Qualzuchten

  • Zitat

    ich habe einen Trend beschrieben, der nicht zu leugnen ist, unterstellen tu ich gar nichts, aber man sieht es ja auf unseren Straßen herumlaufen.

    Mit "unterstellen" meinte ich, dass du annimmst, dass es so ist:


    Zitat

    Und die Rasse muß exklusiv sein oder der Hund besonders leidend (Auslandshund).

    Das ist doch sehr allgemein gehalten und kann ja so nicht einfach für alle Rasse- oder Tierschutzhundehalter pauschalisiert werden.



    Zitat

    ich habe einen Trend beschrieben, der nicht zu leugnen ist, unterstellen tu ich gar nichts, aber man sieht es ja auf unseren Straßen herumlaufen.

    Wenn du also auf der Straße einen Rassehund siehst gehst du davon aus, dass es dem Besitzer nur um Exklusivität geht, wenn du hörst, dass ein Hund aus dem Ausland kommt, gehst du davon aus, dass der Besitzer sich nur über die Befriedigung seines Helfersyndroms profilieren möchte und einen Hund nimmt der besonders leidet.


    Wieso urteilst du so hart und woher sollte deiner Meinung nach der moralisch vertretbare Hund kommen? ... und was ist ein "stinknormaler" Hund?



    Zitat von Superpferd

    edit: zumal der Pudel eine der langlebigsten rassen ist

    Ich bin mit Pudeln groß geworden, die meisten wurden gut über 10 Jahre alt, mehr als 14-15 hat aber keiner geschafft. Ich denke auch, dass ist ein gutes Alter für einen Hund, ob sie die langlebigste Rasse sind weiß ich aber nicht.


    Dennoch ist Langlebigkeit allein ja kein Argument gegen Qualzucht, viele Möpse werden auch sehr alt.


    Zitat von Superpferd

    Aber ganz ehrlich, welcher Hund hat denn überhaupt keine kleinen Nachteile? Zudem ist scheren sicher kein Weltuntergang ! Das sind Dinge die man den Hunden einfach gut lernen kann sodass es Ihnen Spaß macht ! Meine beiden lieben es.

    Ohne es böse zu meinen, aber sind dies nicht genau die Argumente die weiter oben als "Betriebsblindheit für die eigene Rasse" bezeichnet wurden?


    Aber bevor ich falsch verstanden werde, ich wollte mich nicht am Pudel aufhängen, aus meiner Sicht hat er durch sein Fell zwar Nachteile, aber gehört deswegen nicht gleich auf die Qualzuchtliste, denn wie bereits erwähnt wurde, ist er ein recht fitter Hund ohne übertriebene Körperproportionen.

    • Neu

    Hi


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    • Was den Pudel angeht, so muss er gebürstet und geschoren werden, was sicher vielen Hunden keinen Spaß macht, zudem werden oft die Tasthaare mit abrasiert (ein Hund fühlt mit den Tasthaaren ungefähr so viel wie wir mit den Fingerkuppen, man stelle sich also vor man hätte ständig taube Finger, klar kann man damit leben, aber schön ist es sicher nicht).
      Ich würde nie so weit gehen zu sagen, dass der Pudel eine Qualzucht ist, denn die vielen Pudel die ich kennengelernt habewaren doch überwiegend sehr agil, gesund und langlebig. Dennoch besitzt der Pudel (wie ja irgendwie fast alle Rassen) angezüchtete Merkmale die ihm einen gewissen Nachteil bringen.

      Also, dass es keine absolut klare und eindeutige Grenzlinie gibt, ist richtig.



      Aber dennoch kann man die meisten Merkmale eines Hundes recht klar einordnen, ob sie unter "Qual" fallen oder nicht.


      Fellpflege unter "Qual" einzuordnen, ist wirklich Unsinn.


