Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • @Juliaundbalou
    Wenn es bei Max nur eine Antipathie gewesen wäre, wäre das halb so wild gewesen, und ich hätte deine Aussage unterschrieben.


    Bei ihm hing allerdings deutlich mehr dran, und das Ergebnis gibt uns auch Recht.
    Jetzt mag er die meisten fremden Hunde auch nicht, was auch nicht schlimm ist. Wir suchen kaum Kontakte.
    Aber er driftet eben nicht mehr komplett weg und braucht nicht ewig, um wieder auf einem normalen Level anzukommen - und er will niemanden mehr umbringen.


    Auf gemeinsamen Spaziergängen ab und an sind auch intakte Rüden ok, und ich würde ihn immer wieder kastrieren lassen, weil ihm das deutlich mehr Lebensqualität gebracht hat.


    Es ist halt nicht immer so einfach, und nicht jeder Hund ist gleich.



    @LeoniLisa
    Ja, und auch in einigen anderen Threads verteilt. Wenn es deutlich softer ist bei euch, würde ich auch noch mehr Zeit investieren.
    Solange er nur einen auf dicke Hose macht ohne völlig zu spinnen, kann man meist ja ganz gut einwirken.
    Wünsche euch jedenfalls viel Erfolg!

  • Mich wundert die Aussage von @Mejin nicht.
    Die meisten Rüden werden früher oder später ( meistens früher) kastriert oder gechippt.
    Ich bin früher viel auf aussiegassirunden gegangen. Meist blieb mein rüde der einzige nach Monaten intakte übrig.
    Auch jetzt im hundesportverein, Hudson als intakter, fast 10 Jahre alter rüde, ist eine Ausnahme. Ein paar andere intakte Rüden gibt es noch, aber ich sag mal 90% der Rüden im hundesportverein sind kastriert, werden bald kastriert oder sind gechippt.
    Im Alltag, hier auf dem Land sieht das ähnlich aus.
    Die alten, gestandenen intakten Rüden, von denen Hudson als jungrüde so viel gelernt hat, gibt es hier kaum noch. Mein kleines Borderle, muss nun von Hudson und Fullani's altem intakten Rüden lernen.


    Ich wundere mich da kaum noch. Gewünscht wird von den meisten hh ein Hund der ganz viel mit anderen Hunden spielt, infantil und lustig ist, absolut keinen sexualtrieb hat und völlig aggressionslos ist. Jedenfalls hier bei mir im Hundeverein in den junghundestunden bei den hhs.
    Wir versuchen da teils gegen zu arbeiten, aber meist werden die Hunde eher früher als später kastriert, egal was wir Trainer sagen, oder nicht sagen. Weil Tierarzt, Tante Käthe, die ratschtruppe in der hundezone das dringend empfohlen haben. Und wenn nicht kastriert, dann hat man mal einfach so chippen lassen, dann spielt der Hund immer noch sooooo schön mit anderen.


    Jetzt mit dem Einzug des borderles hat neulich auch jemand zu mir gesagt, vier intakte Hunde, das wird niemals gut gehen, wirst sehen, die beiden Rüden werden sich gegenseitig hassen, wenn du den Border nicht ganz früh kastrieren lässt. Ähm ja, interessiert mich nicht. Ich werde es völlig relaxt auf mich zukommen lassen.


    Und ich bin noch nicht mal ausgemachter kastra Gegner.


    Lg

  • @LeoniLisa
    Gizmo hatte vorher kaum Probleme mit Rüden. Die einzige Ausnahme waren Boxer. Die mochte er von Anfang an nicht ;)


    Jetzt will er am liebsten jeden unkastrierten Rüden zerfleischen. Ein ruhiges vorbei gehen Fehlanzeige. Er wird richtig wild...


    Diese Schwierigkeiten hatten wir vorher alle nicht. Ich wollte dafür jede Hündin besteigen egal ob läufig oder nicht. Und saß teilweise stundenlang jaulend vor der Haustür wenn irgendwo eine läufige Hündin zu riechen war.


    Die Frage ist, was ist uns lieber *g*

  • Jetzt mit dem Einzug des borderles hat neulich auch jemand zu mir gesagt, vier intakte Hunde, das wird niemals gut gehen, wirst sehen, die beiden Rüden werden sich gegenseitig hassen, wenn du den Border nicht ganz früh kastrieren lässt. Ähm ja, interessiert mich nicht. Ich werde es völlig relaxt auf mich zukommen lassen.

