Kochen für den Hund - worauf achten?

  • Nachdem ich mir heute die Zusammensetzung des Platinum Nassfutters angesehen habe (Hühnchen, Reis, Möhre, Lauch, ein bisschen Öl) kam mir der Gedanke, dass ich das auch besser und billiger haben könnte, wenn ich selbst kochen würde :D
    Dabei stellt sich mir allerdings die Frage: reicht es tatsächlich, beispielsweise oben genannte Zutaten zusammenzustellen oder müssen noch irgendwelche Zusätze (Vitamine o.ä.) ins Futter, damit der Hund mit allen nötigen Nährstoffen versorgt wird? Und: ist es nötig mit den Fleisch- und Gemüsesorten zu variieren oder reicht es (im Hinblick auf die Versorgung mit allem Nötigen) auch aus, im Wesentlichen immer das Gleiche zu kochen (mal ungeachtet dessen, dass der Hund sich sicherlich über Abwechslung freut ;) )? Gibt es sonst noch irgendetwas zu beachten, wenn man selbst kocht?


    Ich würde übrigens wahrscheinlich abends und morgens wechselweise Selbstgekochtes und Trockenfutter füttern, da wir oft unterwegs sind und sie daher auch weiterhin Trockenfutter fressen soll :)

  • Hey,
    ja einige Sachen mußt Du schon zuführen! Öle (Hanf, Raps, Oliven, Leinen...im wechsel), Algen, Mineralien (Schindeles Mineralien), Vit. E. Ich gebe noch 3x/ Woche ein Eigelb, 1Tl Honig/Nüsse/Bierhefeflocken/verschiedene Kräuter dazu.
    Gemüse sollte abwechslungsreich und nach Saison gegeben werden (Möhren, Zuccini, Lauch, Rote Beete, Chicoree, Fenchel, Chinakohl, Brokkoli, Blumenkohl.....), Fleisch ebenso (Rind, Huhn,Pferd, Wild,Lamm, ect.). Obst je nach Saison und Verträglichkeit.
    Knochen/gemahlene Eierschalen für die Kalziumzufuhr. Am Anfang sollte man mit Hühnerhälse, Karkassen (Hühnerklein) anfangen.
    Allerdings mußt Du berechnen wieviel Dein Hundi an Futtermenge benötigt! (z.B. B.A.R.F. von S.Simon...dort steht soweit alles wichtige kurz und knapp drin)


    ....hört sich am Anfang viel und kompliziert an...ist es auch :D , aber mit der Zeit bekommst Du Routine!
    Ich hoffe, daß ich Dir weiter helfen konnte :rollsmile:
    Gruß Angi

  • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort :) Und ja, es klingt tatsächlich irgendwie kompliziert ;)
    Ich dachte, da im Fertigfutter ja auch immer das gleiche steckt und es dem Hund nicht schadet, müsste es ja eigentlich reichen, wenn ich genauso ein "Standardmenü" koche und füttere - ohne große Variationen, denn Kochen gehört ohnehin nicht wirklich zu meinen Leidenschaften und "Fleischverarbeitung" eigentlich auch nicht :ops: Da sie sowieso mindestens ein Ei pro Woche bekommt sowie regelmäßig die Überreste von meinem Salat und Obst dachte ich, dass wir damit vielleicht ganz gut fahren könnten ohne allzu viel Aufwand (in Kombination mit dem Trockenfutter, das sie auch weiterhin abends bekommen soll). Aber so wie ich es nun lese, werde ich mich wohl doch noch einmal genauer damit beschäftigen müssen (vor allem mit dem Vitaminbedarf usw.).


    Danke nochmal für die Infos :)

  • Zitat

    dass ich das auch besser und billiger haben könnte, wenn ich selbst kochen würde :D


    Hi,
    meine persönliche "Koch-Philosophie" zielt eher auf die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, was im Napf landet und möglichst auf synthetische Zusatzstoffe zu verzichten. Mein Hund braucht weder seine tägliche Konserve noch irgendwelche gepresste Industrie-Pellets, um umfassend versorgt zu werden.
    Wenn du deinen Hund abwechslungsreich und ausgewogen mit möglichst frischen Zutaten ernährst, dann sind Mangelerscheinungen wirklich kein Thema......auch wenn das sehr oft von vielen Seiten suggeriert wird ;)


    Für eine gesunde "normale" Ernährung sind die künstlich zusammengesetzten Kompositionen/Bedarfswerte von Fertignahrung ohne Bedeutung und in der täglichen Fütterungspraxis auch gar nicht umsetzbar.


