Pia Gröning als Hundetrainerin
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Ich kenne Pia persönlich - sie war im März hier und hat ein Longier- und ein AJT abgehalten.
Ja, sie wirkt sehr ruhig und "so macht man das nicht, das ist falsch!" wird man wahrscheinlich nicht oder jedenfalls nicht oft zu hören bekommen.
Sie beobachtet gut, und sagt dan jedem Team individuell, wie es weiterarbeiten kann, was man verändern sollte, welche weiteren Übungen aufgebaut werden sollten, und welche bekannten Signale für welche Situationen geeignet sind, und welche vielleicht nicht.Soweit ich das verstanden habe, arbeitet Pia mit Futter nach dem Click nur bei Hunden, die den Clicker nicht schon mit anderen Bestärkern verknüpft haben. Wenn man also schon Spiel oder "Lebensbelohnungen" nach dem click verwendet hat, dann läßt sie einen eben auch so weiter machen.
Ich persönlich halte das auch für sinnvoll. Leckerchen sind eben nicht immer die bestmöglichen Belohnungen in jeder Situation, oder für jeden Hund. Ich setze unterschiedlichste Bestärker ein - z.B. Schnüffeln, Rennen, Vorstehen, mich anspringen, auf etwas draufspringen, Mauselöcher ausgraben, Fingertouch, etc.pp.
Je dichter man mit der Bestärkung an der Motivation des Hunde dran ist, desto bestärkender ist die Belohnung.
Wenn der Hund also von Gerüchen abgelenkt ist, ein Signal ausführt, und sich damit einen Click erntet, bestärke ich mit etwas, wo er die Nase bei einsetzen kann. Liebt er es die gegend nach beweglichen Objekten abzuscannen, folgt dem Click vielleicht ein Leckerchenspiel, bei dem der Hund dem Keks mit den Augen folgen kann, und dann fliegt es.
Wenn der Hund gerne zu spielenden Artgenossen möchte, frage ich vielleicht ein Sitz ab, clicke und lasse ihn zu den Hunden sausen. Das mache ich nicht nur für das "Sitz" - sondern auch für die bestärkergeschichte des Clickers und die Förderung der Motivation, mit mir zusammen zu arbeiten.Ich benutze da immer gern das Beispiel einer Waage. Auf der einen Seite der Waage liegt das Gewicht dessen, was der Hund tun würde - das selbstbelohnende Verhalten, das besonders bei Hunderassen, die dafür geschaffen sind, selbstständig zu arbeiten, noch viel schwerer wiegt, als bei Rassen, die auf Temaarbeit mit dem Menschen selektiert sind.
Um die Mitarbeit unserer Hunde zu gewinnen, legen wir auf die andere Seite unsere Bestärker. Wenn wir da Leckerchen drauf legen, und dann vielleicht auch nur geschmackloses Trockenfutter, dass er sowieso immer bekommt, und auch noch geizig beim austeilen sind, dann werden wir kaum etwas gegen das Gewicht der Selbstbelohner ausrichten können.
Und dann verlieren wir, weil der Hund eben abwägt - lohnt es sich, nö, tschüß.
Wenn wir richtig "Zeug" auf unsere Seite der Waage schmeißen, großzügig, vielseitig, spannend, abwechslungsreich und lecker, dann klappt die Waage in unsere Richtung und der Hund wägt nicht mehr gegen "eine Fleischkette" oder "ein Trockenfutterklümpchen" ab, sondern die gesammte Bestärkungsgeschichtge spricht für uns.
Dazu müssen wir allerdings Klotzen, nicht Kleckern.Bei dem Seminar waren übrigens Beagle (also Bracken...), verschiedene Hüter (Collie, Malli, Pumi, Langhaarschäfer) und ein Großpudel vertreten. die Beratungen fielen entsprechend unterschiedlich aus - nicht nur weil der Leistungstand recht unterschiedlich war.
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Hallo,
hast du hier Pia Gröning als Hundetrainerin schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
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Hach Martina, ich vermisse sooooooooo sehr Deine Beiträge
Liebe Grüße
Bianca -
Janina, das klingt ja interessant
Ich habe auf jeden Fall am WE mal an euch gedacht und wäre auch gerne mit dabei gewesen. Und beim zweiten Teil kann ich jetzt leider auch nciht mehr, da habe ich Sanitätsausbildung.
