OP zu teuer - Hund einschläfern ???
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Hallo,
Zehn Jahre alten Hund einschläfern, weil man dafür einen tollen Welpen bekommt?
Ich frage mich, was für eine Beziehung diese Person zu ihrem Hund hat. Grundsätzlich halte ich mich für tolerant, aber da packt mich echt die Wut.
Mein Hund war 9,5 als er operiert werden mußte. Krebs, sehr großer Schnitt und damit auch mehrere tausend Euro, die ich mir nicht eben mal aus den Ärmel schütteln kann. Danach noch fünf tolle gemeinsame Jahre.VG Shukura
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Huhu bin auch kurz davor eine OP-Versicherung abzuschließen. Seitdem ich den ganzen Thread lese stelle ich mir eine Frage:
Was ist, wenn der Hund einen Unfall hat, sagen wir mal vom Auto angefahren blutet usw. Fahrer ist weg. Der Hund kommt zum Tierarzt. Man sagt bereits vorher, das man kaum Geld hat. Muss der Tierarzt den Hund behandeln? Ich meine die haben doch auch einen Eid geschworen oder irre ich mich? Wie sieht es denn in so einer Lage aus.
Zum Glück hatten wir bisher immer alles Zahlen können, auch wenn wir dafür mal einen Monat nur Brot und Aufschnitt gegessen haben. Aber dennoch stelle ich mir die Frage...
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Zitat
Was ist, wenn der Hund einen Unfall hat, sagen wir mal vom Auto angefahren blutet usw. Fahrer ist weg. Der Hund kommt zum Tierarzt. Man sagt bereits vorher, das man kaum Geld hat. Muss der Tierarzt den Hund behandeln? Ich meine die haben doch auch einen Eid geschworen oder irre ich mich? Wie sieht es denn in so einer Lage aus.
Der Tierarzt schwört meines Wissens keinen ethischen Eid.
Den Eid des Hippokrates legen nur Humanmediziner ab.Der TA braucht dein Tier nicht zu behandeln, wenn er um die Begleichung seiner Rechnung fürchtet.
Eine Notfallbehandlung dürften jedoch die meisten Tierärzte leisten.
Ein Anspruch darauf besteht nicht.LG, Friederike
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Zitat
Muss der Tierarzt den Hund behandeln? Ich meine die haben doch auch einen Eid geschworen oder irre ich mich?
Ne, den Eid des Hippokrates schwören die Humanmediziner, Tierärzte sind selbstständige Dienstleister.
Ob der TA einen Hund in so einem Notfall behandelt, hängt vom TA ab, verpflichtet ist er da nicht zu.Ich hätte übrigens auch kein 3000 € für ne OP am Herzen bei nem zehnjährigem Hund investiert, da bin ich mir recht sicher, auch wenn ich nicht sagen könnt, wo für mich persönlich die Schmerzgrenze ist, das werd ich entscheiden, wenn es anliegt!
Generell, wenn der Hund noch die realistische Chance auf ne schöne Zeit hat ohne dass ihn die Behandlung selbst schon umhaut (OP, Chemo, Bestrahlung, wieder und wieder zum TA, was ja für viele Hunde schon erheblicher Stress ist, tw. durch die halbe Republik von einem Spazialisten zum anderen...), dann würd ich zusehen, dass er seine Chance kriegt.Im Frühjahr letzten Jahres lag bei einem meiner Hunde Verdacht auf Osteosarkom vor.
Er war da 5 1/2.
Hätte sich der Verdacht erhärtet, dann hätte ich eine (wahrscheinlich sehr kurze) Schmerztherapie gemacht, ihm noch eine möglichst schöne Zeit gegeben und ihn dann eingeschläfert.
Warum?
Nun, abgesehen davon, dass er Arthrose hat und man bei Osteosarkomen ohne Amputation nicht wirklich ne Chance hat und daher sein eh schon kaputtes Gelenk auf der anderen Seite überlastet worden wäre ( die verdächtige Stelle war am Vorderbein, das hätte komplett ab gemusst), ware mir der Kosten-Nutzen-Faktor zu gering.Die ganze Behandlung hätte mit Bestrahlung und Chemotherapie (und das muss schon sein, sonst kann man es auch ganz lassen), ohne Komplikationen weit über 3000 € gekostet.
