Woran erkennt ihr, daß die Bindung stimmt?

  • Hallo,

    bevor eine "Bindung stimmt" muß sie vorher aufgebaut werden. Das sollte schon im Welpenalter passieren. Ansonsten soviel wie möglich mit dem Hund unternehmen. Einfache Spaziergänge reichen nicht aus.

    Wenn Dein Hund Deine Nähe sucht statt zu jedem anderen Vierbeiner zu rennen. Oder wenn Dein Hund Dich immer wieder anguckt. Das ist Bindung.

  • Bindung ist quasi "blindes" Verstehen durch Körpersprache, Mimik, Gestik. Eine enge Bindung hat auch mit Vertrauen zu tun. Wenn es dem Hund z.B. nicht gut geht und er dennoch oder gerade dann zu Dir kommt, Hilfe bei Dir sucht, ist das z.B. auch ein Vertrauensbeweis, denke ich.

    Hunde sind im allgemeinen bemüht, Schwäche nicht zu zeigen und wenn er das macht, ist das auch eine Art Vertrauen. Darko hatte mal Husten und kam sofort zu uns, so in der Art "Was ist das??? Macht das weg". Oder wenn sie mal dieses starke Streusalz an der Pfote hat, lässt sie uns ohne Probleme an die Pfote, da sie weiß, danach ist es wieder gut...

    Eine enge Bindung brauch ihre Zeit. Bindung entsteht durch gemeinsam Erlebtes und auch zusammen Gemeistertes, gemeinsames Spielen, Entdecken der Welt. Sie kann sich z.B. auch dadurch festigen, dass man dem Hund Sicherheit gibt, wenn er eher unsicher ist in manchen Situationen.

    Enge Bindung merkst Du auch, wenn der Hund Stimmungen von Dir fühlt und quasi übernimmt. Wenn ich angespannt bin, ist es Darko auch, bin ich locker ist sie es auch.

    Und ja, ich würde schon sagen, dass Darko eine enge Bindung zu uns hat.

    Darkosworld :-)

  • Wenn ich meine Hündin anschaue und genau weiß, was gerade in ihr vorgeht. :D Wenn sie mich anschaut und genau weiß, was in mir vorgeht. :roll:

    Wenn wir beide uns anschauen und ohne viele Worte wissen, was wir gerade voneinander wollen. Wenn wir uns beide verdutzt anschauen, sie fiept oder ich sie frage, was sie denn nun will??? :???:

    Wenn wir uns gegenseitig vertrauen und sie sich in neue aufregende Abenteuer mit mir stürzt, aber auch ich ihr durchaus mal folge, wenn sie mich überrascht.

    Dann weiß ich, dass wir eine super schöne Bindung haben. :liebhab:

  • zwischen mir und Emma herrscht auch so eine tolle Bindung. Aber auch zwischen meiner Tochter und Emma. Wenn wir spazieren gehen und meine Tochter läuft vorne weg, dann weiss Emma nicht, wo sie hin soll zu ihr oder zu mir. Dann läuft sie immer zwischen uns beiden hin und her.

    Emma schaut immer, wo ich ich bin. Ich brauche nur kurz Emma rufen oder Pfeifen schon kommt sie wie ein Pfeil hergerannt. Wenn Situationen sind, die sie nicht kennt, sucht sie immer schutz bei mir.

    Was sie auch macht, was aber auch manchmal bissl nervig ist. Wir sitzen auf dem Sofa (Emma darf aufs Sofa - und ich finds schön) und ich steh auf, weil ich Holz nachlegen muss oder mir nur was zu trinken hole, steht sie auch auf und guckt, was ich mache. Wenn ich aufs WC muss, wartet sie solange vor der Tür bis ich fertig bin und freut sich dann, das ich die Badtür aufmache - ist das normal? Aber ich glaube nicht, dass sie mich kontrollieren will - oder?

    LG Sandra

  • Zitat

    zwischen mir und Emma herrscht auch so eine tolle Bindung. Aber auch zwischen meiner Tochter und Emma. Wenn wir spazieren gehen und meine Tochter läuft vorne weg, dann weiss Emma nicht, wo sie hin soll zu ihr oder zu mir. Dann läuft sie immer zwischen uns beiden hin und her.

    Emma schaut immer, wo ich ich bin. Ich brauche nur kurz Emma rufen oder Pfeifen schon kommt sie wie ein Pfeil hergerannt. Wenn Situationen sind, die sie nicht kennt, sucht sie immer schutz bei mir.

    Was sie auch macht, was aber auch manchmal bissl nervig ist. Wir sitzen auf dem Sofa (Emma darf aufs Sofa - und ich finds schön) und ich steh auf, weil ich Holz nachlegen muss oder mir nur was zu trinken hole, steht sie auch auf und guckt, was ich mache. Wenn ich aufs WC muss, wartet sie solange vor der Tür bis ich fertig bin und freut sich dann, das ich die Badtür aufmache - ist das normal? Aber ich glaube nicht, dass sie mich kontrollieren will - oder?

