Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • @Mejin Ich glaube aber, dass es durchaus normal ist, dass Hunde wählerischer in der Wahl ihrer Kontake werden. Wie wählerisch udn wie sie dann reagieren hängt sicher auch von Rasse/Charakter/Umfeld ab, aber wenn man mal ehrlich auf die Hundewiesen schaut, wo die ganzen lieben, fröhlichen, kastrierten Tut-Nixe herumlaufen, ist es auch nicht immer schönes Spiel und Freude und Friede, nur lösen diese Hunde blöde Situationen halt einfach "netter" fürs menschliche Auge. Wenn man dann einen Hund hat, der -Oh, schrecklich - knurrt oder gar Zähne zeigt, ist das dann halt schon das große Drama ;)
    Und ganz ehrlich - zwar ein Hund/Mensch-Vergleich - Du bist mit dem älter werden sicher auch wählerischer geworden bei der Auswahl deiner Freunde/Bekanntschaften und es ist niemand mehr gleich dein bester Freund, nur weil ihr euch zufällig in der Sandkiste getroffen habt und beide Kuchen backen spielen wolltet.

  • @straalster hm um ein Ups ging es bei mir gar nicht, das erwarte ich von jedem Hundehalter, dass das nicht passiert ;)
    In meinem Beitrag wollte ich auch eher auf die Sozialisation/Gewöhnung eingehen und auf die TÄ, die ohne mit der Wimper zu zucken kastrieren würden. Ohne echte Notwendigkeit.


    @Dackelbenny Prostata ist ja auch ein medizinischer Grund! Das Eitern meiner Meinung nach nicht. Ich kenne viele Rüden, die das haben, das scheint ja ein Stück weit normal zu sein.


    Balou leidet wegen dem Eiter nicht. Und wegen dem Spülen auch nicht.


    Ich habe ihn ja auch chippen lassen, um zu schauen, ob TÄ, Trainer und Leute aus dem DF recht haben. Ich sage für mich: nein. Und ich finde manche Gründe auch nicht nachvollziehbar, aber es soll jeder so, wie er meint.

  • Haha, bei mir stimmt das mit dem Vergleich vermutlich nicht, da ich eher immer wählerisch war... X-D aber ja... . Theoretisch hast Du vermutlich Recht.


    @Cattlefan: Hm, ich kenne keine intankte Katzendame, die nicht kastriert ist und wo es ohne Probleme läuft.
    Aber - fast alle haben eigentlich immer dann erst kastriert, wenn halt die Dauerrolligkeit einsetzte...


    Und ja klar - Freigänger sollten kastriert sein... - das kann man dann ja tatsächlich nicht mit Hunden vergleichen, es sei denn, man lässt sie immer irgendwie rumlaufen.

  • Es gibt durchaus auch intakte Wohnungskätzinnen, die nicht dauerrollig werden, von daher wäre beim Hund da die Argumentation: Wenn es so sein sollte, kann man DANN kastrieren, nicht "prophyllaktisch"Meine Kater sind kastriert, da Freigänger.

    Ein schönes Beispiel warum der Vergleich Caniden-Feliden hinkt. Völliges Unwissen über die Mechanismen des Sexualverhaltens.


    Jede gesunde, normale Katze wird unter vernünftigen Bedingungen (Ernährung, Stress, "Wohnsituation") dauerrollig. Der Grund hierfür liegt im Hormonsystem. (Wer es nicht konsulitiere bitte entsprechende Fachliteratur).
    Die, die nicht dauerrollig werden, sind die Ausnahmen. Als Gründe hierfür gibt die Fachliteratur Mangelernährung, Störungen der Entwicklung und des Hormonsystems an.


    Erschwerend hinzu kommt: Eine Kastration in der Rolligkeit ist extrem gefährlich für die Katze. Die Gefahr, dass die Katze auf dem OP-Tisch verblutet ist extrem hoch.