Die durchschnittliche Überlebenszeit beträgt selbst nach dieser radikalen Therapie grade mal 1 Jahr. 12 Monate...Klar, es gibt sie, die Hunde die dann noch 2, 3 schöne Jahre haben... aber der Grossteil ist innerhalb eines Jahres nach der Diagnose tot, teilweise hat man ein paar Wochen nach der OP, noch vor Beginn der Chemo, schon wieder die ersten Metastasen. Dieser Krebs ist halt so agressiv, Tumor ist ja nicht gleich Tumor.
Und Knochenkrebs tut höllisch weh, bei menschlichen Patienten zählt diese Art von Tumorschmerz zu den am schwersten zu dämpfenden.Ne sorry, das ist es mir nicht wert und das wäre es auch ohne die Vorerkrankung bei nem ansonsten kerngesunden Hund nicht gewesen.
Ich finde wenn man die Tiere nicht leiden lässt, dh wenn nötig ne gute Schmerztherapie macht und rechtzeitig einschläfert, dann brauch man sich nicht zu rechtfertigen.
Die Lebensqualität finde ich entscheidender als die Quantität.Naja, der Hund ist noch bei mir, munter und gesund, weder der Konchenkrebsverdacht noch der auf CEKS hat sich bestätigt, lediglich eine Wucherung aufgrund ner alten Knochenhautentzündung, ne Sehnenscheindenentzündung und Verspannungen in der Lendenmuskulatur.
An der Diagnose hab ich übrigens nicht gespart, zig Röntgenaufnahemen, CT... und die Physiotherapie für die Lendenwirbelsäule war auch nicht umsonst.
Ist also nicht nur Knauserigkeit.Traurig ist natürlich diese "Geiz ist geil"-Einstellung. Ich finds aber viel schlimmer, wenn sich das an regelmäßigen Kleinigkeiten äußert:
Der Hund ist ungepflegt und verfilzt, ist fett, kommt nicht raus, hat kaum Sozialkontakte, wird nicht ausgelastet, hat keine Ansprache, kriegt kein ordentliches Futter, wird weder gegen Parasiten behandelt noch geimpft (und zwar nicht aus Überzeugung, sonderns aus Geiz...) usw, usf.Das ist für mich ein viel ärmerer Hund als der, der eine schlimme Krankheit oder Verletzung hat, kurzfristig leidet und dann nach bestem Wissen und Gewissen schmerzfrei stirbt, aus welchem Grund auch immer die Leute so entscheiden.
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Es geschah letzten Sommer auf einem Spaziergang einiger HH mit ihren Neufundländern.
Eine Hündin brach nach dem Spiel zusammen, krampfte. Man schaffte sie ins Auto, raste zur nächsten TK. Dort wurde eine Magendrehung festgestellt und es sollte sofort operiert werden.
Die erste Frage war, haben sie 500.-- Euro dabei. Hatte niemand auf einem Waldspaziergang. Dann keine OP.
Einer hatte seine Scheckkarte mit, bot die an. Auf EC-Zahlung war man nicht eingerichtet. Der Mann raste in den Ort, holte das Geld vom Automaten. Brachte es der TÄ.
Beim Einleiten der Narkose starb die 4 Jahre alte Hündin. Es war einfach zu viel Zeit vergangen. Alles Flehen doch schon mit der OP zu beginnen, das Geld kommt bestimmt, hatte diese TÄ nicht erweicht.
Soviel zu TÄ und ihrer "Verpflichtung" zu helfen, Tierleben zu retten.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Zitat
Es geschah letzten Sommer auf einem Spaziergang einiger HH mit ihren Neufundländern.
Eine Hündin brach nach dem Spiel zusammen, krampfte. Man schaffte sie ins Auto, raste zur nächsten TK. Dort wurde eine Magendrehung festgestellt und es sollte sofort operiert werden.
Die erste Frage war, haben sie 500.-- Euro dabei. Hatte niemand auf einem Waldspaziergang. Dann keine OP.