Du musst mir unbedingt noch im Detail berichten -
hallo martina!
vielen dank für deine antwort.
in ansätzen mache ich es so, wie du beschrieben hast. fixiert sie ein kaninchen, sage ich ihren namen und chk!chk!chk! und das ist das zeichen, dass gleich gekochtes schweinefleisch durch die gegend fliegt. tadaa: wir machen große fortschritte.
außerdem klicker ich im moment rückblicke und arbeite an unserem radius. das klappt alles echt gut.
ich gehe dabei allerdings nicht exakt dem buch nach vor.ich bin schon sehr gespannt darauf, wie das laufen wird. hoffentlich brauchen wir nicht so viele stunden, das wird sonst echt zu teuer
ich erhoffe mir vor allem, dass sie mich in impulskontrolle coacht. das trau ich mir nicht so richtig zu.
aber ich muss echt sagen, unsere letzten kaninchenerlebnisse sind super verlaufen. einmal war sie ja sogar im hetzen abrufbar, wie ich bereits geschrieben habe. und gestern - wir waren 4 stunden in einem gebiet unterwegs, in dem im minutentakt wild vorbei kam, lotte war an der schlepp - klappte es auch echt gut. sie hing nicht einmal in der leine, war zwar abgelenkt, aber die ganze zeit ansprechbar . yay!
odinchen: wow, ich bin neidisch. das hätte ich auch gerne gehört. vor allem den zweiten teil würde ich gerne hören. was hast du dir den spaß den kosten lassen?
liebe grüße,
momo -
Zitat
Hach Martina, ich vermisse sooooooooo sehr Deine Beiträge
ja, da schließe ich mich doch glatt mal an.
gruß marion
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Zitat
Du musst mir unbedingt noch im Detail berichtenja, am besten in diesem thread. dann sammeln wir hier alle pia-erfahrungen, sodass nachfolgende dogforum generationen bescheid wissen
jaaaa? *wimperklimper*
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@ Jenni: Ja, das Seminar war echt superklasse. Auch wenn es für Odin saumäßig anstrengend war. Der arme Kerl war Abends richtig, richtig platt und hat mir teilweise nachmittags sehr deutlich gezeigt, daß nichts mehr geht.
@ Momo: Also teuer war das Seminar nicht wirklich. Ich habe 160 € für die zwei Tage bezahlt. Hotel und Essen kamen noch dazu. Und natürlich die diversen Sachen, die man da halt so kaufen kann (neues Geschirr, neue Schleppleine, Kaninchenfell-Dummy, Buch ...
).
Puh, im Detail das jetzt alles zu erzählen, wäre jetzt schon ziemlich heftig. Wir haben allgemein das Handling der Schleppleine trainiert, die Orientierung an den Menschen, diverse Signale usw.
Wie Martina schon gesagt hat, ist Pia sehr ruhig und kritisiert nicht ständig an einem rum. Sie beobachtet sehr viel und gibt zwischendurch durchaus Tips. Am Ende des Seminars gibt es dann eine Besprechung, wo sie auf jedes Team einzeln eingeht und bespricht, was gut ist, wo man weiter trainieren soll und worauf machen achten soll.
Bei uns hat sie z.B. gelobt, daß Odin trotz seiner 9 Monate schon so gut durchgehalten und mitgemacht hat und ich Rücksicht auf ihn genommen habe, wenn er mir gezeigt hat, daß er jetzt überfordert ist und nicht mehr kann. Auch, daß ich bei ihm mit Ruhe und Geduld arbeite (auch wenn mir das manchmal schwer gefallen ist ... vor allem in Momenten, wo ich weiß, daß er das eigentlich kann und sich von allem so dermaßen hat ablenken lassen und mir den Stinkefinger gezeigt hat
). Das hat sie mir auch noch als Rat mitgegeben: Warten, bis er wieder auf mich achtet und dann erst anfangen. Als Kritik hat sie mir mitgegeben, daß ich zu viel mit der Leine mache und manche Kommandos mit der Leine bestärke und ihn z.B. zu mir ziehe, wenn er nicht reagiert (Odin war das ganze Seminar am Geschirr und ich rucke da jetzt auch nicht wie eine wahnsinnige ... bevor da wieder jemand schreit.
). Das kann dazu führen, daß er a) die Kommandos mit dem Ziehen verknüpft und dann nicht mehr reagiert, wenn die Leine weg ist und b) er irgendwann sagt, mir paßt das nicht. Ich soll ihn mehr mit Hand/Fingerzeig führen und ihm Zeit lassen.
Wir haben ganz viele Signale kennengelernt, die wir jetzt zuhause konditionieren und einüben, z.B.:
Schau: anschauen in jeder Situation, eben auch gut in Wildbegegnungen, Wild in Sicht = ich Schau Frauchen an (gut, davon sind wir noch Meeilen entfernt). Das Signal will ich aber auch für entgegenkommende Spaziergänger, Jogger und Fahrradfahrer nutzen, da Odin da z.T. sehr unsicher reagiert und lieber vorgeht und kläfft.