  • Diese Entzündungen am Lulu sind doch nicht gut für die Rüden. Unser hatte das auch und es war für ihn total unangenehm. Auch das Spülen war blöd ...


    Bei aller Geduld und Engagement bei der Erziehung ... Am Ende soll es doch so sein das Hund und Mensch lange schöne Jahre miteinander verbringen.
    Wenn ich da lese das es nach 4, 5 oder 6 Jahren irgendwann erträglich wurde dann denke ich mir nur: OMG wieviel Lebenszeit geht da bitte drauf?!
    Ich glaube auch nicht das die Rüden es genießen... Unser hat nur noch gezittert und war zum zerreißen angespannt ... Das war kein Leben.
    Dem gegenüber steht eine kurze OP und ca eine Woche Schmerzen.


    Ich glaube es ist extrem wichtig abzuwägen und dann die leichtere Lösung zu wählen. Am Schluss ersparrt das allen viel Kummer.

  • Die "leichtere" Lösung muss ja nicht die bessere/richtige für alle beteiligten sein.


    Denn da könnte ich ja auch sagen - "Gut, ich kastriere meine Hündin, dann hat sie keinen Stress, ich keinen(für den Moment - bis sie evtl. inkontinent wird)."


    Aber wir bestimmen schon soviel am Hund herum, da wir es ja auch können - ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass es durchaus eben zu fix geht, mit manchen Entscheidungen - man kann es halt.
    Natürlich muss man letztendlich seinen Weg finden, aber ich könnte mir vorstellen, dass auch auf der 'Straße' einige nicht so gut informiert waren, vor der Kastration.
    Gerade die Kandidaten, wo es eben hieß "Er spielt nicht mehr mit jedem - Kastration!"

  • @Mejin: Komplett vergleichbar ist das nicht, stimme ich dir zu. Aber Katzen sind durchaus erziehbar, wenn eine Bindung geschaffen wurde. Glaub mir, ich hab 7 davon. Zwei kastrierte Kater, zwei unkastrierte Kater, drei kastrierte Katzen. Die unkastrierten haben kaum hormonellen Stress und kommen nicht raus, wollen das auch nicht. Die sind problemlos ansprechbar , auch wenn draußen alle jammern. Einer kam kastriert an, einen habe ich kastrieren lassen, weil er monatelang Stress hatte und allen anderen Stress gemacht hat und gar nicht mehr ansprechbar war - nachdem er mit Target Stick schon nahezu perfekt war. Die Katzen (Mutter kam trächtig an, Nachwuchs kam bei mir zur Welt) habe ich kastrieren lassen, weil sich fiese Dauerrolligkeiten einstellten. (Trotz Kunstlicht-Verzicht) Die haben unter sich gemacht, sind abgemagert und haben vorher (unter Hunden aufgewachsen), jedes Training aktiv mitgemacht- waren also auch "erzogen".
    Eine Katze meiner Mutter hat gar kein Probleme damit, obwohl sie nicht "erzogen" ist und auf nichts hört. Die andere musste kastriert werden.


    Es gibt unter den Katzen also ebenfalls Unterschiede. Und natürlich gibt es Unterschiede zu Hunden und freilaufende Kater und Katzen sollten meiner Meinung nach immer kastriert werden. Ändert doch aber nix daran, dass das nach der Meinung einiger hier ja auch Verstümmelung ist.


    Aber ich kenne eben auch genug unkastrierte Tut-Nixe, die hier ohne Leine rumlatschen - natürlich IMMER SOFORT hören und NIE IM LEBEN mehr auf ihre Hormone als auf den Halter hören würden (schließlich sind die ja trainiert und erzogen und verlässlich) - bis sie eben genau das dann doch tun. Und meine Tierärzte kennen noch deutlich mehr. Deswegen kann ich das Tierärzten nicht verübeln, wenn sie den Vorschlag zur Kastration lieber präventiv schon mal anbringen, als dann demnächst mal wieder Alizin einsetzen oder beim Vermitteln eines Wurfes helfen zu müssen.

