wie verhalte ich mich nach Jagdausflug??

  • Zitat

    Nun wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt, wo der Hund noch ansprechbar ist, dann funktioniert so manches mit dem Gehorsam.


    Das ist sicher richtig. :gut:
    Dieser Zeitpunkt, der sollte sich durch intensives Training noch ausdehnen lassen.

  • @MissEmmy: Dann kennst du andere Jäger als ich. Alle die ich kenne, arbeiten ohne extremen Starkzwang und haben keinen 100% Gehorsam. Die BGS-Hündin einer Bekannten Jägerin war zuletzt 6h weg. Sie hat selbständig eine Schweißfährte verfolgt. Das ist oft das Problem. Je nach Arbeit des Hundes ist eine gewisse Selbständigkeit von Nöten und die Widerspricht dem Kadavergehorsam.

  • Zitat

    Teilweise mit Gewalt, was natürlich zu verurteilen ist.
    Es gibt aber auch unter Jägern Menschen mit Hundeverstand.
    Es sind zwar wenige, aber es gibt sie.
    Darauf wolltest Du doch hinaus, oder ?


    Ja genau, denn ich gehöre auch dazu, und mein Freund auch :p


    Im Gegensatz zu mir hat mein Freund auch einen jagdlich ausgebildeten Hund, natürlich ohne Stachelhalsband und Teletac erzogen.
    Aber viele der Jäger die ich kenne, die ihre Hunde ohne Gewalt erzogen haben, führen diese in wildreichen Gebieten an der Leine (oder lassen ihre Hunde nur mit GPS-Sender laufen, um sie im Notfall wieder zu finden).
    Ohne Leine geht zwar auch, entspannt ist aber dann was Anderes, weil man jede Sekunde auf den Hund achten muss.


    Ist natürlich auch je nach Jagdhunde-Rasse verschieden, aber ich denke, gerade z.B. Bracken, die weit und selbstständig jagen SOLLEN, sind ohne gewaltvolle Erziehung schwer davon abzuhalten, dies nicht zu tun, wenn man einfach nur in wildreichen Gebieten spazieren geht.

  • Zitat


    Das kann man so pauschal nicht sagen - jeder Hund reagiert anders, manche kommen sehr schnell wieder runter, andere sind völlig durch den Wind. Da kann man auch aktiv was tun dazu: ich mache konditionierte Entspannung, wenn mein Hund im Jagdmodus zu sehr hochgefahren ist. Dadurch wird auch der Ort, wo der Wildkontakt stattgefunden hat anders verknüpft.
    Man kann auch nicht das Jagdverhalten einfach auf einen Trieb, also etwas Unbeeinflussbares, reduzieren. Natürlich sind die Anlagen wichtig und auch enorm unterschiedlich, aber auch Lernerfahrung und Gehorsam spielen eine Rolle. Hat ein Hund Selbstbeherrschung und Kooperation als erfolgreiche Strategie erfahren, wird er sich auch bei starkem Jagdtrieb eher kontrollieren lassen, als wenn er die Solojagd als erfolgreich kennengelernt hat.


    Konditionierte Entspannung finde ich persönlichsuper wichtig. Würde ich das mit meiner Hündin nach Hasensichtung usw. nicht machen, wäre sie beim nächsten Mal an der gleichen Stelle sofort wieder dabei. Dem Rest kann ich mich nur anschließen.


    Gruß Colombo, der schon 1,5 Jahre Antijagdtraining macht und sich immer den Arsch abfreut wenn sein Hund wieder kommt

  • Hi,


    genau das ist in solchen Fällen das Problem....was will man....


    Man muss sich einfach der Sache bewusst sein.


    Ich habe eine absolut keene ( arbeitwillige ) Border Collie Hündin, die mit Vorliebe und auch sehr gut auf Distanz selbständig arbeitet.


    Es ist bei ihr manchmal so, dass sie dafür bei absoluter Kontrolle, die auch mal notwendig ist, besonders im Nahbereich, gerne mal "ne extra Runde draht". Sie ist ein Hund, der sich nicht gerne unter absolute Kontrolle stellen lässt ( Ihr "will to please" lässt da leider manchmal zu wünschen übrig ). In für mich am Vieh unlösbaren Situationen kann ich mich aber blind auf sie verlassen.