      Das Abrasieren der Tasthaare wird ja gerne diskutiert. Wenn, dann könnte man die Praxis des Ausscherens des Gesichts als Tierquälerei bezeichnen (wenn man so wollte, ich will das nicht) - aber das hat nichts mit der Zucht zu tun. Denn ein Pudel muss nicht ganz ausrasiert werden. Man könnte diese Praxis also verbieten - so wie das Kupieren. Der Dobermann ist keine Qualzucht, denn er kann auch unkupiert leben, das Kupieren ist die Tierquälerei. Klar was ich meine ?
      (und nein, ich will nicht das Ausrasieren verbieten)


      Eingeschränkte Atmung dagegen kann man eindeutig auf der Qual - Seite einordnen, und eindeutig ist es eine Folge der Zuchtm und nur der Zucht. Ergo: Qualzucht.


      Eingeschränkte Lebensdauer, Krebsneigung usw - man sieht gleich, da wird es schwierig. Es ist wichtig und wertvoll darüber zu dikutieren und Wissen darüber zu erwerben, um eine Entscheidung zu treffen. Und zwar in jedem Fall, für jede Rasse. Gehäufte Fälle? Wie gehäuft? Hätte man gesicherte Erkenntnisse, dass 50% der Hunde an einer bestimmten Krebsart erkranken, läge es näher, diese Rasse als Qualzucht zu bezeichnen, als wenn es 10 % sind, und statistisch nicht signifikant erhöht ggüber anderen Rassen.


      Bei der Herzerkrankung der Dobermänner würde ich ein Beispiel sehen, wo man schon in Richtung Qualzucht tendieren könnte, im sinne von extrem erhöhter Krankheitswahrscheinlichkeit, die die Lebensdauer und -qualität einschränkt. (Lebensdauer sehe ich als wichtiges Kriterium). Aber auch hier: nix eindeutig! Alles extrem diskussionswürdig.


      Will sagen: Es bringt nichts, einen Begriff wie Qualzucht eindeutig definieren zu wollen. Man muss die Kriterien, die im Gesetz ja festgehalten sind, auf die einzelnen Fälle anwenden. Mal ist das leicht, mal nicht. Oft wird es nicht eindeutig sein.


      Was bei den allermeisten solchen Sachen so ist - was ist Tierquälerei, was ist Missbrauch, was ist Vorsatz usw - dafür haben wir schließlich Gerichte, wenns Spitz auf Knopf geht. Das sind keine absoluten Wahrheiten, sondern Begriffe, die sich im Fluss des gesellschaftlichen Diskurses wandeln können und wandeln können müssen.


      sowas ist, und darf auch gar nicht, eindeutig und in Stein gemeisselt sein - denn es muss ja auch immer wieder überprüft und angepasst werden. Moralvorstellungen ändern sich, wissenschaftliche Erkenntnisse werden gewonnen usw - all dem kann man mit einem völlig starren Begriff überhaupt nicht Rechnung tragen.


      Nur, weil ein Begriff nicht einfach und klar ist, heisst nicht, dass er wertlos ist. Nur, dass wir uns ein bisschen anstrengen müssen.

    • Das ist doch sehr allgemein gehalten und kann ja so nicht einfach für alle Rasse- oder Tierschutzhundehalter pauschalisiert werden.


      Hab ich auch nie behauptet, du hast das nur so interpretiert.


      Wenn du also auf der Straße einen Rassehund siehst gehst du davon aus, dass es dem Besitzer nur um Exklusivität geht, wenn du hörst, dass ein Hund aus dem Ausland kommt, gehst du davon aus, dass der Besitzer sich nur über die Befriedigung seines Helfersyndroms profilieren möchte und einen Hund nimmt der besonders leidet.


      Wieso urteilst du so hart und woher sollte deiner Meinung nach der moralisch vertretbare Hund kommen? ... und was ist ein "stinknormaler" Hund?


      Ich geh von gar nichts aus, wenn ich einen Hund auf der Straße sehe, Du interpretierst zu viel. Man muß doch bitte die Trends, die aktuell sind, einfach nur beobachten, und da läßt sich nicht leugnen, daß Kurznasen "In" sind genauso wie Auslandshunde, und da wird man häufig schon ungefragt aufgeklärt, daß der Hund aus Tötungsstation xy kommt.


      Ein stinknormaler Hund ist ein Hund, der anatomisch keine 'Übertypisierung' hat und mit dessen Geschichte man nicht Hausieren geht um als guter Mensch dazustehen. Ein Hund, der als Hund um seiner selbst Willen geliebt wird und nicht, weil er skurril, selten oder sonst was ist.

