Ausbildung ohne Futter/Spieli... BH oder ähnliches möglich?

  • Ich denke, es ist schwierig zu beschreiben... Mit der Motivation.. Ich glaube zB. nicht, daß man mit Motivation an Grenzen stößt... Die Motivation muß nur stimmen... Es darf zB. auch nie die gleiche Bestätigung sein... Hättet Ihr doch nur Ekard Lind gelesen.... Der beschreibt das einfach sooo toll... Und es kann halt auch jeder hund lernen mit mir zusammen zu arbeiten. Mein erster Hund war 4 1/2 als er zu mir kam. Ein Jäger vor dem Herrn, mäkelig, verfettet, also erstmal mit Futter auch nicht zu locken... Aber innerhalb recht kurzer Zeit wurde das Futter erarbeiten für ihn zu einem Spiel. Es machte ihm dermaßen Spaß... Wir haben geclickert, Sport gemacht, er ging nicht mehr jagen, wir wurden ein super Team. Mit Spielzeug konnte ich ihn nicht locken, mit Lob und Streicheln auch nicht. Aber fressen mußte er, am Anfang wenig, aber über das fressen hat er gelernt, wie toll es mir mir ist, wieviel Spaß man mit mir haben kann. Mit meinen anderen Hunden habe ich eine ähnliche Erfahrung gemacht. Das ist alles sehr vielschichtig, ich setze Spiel mit mir, Beutespiel, Futter, Leckerlis, Mimik, Gestik, Körpersprache, Bewegung... Eben ALLES ein und so kann ich die Hunde auch eigentlich immer und überall dazu motivieren mit mir zusammen zu arbeiten. Inzwischen sogar beim Anblick von Katzen, Rehen und anderem Getier... Es ist ein Erarbeiten, ein Zusammenleben, ein Geben und Nehmen. Und natürlich verlange ich einiges von meinen Jungs, dafür bekommen sie aber auch extrem viel zurück...
    Man kann es nicht beschreiben, man müßte es erleben... Und natürlich klappt auch bei mir nicht alles auf Anhieb, vieles ist harte Arbeit, viele Wiederholungen, Ausprobieren, Testen, in welcher Situation welche Motivation zu wenig, genug oder schon wieder zu viel ist...

  • Zitat

    Ah das hab ich mich auch gefagt.


    Jupp, das Down habe ich so beigebracht. Da hätte cih theoretisch das Platz nutzen können, aber ich wollte, nicht, dass sie denkt, nach Platz kommt immer Down, bzw ich muss sie immer erst ins Platz schicken, damit sie ins Down geht.
    (Kennt man ja, wenn der Welpi früher nur Platz gemacht hat, wenn man ihn vorher ins Sitz geschickt hat :roll: )
    Das Down hatte ich glaube ich schon beschrieben. Hab die Hand runtergehalten und Down gesagt. es ist aber ein anderes handzeichen, wie beim Platz, also da gabs für Numa keine Verwechlung.
    Sie hat dann auch recht schnell verstanden, dass die Nase auf den Boden soll, nur der Hintern hing dann immer noch in der Luft. :lol:
    Hat etwas gedauert, bis auch der Hintern runterging (ohne dass der Kopf dann wieder hochging), aber irgendwann hatte sie es. Dann bin ich immer langsamer aufgestanden, damit sie auch mit aufgelöstem Handzeichen noch in der Position verbleibt. Das zögere ich momentan immer weiter raus.
    ja, soweit sind wir jetzt. Nächster Schritt wird das Handzeichen wegzulassen.

  • Zitat

    Und das wäre ja sowieso von vorneherein alles, was er nicht von sich aus einfach so macht.... Alles, was ich erziehe, trainiere, beibringe, verlange ist erstmal unnatürlich.


    Klar, aber ein Hund setzt sich schonmal hin, ohne das man das verlangt. Das nenne ich jetzt nicht unnatürlich. Aber das er sich knalle eng an mein linkes Bein setzt, das unter umständen schon, zumindest mein Hund würde das von sich aus nie machen.


    Zitat

    Ebenso, wie weit es vertretbar ist, einen Hund halb verhungert auf den Platz zum Arbeiten zu stellen oder ihm meine komplette Aufmerksamkeit zu entziehen, damit er dann beim arbeiten auf mein Lob reagiert.


    Hat jemand das hier gesagt oder gemacht? Wenn mein Hund seine morgentliche Ration statt aus dem Napf mittags mit mir beim Training bekommt, ist er nicht halb verhungert. Und nur weil der Hund mal 2 Stunden keine Aufmerksamkeit bekommt, entziehe ich ihm diese doch nicht komplett. Warum muß man einfache Aussagen immer gleich so ins extreme ziehen?


    Zitat

    Mir geht es um die Sachen, die man nicht für das tägliche Leben braucht. Also zB Hundesport usw.


    Die Grundstellung für eine BH fällt da bei mir drunter. Für den Alltag brauche ich nur ein 'nein' und ein 'bei mir' als Kommandos, weder ein Sitz noch ein Platz. Ok ein 'stop' nutze ich noch. Also ist für mich alles andere Sport weil ich es nicht für das tägliche Leben brauche.


