3 Stunden Auslauf zu viel?

  • @Fräuleinwolle: Gut, das Thema liegt dir am Herzen, liest man raus. Ich sehe es ähnlich wie Jeany, eigentlich dürften die meisten hier deiner Meinung sein. Wer tatsächlich dies tut:

    Zitat

    Wenn ich 3 Stunden täglich mit den Hunden am Stück spazieren latsche, dazu noch täglich 2 mal 20 Minuten pipi-kacka, dazu noch täglich Übungen, Training, Clicker-Training, Spielen, toben, im Garten rumpesen, Hundeplatz/Hundeschule.... usw...

    ...der dürfte seinen Hund schon überfordern… Aber wer dem Hund drei Stunden am Tag „Aufenthalt“ im Freien erlaubt?

    Zitat

    Pipi-Kacka an der Leine um den Block laufen zähle ich nicht zum Spazierengehen. Rechne ich das mit, kommen wir wohl auch auf 2,5 Stunden täglich.

    Auch irgendwo rumstehen und den Hunden beim Spielen zugucken zähle ich nicht zum Spaziergang, wobei ich das täglich auch fragwürdig finde.

    damit wärst du doch dann alles in allem wohl auf einem ähnlichen Level, wie diejenigen, die angeben, sie gehen 3 Stunden spazieren :???: . Ich z.B. zähle da durchaus auch Spiele der Hunde auf der Wiese mit, reine Pipi-Runden gibt es hier nicht…

    Zitat

    Warum ich spielen mit Hunden nicht dazu rechnen möchte? Weil die Hunde da Pausen einlegen können, wenn sie möchten und der Hundeführer darauf achtet.


    Im Spiel/Beschäftigung mit dem Menschen kann man da nicht drauf achten? Spaziergänge sind automatisch Dauerbespaßung und/oder Reizüberflutung? Oder alternativ „gelangweilt in der Pampa rumlaufen“ ?

    Zitat

    Und Sport beim Mensch: Mehr als 3mal wöchentlich länger als 20 Minuten ist ungesund. Auch wenn es richtig aufgebaut ist.


    Was doch noch mal etwas anderes als spazieren ist?!

    Zitat

    Noch mal: Informiert Euch über Streß beim Hund, wie lange es dauert, bis er abgebaut wird, was er im Hund verursacht usw.... Wodurch er ausgelöst wird, WAS genau alles Streß ist. Und dann denkt noch mal über Euer Tagespensum nach.


    Das erinnert etwas an die calming signals. Man kann so viel als Stress interpretieren, wenn man will. Ob es das auch immer ist? Ob Stress wirklich nur negativ ist? Im Job ist mal Stress, jedes Gesellschaftsspiel beinhaltet Stress, jede Familienfeier… Falls man das alles unter Stress packen möchte. Aber ein Leben ganz ohne? Wär das wirklich erstrebenswert und nicht Langeweile pur?

    Dass ein Zuviel nicht gut ist, keine Frage. Ein Hund, der ständig bespaßt wird, ständig neuen Situationen ausgesetzt wird, immer mit immenser Erwartungshaltung lebt, das kann auf Dauer nicht gesund sein.

    Was an deinen Beiträgen aufstößt: du schreibst, wie kann man man 3 Stunden über den Tag verteilt mit dem Hund draußen sein, das schadet. Dann schreibst du, mutet man dem Hund das zu, ist er gestresst und es ist ungesund. Denn täglich 15km Joggen sind ungesund, der Hund kommt nicht zur Ruhe und fordert, der Hund wird dauerbespaßt, man macht doch dann eh noch viel mehr mit dem Hund etc. Und da schrieben dann einige, nein, so ist das bei uns nicht, es ist nicht automatisch so (joggen, Dauerbespaßung, zusätzliches pipapo, fordern des Hundes…), nur weil man drei Stunden über den Tag verteilt spazieren geht. Das hat nichts mit „getroffene Hunde bellen“ zu tun. Du stellst es dar, als wäre da ein automatischer Zusammenhang.

    etwas OT:

    Zitat

    Macht doch mal folgenden Test: 3 Tage lang wirklich NULL machen mit dem Hund. Nur an der kurzen Leine raus zum Pipi-kacka machen. 3-4 mal täglich höchstens jeweils 10 Minuten. Sonst gar nix. Zu Hause nix, auch sonst nix...


