Heute mal keine rosa Wattebällchen...
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Hallo,
Leute, Leute...muß das jetzt mal erzählen.
Ronja ist ja ne ganz unsichere Maus fremden Menschen gegenüber.
Nun war es heute eh etwas streßig für sie, weil unbekannter Besuch da war, den sie kontrollieren wollte, aber nicht durfte (wir arbeiten dran). Solche "Trainingssituationen" stressen sie immer total. Aber das nur als ansatzweise Erklärung für Folgendes...:
Nachdem der Besuch weg war, ist mein Männe mit ihr raus, war schon dunkel. Sie tüddelt unangeleint im Gebüsch, meinem Mann kommt jemand entgegen. Er (wie immer) ruft Ronja rechtzeitig ab, um sie anzuleinen. Sie kommt auch, sieht auf halber Strecke den Fremden und startet bellend zu ihm durch.
Meinem Mann fiel nix Sinnvolleres ein als in dem Moment die Leine hinterherzuschmeißen. Sowas haben wir NOCH NIE gemacht. Aber da ist ihm der Kragen geplatzt. Anstatt zu ihm zu kommen, will sie zum Stellen durchstarten...geht ja mal gar nicht.
Ronja hat sich wirklich sehr erschrocken und stand "ganz komisch" da (ihm fiel keine bessere Beschreibung für ihre Körperhaltung ein). ABER...sie ist stehengeblieben und hat das Bellen sein lassen. Mein Mann ist hin und konnte sie nun auch anleinen.
Klasse fand ich an der Situation ja, daß Ronja die geworfene Leine nicht mit Herrchen in Verbindung gebracht hat. Die war ja wieder in ihrer Trance auf den fremden Mann fixiert und außerdem kam die Leine von hinten, konnte sie also nicht sehen. Andererseits liegt's mir aber auch etwas schwer im Magen, weil ich nicht der Freund davon bin, einen unsicheren Hund auch noch zu erschrecken.
Meint Ihr, das war jetzt zu heftig? Baut mich mal etwas auf, bitte. Kann sie daraus was lernen oder geht das nach hinten los (Verknüpfung mit dem Fremden?)? Erfolg hatte es ja augenscheinlich, sie blieb stehen und hörte auf zu bellen. Aber was ist der Lohn dafür? Noch mehr Angst und Unsicherheit...?
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
- Vor einem Moment
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Hi,
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Hey Betty, warte erst einmal ab!
Es kann gut sein, dass Ronja das locker verdaut hat!Und es könnte sogar sein, dass zufällig das Timing so perfekt war, dass es richtig was gebracht hat... - makaber, aber möglich.
Alles ist gut! Du machst das wunderbar mit deinem Hund - das versaust du nicht durch eine geworfene Leine!
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So wie du es beschreibst, ist es doch gut gelaufen. Er hat richtig reagiert/agiert und den Hund hats im richtigen Moment erschrocken.
Kommt halt aufs Timing an.
Einen Hund zu erschrecken, indem man ihm was hinterherwirft, wirkt ja mMn auch sowieso nur bei schreckhaften Hunden. Bei selbstsicheren Hunden, die nichtmal mit der Braue zucken, wenn neben denen ein Heißluftballon landet, macht sowas ja erst recht keinen Sinn. -
Hi,
mein Mann hat auch schon mal mit der Leine geworfen, als Peppi zu einem Fremden durchgestarte ist, um ihn zu "umzingeln". Er ist erschrocken und hat es sein lassen, das ist ja erstmal das wichtigste.
Ob das jetzt irgendwelche Folgen hat, muss du mal abwarten. Kann aber auch gut sein, dass Hundi durch das energische Auftreten bzw. den Schreck einfach mal sehr deutlich klargemacht bekommen hat, dass dieses Verhalten unerwünscht ist. Bei Peppino war so ein Leinenwurf bisher jedenfalls nicht mehr nötig. Ob das jetzt tatsächlich daran lag, oder am Training, kann ich nicht sagen.
Mach dir nicht zu viele Gedanken darum
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Wo ist dein Problem ?
Natürlich verknüpft der Hund die Leine mit deinem Mann. Er hat Ronja ein Kommando gegeben und die (unsicher, is klar ;-) ) hat nix besseres zu tun, als ihn zu ignorieren und kläffend auf nen Fremden zuzurennen ...
... ich fand die Reaktion gut. Vermutlich wars das erste Mal, daß jemand sein Kommando mit Nachdruck durchgesetzt hat. Endlich mal jemand, der meint, was er sagt und eine klare Linie fährt.
Warum nicht immer so ? (Also nicht die Leine, sondern die deutliche Ansage)
Gruß, staffy
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Zitat
Alles ist gut! Du machst das wunderbar mit deinem Hund - das versaust du nicht durch eine geworfene Leine!
Hallo,
achje, jetzt hab ich feuchte Augen...!
