Irgendwann Zweithund mit Eignung für RH-Arbeit - welche Rasse könnte es werden?

  • Ein Bobtail ist ein Herdenschutzhund "light", das muss man wollen und mögen. Als RH sehe ich die Rasse irgendwie gar nicht.

    Von dem, was Google zum Wesen ausspuckt, klingt's gar nicht mal so schlecht. Aber ich glaube, dem Fell würde ich pflegetechnisch niemals Herr werden und bei der RHA wäre er wohl der Erste, den man aus den Brombeeren rausschneiden muss ... Also ich weiß nicht, ich bin ja nur sehr oberflächlich informiert über die Rasse, aber tendiere dazu, den Bobtail auch von der Liste zu streichen.


    Danke dir auch für die Gedanken zum Barbet, ich muss jetzt los und geh bei anderer Gelegenheit darauf ein. :gut:

  • Von dem, was Google zum Wesen ausspuckt, klingt's gar nicht mal so schlecht. Aber ich glaube, dem Fell würde ich pflegetechnisch niemals Herr werden und bei der RHA wäre er wohl der Erste, den man aus den Brombeeren rausschneiden muss ... Also ich weiß nicht, ich bin ja nur sehr oberflächlich informiert über die Rasse, aber tendiere dazu, den Bobtail auch von der Liste zu streichen.

    Ich war mal zu Besuch bei einer Bobtailzüchterin. Fand die Hunde klasse, sehr relaxt, aber es sind mit teilweise über 40 kg auch ordentliche Kaliber, da wird es mit dem Tragen einfach schwierig. Abgesehen davon ist die Rasse sicher nicht die kooperativste und bringt ausgeprägten Wach- und Schutztrieb mit. Die Massen an Fell sind aus meiner Sicht einfach nur grauenvoll, für die Arbeit als RH müssen die definitiv auch runter (das Abschneiden oder Scheren ist unter Bobtailleuten allerdings leider recht verpönt). Es gibt mit Sicherheit auch Bobtails, die als RH arbeiten, die Frage ist halt immer, wo die eigenen Prioritäten liegen. Hat man einen Rassefavoriten und ist gern bereit, für diesen auch Kompromisse einzugehen bzw. flexibel zu sein (im Zweifel also keine RHA, wenn der Hund darauf keine Lust hat). Oder ist der Hund, nicht falsch verstehen, eher "Mittel zum Zweck", weil es definitiv in Richtung Rettungshundearbeit gehen soll. Wenn letzteres der Fall ist, würde ich vom Bobtail eher absehen.

  • Hi
    Ich selber halte ja nicht viel von Border Collies im Hundesport, allerdings sehe ich sie ab und zu gerne in der Rettungshundearbeit oder im Mantrailing. Das wäre für mich auch eine Sparte, die ich mir neben den Schafen durchaus für diese Hunde vorstellen kann. Allerdings gibt es da ein Problem bei der Suche.
    Border Collies sind ja spezialisiert für die Hütearbeit. Das heißt, braucht man einen Hund für die Arbeit am Vieh, geht man zu der ABCD (Arbeitsgemeinschaft Border Collie Deutschland) und wählt sich einen Züchter aus. Es gibt da natürlich auch Tendenzen, wie diese Hunde mal arbeiten werden. Sind sie temperamentvoll, stark und sehr keen oder eher sensibel, sehr leicht im Handling und auch neben der Weide durchaus mal entspannt (ist jetzt etwas platt formuliert und so leicht ist es natürlich auch da nicht mit den Arbeitseigenschaften) Aber worauf ich hinaus will ist, dass sie höchstwahrscheinlich alle am Vieh arbeiten wollen und können, nur unterscheiden sie sich dann etwas im Handling voneinander.
    Für die Rettungshundearbeit sind sie nicht explizit gezüchtet worden, sondern bringen halt ein paar bestimmte Eigenschaften mit, die man sich dort zu Nutze machen kann. Zu nennen sind da ihr "will to please" und die leichte Trainierbarkeit natürlich, ihre Ausdauer und Leistungsbereitschaft und vielleicht auch ihre Schnelligkeit bzw. Wendigkeit.
    Das sind jedoch nur einzelne Triebsegmente, die erst bei der Arbeit am Vieh ihr volles Spektrum entfalten würden, weil es dort ein Zusammenspiel von den vielen einzelnen Triebsequenzen gibt. Da ergänzt eins das andere und umgekehrt. Zusammen genommen macht die Hütearbeit für den Border Collie einfach einen Sinn. Er weiß im Grunde, was zu tun ist.


