Überzeugungsarbeit Ableinen

  • Hallo,

    ich habe ein etwas ungewöhnliches Problem, ich hoffe mal das ist die richtige Rubrik.

    Der Kenny hört außen sehr gut, er ist meiner Meinung nach sehr gut Abrufbar, lässt sich durch die Hundepfeife auch abhalten auf andere Hunde zuzurennen und kommt bei dem Signal so gut wie immer begeistert angerannt.

    Jetzt würde ich ihn gerne ableinen, natürlich nur auf sicherem Gelände, fernab der Straße. Nun habe ich das Problem das ich mit meinem Freund vor der Hundeanschaffung besprochen haben das wir unseren Hund nie ableinen werden wenn das Grundstück nicht eingezäunt ist. Hat den Hintergrund das der erste Hund meines Freundes auf einer schönen Freilaufwiese urplötzlich losgerannt ist, knapp 2 km weit weg und vor seinen Augen überfahren wurde. Der Hund hatte gut gehört und es ist völlig unverständlich warum er loslief.

    Deshalb hat mein Freund große Probleme mit dem ableinen und will das so gar nicht, wir haben Schleppleinen in verschiedenen Längen und eigentlich klappt das ja super, aber ohne Leine wäre irgendwie freier und auch einfacher wenn ich nicht durch jeden Busch krabbeln muss um die Leine wieder herauszubekommen. Er kann mit Leine zwar mit anderen Hunden spielen, aber ich denke mir ohne wäre das ganze viel schöner.

    Wie kann ich ihn überzeugen, oder was gibt es für Argumente das ich ihn doch ableinen kann, er hört gut wird nicht klappen, sein voriger Hund hat ja auch gut gehört und hatte sogar die Begleithundeprüfung. Ich hatte schon überlegt ihm auf einem eingezäunten Grundstück mal zu zeigen wie gut das klappt, leider gibt es hier in der Gegend sowas nicht. Und heimlich ableinen finde ich falsch, vor allem wenn doch mal was passieren sollte ist es doppelt schlimm.

    Hat jemand solche Erfahrungen oder gute Tipps/ Ideen?


    Danke schonmal


    Barbara

  • Passieren wird immer etwas können, mit der Einstellung deines Freundes (die man ja ansatzweise verstehen kann), dürftest du nie in ein Auto steigen !

    Für mich gäbs da gar nix zu diskutieren, einen Hund ewig an der Leine lassen ist kein artgerechtes Hundeleben. Der MUSS frei laufen und sich auch ohne Leine bewegen können, zumal er ja zuverlässig hört (allerdings nur an der Leine, oder ?). Sucht euch doch für den Anfang einen eingezäunten Platz einer Hundeschule o.ä.

    Meine Hunde laufen täglich frei, ich weiß auch, daß sie u.U. überfahren oder erschossen werden können - man steckt nie wirklich drin - die Chance ist aber so verschwindend gering, daß ich sie in Kauf nehme.

    Gruß, staffy

  • Also wir wohnen in Erlangen, der Wiesengrund ist mir sicher genug ihm nicht. Ja es gibt immer ein Risiko das ist schon richtig, trotzdem möchte ich es gerne.

    Jaja natürlich weiß ich nur wie er mit Leine hört *räusper*. Also ich gebe zu ich habe es das ein oder andere Mal schon probiert, immer nur ein paar Minuten aber es hat gut geklappt.

    An der Schleppleine hört er sehr gut, an der 20 m Leine und auch an einer 30 m Leine, wobei er die nie ausschöpft. Das weiß mein Freund aber.

    Ich verstehe ich dann auch 100 Prozentig, vielleicht wäre ich genauso wenn ich so etwas erlebt hätte :schockiert:

  • Hi Barbara!

    Hmm, sowas kenne ich, wir haben hier fast das gleiche Problem. Meinem Freund ist früher auch mal ein Hund in die Dünen ausgebüchst und erst nach Stunden zurückgekommen. Einmal ist er bei seinen Eltern ausgebüchst und wurde angefahren, zum Glueck ist nichts passiert. Jedenfalls hat er seine Meinung und die wird er auch nicht so schnell ändern, da könnte man mit noch so tollen Argumenten kommen.

    staffy. Dein Beitrag ist nicht wirklich eine Antwort, aber das weisst du wahrscheinlich selber. Die Themenstarterin hat doch geschrieben dass es bei ihr kein eingezäuntes Gelände gibt. Das DEINE Hunde frei laufen können ist ja schön für euch aber hier doch wohl irrelevant.