Vor Ronja hatten wir einen selbstbewußten Rüden, mit dem war der Umgang ganz anders. Dem hat ein etwas (ich sag mal) autoritäreres Verhalten nix ausgemacht. Der hat auch uns schon mal angeknurrt, wenn ihm was nicht paßte. Da konnte ich ganz anders auftreten ihm gegenüber.
Ronja ist irgendwie was anderes. Sie ist viiiiieeeel sensibler, klemmt schnell mal die Rute ein, legt die Ohren an usw., geht Konflikten aus dem Weg. Da blockiert bei mir irgendwas, da mal "härter" was zu klären. Bei ihr fällt mir das irgendwie schwerer. Versteht Ihr, was ich meine...? Kann mich grad nicht artikulieren, sorry.
Eigentlich sollte ich mir ja mal ganz neutral sagen "Ronja ist ein HUND!", ich sollte sie auch so behandeln. Keine Angst, das tu ich auch, sie wird nicht vermenschlicht oder so, aber manchmal...
... ich weiß, sie sollte mir nicht leidtun, das macht es ja nicht besser.
Danke Euch allen erstmal für die aufbauenden Worte.
Staffy, hab Deine Zeilen jetzt 3x gelesen...scheiße, Du hast Recht.
Ich sollte nicht alles auf "Unsicherheit" schieben, gelle...?Liebe Grüße
BETTY und Ronja
PS.: Wäre das heute so mit meinem Räuber passiert, hätt' ich das viel lockerer gesehen...komisch, oder?
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Gut, ich habe keine unsicheren hunde, allerdings mache ich das auch mit der leine, was soll ich sonst machen?
Wenn hund nicht auf das hört was ich sage und ich das aber durchsetzten will/muss, was soll ich sonst anderes machen?
Anders lernen sie es ja nicht, ich meine ich beschmeise sie ja nicht, sonder werf daneben, sie gucken, und ich rufe nochmal und sie kommen dann -
Zitat
Ronja ist irgendwie was anderes. Sie ist viiiiieeeel sensibler, klemmt schnell mal die Rute ein, legt die Ohren an usw., geht Konflikten aus dem Weg. Da blockiert bei mir irgendwas, da mal "härter" was zu klären.
Ich kenn deinen Hund ja nicht live, aber Hunde können hervorragende Schauspieler sein und wenn sie mit diesem Verhalten (oh je, ich armer Hund, schlag mich nicht) erreichen, daß du sofort wieder "nett" bist, dann behalten sie diese Strategie bei.
Versuch doch mal in manchen solcher Situationen einfach dein Ding durchzuziehen, bleib bei deinem Wort. Wenn du, aufgrund ihres "unterwürfigen" Verhaltens sofort von deinem eigentlichen Kommando abläßt, dann machst du dich ziemlich unglaubwürdig.
Schau dir deinen Hund mal einen Tag aus einer anderen Perspektive an, laß sie mal machen und geh gar nicht auf ihr Verhalten ein, sei einfach neutral. Und dann achte mal drauf, wo sie wirklich unsicher ist, wo sie stoppt, weil du nicht reagierst und wo sie ohne deine Einwirkung anders ist, als du erwartest !
Im Halbdunkel an Herrchen vorbei, auf den Femden zu und dann noch die Schnauze aufreissen ... für mich ist das kein ängstliches, armes Mäusschen ;-)
Weißte, was ich meine ? Ein anderer Blickwinkel hilft manchmal weiter ...
Gruß, staffy
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Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein (auch in manchen Situationen ziemlich unsicherer) Hund sich mehr und besser an mir orientiert seitdem ich klare Ansagen mache und diese auch durchziehe (oder es zumindest versuche - ich bin auch nur ein Mensch und noch dazu eigentlich ein Wattebauschwerfer).
Ach ja, und solche Reaktionen, die wirklich aus dem Bauch raus und ernst gemeint erfolgen haben meist die beste Wirkung, weil man wirklich authentisch ist.
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Also ich denke nicht, dass das nun einen bleibenden Schaden hervorrufen wird. Das Timing war scheinbar perfekt und hat sie beeindruckt.
Vielleicht wird sie das nächste Mal einen Blick nach hinten riskieren bevor sie loslegt
Bei Jess habe ich die Erfahrung gemacht, dass aus ihrer anfänglichen wirklichen Angst vor allem und jedem in vielen Situationen mitlerweile ein richiges Proll-Verhalten geworden ist. Das gilt nicht für jede Situation, aber in der Mehrzahl ist es bei ihr echt rumgeprolle. Seit ein, zwei Wochen gehe ich bei solchen Verhalten etwas rigoroser vor und denke auch, dass das in einiger Zeit besser wird. Oft ist der Anfang des Spazierganges noch stressig, aber wenn ich sie ein paar Mal korriegiert habe, weil sie Menschen anbellt, bei Hunden regelrecht austickt, geht es dann auch nach ner Zeit. Und sie hat dadurch keine Angst vor mir bekommen.
- Vor einem Moment
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