Rüdenhaltung wirklich so anders?

  • Also MEINE Rüden (jetzt Nr. 3 und 4) waren noch nie ner läufigen Hündin hinterher und sie sind mir noch nie abgehauen. Bluey kann ich von ner Hündin in Steh-Hitze abrufen, Jabba ist noch nicht so weit, würde aber auch nie weglaufen. Die bleiben eher an nem Pipi festkleben (was ich unterbinde), als daß sie weglaufen würden. Und Markieren tun beide nicht übermäßig, weil ich das einfach nicht zugelassen habe. Häuser, Zäune, Mauern, Autos usw. werden einfach nicht angepinkelt. Basta.
    Und das waren alles Dinge, die nicht schwierig waren beizubringen.

    Und die Rüden-Syphilis: war bei uns nur in der Pubertät und das geht sicherlich nicht schwieriger weg als das Blut von ner heißen Hündin. Würde mal gerne sehen, wie man das aus nem Teppich wieder raus kriegt.

    Wesensunterschiede Rüde-Hündin beim Cattle Dog (durchschnittlich, also es gibt auch schwächere und schlimmere).

    Hündinnen wollen ihre Ruhe, gehen aber wenig aktiv auf andere Hunde zu, sind selten auf Konfrontation aus, wollen einfach nur ihr Ding machen (in Bezug auf andere Hunde). Sie lassen sich nicht so leicht ablenken und gut führen.
    Rüden gehen aktiv auf Konfrontation, wollen gerne andere Hunde, vorallem andere Rüden erstmal komplett platt machen. Rüden neigen stark zum Kontrollieren, haben sie sich einmal dazu entschlossen, eine Situation selbst regeln zu müssen, lassen sie sich meist nicht mehr davon abbringen. Rüden sind stärker territorial ausgerichtet, was zusammen mit ihrem Controlletti-Hang zu unerfreulichen Situationen führen kann.
    Wenn man das alles weiß, kann man sicher die Rüden ähnlich gut häneln, wie ne Hündin. Es ist aber bedeutend anstrengender, stressiger, kräfteraubender und nerviger.
    Ähnliche Unterschiede konnten mir Besitzer von anderen triebigen (Hüte)hunden erzählen. Besitzer von Jagdhunden stellten bei ihren Hunden meist keine Unterschiede bei den Geschlechtern fest.
    Sind wie immer nur meine Erfahrungen bzw. die Erfahrungen, von denen Leute in meinem Umfeld berichten konnten..

  • Also ich sehe definitiv nen Unterschied. Bei Mimo war die Pubertät ein Alptraum...und da einem ständig geraten wird seinen Hund nach Möglichkeit nicht zu kastrieren...und man es ewig rauszögert, weil man sich ständig sagt, es läge nicht an den Hormonen sondern es sei eine reine Erziehungssache...
    Jetzt wo ich den Chip gesetzt habe, fällt meinem Hund wieder auf, dass ich auch da bin, konzentriert sich besser und ist "voll da" . Vorher hab ich sonstwas für Bespaßungsprogramme gestartet und war Luft für ihn! Das war das Problem, markieren und weglaufen, kann man üben. Die Abrufbarkeit schwankte abhängig von der Konzentration an läufigen Hündinin in der Gegend von 100 auf 0! Insofern lag es wohl doch an den Hormonen. Ich glaub, mit diesen Problemen muss sich ein Hündinbesitzer nicht rumschlagen.
    Klar hat er auch Macken die mit seinem Charakter zusammenhängen...aber dieses allgemeine Problem der Unaufmerksamkeit und des Schnüffelzwanges...liegt definitiv an den Geschlechtshormonen. Ich weiß es gibt Leute, die meinen, das man das ohne weiteres durch Erziehung in den Griff bekomme, ich bin überzeugt, dass das nicht immer zutrifft und auch mit den Lebensumständen zusammenhängt. Dass man z.B. mit den Trieben seines Hundes auf dem Lande weniger Probleme hat als in der Stadt, wo einem fast täglich eine läufige Hündin begegnet und die Wege mit Pornos gepflastert sind, ist denke ich mal logisch.

    Dass ein intakter Rüde in der Erziehung "genauso" ist wie eine Hündin, halte ich für falsch.

