Ich kopiere mal hier rein.
Das ist ein toller Artikel.
Quelle: Badische Zeitung von heute
Bildung: Ein Klassenhund ist der Star
Ruhepol auf vier Beinen: Bei der siebten Klasse der Michael-Ende-Hauptschule in Bad Schönborn ist die Labrador- Hündin Charlie Stammgast. Für die Jungen und Mädchen ist Charlie ein Star zum Anfassen.
Täglich besucht sie die Klasse. Sie streift an den Postern mit Pop-Sternchen und an den Schultischen vorbei, tollt mit den Kindern, wedelt mit dem Schwanz - und legt sich für ein Nickerchen mitten in den Klassenraum.
Die pechschwarze Labradorhündin gehört in der 7a zur Familie, die meisten Schüler können sich den Unterricht ohne den Vierbeiner kaum noch vorstellen.
Und auch di 26-jährige Klassenlehrerin Anne Vielsäcker ist von ihrem "Charlie-Projekt" begeistert: "Wenn er schläft, wird Rücksicht genommen, dann ist es bei uns mucksmäuschenstill", erzählt sie über den Therapiehund.
Seit die kleine Hündin als Welpe ihre ersten Schritte in der Schule tapste, hat sich das Klima in der Klasse enorm gewandelt. "Sie verändert die ganze Grundstimmung", sagt Rektor Werner Köhler.
"Die Jungen und Mädchen werden natürlich nicht plötzlich in Mathe um eine Note besser, aber sie werden williger, etwas zu verbessern."
"Charlie war zunächst natürlich nicht ganz stubenrein", erinnert sich Rektor. "Als erstes hat sie damals bei mir ins Rektorat gepinkelt." Foto: dpa
Als Vielsäcker ihren Kollegen die Idee zum Versuch im vergangenen Jahr vorstellte, habe sich keine Kritik im Kollegium geregt. Im Gegenteil: Seit einiger Zeit kommen auch Willy und Buffy, zwei ältere Hunde, regelmäßig zum Unterricht anderer Klassen.
Auch die Eltern sind bislang sehr überzeugt, andere Schulen diskutierten ebenfalls den Versuch. Mehrere Bildungseinrichtungen haben mit eigenen Hunden bereits Erfolge erzielt.
"Wo schafft man es schon, ein Kind zu solchen Leistungen zu führen? Da können sie als Lehrer lange motivieren", meint Köhler. Und Einträge auf der eigenen Webseite zeigen, dass die Idee auch außerhalb der Schule gut ankommt.
Im Klassenzimmer hat Charlie bereits seine "Spuren" hinterlassen: Unter der Tafel steht eine Hundehütte, eine Wasserschale wird regelmäßig gefüllt, es liegen Spielzeug und ein zerfetzter Fußball auf einer Decke.
Die Vorteile eines Klassenhundes sind nach Ansicht Vielsäckers enorm. "Die Schüler gehen lieber in die Schule", erzählt sie aus ihrer Erfahrung.
"Außenseiter in der Klasse oder schüchterne, ängstliche Schüler werden aus ihrer Isolation herausgeholt und Lehrer werden mehr beachtet." Außerdem würden die Kinder mutiger, verantwortungsbewusster, selbstständiger. (dpa)
Internet: http://www.unser-klassenhund.de
BZ-Blog: Schule - intern: Eine Lehrerin berichtet
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