ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Sie lernt jetzt mal auf Doppelpfiff meine Hand zu berühren. Im Moment sind wir soweit, dass sie wenn sie locker 3m vor mir läuft, ohne irgendwo zu schnüffeln oder ähnliches, auf Pfiff direkt umdreht und angelaufen kommt.
Das haben wir vorher nie geschafft, egal wie viel ich geübt habe! Sie hat sich dann maximal umgedreht und mich verwirrt angeschaut "Äh Resa ich steh doch direkt neben dir..?"
Ihr hat wohl wirklich der Sinn der Übung gefehlt. Sie ist schon lustig manchmal

Doppelter Rückruf ist doch der, wo erst ein Pfiff ertönt und dann während der Hund angelaufen kommt, mehrere kurze, oder nicht?

Ein Stopppfiff soll irgendwann auch dazu kommen, aber das hat noch etwas Zeit

ja genau, also der 1. Pfiff bedeutet so viel wie "hallo, ich möchte was von Dir", danach könnte also auch ein anderes Kommando kommen. Und die Pfiffe danach sind der "Anker". Gerade in Situationen wo der HUnd noch am überlegen ist, kann der Anker den Hund "stressen" sich eher für den Menschen zu entscheiden. War bei uns zumindest schon oft so... Hund startet durch/glotzt etwas an, ich pfeife den UO Pfiff und der Konflikt geht im Hund los. Bei Rider sieht man förmlich "mist, mist, mist! Ich will beides, was mache ich jetzt?!" in seinem Köpfchen. Damit der (Sicht)Reiz keine Überhand nimmt, pfeife ich die Anker. Damit bleibe ich zumindest genauso wie der andere Reiz im Hundekopf. Pfeife ich den Anker schneller, entscheidet er sich in solchen Situationen zu 95% für mich.

Ohhh das klingt ja toll!
Ich hab schon lange überlegt mit einem Anker zuarbeiten, aber ich glaub nur meine Stimme ist nicht so optimal dafür. Meine Tonlage ist dafür irgendwie zu quietschig/hoch (ich werd halt auch hibbelig wenn sie durchstarten will... )

Ganu dummgefragt: Gibt es da eigentlich unterschiede im Ton? Und wenn ja ist das für den Hund wichtig Gibt es Töne die Hunde besser/schlechter finden und die dann tatsächlich andere Einsatzgebiete haben?

Würde mich mal interessieren

mh, also Stimme ist für solche konditionierten Sachen immer "blöd"... Ich merke das beim Markerwort. Das kommt bei weitem nicht so gut durch wie der Clicker. Aber meine Stimme ist auch nicht sonderlich überzeugend wenn ich kurz vorm Herzinfarkt stehe

Zu den Tönen: Unsere normale ACME ist in der Tonlage 211 1/2. Keine Ahnung wie die anderen sind, aber ich empfinde diese Tonlage als angenehm. Laut, aber nicht ohrenbetäubend schrill.

Beim Triller allerdings schepperts ganz schön im Hunde(und Menschen-)hirn denke ich. Ich glaube wir haben den Tornado von ACME. Der Thunderer ist brutal und nur für SEHR weite Distanzen zu verwenden. Man kann natürlich auch nur leicht reinpusten, aber auf volle Pulle hält man das in direkter Umgebung nicht aus

Ich arbeite mit Wortkommandos beim Thema Jagdinstinktkobtrolle.
Am Donnerstag hatte ich ein Highlight. Mein “Leih-“Windhund hat bei einem Kaninchen, das wenige Meter vor uns hochging und sichtbar über das Feld rannte an durchhängender Leine zugeschaut

Zitat von flying-paws

Ich arbeite mit Wortkommandos beim Thema Jagdinstinktkobtrolle.
Am Donnerstag hatte ich ein Highlight. Mein “Leih-“Windhund hat bei einem Kaninchen, das wenige Meter vor uns hochging und sichtbar über das Feld rannte an durchhängender Leine zugeschaut

Und das Zuschauen wurde mit Futterbelohnungen aufgebaut?

Hmh vielleicht sollte ich mich zu dem Anker doch mal einlesen, aber da hab ich wieder Angst, dass ich das verhau, wenn ich mir zu viel vornehme

Fini kennt nur so was ähnliches beim verbalen Rückruf (der mehr ein "Hey, komm doch mal her, wenn du Zeit hast" ist), da mach ich immer Küsschengeräusche, damit sie schneller läuft. Das klappt ganz gut, aber halt nur über eine geringe Distanz.

@flying-paws
Was meinst du mit "du arbeitest nur mit Wortkommandos"?
Was machst du denn, damit der Hund auch immer ansprechbar bleibt und die Wortkommandos überhaupt zu ihm durchdringen?

Fini schafft unter Hochspannung nur noch Sitz, weil das so automatisiert ist, aber sie setzt sich dann auf fast jedes Wort hin, das ich sage. Damit kann ich leben, auch wenns nicht optimal ist, aber auf jeden Fall besser als losrennen

Jepp. Übungsobjekte sind in erster Linie meine eigenen Hunde, die ab und an Rennspiele machen und er würde natürlich gerne mitmachen...
Und dann immer wieder Wildbegegnungen.

Ich baue das Training kleinschrittig und gezielt stressarm auf. Dabei lernen sie die Signale, die sind in normaler Lautstärke und freundlich.

Mh, aber so ganz hat man ja keinen Einfluss drauf, oder? Also ich mein es kann ja immer passieren dass Wild unerwartet auftaucht, oder?