    Ulrike:
    Ich kann dir nur soviel raten:
    Je mehr Druck du machst desto mehr wird dein Freund dicht machen. Das hier ist kein Problem der Hundeerziehung sondern ein Zwischenmenschliches.
    Also an erster Stelle steht denke ich seine Haltung zu akzeptieren. Das gibt ihm schonmal ein gutes Gefühl. Überlege mal wie es andersrum waere, er würde von dir etwas Verlangen (im Bezug auf den Hund) was du furchtbar fändest.

    Und zum Ableinen: Ich habe hier auch keine 100% sicher Stelle aber an den 70% sicheren Stellen habe ich dann auch, wenn ich alleine mit dem hund war, ab und an abgeleint und immer mal wieder das zurückkommen geübt.
    Was wir dann später ab und an zusammen gemacht haben an diesen halbwegs sicheren Stellen: Einer geht ca. 100 Meter vor, der andere hält den Hund fest anschliessen wird der Hund gerufen und mit tollem Leckerchen belohnt. Und das ganze ein paar mal hin und her. Der Hund hat Spass, Auslauf und vielleicht gewinnt dein Freund Vertrauen in die Kapazitäten eures Hundes.

    Ich wünsche euch viel Glück und vorallem Spass zusammen.

    LG,
    Kat

  • Zitat

    staffy. Dein Beitrag ist nicht wirklich eine Antwort, aber das weisst du wahrscheinlich selber. Die Themenstarterin hat doch geschrieben dass es bei ihr kein eingezäuntes Gelände gibt. Das DEINE Hunde frei laufen können ist ja schön für euch aber hier doch wohl irrelevant.

    Aber ganz ehrlich, sie hat doch recht. Ich habe hier auch kein eingezäuntes Gebiet. Wir haben zwar Wälder, Felder, Weinberge und auch Hundefreilaufflächen, aber da ist nirgendwo etwas eingezäunt. Demnach dürfte mein Hund nie frei laufen. Und das fällt für mich schon unter nicht artgerechte Haltung. Und kein Hund kann in einem Radius von 20 Metern richtig toben und spielen. Wie spielt er überhaupt mit anderen Hunden? Oder tut er das gar nicht? Ich weiß das nicht jeder Hund spielt, aber der eine oder andere hat da doch echt Freude dran. Mit Schleppleine ist das meines Erachtens aber nicht richtig möglich.

    Der Freund muß einfach lernen, dem Hund zu vertrauen. Ich kann nunmal niemandem 100%tige Sicherheit versprechen. Weder meinen Kindern, die ich auch irgendwann mal alleine rauslassen muß, noch meinen Tieren.

  • Zitat


    staffy. Dein Beitrag ist nicht wirklich eine Antwort, aber das weisst du wahrscheinlich selber. Die Themenstarterin hat doch geschrieben dass es bei ihr kein eingezäuntes Gelände gibt. Das DEINE Hunde frei laufen können ist ja schön für euch aber hier doch wohl irrelevant.

    Naja, das ist ja eigentlich auch keine Frage für Hundepsychologen sondern für Menschenpsychologen :lol:

    Deswegen kann ich darauf auch keine Antwort geben.

  • und wenn ihr ihn erstmal halt ableint, wenn ihr mit jemdandem zusammen gassi geht, dessen hund auch verlässlich ist?

    geht ihr denn in eine Hundeschule? Vielleicht könnten die Leute dort die Angst etwas hemmen und ihr könnt bei viele Huschus in abgezäunten Gelände üben. Vielleicht würde das etwas mehr Sicherheit geben?

    LG Bea

  • Was bestimmt hilfreich wäre, wären mehr Vorschläge wie der von Kat mit dem Hin- und Herschicken: wie kann sich der Mensch – in dem Fall Barbaras Freund – an den Freilauf rantasten und langsam Vertrauen in seinen Hund aufbauen? Ich hab keine, wär aber sehr neugierig :smile:

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