Gruslige Begegnungen mit Hund?

Hi,

bei uns ist die Frage geklärt. Im Falle eines Angriffs greift Sino beherzt ein. Möglicherweise konnte er schlimmeres verhindern.
Sohn 2 geht mit Sino auf dem Damm spazieren, sieht wie ein älterer Mann ( > 80J ) von einem abgerissenen Junkietyp drangsaliert wird. Geht sofort hin und stellt fest dass der Herr wirklich drangsaliert wird und er die Situation nicht etwa fehlinterpretiert. Daraufhin fordert er den Typen auf zu gehen woraufhin er selbst zunächst bedroht wird. Der Typ will tatsächlich angreifen und schiesst direkt nach vorne. Sohn 2 macht sich kampfbereit. Sino reagiert sofort stellt sich vor Sohn 2 und tut was ein ernsthaft drohender Hund so tut. Sohn 2 fand es beeindruckend, dem Typen lief jegliche Farbe aus dem Gesicht und er verschwand ohne ein weiteres Wort. Auch beeindruckend: Die Situation ist vorbei und Sino ist nach 2 Sekunden wieder völlig ruhig, während die Menschen noch eine Weile pulsmäßig zu tun haben. Brav, Sino.

LG

Mikkki

Sowas ähnliches hatten wir auch einmal.
Wir saßen in der Stadt in einem Café und da lief dann ein (ich denke harmloser, der läuft öfters in der Innenstadt herum) Typ lang, laut meckernd und motzend. Da war er noch auf der anderen Straßenseite.
Keiner von uns reagiert weiter - da ruft er plötzlich: "Du, das habe ich gehört!" und kommt meckernd in unsere Richtung.
Ich hoffte noch, er meint jmd. anderen - aber ne, er meinte meinen Freund.

Tjo, aggressiv meckernd kommt er nächer und brüllt Kram herum - mein Freund meinte, er war gerade kurz davor aufzustehen und wollte sich anspannen um eben das zu tun - da schießt Zoey, die bis dahin nur ruhig unter dem Tisch liegt hervor, bellt 3-4x knurrend und fletschend - und der Typ verstummt auf einmal, torkelt zurück und verschwindet ohne weiteres.

Ich war überrascht, wie wirksam es war.

Mein Freund lobte Zoey dann allerdings und ich glaube, das hat sie ein wenig abgespeichert unter: "Richtig - unheimliche Menschen gehören verbelltl!"

Aber in der Situation war es gut - und die anderen Gäste im Café fanden es glaube ich ganz lustig... .

Hi,

Zitat von Mejin

Mein Freund lobte Zoey dann allerdings und ich glaube, das hat sie ein wenig abgespeichert unter: "Richtig - unheimliche Menschen gehören verbelltl!"

das muss ich noch erfragen, ob Sino gelobt worden ist. Ich weiss auch nicht ob er online oder offline war...

LG

Mikkki

Diese Situationen haben wir auf Mittelaltermärkten sehr regelmäßig. Whiskey liegt immer bei mir und ignoriert die Leute, die zu uns ans Lager kommen. Egal ob Besucher, Freunde oder was weiß ich.
Wenn aber jemand ankommt und Stress macht (vornehmlich Abends Betrunkene), macht er diesen Leuten sehr deutlich klar, dass es keine gute Idee ist, noch näher zu kommen. Hat bis jetzt jedes mal eindrucksvoll funktioniert.
Wenn er sich nicht sicher ist fixiert er, wufft und versichert sich bei mir rück, wie er reagieren soll. Sage ich "Alles ok", beruhigt er sich wieder. Sage ich "Achtung", fixiert er die Person weiter und verbellt sie, wenn sie näher kommt. Hat mich wohl schon vor so manchem Stress bewahrt.

Hi,

Nachtrag: Sino wurde nicht gelobt und war während des Vorfalls an der Leine.

LG

Mikkki

Wie gut ein Hund Menschen mit bösen Absichten erkennt ist denke ich sehr von der Rasse und dem individuellen Charakter abhängig.

Mein Hund reagiert nicht auf Menschen/Situationen die ich als bedrohlich empfinde, er reagiert aslo absolut nicht auf meine eigene Unsicherheit. Auch wenn mich nachts jemand (unabsichtlich) erschreckt reagiert er mit desinteresse.

Wir hatten zum Glück noch nicht die Situation, dass ich bedroht wurde, dazu kann ich also nichts sagen. Ich würde aber schätzen, dass es ihm entweder egal ist oder er höchstens aus Unsicherheit bellen würde.

Aber sobald es um SEIN eigenes Wohl geht und ER sich bedroht fühlt, baut er sich auf und geht definitiv eher auf Angriff anstatt sich zurückzuziehen, so eine Situation hatten wir schon mal. Er ist auch allgemein bei Bedrohung/Stress/Bedrängung eher zur Abwehr bereit und zieht sich dann nicht ängstlich/unterwürfig zurück.

Ich kann also nur darauf hoffen, dass er sich bei einem "echten Angriff" auch selbst bedroht fühlt. Denn dann kann er sehr überzeugend sein.

Zitat von Mikkki

Nachtrag: Sino wurde nicht gelobt und war während des Vorfalls an der Leine.

Das war eh a) eine absolut selbstbelohnende Situation und b) merken unsere Hunde uns auch ohne extra-verbales Lob an, dass wir das gerade eben überaus grossartig gefunden haben.

LG, Chris

Mein Hund ist ja eh ein bisschen paranoid und beobachtet gerade im Dunkeln sehr genau, wer da hinter uns läuft oder uns entgegen kommt und bellt dann auch mal kurz. Aber das wirklich aus Unsicherheit und ohne, dass ich Angst hätte.

Als mich aber einmal im Dunkeln ein Mann in kompletter Motorradkluft inklusive Helm auf angesprochen hat, ob ich ihm den Rucksack vom Rücken holen könne, hatte ich richtig Angst, dass er mich packen könnte und plötzlich stand dieser Dackel fletschend und knurrend mit einer Ernsthaftigkeit in der Leine - das habe ich noch nie zuvor oder danach erlebt.

Ich bin mir nach dieser Situation sicher, dass er sehr wohl nach vorne gehen würde, wenn ich angegriffen würde und selbst große Angst hätte.

Wir haben in der Nachbarschaft einen jungen Erwachsenen mit Trisomie 21 und Autismus, der sich natürlich einfach anders verhält und anders spricht. Vor ein paar Wochen lief er wohl zufällig hinterm großen Kind + Hund her und kam zunehmend näher.
Felix muss irgendwann umgedreht sein und richtig böse gebellt und geknurrt haben. Kind hat dann den Schnellgang rein und kam heimgerannt mit ihm.
Ich bin sicher, dass er in die vollen gehen würde für die Kinder.
Komischerweise hat er bei mir noch nie Anstalten dieser Art gemacht. Ich fürchte, er meint, dass ich das schon alleine regele...