    LG Sandra

    :schweig: tja, ohne die Umstände zu kennen klingt das, was du schreibst, schon so als würde es sich hier eher um Unsicherheit/ das Bedürfnis, den Überblick, die Kontrolle zu behalten handeln.

    Grundlagen einer "guten Bindung" sehe ich zum Einen in Abhängigkeiten, zum Anderen in gut funktionierender Kommunikation und nicht zuletzt in gegenseitigem Vertrauen.

    An bestimmten Verhaltensweisen könnte ich das jetzt so isoliert gar nicht festmachen, zumal das absolut individuell ist.

  • Eine gute Beziehung zu meinem Hund gründet sich für mich in gegenseitigem Vertrauen, Verstehen und Respekt voreinander. Das heißt für mich nicht, dass Hundi dauernd hinter mir her tapsen muß oder mich ständig anhimmelt. Ein Hund, der eine sicher Bindung zu mir hat und mir vertraut, darf und wird sich auch mal von mir entfernen, weil er darauf vertraut, dass ich da bin, wenn´s brennt. Zu einer guten Beziehung gehört für mich auch, dass wir uns gegenseitig respektieren, d.h. mein Hund ist ein Hund, ist ein Hund, der wird nicht zu einem besseren "Menschen", er möchte schnüffeln, toben, sich dreckig machen - bitte, das darf er, aber ich erwarte auch, dass ich auch respektiert werde, und z.B. mein Sofa nicht immer mit ihm teilen möchte. Für mich heißt eine gute Bindung/ Beziehung auch, dass mein Hund gerne und freiwillig bei mir bleibt und meine Nähe sucht, wenn ihm was unheimlich ist und mir dann die "Führung" überläßt.
    Das sind nur Beispiele wie ich das im Zusammenleben mit mit meinem Hund sehe.

  • Bindung ist für mich, wenn ich wichtiger bin als alles andere. Wenn mein Hund mich so toll findet, dass er überall mit mir hingeht ohne sich ablenken zu lassen. Bindung und Beziehung ist ein tiefes Verständnis der Dinge ohne zu reden. Ein "Wir gehören zusammen!"

    Zum Beispiel, wenn mein Hund hoch ins Schlafzimmer gehen will, weil er weiß, dass wir da jetzt hingehen und er auf der Treppe wartet bis ich da bin, obwohl mein Mann schon oben ist. Und das ohne Worte.

    Bindung ist für mich, wenn mein Hund unterwegs nach mir schaut und weiß, ob wir rechts oder links gehen, ohne Worte. Wenn mein Hund irgendwo rumschnüffelt und ich weitergehe und er angerannt kommt, wenn ich zu weit weg bin, ohne Worte.

    Bindung ist, wenn mein Hund fühlt, wie es mir geht und umgekehrt. .

    Bindung heißt aber nicht Kontrolle. Das heißt, wenn mein Hund morgens weiterschlafen will, wenn ich runter gehe, dann ist es ok. Auch wenn wir beide unsere Ruhe wollen, dann ist es ok. Bindung sollte nicht aufdringlich sein.

    Bindung und Beziehung passiert einfach. Es ist ein tiefes Verstehen, Vertrauen und Zusammenghörigkeit, ein sich gegenseitig lesen können.

  • Zitat

    :schweig: tja, ohne die Umstände zu kennen klingt das, was du schreibst, schon so als würde es sich hier eher um Unsicherheit/ das Bedürfnis, den Überblick, die Kontrolle zu behalten handeln.

    Grundlagen einer "guten Bindung" sehe ich zum Einen in Abhängigkeiten, zum Anderen in gut funktionierender Kommunikation und nicht zuletzt in gegenseitigem Vertrauen.

    An bestimmten Verhaltensweisen könnte ich das jetzt so isoliert gar nicht festmachen, zumal das absolut individuell ist.

    vielleicht liest das ja jemand nochmal. Die Kommunikation, so wie ihr das beschreibt, ist bei uns so. Emma reagiert sehr gut auf Handzeichen, sie hört sehr gut, ist in jeder Situation abrufbar, rennt weder zu anderen Hunden noch zu anderen Menschen, solange ich es ihr nicht erlaube. Wenn sie mit anderen Hunden spielt und ich gehe einfach weiter ohne sie zu rufen, kommt sie mir sofort hinterher. Das ist doch ein Zeichen guter Bindung? oder verstehe ich das jetzt falsch?
    Sie hört aber auch genauso gut auf meinen Mann, obwohl er sich nicht so intensiv mir ihr beschäftigt.

    Das mit dem ständig hinterher laufen, weiss nicht warum sie das macht, vielleicht denkt sie, wenn ich in die Küche gehe, fällt ein Leckerlie für sie ab :D
    LG Sandra

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