    Zitat

    Ich mache es eigentlich genauso wie mit Leckerlie oder Belohnung. Heißt ich locke vielleicht am Anfang erstmal (halt mir Stimme/Körpersprache statt mit Futter) und danach stelle ich als belohnung ein Lob/Streicheln/Spiel in Aussicht statt Futter.
    Es ist der identische Ablauf, denn es ist ja ein und dasselbe Prinzip: Positive Verstärkung. Nur sind es eben andere Mittel die genutzt werden.


    Ok, so mache ich es auch, mit dem einen Unterschied, das ich zum Schluß auf eine variable Belohnung komme, mal Leckerlie, mal verbales Lob, und mal knuddeln, mal einfach die Erlaubnis zum Toben mit anderen Hunden. Je nachdem, was mir gerade einfällt.


    So, aber dennoch gab es ja die Aussagen, ich nutze keine Leckerlies oder Spielies, mein Hund für mich gehorchen, und da sehe ich eben die Probleme.

  • @FräuleinWolle: Ja so habe ich lange Zeit auch gedacht. Ich wünschte auch, ich könnte immer noch so handeln. Bei Numa geht es leider nicht. An vielen Stellen muss ich dann leider mit Druck arbeiten, weil ich die motivation nicht höher setzen kann. Gott sei Dank ist Numa aber auch ein Hund, der sehr harmoniesüchtig ist und daher komme ich bei ihr mit sehr wenig Druck aus. (Also das ist jetzt natürlich auf die Erziehung bezogen)


    TanNoz: Da ist kein Unterschied zwischen uns ;) Denn auch ich nutze ja variable Belohnung. Es gibt ein Lob, ein Spiel oder ein Streicheln oder was mir gerade einfällt. Manchmal kombiniere ich die Sachen auch. So wie du :^^:


    EDIT: Fräuleinwolle: welches Buch von Lind meinst du denn genau? Du schwärmst jetzt so oft von ihm, da muss ich doch mal gucken :^^:

  • Zitat

    TanNoz: Da ist kein Unterschied zwischen uns Denn auch ich nutze ja variable Belohnung. Es gibt ein Lob, ein Spiel oder ein Streicheln oder was mir gerade einfällt. Manchmal kombiniere ich die Sachen auch. So wie du


    Ja ich sollte genauer Lesen :hust:

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    Hat jemand das hier gesagt oder gemacht? Wenn mein Hund seine morgentliche Ration statt aus dem Napf mittags mit mir bein Training bekommt, ist er nicht halb verhungert. Und nur weil der Hund mal 2 Stunden keine Aufmerksamkeit bekommt, entziehe ich ihm diese doch nicht komplett. Warum muß man einfache Aussagen immer gleich so ins extreme ziehen?


    Mir gings darum, dass es vorher hieß "Futter geht immer, weil jeder Hund MUSS fressen." Für viele Hunde ist Futter aber erst dann Motivation etwas zu tun, wenn sie richtig Kohldampf schieben, nicht nur weil sie morgens nicht gefressen haben. Und für meine wäre es auch unter Garantie keine Motivation, etwas Neues zu lernen nur über verbales Lob, wenn ich sie mal kurzzeitig ignoriert habe, im Gegenteil, sie kennt es nicht anders ;)
    Es war wirklich nur in dem Zusammenhang, dass ein Lob irgendwo an seine Grenzen stößt, genauso, wie Futter das tut. :)

  • Niani, da muß ich widersprechen. Futter geht immer. Meist ist aber vorher das Mitleid größer... Es gibt Probleme, da wäre mir das egal. Bevor ich einem jagenden oder Terror machenden Hund nen Stacheln anziehen würde oder über Starkzwang ginge, würde er wirklich hungern... Aber ganz ehrlich: So einen Hund habe ich wirklich noch nie kennengelernt, der wirklich lieber gehungert hätte. Es wird ja auch nicht alleine nur ans Futter geknüpft. Bei mir heißt Futter draußen dann auch verdammt viel Aufmerksamkeit, Sozialspiel... Da wird drinnen erstmal alles gestrichen und was meinst Du wie lange es dauert, bis sogar ein mäkeliger Hund echt ALLES für sein Freßchen machen würde...??? Es gibt Dinge, die sind mir wichtiger als ein satter Hund.... Zumal ich dann auch einen Hund bekomme, der insgesamt ganz anders drauf ist, der ausgeglichener ist, ausgelasteter, der sich an mir orientiert usw.. Ich sage ja, ist schwer zu beschreiben, es spielen soooo viele Faktoren da mit rein und nicht nur das Fressen. Wobei das aber schon einen großen Teil ausmacht... Auch fängt man da ja nicht in der Problemsituation an mit dem Futter zu arbeiten. Das wird Schritt für Schritt aufgebaut...