    Habe ja derzeit zwei potente Jungs, vier potente Weiber. Insgesamt ist der vierte potente Rüde hier und ich habe schon sehr lange die Konstellation mehrerer Hunde verschiedenen Geschlechts, alle noch beisammen, körperlich.


    Ich scheine da ein ganz gutes Vorbild zu sein. Die Kastrationsrate in meiner Hundeschule ist sehr gering. Meist sind es bereits kastrierte Tierschutzhunde. Ganz wenige lassen ohne meinen Ratschlag die Operation machen. Und es zeigt sich immer wieder, dass aus zunächst scheinbar "übersexuellen" Hunden, vor allem Rüden, später normale, ihrem Geschlecht entsprechende Hunde werden.


    Allerdings spielen viele andere Faktoren auch eine Rolle. Für die meisten Besitzer ist der Zusammenhang mangelnder Sozialisation, diverser anderer Stressproblematiken usw. im Bezug auf das Sexualverhalten nicht klar. Liest man hier im Thema auch häufig raus.

  • Meine Rate: zwei kastrierte Tierschutzhunde, (grund war immer die Vermehrungsprophylaxe)
    Und 2 mal Probleme mit diesen Hunden.
    Die Hündin hat Kastraten GEHASST! Aber wirklich, Potente Rüden GELIEBT. Hündinnen hassten sie, und sie hasste Hündinnen.
    Aber gut, vermehrt hat sie sich nicht.
    Rüde: etwas unsicher, aber vom Wesen her an sich sehr souverän.
    Etwas zickig, scheiss Fell, wird von potenten Rüden gerne fertiggemacht.


    Intakte Hündin bis zum 11. LJ (dann aus med Indikation notkastriert) sozial volkommen unauffällig bis sehr souveräne erwachsene Hündin, die nur während der Läufigkeiten "gespielt" hat. (mit Rüden :) )


    Intakter Rüde: Die ersten Läufigkeiten meiner Hündin waren nervig mit ihm. JAUL...
    Während der Stehtage der Hündin aggressiv dem Kastraten gegenüber.
    Ansonsten komplett freundlicher erwachsener Hund, den andere potente Rüden nicht besonders mögen und der andere potente Rüden nicht mag.
    Da er aber einfach aus dem Weg geht, ist das kein Problem.




    LEIDER LEIDER erlebe ich oft auch das kastrieren als riesigen Fehler. Da werden unsichere Hunde kastriert, weil man ihr Verhalten vollkommen falsch einschätzt. Und das ist dann nachher oft eine Tragödie.


    Ich kenne sehr wenige Beispiele einer tatsächlichen Sexuell motivierten 365 Tage im Jahr Aggression. Ein Beispiel habe ich kennengelernt. Ein Herdenschutzhund. Vorher wollte er alles männliche töten, nachher hat er mit allen interagiert und war freundlich.


    Ich kenne auch Kastraten, die waren vorher nett und hinterher auch.

  • Auch jetzt im hundesportverein, Hudson als intakter, fast 10 Jahre alter rüde, ist eine Ausnahme. Ein paar andere intakte Rüden gibt es noch, aber ich sag mal 90% der Rüden im hundesportverein sind kastriert, werden bald kastriert oder sind gechippt.
    Im Alltag, hier auf dem Land sieht das ähnlich aus.

    Ich werde auch sehr oft von allen möglichen anderen gefragt, warum ich meinen Rüden (seit 3 Jahren nicht mehr im Deckeinsatz, lebt mit 3 intakten Weibsen zusammen) denn nicht einfach kastrieren lasse, nur sehr wenige haben Verständnis dafür, dass ich keine Notwendigkeit sehe.


    Wenn "seine" Mädels läufig sind, ist er in den Stehtagen etwas unruhiger, die Düfte anderer Hundespuren interessieren ihn nicht.


    ich erwarte aber auch nicht von ihm, dass er everybodys Darling ist, er muß (und will) nicht mit anderen Hunden "spielen", Er prollt gerne mal etwas rum, aber da ist seine Schwester deutlich die zickigere.


    Ich finde, generell ist der Chip eine ganz gute Sache, habe aber sehr oft den Eindruck, dass er etwas sehr übereilt eingesetzt wird.
    Meist dann, wenn sich in der Pubertät Erziehungsprobleme auftun.
    Dann ist der Hund plötzlich "dominant", "gestresst", "nicht ansprechbar".....