    Wie ich schrieb, meine Hunde kommen mit wenig Program gut klar. Aber wenn ich mir vorstelle, ich würde ein paar Tage lang 23 Stunden am Tag die Wand anstarren, dann am dritten Tag sagen, hey, das passt mir nicht und dann würde mir jemand unterstellen, das liegt nur daran, dass ich sonst zu viel Beschäftigung habe… Hm…

  • Zitat

    Ja, ich weiß.. Kommt oft genug ein wenig missionarisch rüber. Aber damit kann ich leben. Wenn nur ein einziger Hund aufgrund dieser Anregungen ein bißchen weniger Streß in seinem Leben hat, dann habe ich mein Ziel erreicht...

    Jup das hast du sehr selbstreflektierend erkannt :D
    Das schlimme ist, dass wir im GRUNDE sogar die gleiche Meinung vertreten ;)

    Und ja, auch ich beobachte sehr oft das ein oder andere Extrem.

    Es gibt die Leute die einfach keinen Bock haben sich mit ihrem Hund zu beschäftigen. Und mit ihrem Hund dementsprechen auch NICHTS machen, außer mal ne kleine Pipi Schnüffel Runde.
    Und diese Leute können deine Aussagen ja schon fast als Rückendeckung sehen.

    Oder sie machen zu viel.Da steht einer 1 stunde lang mit seinem Border an der Wiese und wirft den Ball, immer und immer wieder. Das der Hund dabei tatsächlich mega Streß hat, sieht der HH nicht. Der Hund ist ja so "freudig" dabei.
    Genauso wie viele Aussies sobald sie auf den Agi Platz sind total hochdrehen und nur noch kläffen, im Kreis drehen, etc.
    Ich nenne das STREß andere Spaß oder Vorfreude.
    Agi kann ein toller Sport sein, ABER nicht für jeden Hund geeignet und das sollte man als HH schon erkennen können.

    Oder Leute die ihre Hunde völlig unkontrolliert miteinander toben lassen.
    Ich gehe sehr oft abends mit ner großen Gruppe spazieren.
    Gismo nimmt sich selbst raus, wenn ihm das zu viel oder zu stressig wird und läuft dann entspannt hinten an und schnüffelt. Für Joker ist die Reizlage zu hoch und er puscht und wirkt für mich gestresst. Dann kommt er an die Leine und wird wieder ein wenig runtergefahren.

    Also es ist nicht so, dass ich in der Thematik überhaupt nicht stecke ;)
    Aber soooo extrem wie du sie vertrittst tue ich es nicht.

    ich lebe zwar auch nach dem Motto: Weniger ist manchmal mehr (gerade bei nem Hüter)
    Aber nur langweilen sollen sich meine Hunde nicht nur um jeglichen evtl. auftretenden Streß zu vermeiden ;)
    Und du bist für meine Verhältnisse einfach zuuuu extrem. So kommt es zumindest rüber.

    Es muss halt eihnfach ein vernünftiges Mittelmaß gefunden werden und ich habe das mit MEINEM Programm gefunden.


    So ich hoffe jetzt sind wir wieder alle lieb ;)

  • Fragen wir doch mal anders:
    Ein Hund, mit dem ich drei Stunden am Stück in abwechslungsreicher Umgebung spazieren gehe, den ich ein paar Mal apportieren lasse und ansonsten die Übliche UO einfordere...unterwegs trifft er vielleicht so 5 andere Hunde, passiert mit mir Reiter, Jogger etc....und der davon überfordert ist...hat der nicht absolut massive Wesensmängel? Sollte der "normale" Hund das nicht abkönnen?
    So hochsensible Pflänzchen können unsere Hunde doch gar nicht sein...wie hätten sie sonst bis heute überlebt?

  • Zitat

    Es gibt die Leute die einfach keinen Bock haben sich mit ihrem Hund zu beschäftigen. Und mit ihrem Hund dementsprechen auch NICHTS machen, außer mal ne kleine Pipi Schnüffel Runde.
    Und diese Leute können deine Aussagen ja schon fast als Rückendeckung sehen.

    Das sehe ich ähnlich. Leute die dann denken, ach ja prima, ein Hund braucht ja eigentlich gar keinen Auslauf weil davon wird er eh nur krank.

    Mein Auslauf besteht ja nicht aus "Stress" die schnüffeln und kucken und erleben Einiges und treffen andere Hunde und spielen oder auch nicht je nachdem und müssen ja nicht durch die Bank irgendwelche Kommandos erledigen oder sonstiges.

  • Hi,

    Ich denke, man muss auch dran denken, dass Stress nicht zwangsläufig negativ ist bzw. etwas ist, was man vermeiden muss.
    Ein gewisses Maß an Stress ist ja auch nötig und sinnvoll, um z.B. Lernerfahrungen zu machen. Es wird zwar gern anders dargestellt, aber ganz ohne Stress geht es nicht. Wenn ein Welpe zum ersten Mal beispielsweise ein Pferd sieht, dann ist das ja auch Stress. Oder einen fremden Menschen. Oder wenn man ihm ein Halsband anzieht. Alles Stress.
    Etwas Stress ist wichtig, um eine Frusttoleranz und - oh wunder! - eine gewisse Stressresistenz aufbauen zu können.

