Wie lange bei dem Züchter?

  • Zitat

    Gerade bei Huskies finde ich ein gutes Rudelverhalten enorm wichtig.

    Nicht nur bei Huskies. Wenn mein kleines 4 Hunderudel, aber mit drei Riesen und alles intakte Rüden, kein gutes Rudelverhalten hätte, na dann, Prost Mahlzeit.


    Zitat

    Man kann doch nicht die Sozialisierung durch Spazier-bekanntschaften und Welpenstunde mit dem Leben in der Hundefamilie vergleichen!

    Endet denn die Sozialisierung eines Welpen mit der 12. Woche? Wenn dem so wäre, würde ich Dir zustimmen.

    Zitat

    Das ist doch, wie wenn wir ohne Familie leben würden, sondern unseren Sozialkontakt nur in der Arbeit und beim Spazierengehen kriegen

    Es soll Menschen und zwar nicht wenige geben, die haben keine Familie. Sind die nun alle verhaltensgestört, weil ihre Sozialkontakte im Beruf und in der Freizeit ausgeübt werden?

    Ich will weder Dir noch den anderen eure Meinung nehmen. Nur leider sind eure Argumente nicht so stichhaltig, daß sie mich überzeugen könnten.

    Das Gros der Hunde lebt nun mal als Einzelhund. Die meisten, da kann man sich auf den Züchterseiten kundig machen, werden in der 9. Woche abgegeben.

    Folgt man nun eurer Theorie müßten diese Hunde alle, oder die meisten, nicht oder schlecht sozialisiert sein.

    Das erlebe ich nun aber gerade nicht.

    Darum kommt für mich auch weiterhin nur ein Welpe in der 9. Lebenswoche in Frage.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Stimmt, aber das pauschalisiert mir doch zu sehr. Sonst würden ja nicht so viele Leute zu Ebendiesen rennen, wenns mal klemmt beim Lumpi.
    Mir ging es jetzt auch eher um die pauschale Aussage "Berufsstand", wenn man nicht weiß, ob diese Person kompetent ist oder nicht

    Und wieviele rennen zu Hundetrainern um hinterher festzustellen, das war nichts?

    Das ist heute eben alles "in".

    Wenn du heute keine Hundeschule besuchst, keinen Verhaltenstherapeuten brauchst, nicht mindestens eine der üblichen Hundesportarten machst, gilts du doch als Exot.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat


    Die Frage ist doch auch, auf was oder wen möchte ich meinen Welpen prägen. Soll er auf ein Hunderudel geprägt werden (sofern der Züchter den eines hat) oder soll er auf seine Menschenfamilie geprägt werden? Automatische Defizite im Sozialverhalten kann ich jedenfalls bei mit 8 Wochen übernommenen Welpen nicht feststellen, da hängt es ja auch wieder daran, was der neue Besitzer daraus macht. Sozialverhalten erlernt sich nicht in 4 Wochen. ;)
    Ich sehe auch, dass die Phase des "Verstoßens" von der Mutter eine sehr wichtige ist, im Leben eines Welpen. Die Bindung zur Mutter wird dünner und der Welpe offen für neue.


    Hunde haben keine Prägungsphase, nur eine sensible Phase - man kann also einen Welpen nicht prägen wie ein Gänseküken. Er wird also nicht auf das Hunderudel geprägt, er wird da bloss gut sozialisiert. Ich habe auch schon wiederholt geschrieben, dass das alles entscheidende Verhalten Menschen gegenüber am frühen intensivem Kontakt mit der Spezies liegt, nicht mit einem Individuum. Dafür ist der Züchter verantwortlich. Einen nur im Rudel ohne Menschenkontakt aufgewachsenen Welpen würde ich mir weder mit 8 noch mit 12 Wochen holen.

    Es geht doch gar nicht darum, dass es mit 8 Wochen nicht klappen kann, oder dass diese Welpen dann alle gestört wären. Es geht nur darum, dass sie bei späterer Abgabe einen Zusatznutzen erhalten im Umgang mit Hunden, und weniger zur Trennungsangst neigen. Nach eurer Argumentation müssten ja alle erst mit 12 Wochen abgegebenen Welpen menschenscheu sein - ist aber definitiv nicht so. Natürlich ist da auch der Züchter gefragt. Die guten machen aber auch was mit den Welpen in der Zeit, und ja, zum TA gehen mit allen Welpen ist gar nicht so unüblich.

  • Hi,

    Zitat

    Es geht nur darum, dass sie bei späterer Abgabe einen Zusatznutzen erhalten im Umgang mit Hunden, und weniger zur Trennungsangst neigen.

    :gut:

    lg,
    SuB

  • Zitat

    Und wieviele rennen zu Hundetrainern um hinterher festzustellen, das war nichts?

    Das ist heute eben alles "in".

    Wenn du heute keine Hundeschule besuchst, keinen Verhaltenstherapeuten brauchst, nicht mindestens eine der üblichen Hundesportarten machst, gilts du doch als Exot.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    So ist es !
    Wenn ab der 8. Woche die Bindung zur Mutter nach läßt, würde in einem Hunderudel, der Rüde die Erziehung übernehmen und wenn nun der Welpe zu seinen Menschen kommt, übernehmen die das.
    Das hat bei uns in bald 40 Jahren hervorragend geklappt, bei unseren Hundefreunden übrigens auch.

