Umgang mit anderen Hundehaltern

  • Hallo zusammen,


    ich war schon eine Weile nicht mehr hier aktiv. Aber nach einer weiteren unschönen Begegnung heute war mir einfach nach Austausch mit Gleichgesinnten.


    Meine Familie hat einen recht großen Schrebergarten in einem Gartenverein. Tagsüber / Sobald die Tore offen sind, kann jeder auf den Wegen des Vereins Spazieren gehen. Man lernt also auch immer mal neue Menschen kennen. Es sind nicht immer schöne Umstände (siehe einer meiner letzten Beiträge).


    Die Fellnasen und ich sind da jeden Tag, im Sommer meist sehr früh. In der Regel zwischen 4 und 7 Uhr morgens, weil es da kühl und ruhig ist und die Hundinis sehr hitzeempfindlich sind - also auch nur bei niedrigeren Temperaturen spielen und toben können. Und ich hab ehrlich gesagt auch keine Lust, bei 30 Grad im Schatten groß was im Garten zu machen. Heute dann mal in der Mittagspause in den Garten gegangen, war hier kühl und regnerisch. Fellnasen spielen auf der Wiese. Ich am Unkrautzupfen und reden mit den Gartennachbarn - Auftritt DER HUNDEEXPERTE des Ortes. Begleitet von Kleinkind und seinem aggressivem Schäferhund-Senioren bleibt er am Zaun stehen, Hund knurrte bereits, Gartennachbarn verschwanden sofort (unter anderem, weil dieser Hund bereits Menschen angegriffen hat - das ist ortsbekannt und sein aktuelles Verhalten sprach Bände - dabei wollte er offensichtlich nur das Kleinkind beschützen). Der Halter stellte sich also an den Zaun und begann damit, das Spiel meiner Fellnasen zu kommentieren. Anscheinend machten die beim gegenseitigen Jagen so ziemlich alles falsch. Als sie aufhörten und sich gegenseitig die Gesichter leckten war das seiner Meinung nach gestört - gerade hatten sie ja noch so "aggressiv" miteinander interagiert. Nach zwei weiteren Minuten voller dummer Kommentare reichte es mir, und ich fragte nach, was er mit diesem Gerede bezwecken will. Meine Stimme rief die Fellnasen auf den Plan, die ausgelassen und fröhlich angerannt kamen und da erst den Schäferhund vorm Zaun bemerkten. Meine wedelten begrüßend und entspannt mit dem Schwanz, der Hund des "Experten" knurrte fletschte die Zähne und kratzte am mittlerweile neuen Zaun.


    Da fingen meine an zu bellen. Kann ich verstehen, aber ich sehe die Verteidigung unserer Grenzen als meine Aufgabe. Also abgerufen bzw. weggeschickt und beide gingen. Mein Rüde drehte auf halbem Wege aber um und wollte nochmal zum Zaun - ich hielt die Hand davor und er rannte leicht rein - ich drückte ihn weg und gab das Kommando "ab". Es gab keinen Schlag, keinen Klaps, keine Aggression meinerseits. Da kam der Aufschrei von der anderen Seite des Gartenzauns "Schlagen Sie Ihren Hund doch bitte nicht! Ich studiere mein Leben lang Hunde....blablabla. Die wissen ja immer was sie tun und wollen nur beschützen/bewachen" Die ganze Rede immer noch schreiend, weil sein Hund bellte und mittlerweile versuchte, den Zaun zu zerlegen. Meine Hunde spielten schon wieder miteinander, als der Typ seinem Sohn erklärte, dass das ja gar nicht geht. Es ist ja offensichtlich, dass die "Gewalt" furchtbar ist. Meine Hunde hören ja deswegen auch nicht auf mich (meine Nasen spielten derweil wieder auf der Wiese und ließen sich von seinem Hund nicht mehr beeindrucken), sein Hund spielte einfach nur gestresst verrückt. Das Kind weinte, weil es vom Hund immer wieder Gebell ins Ohr bekam und reichlich hin und her gerissen wurde.


    Ich hab mich schon bei diesem "Ich studiere Hunde" halb umgedreht und wieder dem Unkraut gewidmet. Am liebsten hätte ich aber was gegen diesen Typen unternommen. Habt ihr dazu schlaue Ideen?

  • Komplett ignorieren und/oder Sichtschutz rundherum anbringen.
    Meistens hilft das Ignorieren am Besten, erfordert aber Geduld und Coolness.

  • Wenn er kommt das Spiel der eigenen Hunde abbrechen, sie irgendwo ablegen und weiter Gartenarbeit machen.
    Halt ihm keinen Anreiz geben Monologe zu führen mit pöbelndem Hund an der Leine.

  • Ich am Unkrautzupfen und reden mit den Gartennachbarn - Auftritt DER HUNDEEXPERTE des Ortes. Begleitet von Kleinkind und seinem aggressivem Schäferhund-Senioren bleibt er am Zaun stehen, Hund knurrte bereits, Gartennachbarn verschwanden sofort (unter anderem, weil dieser Hund bereits Menschen angegriffen hat - das ist ortsbekannt und sein aktuelles Verhalten sprach Bände - dabei wollte er offensichtlich nur das Kleinkind beschützen). Der Halter stellte sich also an den Zaun und begann damit, das Spiel meiner Fellnasen zu kommentieren.

