OP zu teuer - Hund einschläfern ???

  • Schon mal bei einem Menschen einen Notfall gehabt? Wenn ich mit einem meiner verletzten Kidis oder mit meinem Mann in der Notaufnahme im KH gelandet bin, war immer die erste Frage:" Haben Sie die Versicherungskarte dabei?" Da konnte das Kind halb sterbend oder blutend in meinen Armen liegen, aber erstmal war die Versicherungskarte wichtig. Ohne ging nichts. Wo sind wir angekommen? :o

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    Schon mal bei einem Menschen einen Notfall gehabt? Wenn ich mit einem meiner verletzten Kidis oder mit meinem Mann in der Notaufnahme im KH gelandet bin, war immer die erste Frage:" Haben Sie die Versicherungskarte dabei?" Da konnte das Kind halb sterbend oder blutend in meinen Armen liegen, aber erstmal war die Versicherungskarte wichtig. Ohne ging nichts. Wo sind wir angekommen? :o

    Da hast du recht, habe das auch schon oft erlebt und ich finde, das ist für diejenigen richtig depremierend, hört sich ja so an, als ob man ohne nicht behandelt würde :sad2:

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    Schon mal bei einem Menschen einen Notfall gehabt? Wenn ich mit einem meiner verletzten Kidis oder mit meinem Mann in der Notaufnahme im KH gelandet bin, war immer die erste Frage:" Haben Sie die Versicherungskarte dabei?" Da konnte das Kind halb sterbend oder blutend in meinen Armen liegen, aber erstmal war die Versicherungskarte wichtig. Ohne ging nichts. Wo sind wir angekommen? :o

    Aus der Praxis heraus hat das leider häufig auch mit der zunehmenden Technisierung der Abläufe zu tun.

    Ohne Karte keine Daten, ohne Daten lassen sich viele Dinge nicht mal eben schnell regeln, wie z. B. Aufträge für ein Notfall-CT oder Röntgen oder Labor...

    Egal, was in unserer Notaufnahme angemeldet ist, einer von uns ist immer mit der Datenerfassung beschäftigt - das ist total bescheuert, "früher" konnte man unbeschriftete Blutröhrchen ins Labor geben und bekam unter "Notfall 001" die Ergebnisse - das darf heutzutage nicht mehr sein, da muss alles zuzuordnen sein.

    Der Verwaltungskram dauert oft länger, als die Behandlung. Aber da können die Kliniken auch nicht viel zu.

    LG, Chis

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    Einer hatte seine Scheckkarte mit, bot die an. Auf EC-Zahlung war man nicht eingerichtet. Der Mann raste in den Ort, holte das Geld vom Automaten. Brachte es der TÄ.

    Beim Einleiten der Narkose starb die 4 Jahre alte Hündin. Es war einfach zu viel Zeit vergangen. Alles Flehen doch schon mit der OP zu beginnen, das Geld kommt bestimmt, hatte diese TÄ nicht erweicht.

    Oh Gott was bin ich wütend.

    Lg Edgar und Mini

  • das ist ja haarsträubend, quebec! mir läuft es eiskalt den rücken runter!!!

    ich kann zum glück von einem positiven beispiel berichten, der meinem hund wuschel das leben rettete. er war von einem auto angefahren worden, ich kündigte mich per telefon bei meinem ta in der klinik an, dort wurden innere blutungen festgestellt. mein ta verlor keine sekunde, die op wurde sofort eingeleitet milzriß.

    es war eine dreistündige op, keiner hatte mich nach der bezahlung gefragt vorher, vielleicht auch weil ich dort schon bekannt war? in jedem fall war das entschlossene handeln meines ta lebensrettend für meinen hund.

  • Eure Diskussion macht mir eins klar:
    jetzt weiß ich, warum Euthanasie im Humanbereich verboten ist und dafür danke ich euch. Also bitte versteht mein Post nicht als Kritik, sondern lediglich als Erkenntnis für mich selbst.

    Bisher hatte ich immer noch Zweifel an der Richtigkeit dieses Gesetzes.

  • Nun, es gibt nun mal Menschen - das gilt für jeden Berufsstand - die ihren Beruf nicht aus Leidenschaft sondern rein finanziell getrieben machen. Ich finde das auch nicht verwerflich, auch für einen TA nicht. Zudem auch ein TA mit den Berufsjahren abstumpfen kann und darf! Das ist einfach menschlich!

    Versteht mich nicht falsch, ich finde das weder schön noch richtig, aber ich würde es auch nicht verurteilen. Es gibt fachlich sehr gute TA´s die für sich selbst gewisse Grundsatzentscheidungen getroffen haben von denen sie nicht mehr abrücken wollen. Dafür stecken sie all ihr Können/Wissen in die Tiere deren Halter zahlen können. Ist dieser TA deswegen ein schlechter TA? Nein!

    Irgendjemand hat hier ganz richtig gesagt, verurteilt nicht diese TA´s, sondern lieber die Hundehalter die offene „Notfallrechnungen“ nicht zahlen (egal aus welchem Grund). Ich kann einen TA irgendwo verstehen, der schon mehrere Fälle von Notoperationen hatte die nicht beglichen wurden und womöglich zudem Mehrkosten verursacht haben (Anwalts- und Gerichtskosten, etc.). Das frustet und stumpft ab. Ein TA hat regelmäßig mit „Notfällen“ und „Einzelschicksalen“ zu tun. Das was für uns entsetzlich ist, ist für ihn Alltag und so muss es auch sein um einen guten Job zu machen! Es kann und darf ihn nicht so berühren wie es uns berührt – nicht einmal ansatzweise.

    Zudem sich so was auch „rumspricht“ unter den Hundehaltern. Einer der sich mal erfolgreich um eine Not-OP-Rechnung „gedrückt“ hat, oder, freundlicher ausgedrückt, schlichtweg nicht in der Lage war sie zu zahlen, und von dem die Summe letztendlich nicht gerichtlich „eingetrieben“ wurde sondern der TA sich irgendwann einfach gefrustet damit arrangiert hat, würde mit Sicherheit(!) anderen Hundehalterfreunden davon erzählen. Diese erzählen es dann weiter.. schön Stille Post - und am Ende des Tages kommt die Aussage raus „Du, wenn Deinem Hund mal was schlimmes passiert und Du ganz knapp bei Kasse bist, da weiß ich von einem gaaaanz tollen, herzensguten TA der macht das zur Not auch umsonst oder besteht nicht auf die volle Rechnungssumme“.

    Ich weiß wovon ich spreche. Mir wurde auf Hundewiesen schon öfters dergleichen geflüstert, wenn die Diskussionen mal um Magenverdrehungen, etc. ging. Sehr unfair dem TA gegenüber! Aber die HH haben sich schön gegenseitig auf den Arm geklopft und sich für die Empfehlung bedankt.

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    Eure Diskussion macht mir eins klar:
    jetzt weiß ich, warum Euthanasie im Humanbereich verboten ist und dafür danke ich euch. Also bitte versteht mein Post nicht als Kritik, sondern lediglich als Erkenntnis für mich selbst.
    Bisher hatte ich immer noch Zweifel an der Richtigkeit dieses Gesetzes.


    Bei dem was ich in letzten 2,5 Jahren mit Krankenhäusern erleben durfte ist, sind wir von planmäßiger Tötung durch Unterlassung nicht mehr weit entfernt.

    LG, Friederike

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