    Das ist bei der Rettungshundearbeit anders. Dort macht es für den Hund erstmal keinen Sinn und manches Mal stehen dort die einzelnen Triebsequenzen bzw. Eigenschaften auch im Weg. Genannt wäre gerade das Fixieren oder die extreme Erregbarkeit bzw. Reaktion auf viele Reize.


    Und die Suche könnte sich als durchaus schwierig erweisen. Unter einem guten Rettungshund verstehe ich jetzt mal einen Hund, der wenig schreckhaft, konzentriert, wenig ablenkbar, leicht trainierbar, freundlich zu Mensch und Hund, kein Hibbel und mit guten Nerven ausgestattet sowie auch autark arbeiten kann. Ein Hund, der Reize für sich gut filtern kann. Der Border Collie ist ein Hüte-Fachidiot. Die Showlinie wiederum zeigt nicht mehr unbedingt die tollen Eigenschaften wie leichte Trainierbarkeit, Nervenstärke, Konzentration und wenig Schreckhaftigkeit. Insofern muss man auch da genau schauen.


    Es gibt wunderbare Border Collies in der Rettungshundearbeit. Aber die zu finden ist eine Aufgabe :-)
    LG Maren

  • Wenn du einen Beaceron mit Pfupf im Hintern halten kannst...
    Und: finde da mal einen guten Züchter. Ich würde da die Finger von lassen. Früher gute Hunde, heute eher schwierig richtig gute Hunde zu finden. Aber toll, ganz klar. Nur sehr gross und schwer. Auch beim Riesenschnauzer. Das muss ne gute Zucht sein. Keine labilen Kerle, sonst hast du andere Probleme. Und auch hier, die Grösse.


    Ich würde die Grösse und das Gewicht nicht ausser Acht lassen. Über 30kg würde ich da auf keinen Fall gehen. Das hebst du evtl mal kurz, aber sicher nicht mehr über höhere Hinternisse oder über mehrere Meter.


    Picard und fremde Menschen? hmm, weiss nicht.

  • Also ich kenne zwei Bobtailhündinnen (aber auch nur diese zwei) sehr gut.


    Hsh light trifft auf die beiden nur bedingt zu. Ständiger Besuch ist absolut kein Problem und auch Fremdhunde nicht. Nach kurzem Gassi auch nicht im eigenen Garten. Wachtrieb beschränkt sich auf melden wenn Frauchen nicht im Garten ist. Ansonsten ist Ruhe.


    Das Fell ist scherbar. Die beiden Würfen jedenfalls schon geschoren.


    Kooperationsbereitschaft ist schon einigermaßen vorhanden. Gehorsam ist sehr gut. Aber ich kenne sie nur im Alltag und habe null Ahnung ob es als RH reicht.

  • Ich war mal zu Besuch bei einer Bobtailzüchterin. Fand die Hunde klasse, sehr relaxt, aber es sind mit teilweise über 40 kg auch ordentliche Kaliber, da wird es mit dem Tragen einfach schwierig. Abgesehen davon ist die Rasse sicher nicht die kooperativste und bringt ausgeprägten Wach- und Schutztrieb mit. Die Massen an Fell sind aus meiner Sicht einfach nur grauenvoll, für die Arbeit als RH müssen die definitiv auch runter (das Abschneiden oder Scheren ist unter Bobtailleuten allerdings leider recht verpönt). Es gibt mit Sicherheit auch Bobtails, die als RH arbeiten, die Frage ist halt immer, wo die eigenen Prioritäten liegen. Hat man einen Rassefavoriten und ist gern bereit, für diesen auch Kompromisse einzugehen bzw. flexibel zu sein (im Zweifel also keine RHA, wenn der Hund darauf keine Lust hat). Oder ist der Hund, nicht falsch verstehen, eher "Mittel zum Zweck", weil es definitiv in Richtung Rettungshundearbeit gehen soll. Wenn letzteres der Fall ist, würde ich vom Bobtail eher absehen.

