Guten Morgen ihr Lieben!
Ich lese schon länger hier mit und habe mir schon häufig still und heimlich von euch helfen lassen Aber nun habe ich einige Fragen die ich gerne aktiv stellen würde - natürlich hab ich schon in einigen Threads gestörbert und fast-passende-Antworten gelesen, aber so richtig geholfen hat es mir noch nicht.
Wenn hier jetzt eine Frage dabei war wo ein tatsächlich passender Thread existiert, wäre es lieb wenn ihr einfach den Link hergebt! Ich geb zu, ich stöbere zwar viel, aber immer nur am Handy zwischen Tür und Angel, denn mit Welpe und Kleinkind kann ich mir nicht oft ausgiebige Stunden am Laptop gönnen
Ich entschuldige mich jetzt schon für den riiiiiesen Roman..
Zur Ausgangssituation:
Wir haben einen Welpen, einen jungen Rüden der 4 Monate alt ist.
Es ist ein Langhaarcollie und der kleine ist super gescheit. Fast schon zu intelligent, denn das führt unter anderem zu folgendem „Problem“,
kurz:
-Wahnsinnig fixiert auf Leckerli, lässt sich allerdings kaum mit was anderem motivieren (oder ich hab einfach nicht raus wie)
-Versucht mich auszutricksen um ranzukommen (?)
Lang:
Wir trainieren mit Leckerlis. Das war von Anfang so, war in der Hundeschule auch „ein absolutes Muss“ (wir haben einmal schon die Schule recht schnell gewechselt, aber auch da wurd mit Leckerlis gearbeitet), und weil der kleine mein erster Hund ist, wusste ich es auch nicht besser. Ich hab mich zwar vorher, meiner Meinung nach, ausgiebig informiert, aber was dann das Training anging wollte ich mich auf die Hundeschule(n) verlassen.
Im Grunde auch nicht schlimm, denn er lernt recht gut mit ihnen - denke ich. Dachte ich..
Der kleine ist irrsinnig auf die Leckerlis fixiert. Sobald er nur hört wie die Tasche/Box/Dose mit den Leckerlis raschelt, sitzt er sofort vor mir und giert richtig. Da reicht es wenn ich die Dose nur verrücke um zB zu wischen, der Klang aller Leckerli-Behältnisse triggert ihn richtig.
Gut, ich kann mit den Leckerli dann auch mit ihm üben, aber ich habe immer öfter das Gefühl, das er die Übung nur als Mittel zum Zweck sieht, der „Zweck“ in dem Fall die Leckerli. Sobald er die Übung ausgeführt hat, huschen die Augen auch immer zum Futter (wenn sie nicht ohnehin schon von Anfang an das Futter fixieren - ich es zwar fast nie vorher in der Hand, aber bei Übungen wo ich ihn mit einem Leckerli führen muss, zB Grundstellung, oder Platz machen geht es kaum anders) da kann man vom Gesicht richtig ablesen „wo is denn jetzt mein Futter, ich hab doch was getan?“ dann schaut er mich an, und sobald sich meine Hand bewegt ist er wieder ganz aufgeregt.
Gut, einerseits ist es ja super das er mit Leckerchen für alles zu haben ist - andererseits schleicht sich immer mehr die Haltung ein „kein Leckerli? Wozu soll ich das dann machen?“... zB wenn ich ihn in die Grundstellung führen soll, und es nicht klappt, dann sieht er es net mehr ein den Leckerli zu folgen weil er es ja vorher net bekommen hat..