    Und auch, wenn alle Welt immer wieder widerholt, dass die Kastra keine Erziehung ersetzt, wird bedenkenlos dann eben "vorrübergehend" kastriert. Oft in der Hoffnung, dass sich damit die vorhandenen Erziehungsmankos von selber klären.

  • Hi,
    wenn wir uns etwas in der Vergangenheit gewünscht hatten dann war es dass unser Rüde andere unkastrierte Rüden nicht mehr so massiv angeht. Da war der Gedanke, dass das durch die Hormone ausgelöst wird, und dies bei einem Chip bestimmt besser würde. Sino ist übrigens 5 Jahre alt. Nachdem ich nunmehr glaube dass sich dieses Verhalten auch nach Behandlung mit Chip nicht ändern wird, ( er mag sie einfach nicht) und ansonsten läufige Hündinnen nur ein temporäres Frühjahrsproblem sind, ist der Gedanke an einen Chip vollständig verworfen. Kastra sowieso.


    Im schlimmsten Fall würde er noch seine zahlreichen Spielgefährtinnen durch einen Kastrageruch verprellen.
    dann hätte er deutlich weniger Hundekontakte.


    LG


    Mikkki

  • Ein paar andere intakte Rüden gibt es noch, aber ich sag mal 90% der Rüden im hundesportverein sind kastriert, werden bald kastriert oder sind gechippt.

    DAS kann ich zum Beispiel gar nicht bestätigen :ka:
    Ich kenne kaum kastrierte Rüden im Sport (Agi). Zwei um genau zu sein nur.

  • Ich setzt da eher auf Erziehung als auf Kastration/Chip.
    Bei uns im Dorf wird man auch schräg angeschaut wenn man einen unkastrierten Hund hat, denn das gehört einfach zum Hund, dass der kastriert wird.
    In sämtlichen Ortsgruppen der Schäferhundevereine die ich kenne gibt es keinen einzigen kastrierten Hund, außer er musste im Alter wegen Krankheit kastriert werden.
    In den Hundeschulen dagegen sind fast alle Hunde kastriert. Da wird schon in der Welpengruppe diskutiert ob lieber vor oder nach der 1. Läufigkeit.

  • Auf der Straße ist es bei uns eher durchwachsen, denke ich - in der HuSchu waren die meisten nicht kastriert.


    Die Trainerin meinte, bei dem Hund ihrer Tochter - den wollten sie auch lange nicht kastrieren - sie hat nur in der Läufigkeit mit anderen gespielt, war ansonsten eher unverträglich.


    Nach der Kastration haben sich da tatsächlich viele Probleme aufgelöst, sie wurde verträglicher und ausgeglichener, wohl ein ganz anderer Hund.


    Zoey ist ja auch manchmal so ein kleines Garstbündel, gerade eben um die Läufigkeiten herum... aber ich hörte eben auch, dass ne Kastration bei unsicheren Hunden nach hinten losgehen kann - und es ist jetzt noch nicht so, dass wir damit nicht umgehen könnten, wenn es wie jetzt bleibt.


    Zoey wurde oftmals eh nicht so ernst genommen - und alle hackten früher auf sie ein... - das hat es natürlich nicht besser gemacht mit ihrer Unsicherheit.


    Ich denke halt nach wie vor, solange es 'so geht' - ist es ok.
    Selbst, wenn sie evtl. 'entspannter' wäre und evtl. etwas infantiler(?) - das wiegt für mich noch nicht das Risiko von Inkontinenz später auf und eben doch den Eingriff, der NOCH nicht nötig ist, meiner Meinung nach, da sie nicht total gestresst durch die Welt läuft.


    Wenn sie nun keine Hundekontakte mehr braucht unbedingt, außer die ihr bekannten - dann soll es so sein.


    Wir spielen als Erwachsene ja auch eher nicht mehr soviel, sondern beschäftigen uns eher mit anderen Dingen...


    Aber klar - der problemlose Hund, der überall mitkann/mitläuft, verträglich ist - das ist natürlich echt angenehm, ich hätte es auch gern, aber was soll's.
    Zoey ist ja auch erst 3,5, mal sehen, wie sie mit 5 oder 6 ist... (vielleicht ganz schlimm... aber mal sehen...).

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