Er wird wohl nie alleine bleiben...

  • Hallo zusammen!!!
    Wie die Überschrift es schon sagt, unser Hund bleibt nicht alleine.
    Habe mir in anderen Beiträgen schon mehrfach Rat von Euch geholt, aber es hat alles nichts genützt.
    Im Moment glaube ich sogar, dass er sich "zurückentwickelt" was das alleine sein angeht, wir hatten ihn schon soweit, dass wir zumindest mal das Zimmer verlassen konnten ohne Theater...
    Er ist so unglaublich anhänglich, sowas habe ich noch nie bei einem Hund gesehen, in meiner Familie gab es schon immer Hunde, bei dem einen ging es schneller, bei dem anderen hat es eine Zeit gebraucht, ABER sie sind alle irgendwann alleine geblieben.
    Dieses Problem schränkt uns derzeit dermaßen ein, dass wir nur noch getrennte Schichten machen können, und extra getrennt Frei machen, damit er nicht alleine sein muss. Einkaufen gehen können wir auch nur wenn beide Frei haben, so kann es nicht weitergehen!! Ihn weggeben ist für uns keine Option, nicht in 100 Jahren.
    Wenn mal wirklich etwas wichtiges ansteht wo wir beide anwesend sein müssen sind wir aufgeschmissen!! Nichtmal die Hundepension nimmt ihn, weil er sich nicht mit den meisten anderen Hunden da versteht.
    Außer uns gibt es auch nur 2 Menschen die er "mag" und bei denen er mal einen Tag bleiben würde, die eine lebt viel zu weit weg, die andere ist selber ausgelastet mit Hund und arbeiten.

    Was können wir außer den normalen "wir ziehen uns an, und verlassen 25 mal am Tag kurz die Wohnung und wenn er nicht jault loben wir ihn usw." noch machen?
    Liegt der Ansatz vielleicht schon viel weiter vorn? Sollen wir ihn eventuell insgesamt weniger Beachtung schenken, damit er sich von uns abkapselt?
    Sollen wir ihn vielleicht nicht mehr mit uns auf der Couch liegen lassen sondern ab jetzt immer in seinem Körbchen?

    Sind für jede Hilfe dankbar!!!!

    LG charlieharper

  • Wenn Hunde auch in der Wohnung dauernd hinter einem hinterherlaufen und nie alleine in einem Zimmer bleiben hat das ganz oft - wenn nicht sogar meistens - was mit Kontrollzwang zu tun. Das heißt, dass euch Euer Hund gar nicht zutraut, allein was zu machen. Er denkt, er muss auf Euch aufpassen.#

    Vielleicht hast du das aber hier auch schon alles mal gehört.

    Ich würde als Sofortmaßnahme den Hund tatsächlich erst mal komplett ignorieren. Auch kein angucken!!! Des weiteren würde ich ganz ganz oft am Tag meinen Standort wechseln. Setz dich hin, lies ein Buch. Steh auf, geh in ein anderes Zimmer, setz dich wieder irgendwo hin und lies. In dem Moment, in dem sich dein Hund entspannt, also hinlegt o.ä. steh wieder auf und wechsel wieder das Zimmer. Und das gerne mal 2-3Stunden lang und jeden Tag. Wichtig dabei ist, den Hund überhaupt nicht zu beachten. Nur aus dem Augenwinkel mitbekommen, dass der Hund sich entspannt, nicht über die Seite hinwegluschern, das bekommen Hund sofort mit.

    Dieser Kontrollzwang ist für jeden Hund unglaublich stressig, weil die meisten dem gar nicht gewachsen sind. Vom Sofa würde ich ihn auch erst mal verbannen. Aber wortlos. Wenn er rauf will blocke ihn mit dem Körper ab, ohne ihn anzugucken.

    Vielleicht haben andere ja auch noch ein paar Tipps...

    Lg
    Sandra und Krümel

  • Ich habe auch kein Patentrezept... aber ich kann mir vorstellen, dass es tatsächlich helfen kann, wenn er allgemein weniger im Mittelpunkt stehen würde. Also Suche nach Aufmerksamkeit ignorieren, ihn nur dann auch beachten und streicheln, wenn IHR ihn zu euch ruft, wenn er vorher relaxed auf seinem Platz lag. Ihn nicht ununterbrochen neben euch liegen lassen, sondern nur auf seinem Platz. Ihn nicht begrüßen, wenn ihr wiederkommt - erst, wenn er eine Weile ruhig auf seinem Platz war....