  • Ich denke wiederum, daß sich die Probleme bei einem Rüden genauso in den Griff kriegen lassen. Wie ist es denn mit nem Rüden? Der darf doch ewig lange überall schnüffen und sich festsaugen und überhaupt wird ja kaum etwas von dem Jungspund erwartet. Und ach, wie man sich freut, wenn er das erste Mal das Beinchen hebt... Da fängt es doch schon an. Wenn ich meinem Rüden von Anfang an klar mache, daß das nicht drin ist. Von Anfang an nicht, dann habe ich es zwar in der Pubertät schwer, aber ich kriege es in den Griff. Ich muß halt konsequent sein. Klar, diese Probleme haben Hündinnen-Besitzer nicht, oder zumindest nicht so schlimm. Aber es ist eindeutig auch in den Griff zu kriegen.
    Gerade in der Stadt finde ich das lange nicht so schlimm, weil da der Hund ja eh an der Leine ist. Da finde ich es im Wald schon viel schlimmer, wenn ich an ne Kreuzung komme, weitergehe und dann sind die Jungs erst mal festgesaugt an nem Grashalm. Zeige ich ihnen deutlich, daß das aufgeilen nicht erwünscht ist, dann klappt das auch. Hunde sind da wie Teenager: Tooootal notgeil. Aber genauso wie aus fast jedem Teenager ein vernünftiger kontrollierter Mann wird, wird bei entsprechender Erziehung auch aus jedem notgeilen Hundchen ein vernünftiger erwachsener Hund...

  • Zitat

    ...aber dieses allgemeine Problem der Unaufmerksamkeit und des Schnüffelzwanges...liegt definitiv an den Geschlechtshormonen.


    Nein

    Zitat

    Ich weiß es gibt Leute, die meinen, das man das ohne weiteres durch Erziehung in den Griff bekomme, ich bin überzeugt, dass das nicht immer zutrifft und auch mit den Lebensumständen zusammenhängt.


    Doch das ist so, was meinst Du wie es in gemischten Rudeln bei verantwortungsvollen Züchtern zugeht? Da wird auch nicht kreuz und quer gera....

    Zitat

    Dass ein intakter Rüde in der Erziehung "genauso" ist wie eine Hündin, halte ich für falsch.


    Kommt drauf an, wenn Du schon mal mit einer selbstbewussten Dame zu tun gehabt hättest würdest Du sowas nicht schreiben.

    Gruß von einem der einen total verschmussten intakten Rüden hat

  • Zitat

    ... Und die Rüden-Syphilis: war bei uns nur in der Pubertät und das geht sicherlich nicht schwieriger weg als das Blut von ner heißen Hündin. Würde mal gerne sehen, wie man das aus nem Teppich wieder raus kriegt. ...


    @ Nightstalcer: Läufigen Hündinnen kann man drinnen ein Spezialhöschen mit Einlage anziehen. Das Tropfen dauert etwa 2 Wochen.
    Klar, könnte man theoretisch bei Jungrüden auch :lachtot: .

  • Also ich kenne viele Hündinnen, die so ein Ding gar nicht anlassen und dann noch die versaute Slipeinlage auf dem Teppich zerkauen und einspeicheln... ;)

    Dafür haben meine Rüden sich immer sauber gemacht und nur ab und an gab es nen Tropfen auf dem Laminat.

    Ich sag ja: pauschal geht da wirklich nicht. Man muß immer die individuelle Persönlichkeit in Betracht ziehen, dann die Rasse, die Erziehung, das Umfeld usw...

    Ich selbe habe mich für Rüden entschieden, weil ich vor den ganzen geschlechtsspezifischen Krankheiten bei den Weibern Angst hatte: Mammatumore, Scheinschwangerschaften, Gebärmutterentzündungen, Gebärmutterhalskrebs, Eileiterzysten, usw...

    Das ist bei Rüden einfacher: Prostataprobleme (Kastration), Hodentumore (Kastration).

    Mir machen halt auch die Poser-Aktionen und Proll-Phasen nix aus (naja, nur manchmal :roll: ).

    Aber es gibt viele Menschen, denen würde ich eher ne ACD Hündin empfehlen, weil halt gerade bei dieser Rasse die geschlechtsspezifischen Unterschiede groß sind...

  • Zitat

    ... Dass man z.B. mit den Trieben seines Hundes auf dem Lande weniger Probleme hat als in der Stadt, wo einem fast täglich eine läufige Hündin begegnet und die Wege mit Pornos gepflastert sind, ist denke ich mal logisch.

    Ich glaube das es in ländlicheren Gegenden schwieriger ist. Denn dort laufen ja viel mehr Hunde ohne Leine...

