Belästigung - "Na und?!"

  • ich sehe Welten zwischen mal nicht toll finden und einer Strafe.

  • Das ändert doch nix dran, Hunde lernen auch ortsbezogen.


    Und wenn ihr mir so entgegen kommt würde ich mir mit Kami nix denken, aber mit Sunny damals, hätte ich dich auch gebeten den Hund anzuleinen. Denn wie schon erwähnt, er ist zögerlich, er führt die Kommandos teils nicht aus, es sei denn meine Interpretation von Warte und Stopp ist eine andere, bzw. dein Warte und Stopp heißt dasselbe, nämlich bleib bei Zeiten mal stehen.


    So wie er rumeiert, hätte ICH als passierende Person kein Vertrauen in den Hund.


    Nun kann ICH Hunde lesen, Kami hätte kein Problem mit Newton und ich hätte keine Angst, deshalb wäre es mir egal.


    Hätte ich aber einen Hund, der vielleicht auf Newton reagiert, wäre ich mit dem Fahrrad unterwegs oder hätte ich selber Angst, würden mir die Szenen im Video bei weitem nicht reichen um da vertrauensvoll vorbei zu stiefeln.


    Zumal wie erwähnt keine direkte Begegnung zu sehen ist. Ist jetzt schon wackelig, keine Ahnung, wie das aussieht, wenn da Hund, Jogger, Radler,... direkt vorbei gehen.



    Davon ab halte ich mich an die altbewährte Regel (ist das gegenüber angeleint, kommt Kami auch an die Leine) und bei Bitten reagiere ich natürlich auch.


    Davon ab läuft Kami immer auf der rechten Seiten und kreuzt den Weg nicht, weil ich eben genau auf sowas keine Lust habe, das ist aber etwas das mich ganz persönlich nervt. So muss ich nicht schauen ob von hinten ein Jogger kommt und der Hund sich vielleicht entschließt plötzlich nach links zu laufen. Sonst würde ich hier in Berlin gar nicht mehr aus dem derigieren heraus kommen, egal ob mit oder ohne Leine.

  • ich sehe Welten zwischen mal nicht toll finden und einer Strafe.

    Weil?


    Eine Strafe ist ja letztlich nix anderes als etwas, was der Hund unangenehm findet (Entzug von etwas tollem / Hinzufügen von etwas Doofen) und was dazu führt, dass der Hund bestimmte Verhaltensweisen künftig seltener zeigt.


    Ob das nun so ist, weil an als Halter das gezielt und bewusst so einsetzt. Oder "nur so" spielt ja lerntheoretisch keine Rolle.




    Davon ab find ich aber das auf die Goldwaage legen von Begriffen auch einfach antrengend.
    Das mit "Der hat Mist gemacht, zur Strafe hat er jetzt Leinenknast" nicht meint "Der Hund hat gestern etwas gemacht, was ich nicht wollte. Nun darf er zwei Wochen nicht mehr von der Leine, damit er sich merkt, wie doof das war" ist denke ich jedem klar. Genau so, dass das einfach nur ein Ausdruck dafür ist, dass der Hund halt Mist gemacht hat, man ihn jetzt nicht mehr guten Gewissens laufen lassen kann und er erstmal angeleint bleibt, bis das entsprechende Problem angegangen wird.


    Genau so wenn man sagt "Das ist die größte Strafe für mich"...wenn ich sage "Doch, ich empfinde es für mich schon als Strafe mit den Hunden angeleint spazieren zu gehen" meint das nicht "Da steht wer mit dem Knüppel hinter mir und wenn ich nicht angeleint mit denen gehe, was ja meine Strafe ist, dann...", sondern einfach nur, dass das unangenehm ist.



    Keine Ahnung ob sowas nur hier bei uns eine Redensart ist?


    Gestern in der Praxis z.B. beim Arbeiten. "Moa, das ist die Strafsarbeit schlechthin". Nö, meint nicht, dass der Chef einen für etwas abstraft und man das deshalb machen muss. Sondern einfach, dass das eine doofe, ungeliebte Aufgabe ist.

  • Leuteeeeeee ich habe es heute getestet und bin eeetwas geschockt :ugly:



    Meine Hündin hat grad ne verletzte Pfote und soll darum keinen Kontakt haben weil suuper genervt.


    1. Begegnung, meine Hündin an der Leine und am Wegrand ne Familie mit Kindern am grillen. Ich habe deren Hund schon fixieren gesehen aber dachte echt, der kommt nicht. Als ich auf deren Höhe war schiesst er bellend auf uns zu, ich klemm mir meinen Hund untern Arm und frage ob die evtl. anleinen können. Also erstmal hat man meine Frage weitergeleitet an die Besitzerin des Hundes, die hat sich dann mal gaaanz gemütlich umgedreht und nur so "Warum?!" xD


    Ich bin dann einfach weiter und habe meinen Hund eben solange getragen bis der Hund uns in Ruhe gelassen hat.


    2. Begegnung, meine Hündin an der Leine und uns kommt ne ältere Frau mit kleinem Wuschel entgegen. Ich dachte der kommt nicht, weil er erst hinter ihr gelaufen ist. Dann kam er aber eben doch und ich hab meine hoch genommen, dann sagt die Frau "ja jetzt springt er einfach hoch!"...ich so "dann nehmen sie ihn doch einfach an die Leine?" Und sie schreit total sauer "nein!!!" :headbash:


    Also ich muss sagen, deren Hunde haben schlussendlich ja nichts getan, die waren schon friedlich, nur meiner eben nicht.
    Und ich denke das ist das Problem, die "können ja nix dafür" wenn meine böse ist und darum kümmert es die auch nicht.