    Und warum rennen soviel Hundebesitzer zu -Ebendiesen- , bestimmt nicht weil der Welpe mit 8 oder 12 Wochen abgegeben wurde, sondern weil einfach alles zu kompliziert gemacht wird.
    Das fängt doch hier schon an.

    Ich habe jetzt ein ganz, ganz schlechtes Gewissen, weil ich meine Welpis nach der 8. Woche schon geholt- und sie nie einem Hundetrainer vorgestellt habe :lachtot: :lachtot:

  • Also meine welpen hab ich mit der 10ten Woche abgegeben,und das war genau richtig.Man´darf sich dann halt nicht ausruhen,die Hunde brauchen Umweltreize und müssen neue Sachen kennenlernen.Ausserdem ist der Kontakt mit den Geschwistern wichtig,und das habe ich auch bei meinen eigenen Welpen gesehn,sie genießen die Zeit und kosten sie auch voll aus.

    Mir ist ein Fall bekannt,bei dem die Welpne ohne das alles aufwachsen,weder Spielzeug noch Umweltreize,noch Geräuchsozialisierung.Bei so einem Fall lieber die Welpen früher abgeben das sie noch ihre erfahrungen machen können,obwohl die Hunde ja eh schon versaut sind.Meist Ängstlich und unsozialisiert.

    Aber wenn es ein Züchter anständig macht,gibt ja nix dagegen einzuwenden das die Welpen länger dort sind.Obwohl ich eh nix davon halte mit Prägung auf den Besitzer (ist besser wenn der Welpe 8 Wochen ist sagt der Volksmund )Weil wie sich der Welpe prägt und anschließt an den Menschen ist von Hund zu Hund unterschiedlich und auch ein ältere Welpe/HUnd kann sich noch eng an seine Menschen anschließen.

  • Zitat

    Und wieviele rennen zu Hundetrainern um hinterher festzustellen, das war nichts?

    Das ist heute eben alles "in".

    Wenn du heute keine Hundeschule besuchst, keinen Verhaltenstherapeuten brauchst, nicht mindestens eine der üblichen Hundesportarten machst, gilts du doch als Exot.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    Super geschrieben Gabi!

  • Zitat

    Aber wenn es ein Züchter anständig macht,gibt ja nix dagegen einzuwenden das die Welpen länger dort sind.Obwohl ich eh nix davon halte mit Prägung auf den Besitzer (ist besser wenn der Welpe 8 Wochen ist sagt der Volksmund )Weil wie sich der Welpe prägt und anschließt an den Menschen ist von Hund zu Hund unterschiedlich und auch ein ältere Welpe/HUnd kann sich noch eng an seine Menschen anschließen.

    Selbstverständlich wird sich ein älterer Hund auch eng an die Menschen anschließen.
    Meinen Großpudel habe ich mit 7 Mon. vom Züchter gekauft, weil er mir leid getan hat, ebenso meinen 1. Boxer mit 4 Monaten.
    Beide Hunde waren genau so eng an meine Familie gebunden wie die Welpen, ich konnte da später keinen Unterschied erkennen.

    Nur wenn ich mir gezielt einen Welpen nehme, dann ab der 8. Woche.
    Oft ist es auch so, daß sich die käufer lieber einen 12 Wochen alten Welpen nehmen, weil sie dann etwas an Arbeit gespart haben :/
    am liebsten soll er schon stubenrein sein.

  • Zitat

    [
    So ist es !
    Wenn ab der 8. Woche die Bindung zur Mutter nach läßt, würde in einem Hunderudel, der Rüde die Erziehung übernehmen und wenn nun der Welpe zu seinen Menschen kommt, übernehmen die das.
    U

    Dann hast Du wohl die ganzen aktuellen Studien zu diesem Thema nicht gelesen. In einem Hunderudel (wo gibt es das???) übernimmt ganz sicher nicht der Rüde die Erziehung. In einem Hunderudel (mir ist nur von einem wirklich natürlichen belegten Hunderudel bekannt, die Pizza-Hunde von Bloch) übernimmt die gesamte Familie die Erziehung, wobei die Rüden noch das wenigste mit Erziehung zu tun haben. Die lassen sich das meiste gefallen, setzen die wenigsten Grenzen und sind eher Sparringspartner. Erziehen tun die Tanten und die Mutter, die in einem echten Rudel (erst recht bei Wölfen) sich darum kümmert, bis die nächsten Welpen da sind, also mindestens ein Jahr. Natürlich nachher nicht mehr in dem Umfang, wie in der Säugezeit. Aber das Märchen mit der 8. Woche und dem übernehmenden Rüden ist etwas, das sich Züchter ausgedacht haben, weil ihre eigene Hündin die Welpen von den Zitzen abgebissen hat, die sich daraufhin auf den oft im selben Haushalt lebenden Rüden gestürzt haben, weil sonst einfach nix an Beschäftigung geboten wurde.

    Ihr reduziert alles auf das Hündisch-Lernen, aber in einem Familienverband geschieht so viel mehr. Lernen erfolgt am besten in einem entspannten Umfeld. Wo könnte es entspannter sein als in der vertrauten Familie? Wo kann der Welpe also besser lernen? Wo wird der Welpe also besser das erste Mal mit neuen angstmachenden Reizen konfrontiert? Wo ist also die Chance größer, daß er positive Verknüpfungen schafft?

  • Auch wenn du nur von Bloch gelesen hast, es gibt sie, die Hunderudel und zwar in Forschungszentren, da hast du wohl nicht alles gelesen, ausser Bloch. ;)

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