    Wenn du dir einige grundsätzliche Gedanken über Hundeernährung machst, dir Infos aus der Literatur holst oder von den Erfahrungen anderer "Selbstkocher" profitierst, dann wirst du recht schnell in der Lage sein, deinen Hund gesund und ausgewogen zu ernähren :smile:


    LG

  • Audrey


    Ich bin grundsätzlich der gleichen Meinung wie du, nur war Frischfütterung bisher kein Thema, da ich keine Tiefkühltruhe hatte. Das ändert sich aber nun bald und deswegen würde ich gerne zumindest eine der beiden Mahlzeiten am Tag auf etwas Frisches umstellen. Nur: irgendwie hatte ich gehofft, dass es auch ohne die ganzen "Rechnereien" geht, wie sie beim Barfen nötig sind, und man seinen Hund auch ausreichend mit allem Nötigen versorgen kann, wenn man ein oder zwei Standardmahlzeiten kocht, die er dann eben immer bekommt... ohne Überlegungen zum Verhältnis von Muskelfleisch zu Innereien und Knochen usw. anstellen zu müssen. Aber ganz so einfach scheint es ja dann doch nicht zu sein, also habe ich mich heute mal fleißig in alles Wichtige eingelesen und bin zu dem Schluss gekommen, dass das alles ja doch weitaus weniger kompliziert ist, als ich immer dachte :)


    Morgen bestelle ich einfach mal Frostfleisch für 4 Wochen und teste aus, wie es angenommen wird. Danke dir nochmal für deine ausführliche Antwort :)

  • Zitat


    und bin zu dem Schluss gekommen, dass das alles ja doch weitaus weniger kompliziert ist, als ich immer dachte :)


    Ja :smile:
    Hier noch ein Link über Hundeernährung allgemein mit einer interessanten Info über Bedarfswerte ;)
    http://www.hovawart-info.de/hundefutter.htm


    .....und folgende Bücher kann ich empfehlen:


    "Mein Hund gesund durch Frischfütterung" von Martina Balzer


    "Das koche ich für meinen Hund" von Gaby Haag


    LG

  • Danke :gut: Der Link ist super, hab ich mir direkt mal abgespeichert.


    Ich hab mir ausgerechnet, dass mein Hund einen Tagesbedarf von etwas über 600g Futter hätte pro Tag. Da ich abends weiterhin Platinum füttern werde, blieben für die Selfmade-Portion morgens knapp über 300g. Auf die Woche gerechnet würde ich füttern:


    800g Fleisch (hierbei würde ich zwischen Rind, Lamm, Geflügel und Fisch variieren)
    240g Pansen/Blättermagen
    240g Innereien
    325g RFK
    275g Gemüse
    275g Getreide (im Wesentlichen Vollkornreis, Kartoffeln, Haferflocken oder Nudeln)
    140g Obst


    Dazu kämen 1-2 Eier pro Woche, Kräuter, Algen, verschiedene Öle und ab und an mal Biojughurt, Hüttenkäse oder ähnliches.


    Das ist jetzt natürlich erstmal nur ganz grob, aber wäre es von der Zusammensetzung her in Ordnung so und bekäme sie damit alles, was sie braucht? Oder fehlen noch wesentliche Zusätze? Mich verunsichert vor allem noch, wie ich die richtige Calciumzufuhr sicherstelle, aber da werde ich mich morgen mal ein bisschen schlau machen noch ;)

  • Zitat

    Das ist jetzt natürlich erstmal nur ganz grob, aber wäre es von der Zusammensetzung her in Ordnung so und bekäme sie damit alles, was sie braucht? Oder fehlen noch wesentliche Zusätze? Mich verunsichert vor allem noch, wie ich die richtige Calciumzufuhr sicherstelle, aber da werde ich mich morgen mal ein bisschen schlau machen noch


    Hi,
    wenn du abwechslungsreich fütterst und die verschiedenen Nahrungskomponenten rotationsmäßig in einen bestimmten Zeitraum( z.B. 14 Tage oder 1 Monat) verwendest, dann wäre das ok.
    Ich decke den Calziumbedarf meines Hundes weitgehend über die Nahrung, aber ich gebe zusätzlich frische rohe Fleischknochen oder Knorpelknochen und ab und zu das Bio-Eierschalenmehl von Lunderland.
    Falls dein Hund Knochen nicht gewöhnt ist, dann eigenen sich auch weichere Teile wie Schulterblatt oder fleischige Rippen. Immer unter Aufsicht füttern!
    In der ersten Zeit der Umstellung auf Selbstgekochtes achte auf den Kot(....klingt blöd....ist aber durchaus sinnvoll). Je breiiger der Kot, desto schlechter wird die Nahrung verdaut und dann wäre vielleicht eine andere Zusammensetzung besser. Das würde ich einfach mal beobachten ;)


    LG

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