Heute mal keine rosa Wattebällchen...

  • Hallo,

    also, was die Taktik angeht (Loben oder nicht) gebe ich Euch irgendwie allen Recht. So, wie Ihr das hier differenziert darlegt, öffnet es mir teilweise die Augen, ehrlich.

    Ich (wir, mein Mann ja auch) hab anfangs Vieles "falsch" gemacht. Falsch in Tüddelchen, weil es bestimmt nicht grundsätzlich falsch war. Aufgrund einiger Ratschläge (besonders die einer Trainerin damals) hab ich da bestimmt was versaut. Yullie beschreibt das ganz toll, was ich wohl jetzt auch bei Ronja sehe...anfangs Angst...jetzt Geprolle. Zu Beginn dieses Verhaltens haben wir nach Ratschlag der Trainerin schöngefüttert...IMMER...egal, wie sie sich verhalten hat. Ziel war, die Gefühlslage umzukehren. Hat wohl nicht geklappt... :sad2:

    Später dann sind wir umgeschwenkt und haben nur noch das ruhige Verhalten gelobt, also sie unterbricht das Bellen, "Fein..!". Schwupps hatten wir ne Verhaltenskette (Leute kurz anbellen, Frauchen angucken wegen Leckerlie). Ist dieser Hund vielleicht zu schlau für mich...? :gott:

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Björn, wenn du einem Hund etwas neues beibringen willst, dann bestätigst du jeden Schritt. Hier gehts aber darum, etwas abzugewöhnen !

    Wenn du dir 100% sicher bist, daß der Hund gedanklich bei dir ist und garantiert nicht mehr weiterbellt, dann könntest du loben - theoretisch.

    Dein Hund erblickt einen Fremden, will ansetzen zum Bellen und du brichst mit einem "Nein, Lass, Hey, .." ab, Hundi hält die Schauze und schaut dich an.

    Variante 1:
    Du lobst sofort, Hundi ist gedanklich aber noch beim "Feind", wendet sich dem wieder zu, bellt weiter, ... siehe oben.
    Was lernt der Hund ? Soll er dich immer anschauen ? Glaubt er, du lobst für nicht bellen, oder für "glotz mich an" ?
    Wo denkst du, sind seine Gedanken, wenn er weiß, der andere kommt näher ?

    Variante 2:
    Sich benehmen und nicht bellen betrachten wir als richtig. Ergo wird nur das unterbunden, was unerwünscht ist. Schaut der Hund den Passanten an, schaut er mich an, schnuffelt er, ... völlig legal, Hauptsache er bellt nicht.
    Wenn ich dann raus bin aus der Situation, der Hund wirklich ruhig war, bis zum Schluß, dann kann den Hund loben.

    Wenn du natürlich als Ziel haben möchtest, daß dich der Hund IMMER anschaut, wenn jemand kommt, dann solltest du das loben. Ist dein Ziel aber, einen entspannt weitertrabenden Hund zu haben, ohne irgendeine Reaktion und ohne selber auf den Hund achten zu müssen, dann wähle Variante 2.

    Gruß, staffy

  • Zitat

    ohne irgendeine Reaktion und ohne selber auf den Hund achten zu müssen, dann wähle Variante 1.

    Hallo,

    Du meinst in dem Fall dann die Variante 2, richtig...?
    Hab ich gut aufgepaßt...?

    Zumindest denke ich, daß ich Dich verstanden habe.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Ja, mein Lob habe ich mittlerweile auch sehr, sehr eingeschränkt bei solchen Spaziergängen, weil Jess auch sehr schnell dabei ist dann doch noch mal loszulegen.
    Aber heute früh war es echt richtig gut und der Blick war auch wirklich ein: guck ich kann auch ganz ruhig und lieb sein :smile: -Blick. Da darf man dann auch mal ein bisschen loben (wie gesagt mehr geht nicht, dann wird sie gleich wieder so übererregt).
    Aber ich denke auch, das sie weiß was ich meine.

  • Hallo,

    ist das im Avatar Deine Jessy?

    Wenn ja, dann ist sie vom gleichen Kaliber wie Ronja. Die Ähnlichkeit und der Blick sprechen für sich... ;)

    Und ja, Ronja ist genauso. Hört sie kurz auf mit Bellen und schaut mich an, dann reicht ein "Fein!" von mir und sie dreht sich um und bellt weiter.

    Ich werd das jetzt mal komplett sein lassen mit dem Loben zwischendrin.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Zitat

    (...) (...)...anfangs Angst...jetzt Geprolle. Zu Beginn dieses Verhaltens haben wir nach Ratschlag der Trainerin schöngefüttert...IMMER...egal, wie sie sich verhalten hat. Ziel war, die Gefühlslage umzukehren. Hat wohl nicht geklappt... :sad2:
    Später dann sind wir umgeschwenkt und haben nur noch das ruhige Verhalten gelobt, also sie unterbricht das Bellen, "Fein..!". Schwupps hatten wir ne Verhaltenskette (Leute kurz anbellen, Frauchen angucken wegen Leckerlie). Ist dieser Hund vielleicht zu schlau für mich...? :gott:


    Hey, ein hochbegabter Hund?? ;)

    Ich denke, es gibt bei Angsthunden verschiedene Stadien/Phasen. Die Einwirkung ist dabei grundsätzlich unterhalb der Blockiergrenze zu halten. Insofern ist hier ein sensibles Vorgehen vonnöten, damit der Hund lernt und nicht blockiert.
    Aber die Reizschwelle/Blockadegrenze verändert sich bei zunehmender Stabilisierung des Hundes. Und ich denke, genau das bekommt ihr jetzt mit. Insofern: Ein gutes Zeichen!
    Das Training sollte entsprechend angepasst werden - und genau da bist du jetzt :gut:

  • Hallo,

    Yullie, Ronja könnte ne Mischung aus Deinen beiden sein...erinnern mich von den Bildern her beide an meine Maus.

    Fjari find ich ja mal echt bildhübsch.

    BigJoy...: Das mit den Phasen scheint voll zu stimmen.

    Zitat

    Aber die Reizschwelle/Blockadegrenze verändert sich bei zunehmender Stabilisierung des Hundes.

    Das regt mich besonders zum Nachdenken an, Ronja ist in der Tat selbstsicherer geworden und damit hat sich auch (teilweise) ihr Verhalten geändert (weniger eigentlich das Verhalten an sich, sondern eher der Gesamzkontext des Verhaltens).

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

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