Mein Training mit Canis/HTS orientierter Trainerin in Berlin

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    Was du beschreibst mit dem "Auschluss aus dem Rudel" nach ungewünschtem Jagdstart ist für mich überhaupt nicht verständlich, um nicht zu sagen sinnfrei. Ein Hund der von seiner Jagd zurückkommt, zu der er ohne Erlaubnis gestartet ist, kann ein Donnerwetter und den Ausschluss überhaupt nicht mehr mit der "Tat" in Verknüpfung setzen.

    Dazu habe ich kürzllich einen Beitrag in "Wölfisch für Hundehalter" (von Bloch/Radinger) gefunden. Wolfseltern beachten ihre Jungen, die von einer heimlichen Jagd oder Ausflug wiederkommen erstmal gar nicht. Sie nehmen zur Kenntnis, dass die Jungen wieder da sind, veranstalten aber kein Brimborium. Die Wiederkehrer werden vom Mittelfeld (Geschwister) lautstark in Empfang genommen.
    Auch in diesem Buch wird geraten ruhig mal den wiederkehrenden Hund keine Beachtung zu schenken, sondern eher "ach, wieder da?" sagen und weitergehen. Falsch ist es den Hund zu "verprügeln" weil er abgehaun war und genauso ist es keine Gute Idee dem Hund tausendfach Leckerlis einzutrichtern.
    Ich glaube, wenn der Hund bereits jagen war, stellt er sowieso keine Verknüpfung mehr her. Dazu müsste man hinterher rennen und während der Jagd dazwischenfunken. Das Ausschließen vom Rudel ist glaub ich nur eine "Auszeit" für den Hund, weil er allein entschieden hat, sich zu entfernen (egal was er während der Abwesenheit getrieben hat).

    LG

  • Dazu hat Bloch uns in seinem Seminar ein Video gezeigt, aus seiner Forschungsarbeit. Ein Wolf war längere Zeit weg und statt freudiger Begrüßung wurde er erstmal von seinen Geschwistern zusammengefaltet ... kurz und heftig. Danach war wieder alles gut. Das ist jedoch nicht als Bestrafung zu verstehen.

    Das ab und zu ignorieren deckt sich ja auch mit dem nach Hause kommen, wo man den Hund links liegen läßt. Das bekommt einem Hund schon, da viele Hunde eh zuviel Aufmerksamkeit genießen.

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    Dazu hat Bloch uns in seinem Seminar ein Video gezeigt, aus seiner Forschungsarbeit. Ein Wolf war längere Zeit weg und statt freudiger Begrüßung wurde er erstmal von seinen Geschwistern zusammengefaltet ... kurz und heftig. Danach war wieder alles gut. Das ist jedoch nicht als Bestrafung zu verstehen.

    warum machen das die geschwister?
    hat bloch etwas darüber sagen können?
    ich finde das sehr interessant.

  • Marika, viel gibt es bei uns noch nicht zu berichten. Da es mir hauptsächlich um den Rückruf geht, da Elli bei geringer Ablenkung zwar prima hört, bei großer Ablenkung mich aber komplett ignoriert, müssen wir den Rückruf komplett neu aufbauen. Als vorbereitende Übung wird unter geringer Ablenkung das Kommando mit viel Leckerlie neu eingeführt, desweiteren übern wir an der Schlepp das Warte, wird durchgesetzt, indem ich auf der Schlepp bis zu ihr laufe und dann aufhebe. Das übern wir seit der ersten Stunde. Bei der zweiten Stunde kam die Leinenführigkeitsübung hinzu, die hatte meine Maus in nullkommanix intus und sobald die Leine umgesteckt ist schleicht sie im Schneckentempo schräg hinter mir her und kuck alle paar Sekunden was ich denn als nächstes vorhabe. Tja und das wars schon. Nächste Woche ist dann der dritte Termin. Bin schon gespannt :D

  • Hi,

    Habe jetzt das erste Mal seit längerer Zeit wieder hier reingeschaut und musste mich erstmal durch ganz schön viele Seiten wühlen...

    Bei mir läuft eigentlich alles ganz gut. In der letzten Stunde (die etwas über zwei Wochen her ist) habe ich auch das Wegtreiben gelernt, so wie reimel.
    Es soll generell die Bindung zwischen mir und Yeli stärken (nach dem Prinzip Distanz schafft Nähe, ähnlich auch bei Monty Roberts).
    Dabei merke ich, dass ich einfach noch stark an meiner Ausstrahlung arbeiten muss und auch eine Intensität dahinter sein muss, die bei meinem Hund ankommt. Meine Hündin reagiert sehr sehr gut auf diese Übung, denn als Aussie-Mix ist sie eigentlich eh ein Typ Hund, der sich eng anschließt und diesen engen Anschluss auch wichtig findet.