Konkret: kann ich ihm diese Fixierung irgendwie abgewöhnen? Ein verbales Lob scheint ihm nicht zu reichen. Für Spielzeug begeistert er sich nicht so sehr, außer die Beißwurst, aber wir spielen mit der nur sehr niedrig dosiert wegen der Zähnchen (so wie mir erklärt wurde sollten Zerrspiele nicht oft und nicht lang gemacht gemacht werden weil die Babyzähne/Zahnfleisch noch recht weich sind und das Gezerre zu Fehlstellungen führen kann, korrigiert mich ruhig; die Meinungen dazu waren recht kontrovers als ich mich erkundigt hab). Ball und Frisbee zb interessieren ihn kaum (dazu komme ich gleich), und gleichzeitig wurde mir von der Züchterin aber auch gesagt das ich sowas mit ihm (noch) nicht spielen sollte, bzw ich soll es nicht fördern das er bewegenden Sachen hinterherrennt - gerade als Hütehund sollte er lernen schnelle Bewegungen nicht als Grund zum Rennen zu sehen, im ersten Jahr sollen die Welpen Ruhe lernen und nichts was den Hütetrieb verstärkt.
Daran halte ich mich auch, und wie gesagt, er kann ohnehin nicht viel damit anfangen; wenn ein Ball mal fliegt rennt er wie irre hin, und sobald er fällt steht er fragend davor. Genauso mit dem Frisbee, es ist alles nur solange interessant wie es sich bewegt, aber wirklich Freude kommt nicht auf.
Also Spielzeuge als Alternstiv-Lob und verbales Lob sind ihm nicht genug. Habt ihr eine Idee? Oder ein Tipp wie ich ihm klar mache, das er die Übung quasi für mich, und nicht (nur) für die Leckerli macht? Das die Leckerli nur eine Bestätigung für sein Verhalten ist, aber nicht der Grund sein sollten..
Er Ist schon so darauf konditioniert kommt mir vor, dass er „im Alltag“ dann die Leckerli richtig erwartet/fordert für schon gelerntes - konkretes Beispiel: Er weiß das er nichts einfach von der Straße fressen soll, daran hält er sich auch echt super. Dann sieht er was verbotenes, nimmt es ins Maul, guckt mich an und lässt es brav fallen noch ehe ich „nein“ aussprechen kann, und schon sitzt er vor mir und schaut auf den Ort wo sich die Leckerli befinden könnten (Tasche, Hände, Jacke, alles systematisch angucken). Gibt es mal keins, rennt er sofort zum verbotenen und probiert sowas wieder.. Er hört dann zwar nach einem bestimmten „nein!“ auf damit, aber das kann’s doch trotzdem nicht sein.
Also, blöd ist der Hund nicht
Ich lasse mittlerweile das Training etwas schleifen damit er von diesem Leckerli-Rausch runterkommt und belohne ihn eher, wenn er mir in die Augen schaut statt auf essbares. Gerade wenn ich was essbares in der Nähe hab. Funktioniert zwar auch, allerdings, wenn ich wieder eine Übung mit ihm mache, sollte das Leckerli ja für die gut gemachte Übung kommen, und nicht dafür das er nachträglich in meine Augen schaut, das wäre ja verwirrend - oder?
Wir sind übrigens mittlerweile auf den clicker umgestiegen, weil da das Leckerli ja erst später kommt.. nun fixiert er den clicker und wenn der Click kommt, wird wieder mit den Augen nach Futter gescannt
Die Hundeschule ist leider keine Hilfe, das Allheilmittel für alles ist immer Futter. Der Hund bellt? Vorher ablenken und Futter. Der Hund tut etwas das er net soll? Futter. Überspitzt gesagt, für alles Futter.
Bei aller Liebe, im Alltag schleppe ich keine 2kg Leckerchen rum Und vor wenigen Wochen hab ich ungelogen ein halbes kg Leckerli und er Hundeschule gebraucht - von der Trainerin abgesegnet
(Falls hier Österreicher unterwegs sind, und Jemand eine gute Hundeschule im Linzer/Perger Umkreis kennt, immer her mit den Empfehlungen!)
Davon abgesehen ist der kleine aber trotzdem wirklich brav, hört (meistens :D) super, und ich kann mich im Grunde nicht beschweren, das ist vermutlich Jammern auf hohem Niveau. Ich hab nur Angst die nächsten 10 Jahre von Leckerli abhängig zu sein..
Danke schon mal! Ich hoffe ihr habt Tipps für mich!