Behindertes Kind schlägt meinen Hund

  • Ich denke Behinderte dürfen durchaus gemassregelt werden. Wie ist natürlich immer entscheident und da Du Dich ja nun mal auch erschrocken hast, warst Du nun mal etwas lauter. Passiert! Das Mädchen wird kein Schaden davon tragen und der Hund ebenso wenig. Mach Dich nicht verrückt. Trenn die Zwei für die Zukunft lieber, dann passiert Dir das nicht nochmal :)

    Alles Gute!!!

  • Auf der einen Seite soll man mit Behinderten umgehen wie mit normalen Leuten, auf der anderen, sollen sie nicht aufmerksam gemacht werden, wenn sie was falsch machen, wie passt das denn :???:
    Wie sollen sie denn dann was lernen :???:

    Ich würde mit dem Kind und Hund zusammen nicht mehr gehen.
    Er hat jetzt schon schlechte Erfahrungen mit dem Kind gemacht, daß würde ich nicht mehr vertiefen.

    Ich hatte einen Hund, der schlechte Erfahrungen mit Kindern eines gewissen Alters gemacht hat, da mußte ich so lange er lebte, aufpassen.

  • Zitat

    Auf der einen Seite soll man mit Behinderten umgehen wie mit normalen Leuten, auf der anderen, sollen sie nicht aufmerksam gemacht werden, wenn sie was falsch machen, wie passt das denn grübel
    Wie sollen sie denn dann was lernen

    Das kommt halt ganz auf den Schweregrad der kognitiven Beeinträchtigung an und lässt sich pauschal nicht beantworten! Grundsätzlich hast du natürlich schon recht...auch behinderte Kinder sollten mit liebevoller Konsequenz erzogen werden und Regeln helfen einfach dabei ihnen Sicherheit zu vermitteln und sie auf das Leben in unserer Gesellschaft vorzubereiten.
    Jedoch ist es so, dass es gar nicht wenige Behinderungsbilder gibt, die mit einer verminderten emotionalen Intelligenz und fast fehlender Emphatie einhergehen. Diese Menschen schlagen, treten, beißen gar nicht mit böser Absicht...ihnen ist nur einfach nicht klar zu machen, dass sich ein Schlag für den Gegenüber anders anfühlt als eine sanftere Berührung...und da laufen dann natürlich auch irgendwelche Maßregelungen völlig ins Leere...da gehts dann nur mit vorausschauendem Management.

  • Danke für eure vielen Beiträge :gut:
    Ich denke inzwischen auch, dass ich Nele nicht mehr mitnehmen sollte. Schade ist das halt nur, weil sich das Mädchen ja auch meistens gefreut hat Nele zu sehen und auch alles kontrolliert und gut ablief. Richtig schön war, wenn sie ihr Leckerchen gegeben hat, oder wenn sie sich gefreut hat, weil Nele auf dem Bett liegend Körperkontakt hatte.
    Aber es ist halt einfach zu wenig vorhersehbar und nachdem ich keine Ausbildung habe, sondern "nur" Erfahrung ist das dann umso schwieriger zu verhindern :/


    @AudreyII: danke, du hast mir das nochmal verdeutlicht. Wie reagierst du in deiner Arbeit, wenn dein Hund falsch angefasst wurde?


    Zitat


    @ TS: Also ich will dir nicht zu Nahe treten, aber ich glaub dein Job ist mit deinem Hund (ängstlich, soweit ich das verstanden habe) nicht kompatibel. Ich würde den Hund (um ihm den dauernden Stress zu ersparen) entweder zu Hause lassen oder mir einen Hundesitter suchen, wo ich ihn in guten Händen weiß, weil ich würde den Stress meinem Hund nicht permanent antun wollen und auch nicht den Stress für einen selber.

    Damit trittst du mir nicht zu nahe ;)
    Ich mache das nur als Nebenjob und betreue stundenweise am Wochenende oder in den Ferien. Da ist es kein Problem Nele zu Hause zu lassen, was ich ja auch meistens mache. Ich betreu das Mädchen jetzt schon fast zwei Jahre und in der Zeit waren wir auch öfter zu dritt spazieren und da ich immer geschaut habe, dass der Abstand zwischen den beiden da ist, ist auch selten (wie schon geschrieben) was passiert. Wie gesagt, überwiegen die positiven Erlebnisse bei weitem.


    Nochmal zu meiner Reaktion:
    Da ich sehr an meinem Hund hänge war ich auch sehr erschrocken und schockiert. Deshalb auch meine Reaktion. Das sie die einzig richtige war, glaube ich nicht und ob es verstanden wurde bezweifle ich auch.

  • Hallo Anja,
    es ist immer schade und irgendwie traurig, wenn solche lieb gemeinten Aktivitäten sich dann in etwas Unschönes verwandeln.

    Manchmal weiß man vorher nicht, wie sich das auf Dauer entwickelt und Du hast es ehrlich versucht - dem Kind ein wenig mehr Lebensfreude durch den Hund zu vermitteln und den Hund im Rahmen seiner Möglichkeiten eine Aufgabe zu geben, an der auch der Hund Freude hat.

    Das ist in Eurem Fall nun leider gescheitert - aber einen, oder ja mehrere Versuche war es durchaus wert.
    Nun seid Ihr an einen Punkt geraten, wo es eben nicht mehr geht und da finde ich es wirklich gut, sich das dann auch einzugestehen.

    Für solch eine Arbeit braucht man eine gewisse Vorbehaltlosigkeit, die sich nach dem Schlagen und Treten so ohne Weiteres nicht mehr herstellen läßt.

    Aber auch ohne Nele kannst Du dem Mädel sicher eine schöne Zeit bereiten.

