Kind will keinen Hund

  • Ihr Lieben,
    ich wäre sehr dankbar über Eure Meinungen und Erfahrungen.


    Wir sind eine vierköpfige Familie mit Haus und Garten, ich arbeite von zu Hause aus, und wir wünschen uns schon sehr lange einen Hund. Seit einem Jahr sind wir konkret auf der Suche, besuchten Züchter usw. Mein Mann, meine neunjährige Tochter und ich sind jedes Mal total begeistert und für uns ist dieser Wunsch sehr stark, wir haben uns lange informiert und alles geplant. Mein sechsjähriger Sohn hingegen nahm das alles einfach so hin, er war nie so angetan von dem Thema, ließ sich aber von meiner Tochter überreden, die ihm natürlich alles positiv einredete. Wir bekamen dann auch fast einen Welpen, wir zählten die Tage bis zum Abholen, als ich unvermittelt ins Krankenhaus musste und nicht absehbar war, wie lange meine Genesung dauert. Es gab einige Familienbesprechungen, was wir denn machen sollen, als es mir besser ging, wollten wir den Welpen noch holen, aber mein Sohn wurde total panisch. Er war so erleichtert, dass es mit dem Hund nicht klappte und die Aussicht, doch einen zu kriegen, machte ihn fertig. Er will keinen Hund, weinte er immer, auf die Frage warum, kam auch immer wieder, dass er einfach keinen will. Manchmal sagte er, dass alles so bleiben soll, wie es ist, mit einem Hund zu Hause ist es nicht mehr sein Zuhause, alle spielen mit dem Hund, nicht mehr mit ihm (Versicherungen, dass es nicht so ist, ließ er nicht an sich heran). Er verzweifelte richtiggehend.


    Das Thema hatte sich dann erledigt, da "unser" Welpe schon vergeben war.
    Meinen Mann hat der Verlust schwer getroffen und auch ich war total traurig, dass meine Krankheit so unvorhersehbar dazwischenkam. Auch meine Tochter war traurig, wobei sie das schnell verwunden hat. Mein Sohn war glücklich.


    Mein Mann möchte nun unbedingt nach wie vor einen Welpen in die Familie holen, ich eigentlich auch, aber mein Sohn verunsichert mich sehr. Ich versuchte, das Thema mal ruhen zu lassen, und als ich ihn dann nach einer Weile erneut fragte, ob es nicht schön wäre usw., explodierte er gleich. Nach wie vor Verzweiflung, dass er keinen Hund will. Man kann ihm alles sagen, dass es hauptsächlich sein Hund wäre, dass er den Namen geben kann, ich wollte einfach herausfinden, woran diese Abneigung liegt, er hat nie schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht. Aber er bleibt dabei, er will keinen.


    Hatte von euch schon jemand solch eine Situation? In meinem Bekanntenkreis sagen viele, Kinder ändern ständig ihre Meinung, wenn der kleine Wuschel erst mal da ist, wird er sich daran gewöhnen und den Kleinen auch lieben. Aber ich bin mir da nicht so sicher. Als wir die Welpen besuchten, hatte mein Sohn eigentlich kaum Interesse. Oft ist es ja bei Kindern so, dass wenn sie mal einen Welpen sehen, dass sie spätestens dann auch einen wollen, aber mein Kleiner fragte immer nur, wann wir denn wieder nach Hause fahren. Er streichelte ein bisschen, aber wirkliche Begeisterung war nicht da.


    Ich stehe nun so mittendrin zwischen meinem Mann und meiner Tochter, die an kaum noch etwas anderes denken können (und auch ich habe den Wunsch) und meinem Sohn, der mir unendlich leidtut, der generell sehr sensibel ist und mit Veränderungen schlecht klarkommt und dessen Gefühle ich nicht einfach ignorieren kann.

    • Neu

    Hi


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    • Guten Morgen,
      so sehr ich den Wunsch nach einem Hund verstehen kann, würde ich es jetzt nicht durchsetzen. Irgendetwas muss deinen Sohn ja wirklich in Panik versetzen. Ich würde versuchen raus zu bekommen warum dein Kind so strikt gegen einen Hund ist.
      Über seinen Kopf hinweg den Hund zu holen, um damit deinen Mann und deiner Tochter und dir den Wunsch zu erfüllen kann mächtig nach hinten los gehen.
      Bevor wirklich ein Welpe ins Haus kommt, sollte diese Thematik erstmal geklärt sein.
      Ich finde, wenn ein Hund ins Haus kommt, müssen alle! damit einverstanden sein.
      Mein einer Sohn wollte auch keinen Hund, aber nur mit der Begründung, er hat "keinen Bock" mit ihm zu gehen. Das stand von Anfang an fest und er hat nichts gegen Hunde. Heute geht er zwar auch mal, aber nur wenn es sich nicht vermeiden lässt.

    • Ich würde nicht über den Kopf des Kindes hinwegentscheiden. Es ist eine Veränderung die zwangsläufig alle Familienmitglieder betrifft und da zählt in meinen Augen die Haltung des Kindes genauso und sollte akzeptiert werden. Es darf aber nicht dahin kippen, dass er sich irgendwann "schuldig" fühlt, weil er den Kauf verhindert hat und deshalb alle "unglücklich" sind.


      Gründe für seine Haltung würden mir viele einfallen. Aber letztendlich ist es egal. Für ihn ist der Grund offenbar so "groß", dass er es nicht möchte.

    • Schwierig.


      Ich würde sagen wenn , dann ist es eine Entscheidung die alle Familienmitglieder treffen müssen .
      Natürlich kann es immer mal wieder sein das ein Kind eher unsicher ist oder nicht genau weiß was es will , aber das ist was anderes .