  • Mich wundert es, dass immer wieder der Vergleich mit Katzen kommt. Das ist doch absolut etwas ganz Anderes. Katzen, männlich oder weiblich, die Freigang haben, müssen kastriert werden, um Nachwuchs zu verhindern. Kontrolle wie beim Hund gibt es da nicht.


    Wohnungskatzen bleiben unkastriert (und ohne Fortpflanzung) in den seltensten Fällen hormonell gesund. Das kann man tatsächlich sehr einfah nachlesen. Und mit zwei oder manchmal auch drei Läufigkeiten einer Hündin ist das überhaupt nicht zu vergleichen - die Belastung durch die Hormonlage ist eine ganz Andere.


    Unkastrierte Wohnungskater markieren fast immer die ganze Bude (abgesehen von anderen Verhaltensauffälligkeiten). Und das ist nicht abzuerziehen, noch dazu eine andere Hausnummer als Hundeurin. Wie man da auf den Vergleich mit einem Rüden kommen kann - ist mir völlig unbegreiflich.


    Wer hier gegen eine zu frühe oder auch prophylaktische Kastration beim Rüdebn schreibt, der verurteilt den Eingriff an sich doch nicht per se. Es geht doch um die Abwägung, was man seinem Tier zumuten kann und was nicht. Was zum Leben mit einem Tier zu seinem und dem eigenen Besten notwendig ist und was nicht, stattdessen vielleicht ein wenig mehr Mühe macht.

  • Mich wundert es, dass immer wieder der Vergleich mit Katzen kommt. Das ist doch absolut etwas ganz Anderes

    Ganz einfach: Beim Hund wird von Verstümmelung, Verstoß gegen das Tierschutzgesetzt, und von weiß Gott nicht was allem geredet, eine problematische Scheinschwangerschaft ist kein Grund, Haltungstechnische Gegebenheiten schon gar nicht.
    Hunde werden "unweigerlich" krank, bekommen Krebs, SDU, werden inkontinent.....


    Alles SEHR emotional, und all das sind "vernünftige, sachliche" Gründe, gegen eine Kastration des HUNDES zu sein.


    Bei anderen Haustieren dagegen ist ein sachliches Abwägen "erlaubt", Unannehmlichkeiten (wie Katergestank) sind absolut ein berechtigter Grund zur Kastra (Blutflecken auf den Teppichen durch die Hündin dagegen nicht, dann reißt man eben den Teppich raus...), Krankheiten infolge der (oft frühen) Kastration werden gar nicht erwähnt und überhaupt ist es ja grundsätzlich besser für das Tier.


    Es geht gar nicht darum, dass Katzen / Kater bloß nicht mehr kastriert werden dürfen, sondern vielmehr darum, dass definitiv mit zweierlei Maß gemessen wird (wobei ich arg bezweifele, dass das Maß, das für Hunde verwendet wird immer das richtige ist, da eben sehr durch Emotionen geprägt.....)

  • Das stimmt ja, aber wie schon vor meinem Post erwähnt wurde: das zweierlei Maß ist im Blick auf Katzen und Hunde auch zwingend. Fortpflanzungssystem, Kontrollmöglichkeiten und Erziehbarkeit sind doch einfach vollkommen anders.


    Problematische Scheinträchtigkeiten bei Hündinnen fallen doch bereits unter "medizinische Indikation". Nur: wenn man das Urteil bereits nach der ersten Läufigkeit der Hündin fällt, dann hat man ihr keine Gelegenheit gegeben, erwachsen zu werden. Im Normalfall klingen die Symptome ab für einige Monate, eben bis zu nächsten Läufigkeit. Bei Katzen läuft das doch völlig anders ab. Eine nicht gedeckte Katze wird schon wenige Wochen später wieder rollig. Die Ruhephase ist sehr kurz, wenn sich eine Dauerrolligkeit entwickelt, gar nicht mehr vorhanden.

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