    Ekard Lind, Mensch-Hund-Harmonie. Zusätzlich kann ich noch "Richtig spielen mit Hunden" von Ekard Lind empfehlen... Ich könnte mir vorstellen, daß das Dir und Numa sehr viel weiterhilft...

  • Ja, das meinte ich ja. Natürlich geht Futter immer, wenn der Hund genügend Hunger hat. Aber das war ja das, was Tannoz bemängelt hatte, wie ich denn von sowas ausgehen könne...

  • Zitat

    Niani, da muß ich widersprechen. Futter geht immer. Meist ist aber vorher das Mitleid größer... Es gibt Probleme, da wäre mir das egal. Bevor ich einem jagenden oder Terror machenden Hund nen Stacheln anziehen würde oder über Starkzwang ginge, würde er wirklich hungern... Aber ganz ehrlich: So einen Hund habe ich wirklich noch nie kennengelernt, der wirklich lieber gehungert hätte. Es wird ja auch nicht alleine nur ans Futter geknüpft. Bei mir heißt Futter draußen dann auch verdammt viel Aufmerksamkeit, Sozialspiel... Da wird drinnen erstmal alles gestrichen und was meinst Du wie lange es dauert, bis sogar ein mäkeliger Hund echt ALLES für sein Freßchen machen würde...??? Es gibt Dinge, die sind mir wichtiger als ein satter Hund.... Zumal ich dann auch einen Hund bekomme, der insgesamt ganz anders drauf ist, der ausgeglichener ist, ausgelasteter, der sich an mir orientiert usw.. Ich sage ja, ist schwer zu beschreiben, es spielen soooo viele Faktoren da mit rein und nicht nur das Fressen. Wobei das aber schon einen großen Teil ausmacht... Auch fängt man da ja nicht in der Problemsituation an mit dem Futter zu arbeiten. Das wird Schritt für Schritt aufgebaut...



    Ekard Lind, Mensch-Hund-Harmonie. Zusätzlich kann ich noch "Richtig spielen mit Hunden" von Ekard Lind empfehlen... Ich könnte mir vorstellen, daß das Dir und Numa sehr viel weiterhilft...


    Aber diese Härtefälle die du beschreibst, beziehen sich ja auf den Alltag.
    Sagen wir mal, du hast einen Hund, der im Alltag gut "funktioniert" und du möchtest nun auf dem hundeplatz zB mit ihm Agi machen. Dein hund ist aber so aufgeregt, dass er dir das futter vor die Füße spuckt. (Kommt oft vor, wurde hier im thread schon von mehreren beschrieben, dass ihr Hund in hohen trieblagen kein futter nimmt) Würdest du ihn dann dermaßen hungern lassen, nur damit er beim Agi mitmacht? Ich denke nicht. Du würdest wahrscheinlich eher zum Spielzeug greifen. Also hat auch das futter seine Grenzen. Ich schätze, dass Niani das meinte.


    Danke für den Buchtipp :)


    EDIT: okay, Niani hats doch anders gemeint ;)

  • :???:


    Komme gerade nicht mehr so ganz mit..... Nein, der Hund muß nicht genug Hunger haben, wenn ich das Training damit richtig und schrittweise aufbaue...


    Beispiel: Ich nehme die Abendration und setze mich mit meinem Hund in die 4 Wände, keine Ablenkung. Dort mache ich ein paar einfache Übungen oder einfach nur ein Anschauen. Dafür wird Hund belohnt, wird satt. Mache ich mehrere Tage mit der Morgen sowie der Abendration. Hund kennt es also schon, daß er sein Futter nicht mehr ganz umsonst bekommt. Dann fange ich an, immer noch ohne Ablenkung, daß wir das Futter mit Sozialspiel, Suchspiel, Fangspiel, Nachlaufspiel oder wie auch immer erarbeiten. Dann nach und nach werden die Anforderungen schwieriger. Klappen schon länge Anschau-Übungen, andere Übungen, die er schon gut kann auch mal kombiniert usw, gehe ich wieder nen Schritt weiter: ich gehe dazu über, das Futter zum Spaziergang mitzunehmen. Dabei gehe ich erst in Ablenkungsarme Umgebung und übe die Dinge, die er zu Hause verdammt gut konnte, verknüpfe das Fressen aber auch mit Suchspielen, Sozialspielen usw... Eben super interessant das Ganze. Erst wenn ich da ne richtig super gute hohe Motivation erreicht habe, taste ich mich langsam an neue Übungen, problematische Situationen usw. heran. Habe ich vorher gute Arbeit geleistet, wird der Hund nun eine so große Appetenz auf das Futter haben, weil das ja auch Soziales beinhaltet, Spiel, Auslastung, Lob usw... , daß er so ziemlich alles dafür tun würde..... Das war jetzt die Kurzfassung, wird natürlich auf Hund, Situation, usw... angepaßt....


    Also, wenn mein Hund schon so gestreßt wäre, daß er mir das Futter vor die Füße spuckt, würde ich nen Teufel tun und ein Spieli nehmen und ihn noch mehr Streß aussetzen. Ich würde s.o. dran arbeiten...

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