    Habt ihr die Möglichkeit, ihn mal wirklich zu ignorieren und auch bellen zu lassen? Bei einem meiner Pflegis hatte ich das Problem auch. Ich konnte dann das Haus meiner Eltern dazu "benutzen". Ich habe ihn dann auf seinem Platz mit einer Leine fixiert und tatsächlich bellen lassen. Das ging am Anfang auch zwei Stunden ununterbrochen. Ich habe ihn währenddessen auch nicht geschaut oder so. Und hingegangen bin ich erst, wenn er wirklich eine Weile ruhig war. Dann gab es Knuddelei am Platz und dann bin ich wieder gegangen. Dann hat er wieder gebellt - und ich habe es wieder ignoriert. Nach einigen Tagen (die zugegeben wirklich nervig waren), wurden die Bellstrecken kürzer und kürzer.

    Mehr kann ich nicht dazu beitragen. Ich wünsche euch, dass ihr dieses wirklich nervige Problem in den Griff bekommt!! Alles Gute.

  • Ich habe jetzt nicht in Deinen anderen Threads verfolgt, welche Tipps Du schon bekommen hast, daher entschuldige, wenn meine Tipps schon genannt wurden.

    Zitat


    Was können wir außer den normalen "wir ziehen uns an, und verlassen 25 mal am Tag kurz die Wohnung und wenn er nicht jault loben wir ihn usw." noch machen?

    Ich würde den Hund nicht loben, wenn er artig war, denn so machst Du aus einer alltäglichen Situation etwas besonderes. Ich beachte meine nicht, weder wenn ich weggehe, noch wenn ich wieder komme (da wird sie erst beachtet, wenn ich mich in Ruhe ausgezogen habe usw.).

    Wir haben ein Ritual eingeführt, bevor ich gehe, in dem ich vorher eine kurze oder längere Hunderunde mit ihr mache und dann geht sie meist von alleine in das Wohnzimmer, wo sie dann alleine bleiben muss. Sie hat nicht die ganze Wohnung in meiner Abwesenheit zur Verfügung, da sie bei Geräuschen im Flur sich nicht wirklich entspannen kann.

    Zitat


    Liegt der Ansatz vielleicht schon viel weiter vorn? Sollen wir ihn eventuell insgesamt weniger Beachtung schenken, damit er sich von uns abkapselt?

    Meine hatte zwar kein Problem mit dem Alleinebleiben, war aber auch so ein Kontrollfreak, die immer aufgesprungen und hinterhergelaufen ist, wenn man sich bewegte. Ignorieren hat bei ihr zum Teil geholfen, aber eine echte Abhilfe hat mir eine tolle Trainierin hier aus dem Forum gezeigt.

    Die stille Ecke :D: In der Wohnung wird ein Bereich abgesperrt (ich habe da ein Kaninchenfreilaufgitter für genommen) und gemütlich mit Decken u.a. ausgelegt. Diese Ecke sollte so gewählt werden, dass der Hund daraus nicht ausreissen kann, einen aber durchaus beobachten kann (denn er soll ja lernen, sich in der Gegewart des HH zu entspannen).

    Und immer, wenn der Hund aufspringt und hinterher rennt, sobald man nur die kleinste Regung zeigt, kommt er in die stille Ecke und wird solange nicht beachtet, bis er sich entspannt hinlegt. Wenn er sich dann endlich entspannt hat, vielleicht sogar eingedöst ist, dann geht man hin und öffnet die stille Ecke wieder ohne ihn zu beachten.

    Bei uns hat es gut geholfen, wenn es am Anfang auch ein wenig anstrengend war, sie andauernd dort einzusperren. Aber sie hat schnell begriffen, dass sie nun mit ihrem Kontrollverhalten nicht mehr durchkommt und somit brauchten wir die stille Ecke auch nur eine zeitlang. Nun reicht ein auf den Platz schicken vollkommen aus, wenn sie es mal wieder übertreibt.

    Der Vorteil an der Ecke im Gegensatz zum auf den Platz schicken ist gerade am Anfang, dass man nicht aufpassen muss, ob der Hund auch tatsächlich da bleibt (womit er ja wieder Beachtung findet).

