Diskopathie, schwerer Grad 1, Erfahrungen?
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So, Chris, das ist jetzt für dich, ich denke, ich schaffe das jetzt.
Also auch wenn die Bilder eindeutig waren, so war mir irgendwie die ganze Zeit nicht wohl bei der Diagnose, auch wenn sie von zig Koryphäen bestätigt wurde.
Abgesehen davon, dass ich den Vorfall zu klein für das massive Beschwerdebild fand, passte die Art, wie der Hund sich bewegte, nicht zur Lage des Vorfalls. Ich war allerdings mit meiner Meinung recht allein, die Ärzte sahen das unabhängig voneinander anders. Lediglich bei der Einschätzung der OP-Aussichten lagen wir auf einer Linie.
Die Blutwerte waren unauffällig, der Hund hatte kein Fieber, Borrelliose, etc. kamen negativ aus dem Labor zurück.
Kortison und Schmerzmittel brachten nichts, ich meinte eine schleichende Verschlechterung zu sehen.
Irgendwann keimte in mir ein leichter Verdacht. Das war aber bereits zu spät. Irgendeine meiner Hirnwindungen flüsterte Neosporose. Also Blut ins Labor, das Ergebnis kam erst nach ihrem Tod.
Am Mittwoch gegen 17 Uhr habe ich sie gefüttert. Ich fand, dass sie extrem schlecht hochkam und stand. Gefressen hat sie gut, allerdings meinte ich ein leichtes Pendeln des Kopfes zu sehen. Sicher war ich mir aber nicht. Die Mini-Pipirunde ging mit Hilfsgeschirr ging ganz gut, sie wollte wie immer in den letzten Tagen weiter.
Danach habe ich sie isoliert, weil sie ja läufig war und die beiden anderen vorher ausgesperrt waren.
Gegen 20 Uhr kam sie nicht mehr hoch. Ansonsten war sie gut drauf.
Gegen 22 Uhr fiel mir auf, dass ihre Augen "pendelten", außerdem hatte sie einen Nickhautvorfall.
Also habe ich unseren TA aus dem Bett geholt und wir trafen uns kurz danach in der Praxis.
Mein Mädchen war zu dem Zeitpunkt bereits fast völlig weggetreten, sie lag ausgestreckt auf dem Tisch und reagierte noch durch leichte Kopf-, Augen- und Ohrbewegungen auf meine Stimme. Alles andere nahm sie gar nicht mehr wahr. Sie konnte sich nicht bewegen. Kreislauf und Atmung waren stabil.
Jetzt hatte sie zum ersten Mal Fieber.
Wir überlegten, ob wir sie jetzt erlösen oder ob wir einen Versuch machen. Wir entschlossen uns jetzt einfach gegen Neosporose zu behandeln. Sie bekam die nötigen Medis, sie kam wieder mit nach Hause.
Daheim öffneten wir die Kofferraumklappe und die Maus hob den Kopf und schaute, wo sie war. Sie wirkte entspannt und zufrieden.
Ich nahm sie mit ins Bett und baute ihr ein Lager direkt neben mir.
Morgens machte sie einen wachen Eindruck, sie war ansprechbar und hatte wieder Gewalt über Kopf und Vorderbeine.
Wir trugen sie aufs Sofa, ich setzte mich zur ihr. Mehrfach konnte sie aus eigener Kraft ihre Lage ändern.
Kurz bevor der nächste TA-Besuch und die nächste Dosis anstand, sortierte sie sich neu, kuschelte sich eng an.
Irgendwann veränderte sich ihr Atemrhythmus leicht, es war weiterhin tief und gleichmäßig, aber anders.
Ich hob ihren Kopf und sah ihr ins Gesicht. Und ich sah sofort, mein Hund ist tod. Der Kopf war in diesem Moment bereits "gestorben". Meine Maus war gegangen.
Ich hatte die Hand über ihrem Herzen, Kopf und Hals auf dem Schoß, eine Weile atmete sie noch ganz normal weiter, dann hörte sie einfach damit auf. Kein Ringen um Luft, kein Krampfen, der Brustkorb stand einfach still. Unter meiner Hand schlug ihr Herz, eine Weile noch ganz normal, dann stolperte es, man spürte geradezu das Kammerflimmern, dann wurde es immer schwächer und dann war es still.
Jetzt war meine Maus endgültig gegangen...
Ich sass noch ewig da und hatte sie im Arm.Erst heute hatte ich die Kraft länger mit unserem TA zu sprechen. Der Neosporose-Titer war astronomisch.
Da die Übertragungswege so unklar sind, gehen meine beiden Montag ebenfalls Blut spenden. Ich denke nicht, dass es am Frischfutter lag, aber sicher ist sicher.Traurige Grüße
das Schnauzermädel -
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Ich danke Dir für diesen Krankheitsbericht. Das "Interesse" daran hat nichts mit Neugier zu tun, sondern liegt einfach daran, dass es für mich ja häufiger "unklare" neurologische Hunde gibt, bei denen die Halter verzweifelt um Rat bitten.
