu haben.

    Ich denke, es muß einfach jeder seinen Weg mit seinem Hund finden. Was bringt es mir, auf Click & Belohnung zu bestehen, wenn der Hund mit Leckerchen nix anfangen kann. Odin ist Futter- und Spielzeugverrückt, ich benutze beides, je nach Situation und Tagesform und durchaus auch ein verbales Lob. Wenn er weiter von mir weg ist, registriert er den Click nicht immer, da komme ich mit verbalem Lob viel besser klar. Ok, Odin ist jetzt erst 9 Monate alt und wir trainieren immer noch am Grundgehorsam, aber ich habe jetzt nicht den Eindruck, daß er manche Sachen nur tut, weil er weiß, daß anschließend ein Leckerchen kommt.

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