Einer hatte seine Scheckkarte mit, bot die an. Auf EC-Zahlung war man nicht eingerichtet. Der Mann raste in den Ort, holte das Geld vom Automaten. Brachte es der TÄ.
Beim Einleiten der Narkose starb die 4 Jahre alte Hündin. Es war einfach zu viel Zeit vergangen. Alles Flehen doch schon mit der OP zu beginnen, das Geld kommt bestimmt, hatte diese TÄ nicht erweicht.
Soviel zu TÄ und ihrer "Verpflichtung" zu helfen, Tierleben zu retten.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
Und das ist leider kein Einzelfall:
Vor 18 Monaten erlitt eine Hündin abends zuhause eine Magendrehung. Die Klinik wurde von unterwegs telefonisch darüber informiert. Dort angekommen, wurde die DIagnose bestätigt, das Tier in Narkose gelegt. Der Klinikchef, der zur OP dazu gerufen wurde, verlangte von der Besitzerin eine schriftliche Erklärung, dass eine Kostenpauschale von 1500 Euro am nächsten Tag spätestens 12 Uhr in bar zu zahlen ist. Ansonsten würde die OP nicht durchgeführt und das Tier euthanasiert. Gegen sofortige Vorlage der Kreditkarte wurde die OP eingeleitet. Der Hund (mein Hund) überlebte die OP - zum Glück für alle Beteiligten.
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Da hat jemand den Beruf komplett verfehlt. Der Hund muss entsetzlich gelitten haben. Ich kenne hier keinen TA, der so handeln würde.
Natürlich muss der TA auch wirtschaftlich denken. Viele Leute nutzen guten Willen und Entgegenkommen auch zu schnell aus.
Aber bei einer Magendrehung nicht helfen, wenn schon jemand losrennt, um Geld zu holen???????? Man bezahlt die OP dopch sowieso nachher.Bei dem TA würde ich mich vor die Tür setzen und jedem, der zu ihm will, ein "Infoblatt" über den Vorfall in die Hand drücken.
VG Shukura
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ich finde es furchtbar, wie gewissenlos manche tierärzte handeln..wie kann man bei einer magendrehung vorab auf die bezahlung pochen??? da zählt doch jede minute!!!
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Zitat
ich finde es furchtbar, wie gewissenlos manche tierärzte handeln..wie kann man bei einer magendrehung vorab auf die bezahlung pochen??? da zählt doch jede minute!!!
Schlechte Erfahrung - gerade mit unbekannten Patientenbesitzern. Beschwert euch nicht über die Tierärzte, sondern beschwert euch bei denen, die ihre Tiere behandeln lassen und dann nicht zahlen.
Tierärzte sollten besseres zu tun haben, als sich mit Anwälten zusammensetzen zu müssen um zu sehen, wie sie zu ihrem Geld kommen. Bereits vor 12 Jahren gab es Kliniken, die offene Rechnungen von Patientenbesitzern in einem Gesamtwert in 5stelliger Höhe hatten. Und die Zahlungsmoral ist seitdem nicht besser geworden. -
Zitat
Schlechte Erfahrung - gerade mit unbekannten Patientenbesitzern. Beschwert euch nicht über die Tierärzte, sondern beschwert euch bei denen, die ihre Tiere behandeln lassen und dann nicht zahlen.
Tierärzte sollten besseres zu tun haben, als sich mit Anwälten zusammensetzen zu müssen um zu sehen, wie sie zu ihrem Geld kommen. Bereits vor 12 Jahren gab es Kliniken, die offene Rechnungen von Patientenbesitzern in einem Gesamtwert in 5stelliger Höhe hatten. Und die Zahlungsmoral ist seitdem nicht besser geworden.Da geb' ich Dir absolut Recht bei den oben angesprochenen Punkten
...aber ein TA der eine Notfallbehandlung aus Kostengruenden ablehnt hat meiner Meinung nach absolut den Beruf verfehlt.....dafuer mag's zwar keine Gesetzesgrundlage geben, aber wie schauts mit dem eigenen Berufsethos und der eigenen Moral aus?
Das waere fuer mich kein TA den ich aufsuchen wuerde als Dienstleister.
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