    Vermeiden sollte man ja nur ein Übermaß an Stress bzw. extremen Stress, der dann schädlich ist.
    Ich denke, wie viel Stress ein Hund aushalten kann und auch wie viel er braucht, um eine stabile Persönlichkeit ausbilden zu können, hängt stark vom Individuum ab. Da muss man einfach beobachten und sich der Thematik generell bewusst sein.

    Ich stelle bei meiner Aussie-Hündin auch fest, dass weniger oft mehr ist. Wir sind täglich meistens so 1x45min, 1x 1-2h und dann noch Pipirunden draußen. Selten mal weniger, ab und zu auch mal mehr, z.B. Wanderungen oder Ausflüge oder sowas. Davon ist aber viel auch einfach laufen und schnuppern. Aus Spielrunden nehme ich sie raus, wenn ich merke, dass sie hochpusht. Und auf den Runden machen wir nur ein bisschen UO und ab und zu auch Dummytraining. Zu Hause ist grundsätzlich Ruhe. Manchmal wird gebürstet oder Krallen geschnitten oder sowas, davon abgesehen beschäftige ich mich überhaupt nicht mit dem Hund. In unserem Fall funktioniert das gut.

    Davon total unabhängig ist dann noch die körperliche Komponente.
    Ich denke, man darf nicht die "Gesamtgesundheit" nur auf die Gelenke reduzieren, egal ob beim Menschen oder beim Hund.
    Für Herz und Kreislauf, aber auch für andere Körperfunktionen ist Sport bzw. Bewegung sehr sehr wichtig! Auch für die psychische Gesundheit finde ich persönlich Sport bzw. Bewegung an der frischen Luft sehr zuträglich.
    Rein auf die Gelenke/Knochen bezogen mag es wohl stimmen, dass viel Sport auch schaden kann. Das wird meiner Meinung nach auch durch einseitigen Sport/immer gleiche Bewegungsabläufe verstärkt.
    Pauschalisieren sollte man nicht und bei Studien sollte man versuchen, wiederzugeben, was genau untersucht wurde. Geht es um Sport? Oder ums Joggen? Um die Gesundheit allgemein oder nur um die Gelenke?

    Mein persönliches Fazit zu dem Thema ist auf jeden Fall, dass ein Großteil der Menschen zu wenig Sport macht. Es gibt sooo viele Menschen, die im Normalfall gerademal die Strecken Wohnung-Auto, Auto-Büro, Büro-Auto, Auto-Supermarkt zurücklegen. In solchen Fällen würde mehr Bewegung definitv einen größeren Nutzen haben als Schaden.

    lg,
    SuB

  • Zitat

    Fragen wir doch mal anders:
    Ein Hund, mit dem ich drei Stunden am Stück in abwechslungsreicher Umgebung spazieren gehe, den ich ein paar Mal apportieren lasse und ansonsten die Übliche UO einfordere...unterwegs trifft er vielleicht so 5 andere Hunde, passiert mit mir Reiter, Jogger etc....und der davon überfordert ist...hat der nicht absolut massive Wesensmängel? Sollte der "normale" Hund das nicht abkönnen?
    So hochsensible Pflänzchen können unsere Hunde doch gar nicht sein...wie hätten sie sonst bis heute überlebt?

    :reib:

    was haben meine beiden Wuffels die dreistündigen Spaziergänge im Winter im Schnee genossen.... :D

    Ihr dürft mich jetzt steinigen, aber manchmal frag ich mich:
    Meine Güte, manchmal fasst man sich echt an den Kopf worüber hier diskutiert wird..

    kopfschüttelnde Grüße


    und grade Hütehunde: normalerweise sind die den ganzen Tag draußen und ARBEITEN ;)

  • Jup :gut: :gott:

  • Ich habe jetzt mal nicht alles hier gelesen. :ops:
    Ich habe die TS am Anfang so verstanden das die das "Programm" nicht jeden Tag macht.
    Ich gehe mit meinem Rüden auch bis zu 3-3,5 Stunden, er läuft dieses ohne Probleme mit.Ich bin viel in Wald und Wiesen unterwegs also jede Menge Abwechslung.
    Meine Emma würde mir nen Vogel zeigen. :D wenn ich sie jedes Mal mitnehmen würde.

    Ich denke solange wie der Hund dies mitmacht is es ok. :???:

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