    Ich könnte jetzt auch sagen, dass ist der Preis für die Fähigkeit, selbständig arbeiten zu können, ich weiss aber auch, dass das Eine, das Andere nicht zwingend ausschließt.


    Somit bin ich als Handler gefragt, hier einen guten Mittelweg zu finden, was mir persönlich aber leider nicht leicht fällt ;-) durch diverse Inkonsequenzen ;-)


    Hätte ich aber einen Betrieb, wo ich zwingend auf sie angewiesen wäre, sähe es sicherlich anders aus, weil es nicht anders ginge....


    So kann ich aber damit leben und weiss worauf ich achten muss...


    Womit wieder mal bewiesen wäre, dass es nicht nur DEN EINEN WEG gibt, so wie unsere Hunde sehr verschieden sind.


    Liebe Grüße
    Alexandra ( vielleicht ein wenig OT ) :???:

  • Zitat

    Auf keinen Fall aktiv "bestrafen"
    Ich würde meinen Hund wortlos anleinen und den Heimweg antreten.
    Auf dem weg nach hause würde ich immer wieder zwischendurch Gehorsamsübungen machen, Sitz !, Platz ! u.ä.
    Ohne großartiges Lob und Leckerlies.


    Ich bin sicher, dass das schon wieder zu menschlich gedacht ist ;)


    Wortlos anleinen und weiter/ nach Hause gehen würde ich mit Sicherheit auch und Gehorsamsübungen einzubauen ist sicher auch ein guter Vorschlag , aber wieso für Mitarbeit nicht sonderlich loben ? ;)


    Im Umgang mit Hunden sollte man nicht nachtragend sein.
    Nur weil du ein wenig "sauer" bist und ihn nicht so lobst wie sonst, arbeitet ein Hund (aus Reue) nicht besser mit, das andersartige Verhalten und Bestätigen von Mitarbeit würde den Hund sicher nur verunsichern.

  • Zitat

    @MissEmmy: Dann kennst du andere Jäger als ich. Alle die ich kenne, arbeiten ohne extremen Starkzwang und haben keinen 100% Gehorsam. Die BGS-Hündin einer Bekannten Jägerin war zuletzt 6h weg. Sie hat selbständig eine Schweißfährte verfolgt. Das ist oft das Problem. Je nach Arbeit des Hundes ist eine gewisse Selbständigkeit von Nöten und die Widerspricht dem Kadavergehorsam.


    Aus der Abschlussprüfung des Grundkurses (Hundeführerlehrgang) für die Jagdhunde

  • Wenn es irgentwie geht würde ich den Hund nicht anleinen sondern so wie Sleipnir verfahren. Sonst lernt der Hund: ich komm zurück ud das heist Leinenarrest.


    Das mit dem anschließenden "Gehorsamübungen " finde ich am Ziel vorbeigeschossen. Stell dir vor, diene Tochter ist 2 Stunden später aus der Disco nach Hause gekommen als abgemacht. Jetzt verlangst du dass sie dir ein Brot schmiert, als Klarmachung wer das Sagen hat.


    Das ist ziemlich sinnfrei :D

  • Meiner ist 1x zum Jagen abgehauen. Ich habe mich einfach versteckt. Als er zurück kam hat er ewig nach mir gesucht und war total nervös, dachte wohl, ich sei weg! ...das hab ich einige Minuten durchgezogen, bin dann aus dem Versteck raus! ...man, hat der sich gefreut, dass ich doch da war!! ...seitdem macht er sowas nimmer... vielleicht lag es daran aber ich bin kein Trainer, kann es also nicht mit Sicherheit sagen! ...

  • Ich lese gerade das Antijagtbuch von Pia Gröning, die schlägt einen Superjackpot vor wenn der Hund wiederkommt.
    Ihr Argument ist, dass der Hund gerne wiederkommen soll.
    Natürlich besteht die Gefahr, dass der Hund das nicht auf das Zurückkommen, sondern auf die Jagd bezieht, aber wenn ein Hund hinter Rehen hergeht, finde ich eh dass er an die Leine gehört, bzw ein Anti Jagd Training machen muss. Insofern hat er dann ja nicht mehr die Möglichkeit jagen zu gehen bis er das wieder vergessen hat.

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