Habt Ihr einen Verdacht, warum die Neosporose ausgerechnet bei Deiner Hündin nicht klinisch unauffällig verlaufen ist, wie bei den allermeisten Hunden, sondern sich so entsetzlich manifestiert hat?
Ich möchte Dir einfach mal meine Hochachtung aussprechen - in Deinen Berichten steht immer das Wohl des Hundes im Vordergrund. Und auch dieser Bericht hier zeigt bei aller Sachlichkeit doch in erster Linie, wie sehr Ihr Euch im Rahmen des Möglichen bemüht habt und wie ruhig und friedlich Dein Hundemädchen gehen durfte, als keine Hilfe mehr möglich war.
Für mich sind sie alle bloss schon mal vorausgelaufen.
LG, Chris
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mir bleibt das herz stehen, wenn ich deinen text lese. du musstest wirklich die hölle durchmachen. ich fühle mit dir.
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Chris, ich weiß, dass du nicht aus reiner Neugier gefragt hast, deshalb habe ich ich jetzt ja zusammengenommen.
Leider gab es nur wenig zu sagen.
Sie hatte keinerlei Symptome in der Vergangenheit, sie war zwar ein kleiner Montagshund, aber das war alles etwas ganz anderes.
Warum ausgerechnet bei ihr dieser Erreger so im ZNS gewütet hat, es nicht z.B. mit einer Lahmheit begann oder sie vorher kein Fieber hatte, keine Ahnung.
Das einzige, was mir von Anfang an merkwürdig vorkam, war das Bewegungsbild wie bei Wobbler. Die HWS war aber völlig unauffällig. Die Symptomatk hinten passte zum Befund. Nur ich fand sie eben auch vorne "falsch" und das eben nicht aus Unsicherheit, so wie es 2 Kliniken beurteilten. Außerdem war sie mir zu "schmerzfrei".LG
das Schnauzermädel -
Liebes Schnauzermädel,
Dein Bericht hat mich sehr berühert - wenn ich ihn auch erst jetzt gelesen habe - und mich etwas spüren lassen, wie Du Dich gefühlt hast. Es tut mir sehr, sehr leid!
Ich kann nur Chris zitieren, denn so denke ich auch:
ZitatIch möchte Dir einfach mal meine Hochachtung aussprechen - in Deinen Berichten steht immer das Wohl des Hundes im Vordergrund. Und auch dieser Bericht hier zeigt bei aller Sachlichkeit doch in erster Linie, wie sehr Ihr Euch im Rahmen des Möglichen bemüht habt und wie ruhig und friedlich Dein Hundemädchen gehen durfte, als keine Hilfe mehr möglich war.
Herzliche, mitfühlende Grüsse
Katrin -
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Es tut mir einfach nur leid
Du warst bei mir bis zum Ende.
Und auch nachdem ich schon gegangen war,
hast du mich noch eine Weile gehalten.
Als meine Seele meinen Körper verließ,
blickte ich hinab und sah dich weinen.Es war Zeit für mich zu gehen.
Ich danke dir für dein Verständnis.
Niemand wird meinen Platz einnehmen.
Aber die, die nach mir kommen,
brauchen die Liebe und Zuneigung
so, wie ich sie hatte.Du denkst immer an mich.
Das sind Momente, wo du so unendlich traurig bist.
Bitte, denk nicht voller Trauer zurück.
Denke nur daran wie glücklich wir waren.Und wenn die nächsten Wegbegleiter dich für immer verlassen müssen,
dann werde ich an der Regenbogenbrücke auf sie warten.
Ich werde ihnen danken, dass auch sie Dich glücklich machten.
Und ich werde auf sie aufpassen - für Dich!Ich danke dir dafür, dass
Du mich geliebt hast
Du für mich gesorgt hast
und Du den Mut hattest
mich mit Würde gehen zu lassen.Dein treuer Wegbegleiter
Verfasser unbekanntTraurigen Gruß
Bibi -
Oh man, ich kann kaum tippen, ich seh grad so schlecht
Liebes Schnauzi, meine Hochachtung vor deinem besonnenen Verhalten und dass die kleine so friedlich in deinen Armen gehen konnte.
Ich drück dich!
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Ich lese es auch jetzt erst!
Schnauzermädel fühl dich mal virtuell umarmt,das tut mir echt total Leid! -
...oh Mann das wusste ich alles leider nicht......
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Liebes Schnauzermädel,
es tut mir unendlich leid und ich hab' Pipi in den Augen.
Fühl' dich ganz doll gedrückt, mehr kann ich gar nicht schreiben
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- Vor einem Moment
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