  • Also ich habe irgendwann nur noch geweint. Ich Hab mir echt die Augen aus dem Kopf geheult, weil ich nicht fassen konnte was mit meinem Hund abgeht. Er hatte gelernt, dass er an der Leine sowieso nicht schnüffeln darf und mit einem bestimmten Signal durfte er machen was er wollte (im abgeleinten Zustand). Das hat auch gut geklappt. Mit 1 1/2 schlug es völlig um. Ich konnte machen was ich wollte, auch an der Leine war er nicht vom Schnüffeln abzuhalten...in alle erdenklichen Richtungen...völlig außer Kontrolle. Teilweise hat er in der Stadt mit erhobener Schnauze aus der Luft versucht die Witterung aufzunehmen. Unser Hobby ist schon immer das Apportieren, selbst dafür hat er sich nicht mehr interessiert. Mit der Zeit hat mans wieder in den Griff bekommen, nach ca. 3 Wochen. Aber sobald einem erneut eine läufige Hündin begegnete, wieder 3 Wochen Alptraum. Irgendwann hatte ich dann die Schnauze voll.
    Zum Thema Stadt: Mal ein Grashalm auf dem Lande ist ein Witz. Hier sind die Wege gepflastert, daher ist es auch kaum verwunderlich, dass Rüden dann irgendwann fast platzen. Die geilen sich mit jedem neuen Marker der in der Luft liegt mehr auf.
    Selbst wenn es so wäre, dass man aus wirklich jedem notgeilen Teenager einen vernünftigen Mann machen kann, sollte man sich bei der Anschaffung eines Rüden bewusst machen, worauf man sich da einlässt.
    Ich hatte gehofft mit 2 Jahren hat es man so langsam überwunden...aber nein, dann geht es erst recht los. Gegen die Hormone erzieherisch anzukämpfen, ist richtig ätzend. Meine Bekannten hielten den Hund für schidzophrän, einen Tag wohlerzogen, brav und aufmerksam, am anderen Tag plötzlich wie ausgeschaltet unaufmerksam, unruhig und fahrig.
    Chip gesetzt...Hund benimmt sich wie ein junger Gott. Das spricht für mich dafür, dass ich erzieherisch offenbar alles richtig gemacht habe. Und dass ich mir das ewige Elend auch hätte sparen können. Zumal sich der Hund selbst ganz offensichtlich auch viel wohler zu fühlen scheint.
    Ich stelle mir die Erziehung einer Hündin deutlich angenehmer vor...einfach weil sie nicht von ihren Hormonen benebelt werden.

    P.S. Hier laufen leider auch viele Hunde ohne Leine...aber das ist auch gar nicht das Problem. Das Problem sind die vollmarkierten Gehwege.

    @ Legolas: Mein Rüde war auch schon immer sehr verschmust! Das hat nun wahrlich nix mit den Hormonen zu tun.

  • Zitat

    Hündinnen sind nur 2x im Jahr geschlechtsreif. Rüden permanent.

    Nö, wenn sie dann mal geschlechtsreif sind, sind sie es permanent :hust:

    Vorwiegend war und bin ich Rüdenhalterin. Zwischenzeitlich hatte ich zwei intakte Hündinnen und einen ebenfalls intakten Rüden.

    Die Erziehung ist mir bei beiden Geschlechtern gleich schwer oder leicht gefallen. Das lag am Hund, nicht am Geschlecht.

    Zum Thema markieren. Eine meiner Hündinnen markierte wie ein Weltmeister. Die war schneller und besser im Beinheben als der Rüde. Das das nicht unkontrolliert stets und ständig geschah, war Erziehungssache.

    Was aber bei meinen Neufundländern schon gravierend war, gab es mit anderen intakten Rüden mal ein Geplänkel, ging dem ein gut sichtbares Imponiergehabe voraus. Man hatte noch die Chance zu unterbrechen bevor es krachte.

    Bei meinen Weibern nicht.

    Wenn meine Ida, die "Rüdin", auf eine andere Hündin losging, geschah es ohne Vorwarnung, aus heiterem Himmel. Nachdem mir das zweimal passiert war, war ich diejenige, welche im Wald immer schrie, Rüde oder Hündin. Und dann die Krawallziege an die Leine nahm.

    Ich fand die Jahre mit meinen beiden Mädels insgesamt anstrengender als die Haltung von Rüden.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat


    P.S. Hier laufen leider auch viele Hunde ohne Leine...aber das ist auch gar nicht das Problem. Das Problem sind die vollmarkierten Gehwege.


    Naja ob nun gepflasterte oder ungepflasterte Gehwege oder Sträucher ist ja auch egal. :smile:

    Ich glaube das es irgendwie Rüdenmenschen und Hündinnenmenschen gibt. Der Eine so der Andere so. Und das ist gut so :D

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