    • Ich finde es zu wenig durchdacht zu sagen, eine kurze Lebenserwartung mache dem Hund nichts aus.
      Es ist ja nicht so, als ob der Hund gesund und topfit 6 Jahre lebt und dann "Schnipp!" plötzlich tot umfällt.
      Sondern das, was ihn letztendlich frühzeitig umbringt, macht ihm ja schon die Jahre vorher zu schaffen.

      Aus dem Grund hab ich geschrieben:

      Und der Hund leidet wie genau unter einer kurzen Lebensdauer?Wenn dann leidet er unter dem, weswegen er nicht alt wird (Rassen die z.B. uebermaessig oft Krebs bekommen und daher frueh sterben). Die reine Lebensdauer (und sei sie noch so kurz) laesst den Hund nicht leiden!
      Solche Begriffe sind definitiert und 'ich haette gerne noch xyz drin' ist sinnlos. Dann hat man am Ende jede Rasse drin. Einer findet Schlappohren sind eine Qual, der andere findet kleine Hunde gehoeren da rein, usw.

    • da wird man häufig schon ungefragt aufgeklärt, daß der Hund aus Tötungsstation xy kommt.

      Das hat aber mit Qualzucht jetzt erstmal nichts zu tun. :ka:
      Plattnasen-Mode schon.
      L. G.

    • Wenn er nicht nackisch ist, sehe ich darin keine Qualzucht.


      Ist eher so, dass Wohnungshunde mit den Temperaturen draußen eher schlecht zu recht kommen und deshalb schnell frieren. Alte oder kränkliche Hunde müssen warm gehalten werden, da sollte die Entscheidung Mantel gar nicht diskutiert werden müssen.

    • Und der Bullterrier ist keine?

      und

      Mich würde mal interessieren als was du den Bullterrier in deinem Profilbild einordnest?

      und @GhAres die das geliked hat:
      Erklärt mir doch mal näher die Qualzuchtmerkmale des Bullterriers.
      Und warum zumindest ilaliebe dann Fotos von Bullterrien liked, wenn das doch Qualzuchten sind...



      Ich bezweifle, dass es genügend würde, wenn man die Richter auf die Finger klopfen würde. Die Frage ist, gibt es genug Möpse, die im F.C.I (bzw. deren Mitglieder) gezüchtet werden, die "gesund" sind? Auf der Grundlage von kranken Tieren kann keine effiziente Verbesserung möglich sein. Dafür ist es, meiner Meinung nach zu spät. Aber vielleicht irre ich mich da.

      Es wäre vor allem ein wichtiges Zeichen. Die Richter haben sich an den Standard zu halten und der spricht nicht von "Gesicht wie vor die Wand geklatscht", sondern von:
      "Nasenschwamm: Schwarz mit ziemlich großen, weit geöffneten Nasenlöchern. Zusammengedrückte Nase und starke Faltenbildung auf dem Nasenrücken sind unakzeptabel und sollten schwer bestraft werden."
      Zitiert aus dem offiziellen Standard der FCI.


      Das die Richter sich nicht daran halten ist eine große Schande, da man aber für ne ZZL und auch für Käufer eben gewisse Erfolge im Ring braucht halten sich auch die Züchter nicht so dran.
      Das hängt alles zusammen. Steht ein solcher Hund nicht mehr vorne, sondern wird laut Standard gerichtet und damit disqualifiziert, dann wird sich sehr schnell was ändern.
      Die Richter sind aber auch alles ehemalige Käufer und Züchter, die sehen den Hund so wie ihn die meisten Käufer heute eben auch noch sehen. Leider!

    • Ist es nach Eurer Meinung dann auch Qualzucht, wenn ein Hund einen Mantel braucht, weil er sonst friert?

      ich glaube dann ist mein Sheltie doppelt Qualzucht. Sau viel Fell, friert bei dem momentanen Temperaturen aber auch wenn er sich eine Zeit nicht bewegt draußen und deswegen zum Teil einen Mantel an hat :lachtot: Mist

      • Neu

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