Was NICHT in Rassebeschreibungen steht...

  • Angestoßen durch ein- zwei Threads stelle ich mir eine Frage:
    Bevor man sich einen Hund anschafft studiert man ja gewöhnlich die Rassebeschreibungen/Standarts usw. (so sollte es zuminest sein :))
    Dort kann man ja unter Anderem über das Wesen und die Bedürfnisse der jeweiligen Rasse lesen.
    So weit, so gut.
    Es gibt aber viele rassetypische Wesenszüge, Eigenschaften, Besonderheiten, Bedürfnisse die dort nicht beschrieben sind.
    So habe ich zwar vor der Anschaffung über den Golden Retriever gelesen das diese Spätentwickler sein können, aber die Erklärung was das im Alltag zu bedeuten hat, fehlte eigentlich überall.


    Vllt könnten wir einmal bestimmte Eigenschaften verschiedener Rassen zusammentragen, welche eben NICHT, oder für einen Neuling zu oberflächlich, in den gängigen Rassebeschreibungen abgehandelt werden


    zB so:

    Golden Retriever

    Beschreibung:
    Der Golden Retriever bleibt oft bis zum 3. Lebensjahr ein Kindskopf.
    Das bedeutet für den HH:
    Eine lange, bis 3 Jahre dauernde, anstrengende Junghundezeit, in der der Hund sehr viel konsequente Erziehung und der HH gute Nerven und viel Zeit braucht.
    Die andere oft zu lesende Variante:
    Der Golden Retriever ist ein gelassener gutmütiger gelehriger Familienhund, mit ausgepägtem Will to please
    Das bedeutet für den HH:
    Der Hund will arbeiten, muß ausgelastet und beschäftigt werden.
    Langweilige kurze Spaziergänge machen ihn zu einem fetten, traurigen und letztlich ungehorsamen Hund.
    Beschreibung:
    Der Golden Retriever ist ein begeisterter Schwimmer
    Das bedeutet für den HH:
    Der Hund nimmt jeden matschigen Tümpel mit, und trägt schaufelweise Dreck ins Haus.
    Beschreibung:
    Fellpflege: Regelmäßiges Bürsten und kämmen
    Das bedeutet für den HH:
    GR können zT ganz massiv haaren. Ein guter Staubsauger ist goldwert ;)
    -----------------------------------------------------
    Meine Gina ist ja nun erst 1,5 Jahre alt.
    Vllt kann ein erfahrener GR-Halter meiner Liste noch bedeutendes zufügen oder sie verändern/verbessern :)

  • Okay, dann schreib ich hier mal meine Erfahrungen zum Labrador rein und was die offizielle Beschreibung im Klartext heißt:
    Labrador - hat einen ausgeprägten "will to please"
    heißt im Klartext: Labbis lassen sich immer etwas einfallen um des Besitzers Aufmerksamkeit zu erregen, d.h. sie wollen am liebsten 24-h- Bespassung! Es ist rech schwer, besondes ein junges Exemplar dieser Rasse mal für eine Weile zur Ruhe zu kriegen.


    Labrador ist ein Familienhund
    heißt im Klartext - kann nur schwer alleine bleiben. Das Üben des Alleinebleibens gestaltet sich oft schwieriger als bei anderen Rassen. Auch hier kommen die Labbi-Clowns auf tolle Ideen, wie man die Ziet des Alleinseins am "sinnvollsten" verbringt, manchmal sehr zum Leidwesen des Besitzers!

  • Bei 90% aller Rassen steht drin ´hat starken Jagdtrieb´. Und auch in Tierheimen wird stets empfohlen, ´kann unter gar keinen Umständen von der Leine gelassen werden´.
    So. Aber nirgends wird darüber aufgeklärt, dass man Möglichkeiten hat. Wenn man intensiv am Gehorsam arbeitet, und evtl. ein Anti-Jagd-Training macht, kann man viel erreichen. Das wird oft unterschlagen.


    Was mich auch immer stört: ´die Rasse ist sehr menschenbezogen´. Da denkt man natürlich oooh, ein Hund, der immer folgt, lieb und brav ist, anhänglich und gelehrig. Dass so ein Hund aber auch sehr sensibel ist, und man mit dem kleinsten Erziehungsfehler viel zerstören kann, dass bleibt unerwähnt.