  • Hmmm, zum Thema ignorieren gab es hier mal einen super interessanten Thread von Couchpotatoe...find den grad nicht. Ich könnt mir aber durchaus vorstellen, dass dieses Training auch für euren Hundi geeignet sein könnte!?

    Vielleicht findet ihn jemand anderes und kann den Link hier reinstellen?
    Das dazuziehen einer entsprechenden Trainerin wäre dann natürlich auch von Vorteil... ;) !

  • Zitat


    Der Vorteil an der Ecke im Gegensatz zum auf den Platz schicken ist gerade am Anfang, dass man nicht aufpassen muss, ob der Hund auch tatsächlich da bleibt (womit er ja wieder Beachtung findet).


    Das finde ich einen super Ansatz! :gut: Das hat mich nämlich auch immer gestört an der Idee der Bewegungseinschränkung durch auf den Platz schicken: dass der Hund durch die ständige Beobachterei so stark in den Mittelpunkt gerückt wird.

  • Meistens fangen die probleme schon damit an, das der hund einen eben ebinfach kontrollieren muß.
    Sprich er läßt einen nicht aus den augen.
    Und da mußt du schon ansetzten.
    Renne tausend mal am tag rum, geh in die küche, wenn er kommt, renn ihn um, und renn ins wohnzimmer, wenn du dich hin setzten willst, das gleiche wieder von vorne.
    Irgendwann hat hundi keinen bock mehr drauf und legt sich hin und wartet oder guckt dich doof an, dann loben, aber nicht ausgiebig.
    Dann weiter, inn dem du ihn räumlich mal trennst, nur ganz kurz, tür zu, aber sofort wieder aufmachen.
    Das dann immer mehr steigern.
    Wenn das auch klappt, zieh dir hundert mal am tag die jacke an und wieder aus.
    Wenn er dabei locker bleibt, das ganze weiter steigern in dem du tür auf machst, raus gehst, aber sofort wieder rein kommst.
    Und dann die zeiten eben steigern.
    Wichtig, jedesmal beim wieder rein kommen, hund völlig ignorieren.
    auch wenn er sich noch so freut.
    Es soll für ihn normal werden, und nichts ausergewöhnliches.

    Also bei uns hat es in der art und weise super mit unserer "großen" geklappt.
    Die ist nämlich auch son schatten gewesen, und konnte schlecht alleine bleiben

  • Hallo,

    zu empfehlen wäre auch,dass du die Türen hinter dir zu machst,damit dich dein Hund nicht durch die ganze Wohnung verfolgt.
    Des Weiteren wäre vielleicht ein Hundetrainer oder ein Tierarzt spezialisiert auf Verhaltenstherapie ganz sinnvoll.

  • und um euer leben wieder zu entspannen, damit ihr mal wieder zu zweit was machen könnt, würd ich empfehlen, einen sitter zu euch in die wohnung zu holen... erst mal n kaffee trinken, kennenlernen, so 4-10 mal einfach nur so vorbeikommen lassen, dann mal kurz alle raus bis auf den sitter...

    und immer schön den fernseher oder die waschmashine anlassen, falls ihr doch mal zusammen superkurz wegwollt...

    dann sind die draussengeräusche nicht so mitzukriegen, und außerdem ist die wohnung nicht leer... ;)

    über diesen umweg haben wir es geschafft, den hund erst von uns zu lösen, und dann auh von dem sitter, sehr schrittweise.. sie bleibt jetzt ohne probs bis zu drei stunden alleine, und wenns mal wieder länger ist (2 mal die woche ne fortbildung abend 5 stunden) dass ich weg muß, sitzt hier ein sitter und guckt fern oder liest oder baut möbel auf, manhmal wird auch gebügelt oder spülmaschine ausgeräumt...

    habe dem hund ein netzwerk aus verschiedenen leuten gewoben, so dass sie wenigstens in der wohnung ohne mich bleiben kann, ohne alleine zu sein.. hm.. ist das zu verstehen?

  • Du hast Leute die "Hundesitten" ?? Das ist natürlich auch mal eine Idee :gut:
    Glaube nicht das das in Frage kommt, schon Finanziell auf Dauer nicht. Er würde ohne uns alleine bleiben mit jemand anderem, aber niemals GANZ alleine.

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