    40 kg sind schon eine Hausnummer, ja. Es gibt erstaunlich viele Hunde in der Gewichtsklasse in der RHA, aber ob ich persönlich das will, hm. Man macht es sich halt unnötig schwer (no pun intended |) ). So im Schnitt am geeignetsten sind Hunde zwischen 40 - 65 cm bei 10 - 35 kg, wäre jetzt meine Einschätzung. In alle anderen Richtungen seh ich dann irgendwelche Einschränkungen und Schwierigkeiten.
    Zum Wesen finde ich so verschiedene Beschreibungen. Hm. Danke für deine Einschätzung!
    Spätestens das Fell ist aber dann wirklich das K.O.-Kriterium, denk ich.
    Da ist schon Letzteres der Fall. Wenn der Hund dann keinen Spaß daran hat oder die Ansprüche nicht erfüllt, mein Gott, ja dann isses halt so und ich hab irgendwie Pech mit dem Individuum gehabt, dann werd ich bestimmt trotzdem glücklich mit dem Hund. :smile: Aber ich bin als bisheriger Mischlingshalter nicht auf eine Rasse festgefahren und mir steht die ganze Bandbreite der Rassen offen, mit der RHA als einem wichtigen Kriterium findet sich da dann sicher was Passenderes.


    Die Bandbreite innerhalb der Rasse scheint ja recht groß zu sein. War die Rasse nicht auch mal ein ziemlicher Modehund vor soundso viel Jahrzehnten? Vielleicht gibt's dadurch welche, die sehr Richtung Begleithund selektiert wurden, und eben die etwas ursprünglicheren? Bzw. dass man das nicht so vorhersehen kann und dadurch verschiedene Extreme erwischen kann? :ka:
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    Danke für eure Erfahrungen :gut: , ich denk, ich werd den Bobtail dann streichen.

  • Bobtail (Wurde ja nur 1x so in den Raum gestellt, das Fell schreckt mich eher ab, aber vielleicht mag noch jemand was dazu sagen?)

    Habe ich ehrlich gesagt noch nie als Arbeitshund auf dem Schirm gehabt. Nie einen im Sport gesehen.


    Ich denke, auch wenn es die Rasse selten gibt, das hat seine Gründe.

    Belgier (Danke für die vielen Ansichten dazu, mich interessieren eigentlich weniger die Malis (weil Respekt davor ), sondern eher die drei anderen Varietäten (keine SL Tervs/Groenis). Wobei ich bei den Malis trotzdem auch interessiert an speziellen Erfahrungen und Empfehlungen für die RHA bin. Nehmt es mir nicht krumm, wenn ich trotz tendenziellem Abraten vom Mali an der Rasse interessiert bin, ich werd dann schon nix Unüberlegtes tun, wenn es soweit ist, und hab auch eine hohe Meinung von eurer Mali-Kompetenz. Ich komm sicher auch auf einzelne Beiträge nochmal zurück und stell doofe Fragen.)

    Die Tervueren und (die wenigen) Groenendael aus Arbeitslinie haben meistens Malinois im Stammbaum und zwar nur eine, zwei Generationen vorher (Stammbaum sieht dann z. B. so aus: https://de.working-dog.com/dog…ils/42810/Virus-du-Musher). Sind also selbst direkte Malinois-Nachfahren oder eben Enkelkindern von diesen und entsprechend ist das Verhalten. Nur, weil es Langhaar-Träger sind unterscheiden sich die Hunde natürlich nicht im Verhalten von ihren kurzhaarigen Verwandten.

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