  • bullmastiff


    Allein gelassen schlafen Bullmastiffs meist aus Langeweile / nicht geeignet für zwingerhaltung.
    -so steht es in vielen rassebeschreibungen.


    d.h.


    der bullmastiff ist ein extremes sensibelchen!!
    für ihn ist es die höchststrafe von seinem "rudel" getrennt zu sein.
    es ist für ihn stress - habe von mehreren gehört, wo sich der stress des
    bullmatiffs im fell wieder spiegelte.


    er möchte eine rosarote-ponyhof-bunte-tüte-welt haben und ist
    absolut personenbezogen!

  • Der Riesenschnauzer

    Zitat

    Typische Wesenszüge sind sein gutartiger, ausgeglichener Charakter und seine unbestechliche Treue zum Herrn. Er besitzt hoch entwickelte Sinnesorgane, Klugheit, Ausbildungsfähigkeit, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterung und Krankheiten. Durch seine angeborene Belastbarkeit und Selbstsicherheit eignet er sich bestens zum Begleit-, Sport-, Gebrauchs- und Diensthund.


    Quelle: FCI-Rassestandard


    In den letzten Jahren sind hier einige Dinge rausgefallen, früher war auch von Mut und Härte die Rede... Das haben aber manche Riesen nicht gelesen und sie entsprechen eher den älteren Beschreibungen.


    So und jetzt Klartext zur Beschreibung...


    seine unbestechliche Treue zum Herrn
    -Erstens Riesen lieben ihre Familie, meist schließen sie sich nur einem Familienmitglied besonders an. Das muss nicht der Mensch sein, der den Hund besonders wollte.
    -Zweitens kann das dazu führen, dass ein Riese seine Menschen ausdauernd gegen jede vermeintliche Gefahr beschützt. Wenn man das lenken und leiten kann, dann ist das kein Thema, aber ohne passendes Training und souveräne Menschen kann jeder Besuch des Gasablesers oder Paketboten zu echtem Stress werden, Besuch kann selten werden und im schlimmsten Fall sind selbst harmlose Passanten ein Problem.


    hoch entwickelte Sinnesorgane
    Der erkennt Wild, andere Hunde oder was auch immer bereits als Punkt am Horizont und geht dann auch gucken...
    Der hört Flöhe husten und könnte jedes Geräusch melden, in Mehrfamilienhäusern und Reihenhaussiedlungen manchmal etwas nervig.


    Klugheit
    Glaub nicht ihn mit durchschaubaren Tricks erziehen zu können. Türen, Schubladen und ähnliche Sicherungen sind nur eine kleine Herausforderung.


    Ausbildungsfähigkeit
    Lernen kann der alles, aber der Ausbildungswille ist oft weniger ausgeprägt.


    Kraft
    Ja die hat der Riese. nicht nur beim Ziehen an der Leine, beeindruckend beweist er die auch, wenn er einem ungebremst und heftig ins Gesicht hüpft und dort blaue Augen, lockere Zähne und blutige Lippen verursacht.


    Schnelligkeit
    Schnell ist er eindeutig, wenn er den kleinen Punkt am Horizont besuchen, den Jogger jagen oder den Postboten vertreiben möchte.


    Widerstandsfähigkeit gegen Witterung
    Diesem Hund ist das Wetter egal, bei 30 Grad im Schatten möchte er genauso bewegt und beschäftigt werden wie bei minus 20 Grad und Schneetreiben.


    Durch seine angeborene Belastbarkeit...
    Das ist die Idealvorstellung, der entspricht nicht jeder Hund. Wenn man Pech hat, dann eignet er sich genau nicht für das, was man eigentlich vorhatte...


    Auch wenn sich das schlimm liest, Riesen sind tolle Hunde, sie müssen nur zu einem passen. :lachtot:


    LG
    das Schnauzermädel

  • Interessantes Thema.
    Das steht beim Pudel:


    Zitat

    Er zeichnet sich durch seine Treue, Gelehrigkeit und Ausbildungsfähigkeit aus, was ihn zum besonders angenehmen Gesellschafter macht.


    Interessanterweise steht da nix von Jagdtrieb :D


    LG


    Ines

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