      Vermutlich würdet ihr alle miteinander nicht glücklich werden, wenn der Hund dann da ist und du damit beschäftigt bist die Tochter in ihrer Begeisterung zu händeln, der Welpe will gemanaged werden und der Sohn schiebt die Eifersucht .


      Wartet ab , versucht das Thema nicht " groß " werden zu lassen aber bleibt dran heraus zu finden ob es wirklich nur Eifersucht ist oder doch etwas anderes dahinter steckt .

    • Guten Morgen,


      hier war es so. Wir waren zwar eine Züchterfamilie (meine Oma und mein Opa), und als es hieß, auch ich bekomme einen Hund und es wird noch ein großer für die Familie geholt, haben sich alle gefreut bis auf meine Schwester... (allerdings war sie zu dem Zeitpunkt älter als dein Sohn).


      Ich persönlich (habe keine Kinder), aber würde mir den Wunsch dennoch erfüllen. Man merkt an einem Geschreibe, dass sich wirklich alle bis auf deinen Sohn, über einen Hund freuen und es der größte Wunsch ist. Die Gründe wieso dein Sohn keinen Hund im Haus will, hat er ja schon benannt. Aber das es nicht so kommt, kann man ihm durch Sagen ja nicht versichern. Ich denke es wird sich alles ändern wenn ein Welpe im Haus ist und ihr dennoch so weiter lebt wie bisher... Wenn ihr eurem Sohn weiterhin vermittelt, dass er nicht wegstecken muss und nach wie vor Aufmerksamkeit bekommt, sollte es doch gehen.


      Wie viele Erwachsene haben schon gesagt: Nie kommt mir nen Hund ins Haus. Und dann ist der Hund im haus, und die die den nicht mehr gehenlassen würden sind die die nie einen wollten :D


      Hatte euer Sohn denn schon mal Kontakt mit Hunde?


      Aber natürlich können wir euch die Entscheidung nicht nehmen. Wie du siehst sind die Meinungen unterschiedlich.

    • Also ganz ehrlich wenn sich drei Familienmitglieder den Hund so Wünschen,würde ich persönlich ihn auch kaufen.Deinem Sohn würde ich ganz klar sagen,dass er sich nicht an den Aufgaben rund um den Hund beteiligen muss wenn er ihn nicht haben möchte.Sein Alltag kann ja weitestgehend so bleiben wie vorher.
      Ich denke mit sechs Jahren kann er das durchaus verstehen.

    • Ehrlich gesagt ist das für mich nicht richtig eine ‚Hundefrage‘, vor allem weil euch keiner kennt.


      Für mich klingt das so (aufgrund des Textes und ohne euch oder euren Sohn zu kennen), dass er Angst hat nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen.
      Das wäre für mich weder ein Grund ihm immer wieder zu versichern, dass er es ist, noch würde es dagegen sprechen einen Hund zu holen.


      Wenn er keinen Hund will ist doch in Ordnung. Ich würde ihm den nicht aufdrängen (im Sinne von gib ihm doch einen Namen oder oder). Aber ihr wollt nun mal einen.


      So lange die Kinder nicht zu kurz kommen, dein Sohn nicht krank ist o.ä. ist das für mich (!) auch eine Erziehungssache.


      Was ich mir allerdings vorstellen kann ist, dass er einen Hund (oder den Einzug) mit deinem Krankenhausaufenthalt verknüpft. Da würde ich zwar auch ‚dran arbeiten‘ (um es mal wie beim Hund auszudrücken) aber deutlich feinfühliger und ggf. mit Hilfe.

    • Oder aber, ihr bietet euch für eine Hundetagesbetreuung oder Gassigehen an und schaut erst einmal wie euer Sohn damit umgeht? Also bevor ihr euch komplett selbst einen holt? :???:

    • Ich habe hier eine ähnliche Situation. Ich wollte seit Jahren unbedingt einen Hund. Meinen Mann musste ich jahrelang bearbeiten, meine Tochter (damals 10) war begeistert und mein Sohn (damals 6) war dagegen.
      Wir haben den Hund bekommen und mein Sohn hat ihn als Familienmitglied akzeptiert. Ich habe ihm aber nie so eine große Last auferlegt, ihn mit täglichen Aufgaben einzubinden. Ich halte es für falsch, deinem Sohn auch noch zu sagen, es soll haupsächlich sein Hund sein.
      Inzwischen lebt der Hund seit 13 Jahren bei uns. Mein Sohn ist noch nie mit ihm Gassi gegangen, oder hat sich sonst wie gekümmert. Brauch er auch nicht, denn ICH wollte den Hund ja. Die beiden begrüßen sich, wenn einer nach Hause kommt und das wars schon. Bei uns ist es ein friedliches Miteinander.
      Ich bin froh, dass damals der Hund kam und ich nicht meine Wünsche hinter meinem Sohn zurück stecken musste.

    • Ein schwieriges Thema! Wie du geschrieben hast, ist dein Sohn gegenüber neuen Situationen eher skeptisch eingestellt. Highly sensitive person nennt man was so was, vereinfacht ausgedrückt. Das wäre das eine. Das andere ist ein Automatismus. Seine Schwester als ältere möchte, bin ich als "unterlegener" erstmal grundsätzlich "Anti". Ich denke, dass dein Sohn im Prinzip nichts gegen einen Hund hätte, sich aber übergangen fühlt. Habt ihr ein Tierheim in der Nähe? Evtl. Hunde in der Nachbarschaft? Über den Umweg, mal eine Runde Gassi gehen ohne Verpflichtung oder mal beim Nachbarn vorbeischauen, könnte schon einiges bewegt werden. Wenn natürlich eine grundsätzliche Angst vor Hunden besteht, hat sich das ganze im Prinzip schon erledigt.

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