    In der nächsten Zeit möchte ich gerne die Trainerin nochmal auf meinen generellen Umgang mit dem Hund schauen lassen, bisher meinte sie nur, ich soll authentisch sein und ruhiger werden. Ich habe aber das Gefühl, dass ich noch viel viel klarer werden könnte in meiner Kommunikation.

    Bei uns funktioniert die Freifolge schon sehr gut und generell kann ich erkennen, dass sie sich viel viel besser an mir orientiert als früher. Sie achtet einfach generell darauf, was ich mache. Das war früher nicht so.
    Das eigentliche Problem - das auflesen von Fressbarem - hat sich auch schon mehr oder weniger erledigt. Wenn es sich um so "normale" Dinge wie trockenes Brot oder leere Verpackungen handelt, kann ich meine Hündin mit einer klaren Ansage daran hindern, die Sache aufzusammeln und sie abrufen oder zum weitergehen bringen. Vor ein paar Wochen wäre das völlig undenkbar gewesen!

    Probleme gibts v.a. bei Begegnungen mit anderen Hunden. Das Pöbeln an der Leine, was sie ansatzweise gezeigt hatte, ist verschwunden. Allerdings ist es für mich sehr schwierig, sie zu kontrollieren, wenn Hunde in unsere Nähe kommen. Sie gehört schon seit sie bei mir ist zu der "Oh toll ein Hund - ich bin dann mal spielen" - Fraktion und anfangs fand ich solche Situationen auch viel zu unterstützenswert "toll, mein Hund hat Sozialkontakt" :roll: um auf kontrolliertes Verhalten zu achten.
    Wenn wir Hunde sehen, kommt es schon oft vor, dass sie dann alles missachtet und einfach hinstürzt. Wenn dann von mir irgendwas kommt (sie hat ja meine Anweisung missachtet und jetzt folgt irgendwas von meiner Seite), dann lässt sie ihren Frust erstmal an dem anderen Hund aus. Es passiert zwar nichts, aber trotzdem geht sowas einfach gar nicht.

    Ganz generell ist mein Gefühl, dass sie die Verantwortung nicht so richtig abgeben will. Sie ist draußen generell relativ angespannt, probiert häufig aus "was passiert, wenn..." und versucht auch immer wieder mal, Situationen selbst zu regeln. Da muss ich unbedingt nochmal eine Übungsstunde machen.

    Das Thema Sport habe ich momentan für mich eher zur Seite gelegt - ich denke, das kann ich machen wenn der Alltag besser funktioniert. Draußen sind wir beide auch eh noch so mit dem normalen Alltagsgehorsam beschäftigt dass ich das Gefühl habe, dass sie damit genug ausgelastet ist.
    Wenn dann mache ich einzelne Sporteinheiten. Auf dem Spaziergang habe ich das Gefühl, dass Sport und hochfahren uns momentan einfach im Weg steht.
    Da wir drinnen ja auch kein großes Programm machen, mach ich momentan kleine Dummy-Einheiten im Hof. Allerdings liegt mein Fokus wie gesagt auf anderen Dingen. Für mich ist das eine gute Lösung und Dummyarbeit ist auch etwas, was man gut ohne zusätzliche Belohnung machen kann - meine Hündin arbeitet so gern mit Dummies, dass es für sie schon belohnend ist, überhaupt etwas damit machen zu dürfen. Sprich - die Arbeit selbst ist die Belohnung.

    lg,
    SuB

  • Zitat

    und an alle anderen, die nach ähnlichen methoden trainieren: erzählt mal was darüber ;)