    Aber naja, hätte damit jetzt nicht gerechnet |)

  • Aber das Grundproblem ist doch nicht, ob Newton oder Bello oder Wuffi brav durch die Kindergruppe gehen, sondern wie die Kinder und ErzieherInnen sich dabei fühlen.
    Die sehen in einem unangeleinten Hund inmitten ihrer Kinder ein Risiko und sie wollen sich natürlich auch nicht auf die Behauptungen eines fremden Hundehalters verlassen, dass der Hund super lieb ist. Völlig nachvollziehbar. Darum wäre es für die Erzieherinnen ganz klar eine riesige Erleichterung, wenn der Besitzer den Hund kurz festhält oder anleint.
    Und so geht es Leuten eben auch in anderen Situationen. Wir (meinen zu) wissen, was in den Köpfen unserer Hund abgeht und wie sie ticken. Fremde haben aber nicht unseren Blick...


    Edit: Wenn man den Hund KENNT ist es natürlich was anderes...

    Danke!
    Genau das ist doch der Punkt! Vielleicht einfach mal die eigene Sichtweise hinten anstellen und sich in andere Menschen/Situationen kurz reindenken und entsprechend handeln.

  • Manchmal denke ich mir, dass manche Leute, wenn sie eine Bitte nach gehen von Fremden, dass sie es als eine Art Niederlage empfinden. Irgendwie scheinen sie dann zu denken der Bittende wäre ihnen dann überlegen. :ka:

  • Manchmal denke ich mir, dass manche Leute, wenn sie eine Bitte nach gehen von Fremden, dass sie es als eine Art Niederlage empfinden. Irgendwie scheinen sie dann zu denken der Bittende wäre ihnen dann überlegen. :ka:

    Das ist ja mal eine Erklärung :lol:


    Ich sehe es eher anders herum.

  • Ganz ehrlich, so geht es mir auch. Also nicht Rotti=gefährlich aber "groß bis riesig und daneben ein Mensch, der den Hund noch nicht mal wirklich körperlich kontrollieren könnte". Kommt dann noch hinzu, dass der Hund ohne Leine unterwegs ist, verzögert reagiert - wenn überhaupt - und ich nicht schnell genug oder vielleicht auch gar nicht mehr ausweichen kann.... ja dann wird mir anders zumute. Zumindest, wenn ich den nicht kenne oder vielleicht kenne und weiß, dass er in der Vergangenheit auch mal andere als Kauknochen verwendet hat. Und ich bin mit Großkaliberhunden aufgewachsen, hab also auch genug positive Erfahrungen. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es dem einen oder anderen ohne diese Erfahrungen geht.

    Das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn ich hab ca. 14 Jahre "ausprobiert", nur kleine und mittlere Hunde zu halten. Davon bin ich wieder abgekommen. Meine Wahl für diese imposante Rasse war wohl überlegt. Einer meiner vielen Gründe war (also abgesehen davon, dass ich ebenso vorher immer Grosse hatte, mit solchen aufgewachsen bin und es einfach mag, das bisserl mehr an Hund ... usw.), eben: dass er imposant wirken soll (möglichst nicht so sein, nur so aussehen) um meinen Hunden und mir den Stress mit den vielen Pseudo-Tutnixen zu ersparen.


    Das funktioniert wunderbar (wie hier auch schon andere bestätigen konnten).


    Und gerade weil ich um die Wirkung meines Hundes weiss, sehe ich es als meine Aufgabe an, meiner (Rest-)Umwelt zu signalisieren, dass es trotzdem keinen Grund zur Verunsicherung gibt (die Pseudo-Tutnix-Halter lass ich mal aussen vor ... denen begegnet man nicht mehr und auf jene kann ich dankend verzichten ... einfach zu viel miese Erfahrung mit gemacht)




    PS:
    Merkwürdigerweise (das kann ich mir nicht selbst erklären ... vll. kann mich einer der Foristen aufklären?), hab ich z.B. gerade mit HH von kleinen Hunden eher gar kein Problem (vom Angstkläffer bis hin zu ... hhhhmm .... ziemlich zerbrechlich).
    Das ist nämlich überwiegend die Klientel HH, die nach kurzem Zögern doch noch kreuzt und dabei dankbar nickt (und sichtbar ausatmet). In Einzelfällen auch mal höflich nachfragt, ob meiner denn so brav sei, dass der Kleine sich mal rantrauen, vll. sogar abschnüffeln usw. darf. Jupp, wenn mir der Hund nicht all zu zerbrechlich erscheint, auf dass ein Kopfbewegen des meinigen schon zu viel sein könnte, dann hab ich da nichts gegen. Er ist sehr vorsichtig, der Kleine darf nahezu alles (jow, sogar mal reinschnappen .. das wertet er nicht als gefährlich oder ähnliches). Dazu lasse ich meinen ablegen (quasi auf Augenhöhe :D ); das macht sonst m.E. keinen Sinn.


    Also ... wieso flüchten die Pseudo-Tutnixe regelmässig, aber die mit den Kleinen kommen heran? :ka:

  • Und viele erwarten, dass fremde Nicht-hundehalter SOFORT erkennen dass der Hund lieb, nett und desinteressiert ist

    Schöner Text, danke dafür (kann ja nur einmal liken ;))
    Das wollte ich noch mal hervorheben, denn mir ist unerklärlich, wie man auf so etwas überhaupt kommen kann.

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