Radiustraining: erst mal an der Schleppleine ein Signal einführen, daß dem Hund sagt, noch 1m und die Schleppleine ist zu Ende, warte also. Endziel ist es da, daß der Hund selbständig seinen Radius einhält und das dann auch irgendwann ohne Schleppleine kann. Da haben wir nicht soooo sehr das Problem, weil Odin sich zu 90 % ohne Schleppleine gut in einem annehmbaren Radius aufhält. Wir üben es aber trotzdem, weil ja immer noch die 10 % bleiben.
Orientierung am Menschen: Haben wir während eines Spaziergangs mit Schlepp geübt. Click & Belohnung in jeder Situation, wenn der Hund Kontakt zu einem aufnimmt. Das haben wir schon als Welpe so geübt, von daher macht das Odin sehr oft. Anfangs waren wir auf einer Wiese und sind dann in ein Wäldchen. Pia hat dann gemeint, daß sie ihn auf der Wiese z.B. ohne SL hätte laufen lassen und auch nicht unbedingt jedes Kontakt aufnehmen clicken würde, weil er sich da gut an mir orientiert. Im Wäldchen war er schon abgelenkter, da würde sie ihn auch an die SL nehmen und Kontakt aufnehmen clicken. Odin bleibt auch immer wieder stehen und scannt die Umgebung. Das würde sie z.B. auch clicken.
Schade-Signal: Kann man verwenden, wenn der Hund bewußt das Kommando ignoriert. Ich sage Sitz, Odin schaut mich an, ignoriert es, Schade-Signal, ich gehe weg. Das haben wir am Baum angebunden geübt. Odin kannte das nicht. Odin schaut mich an, Click&Lob, bis 20 zählen. Wenn Odin mich währenddessen wieder anschaut, Click&Lob und wieder bis 20 zählen usw. Sollte er mich in den 20 sec. nicht anschauen, Schade-Signal und weggehen. Bei Odin mußte ich ganze 3x weggehen und er hat mich nicht mehr aus den Augen gelassen.
Weiter: Signal, um an etwas vorbei zugehen. Fand Pia z.B. netter als ein strenges "Nein". Wir haben das mit Spielzeug geübt. Bei Odin hat das an dem Tag überhaupt nicht funktioniert. Er ist sowieso so ein Spielzeug verrückter Kerl. Mein Trainingspartner hat ein Spielzeug neben sich fallen lassen und wir sollten einfach bestimmt daran vorbeigehen und dann sofort Clicken. Wenn das gut klappt, Signal "Weiter" einführen. Odin hat einfach gezogen wie ein Hirsch und wir haben es 1x geschafft im rieeeeßen Bogen daran vorbeizukommen.Puh, war das jetzt viel. Uns hat das Seminar sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel mitgenommen. Odin war mit seinen 9 Monaten der Jüngste und wir konnten logischerweise manches nicht so intensiv üben, wie die Älteren, weil er sich einfach nicht so lange konzentrieren konnte. Aber ich bin superstolz auf den Kleinen, daß er sich in fremder Umgebung, fremde Hunde & Menschen, ständige Ablenkung so supertoll benommen hat!
Wir üben jetzt fleißig unsere Signale zuhause und dann schauen wir mal, was uns der Juli so bringt. -
Ach Mensch, das klingt toll...
Das sind auch so die Sachen, die ich mit Mylo übe, teilweise leicht abgeändert. Aber ich hab halt nur die DVD geschaut und mache bestimmt einiges falsch.z.B. das mit dem Clicken, wenn der Hund die Umgebung abscannt.
Ich habe das immer ignoriert bisher, und auch einen Blickkontakt nicht belohnt, wenn er zuvor die Umgebung gescannt hat, weil ich das eigentlich immer eher als störend ampfand.
Was hat sie denn dazu gesagt, also warum soll das belohnt werden? -
Sie hat gemeint, daß ich das Abscannen der Umgebung und stehen bleiben Clicken und loben soll, weil das eben der Moment ist wo ich dann bei möglichen Wildsichtungen noch eingreifen kann. Der Hund soll lernen Wildsichtung = stehenbleiben/Frauchen anschauen und ich habe dann eben die Möglichkeit auf ihn einzuwirken. Sie hat auch gemeint, daß man das Abbruchkommando nicht nehmen soll, wenn Hund die Umgebung scannt und Wild sichtet, weil das dazuführen kann, daß der Hund eben mal nicht mehr "anzeigt", sondern sofort losspurtet.
Ich hoffe man konnte das irgendwie verstehen.
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Zitat
Der Hund soll lernen Wildsichtung = stehenbleiben/Frauchen anschauen und ich habe dann eben die Möglichkeit auf ihn einzuwirken.
Und wenn Frauchen gerade nicht zum Hund schaut, was dann ? Wielange soll das so fortgesetzt werden, ewig, oder wie solls enden ??Ist dir das auch erklärt worden ?
Gruß, staffy
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