    Wir hatten ja erst eine Trainigsstunde, ein bißchen hatte ich schon im Leinenaggressions-Thread erzählt.
    Erst sind wir durch den Wald gelaufen und haben uns unterhalten, haben aber keine Hunde getroffen (war Sch...Wetter), so dass dann am Ende noch der 11-Monate alte Rüde der Trainerin "herhalten" musste.
    War allerdings gar nicht sehr spektakulär, aus irgendeinem Grund hat Balou ihn "nur" fixiert, als wir 2 mal aneinander vorbei gelaufen sind, und danach konnten wir uns noch mit den beiden Hunden relativ nah zusammen stellen und uns unterhalten. Balou war zwar total angespannt, und einmal hat er geknurrt, als der Rüde einen Schritt auf ihn zugemacht hat, ist aber im gleichen Moment zurück gewichen.
    Ähnlich war es wohl auch vorher: Die Trainerin konnte Balou ja genau beobachten und meinte, erst hat er aggressiv zu ihrem Hund hingestarrt, aber je mehr wir dann aufeinander zu gelaufen sind, desto mehr ist Balou "eingeknickt" Sie meinte, man sieht da deutlich diese Ambivalenz bei ihm zwischen Aggression und Unsicherheit. Das war ja auch schon immer meine Einschätzung...

    Jetzt ignoriere ich Balou seit 1,5 Wochen und soll mir immer mal so kleine "Gemeinheiten" ausdenken, bzw. ihn vewirren.
    Am Anfang ist es mir echt schwer gefallen, aber inzwischen hab ich mich fast schon dran gewöhnt und zieh das konsequent durch. Große Veränderungen merk ich noch nicht, drinnen ist Balou zwar ruhiger geworden und weniger "aufdringlich". Draußen ist aber noch keine Veränderung. Er ist immer noch fröhlich und scheint unter der Nicht-Beachtung inzwischen weniger zu leiden als ich. Sturer Bock! :skeptisch3:

    Ich merke aber auch, dass ich an meiner Einstellung was ändern muss (und wahrscheinlich ist das der eigentliche Zweck der ganzen Übung :roll: ) Denn irgendwie fand ich das immer ganz süß und halt einfach charakterisitsch für meinem Hund, dass er halt so "übermütig" und "lebensfroh" ist und seine Eigenarten und Macken hat :D Bei hm hatte ich immer das Gefühl er "trägt sein Herz auf der Zunge": Kam ich oder mein Freund nach hause, kam er schwanzwedelnd angestürmt. Sobald er sich beruhigt hatte und man sich zu ihm gebeugt hat, hat er sich angeschmiegt und einem abwechselnd die Vorderpfoten hingestreckt. Das macht er jetzt schon nicht mehr...
    Im Garten rast er, wenn er halt grad gute Laune hat, minutenlang rum, springt in die Luft, jagt seinen eigenen Schwanz (okay, und rempelt dabei auch schon mal unsere Hündin an :ops: Dann ruf ich ihn aber sofort von ihr weg). Oder wenn er die Nachbrshündin (seine Spielkameradin) nur riecht, fängt er an zu winseln und wird ganz aufgeregt. Ich fände es schade, wenn das fehlen würde, denn irgendwie schätze ich das an ihm, dass er immer so handelt und es einem mitteilt, wie er sich gerade fühlt. Im Endeffekt sind aber diese Situationen wahrscheinlich auch Situationen, in denen ich ihn nicht kontrollieren kann, in denen er sich seine Freiheiten rausnimmt, zu tun was er will.
    Ich werd das Training auf jeden Fall weiter durchziehen, denn die Leinenaggression los zu werden ist mir wichtiger als alles andere! Aber insgeheim ich hab ein bißchen Angst davor, dass das Ergebnis ein total langweiliger, austauschbarer Hund ist, der gar keinen eigenen Willen mehr hat, gar kein Clown mehr ist, nur noch blind befolgt was ich ihm sage und sonst lustlos in der Ecke rumliegt...

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    Dazu hat Bloch uns in seinem Seminar ein Video gezeigt, aus seiner Forschungsarbeit. Ein Wolf war längere Zeit weg und statt freudiger Begrüßung wurde er erstmal von seinen Geschwistern zusammengefaltet ... kurz und heftig. Danach war wieder alles gut. Das ist jedoch nicht als Bestrafung zu verstehen.

    Meinst du das, wo der eine junge Rüde von seinem Vater vertieben wurde wärend der Paarungszeit und dann wieder gekommen ist? Und von zwei Wölfen platt gemacht wurde? Wo er dann am Ende ganz rausgeschmissen wurde und mit einem belämmerten Gesichtsausdruck zusammengerollt gelegen hat? (Seminar: Wölfisch für Hundehalter?)

  • Ne das meinte ich nicht. Das hat er uns auch gezeigt aber das was ich meine, da kommt der Wolf von einer Tour zurück und seine Brüder nehmen ihn in Empfang, plätten ihn kurz, er unterwirft sich und dann ist alles gut und alle gehen zusammen zu mama und papa.

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