    LG, Chris

  • Zitat

    Falsch, solche Vorfälle gibt es weil man nicht genug aufgepasst hat! Und nicht wegen irgendeiner Einstellung, wo ist da der Zusammenhang? Woher willst Du wissen ob ich Erfahrung mit behinderten Menschen habe oder nicht? Man braucht keine Erfahrung um zu sehen, das man die Situation verhindern hätte können oder das sich die TE falsch verhalten hat. Das kann passieren keine Frage, dagegen sage ich auch nichts. :smile:

    Ich habe ausversehen auf Absenden gedrückt anstatt auf Vorschau, wollte noch was editieren. Was ich noch schreiben wollte ist, das man behinderte Menschen auch ohne handgreiflich/laut werden zu müssen in ihre Schranken weisen oder auf "Fehler" aufmerksam machen kann.

    Der Zusammenhang besteht darin, dass wegen Leuten wie dir, die meinen Behinderten keine Grenzen aufweisen zu dürfen, oder sie mit Samthandschuhen anfassen zu müssen, es diese Verhaltensprobleme bei Behinderten überhaupt erst gibt. Sie sind sehr wohl dazu im Stande zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, selbst wenn sie das "Falsche" selbst nicht sehen, sondern es nur beigebracht bekommen haben, dass das oder das eben nicht geht.

    Ich habe viel Erfahrung mit Behinderten und es regt mich sowas von auf, wenn man behauptet, sie würden nicht für ihre Fehler grade stehen können, weil sie doch nicht wüssten, dass sie etwas falsch gemacht haben... was für ein schachsinn! Damit macht man sich nicht nur selbst das Leben schwer sondern schafft es auch noch, dass Behinderte an vielen Dingen im Leben nicht teilhaben können, weil sie sich falsch verhalten und das dann auch zur Gefahr werden kann.

  • Zitat


    Der Zusammenhang besteht darin, dass wegen Leuten wie dir, die meinen Behinderten keine Grenzen aufweisen zu dürfen, oder sie mit Samthandschuhen anfassen zu müssen, es diese Verhaltensprobleme bei Behinderten überhaupt erst gibt. Sie sind sehr wohl dazu im Stande zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, selbst wenn sie das "Falsche" selbst nicht sehen, sondern es nur beigebracht bekommen haben, dass das oder das eben nicht geht.

    Aber du kannst doch jetzt nicht alle Behinderungen - sowohl geistiger als auch körperlicher Art über einen Kamm scheren.

    Klar, gibt es geistig Behinderte, die ein fast normales "Recht- und Unrechtsbewußtsein" haben.
    Und es gibt geistig Behinderte, die das in keinster Weise haben.
    Und dazwischen gibt es noch tausende von "Schattierungen".
    (UND es gibt nicht-Behinderte, die all das ebenfalls "bieten")

    Hier ist nie davon gesprochen worden - und wird es hoffentlich auch nicht, denn das geht uns gar nichts an, in welchem Ausmaß das Mädchen von Behinderungen betroffen ist und deshalb kann sich hier m. M. nach auch niemand ein Urteil darüber erlauben, inwieweit DIESES Mädchen auf Erklärungen, direkten Konsequenzen auf ihr Verhalten hin, überhaupt reagieren kann.

    Für mich ergibt sich die Schlußfolgerung - je pauschalisierender jemand auf solche Dinge reagiert, desto mehr macht er mir deutlich, dass die Erfahrungen in Bezug auf Behinderte eben doch nicht so groß sind, wie er denkt.

    LG, Chris

  • Zitat

    @AudreyII: danke, du hast mir das nochmal verdeutlicht. Wie reagierst du in deiner Arbeit, wenn dein Hund falsch angefasst wurde?

    Hallo Anja,
    die Mehrzahl unserer Bewohner sind ziemlich fit und haben in den letzte 12 Jahren einfach viel über Hundeverhalten gelernt, d.h. sie wissen inzwischen, daß man den Hund nicht beim Fressen stört, daß er keine Schokolade bekommen darf, daß man ihn nicht anschreien soll oder 10 Befehle auf einmal brüllt ;)
    Sie haben gelernt, ihn als eigenständiges Wesen zu respektieren......aber wir haben ja auch zuweilen einen Bewohnerwechsel und dann muß ich wieder mit meinen Erklärungen von vorne anfangen. Keiner meiner Hunde war und ist ein ausgebildeter Therapie-Hund, sondern es sind alles Hunde aus dem Tierschutz mit mehr oder weniger schlechten Erfahrungen....und trotzdem hat es noch nie Probleme gegeben.
    Ich nehme mir immer viel Zeit beim gegenseitigen Kennenlernen und achte darauf, daß der Hund immer eine Rückzugmöglichkeit zur Verfügung hat, z.B. mein Büro :smile:
    Ich beziehe die Bewohner in kleinen Schritten mit in die Verantwortung für den Hund ein, d.h. sie sorgen für den gefüllten Wassernapf, dürfen unter Aufsicht auch bürsten, den Ball werfen oder kleine "Kunststücke" einüben. Ich werde auch oft gefragt, warum macht der Hund das, warum leckt er übers Gesicht, warum läuft er jetzt weg, warum brummt der so komisch??
    Viele Fragen.....viele geduldige Antworten ;)

    ....und um auf deine Frage zurück zukommen: ich sage ganz klar, was der Hund nicht mag! Eine Umklammerung am Hals kommt einem Würgen gleich........und selbst der liebste Hund könnte in so einem Fall zuschnappen! Manchmal demonstriere ich so eine feste Umarmung auch......bei dem Bewohner selbst ;)
    Die meisten verstehen dann schon, was ich meine.......

    LG

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