    Also allein aufgrunddessen hätte ich da sofort gefragt, ob er bitte weitergehen kann, da ich mich belästigt fühle...


    Wär er nicht gegangen, hätte ich demonstrativ kurzfristig das Feld mit den Hunden geräumt (auch wenn das einem Vertreiben aus meinem Garten gleichkäme). Dass die eigenen Hunde in solchen Situationen mal anders reagieren als erwartet ist dann leider einfach immer nur Bestätigung für die anderen...

  • Och, da fallen mir spontan einige Sätze dazu ein, je nach aktueller Laune.
    1. Wenn du grade echt so null Bock auf Konfrontation hast, würde ich mich einfach (genauso wie die Gartennachbarin) verkrümeln samt Hund, also in die hinterste Gartenecke verschwinden und warten, bis er ausgeblubbert hat. Dort wo keine Zuhörer sind, fühlen sich solche Leute gar nicht wohl.
    2. Resolut und nachdrücklich erklären, dass du keinen gesteigerten Wert auf seine Aufklärung legst und deine Ruhe haben willst und er bitteschön gehen soll und sein geschultes Auge auf seinen eigenen Hund werfen soll. Für sowas muss ich immer sehr schlecht gelaunt sein, weil ich ansonsten noch einen Funken Anstand habe und eine solche Aussage als unhöflich empfinde - eigentlich. Außerdem muss man sich auf empörte Widerworte einstellen und das ist soooo aaaaanstreeeeengend.
    3. Immer wenn er was sagt, fällst du ihm laut rufend ins Wort (auch wenn der Hund vllt grade mal nicht bellt): "WAAAS? WAAAAS????? ICH KANN SIE NICHT HÖREN, IHR GESCHULTER HUND KLÄFFT SO LAUT! WAAAS??" Das laute Rufen kostet Überwindung, aber komische Leute finden Leute, die sich komisch verhalten oftmals ziemlich seltsam und gehen verschreckt ihrer Wege.
    4. Tu mega interessiert und zwar wirklich extrem aufgesetzt. Egal was er sagt: große Bambiaugen und: "Ach echt? Wirklich? Ist das so? Erzählen Sie mir mehr!" Irgendwann merkt auch das größte Hohlbrot, dass man ihn verarscht, wird zickig und geht.
    5. (Ist aber doof, wenn er dich schon kennt) Schau ihn beim Reden verständnislos an und stell dich im wahrsten Sinne taub. Ein paar Gebärden (ich empfehle die Serie 'switched at birth' - seither kann ich ein paar "echte" Gebärden und es wirkt authentischer) und ratlose Blicke... und weg isser. Ich weiß, das ist eigentlich gemein und ganz schön daneben aber wirksam.


    Alle 5 Ratschläge habe ich schon selbst erprobt mit mehr oder minder schlechtem Gewissen hinterher - aber vorallem meiner seelischen Ruhe :p .

  • Ich muss zugeben beim "Garten räumen" sträubt sich in mir was - aber gewaltig. Auch dabei, meine Nasen im Spiel zu unterbrechen, weil da einer meint, auf dicke Hose machen zu müssen. Aber dann werde ich beim nächsten Mal wohl mehr Mut aufbringen und direkt zum Gehen auffordern müssen. Oder ich muss just in dem Moment ganz dringend alles in Zaunnähe mit dem Gartenschlauch gießen. Mit hohem Wasserdruck, versteht sich...;)

  • Achtfastneun: Danke für die Inspiration!


    Ich hab halt dummerweise echt Hemmungen, dann zu entgegnen was ich denke. Und Switched at Birth funktioniert auch nicht mehr, ich hab mit der hohlen Nuss ja schon verbal "geredet". Der scheint auch recht realitätsresistent zu sein. Sein Hund spielt verrückt, meine spielen - aber meine Nasen haben das Problem.... äh, genau.

  • Oder ich muss just in dem Moment ganz dringend alles in Zaunnähe mit dem Gartenschlauch gießen. Mit hohem Wasserdruck, versteht sich...;)

    Das wäre die beste Antwort auf das dumme Gelaber.


    Ich hasse solche Menschen, die meinen, alles zu wissen, alles zu können und im Grunde genommen von nichts eine Ahnung haben.Leider gibt es derer sehr viele, aber ich sage immer "sch.....drauf" und gehe. Mit Ignoranz erreichst Du meist mehr

  • Ich hab mich schon bei diesem "Ich studiere Hunde" halb umgedreht und wieder dem Unkraut gewidmet. Am liebsten hätte ich aber was gegen diesen Typen unternommen. Habt ihr dazu schlaue Ideen?

    Für solche Experten hilft in der Tat nur ein blickdichter Zaun.

  • Solche Menschen möchten Beachtung und die bekommen sie selbst durch den Gartenschlauch. Ich würde das gleiche wie deine Nachbarn machen, für 2 Min verschwinden oder komplett ignorieren. Wenn er keine Plattform hat wird er das ganz fix lassen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!