Warum immer Hunde vom Züchter?

  • Da mein letzter Post ja einfach ignoriert wurde: Bedeutet gesund auch hier einfach, dass der Hund geradeaus laufen kann und ihm nichts unappetitliches aus den Körperöffnungen läuft? Sieht man dem Welpen an, ob er in einem halben Jahr nicht mehr laufen kann, weil seine Hüfte im Ar... ist? Sieht man von weitem, wann er erblindet?

    Das sehe ich auch bei einem Hund vom Züchter nicht von Weitem.


    Mein Rottweiler vom Züchter, den ich für den halben Preis bekommen hab weil 'Aussschusshund' (Fehlstellung der Zähne und weisse Flecken im schwarz), mit Papieren und allem Klimbim, durfte noch nicht einmal ein halbes Jahr alt werden. Er war sehr krank und wurde noch vor Vollendung seines vierten Lebensmonats erlöst, nachdem er mir zweimal fast erstickt wäre.


    Meine beiden Mischlinge (Ups-Wurf :shocked: ), die 200 Euro und 150 Euro gekostet haben, sind jetzt 6,5 Jahre alt.


    Der Rottweiler, den wir vorher hatten, ist im Alter von 6,5 Jahren an einem Rückenmarksinfarkt gestorben. Auch mit Papieren vom Züchter.


    Du steckst NIE drin. NIE. Es kann immer etwas sein. Kein Mensch sieht das, ein ziemlich komisches Argument.

  • So mal ganz allgemein finde ich es mal wieder sehr interessant ... Gerade die, die sich am stärksten dagegen aussprechen, einen Hund nach äusseren "Schönheitskriterien" zu beurteilen, sind mit die ersten, die Hunde nach ihrem Aussehen beurteilen.



    Woran liegt das?

  • Die neuen Importe, das sind sozusagen der Landschlag Salukis? Wie wird da sichergestellt das das genetisch unverwandte Tiere sind?

    Ja, das sind Landschlag Hunde.
    Nun, da die neueren Importe, die heute (letzte Jahrzehnte bis aktuell) in den Pedigrees sind, ebenso wie die ursprünglichen Founder, von der ganzen Arabischen Halbinsel, aus Israel, Syrien, dem Iran, dem Irak und der Türkei kamen und größtenteils aus mehr oder minder isolierten Dörfern und aus traditioneller (nach hiesigen Maßstäben sehr primitiver) Zucht und Haltung kamen, kann man schon allein wegen der großen geografischen Entfernungen und wegen der verschiedenen ethnischen Zugehörigkeiten der Besitzer davon ausgehen, dass die meisten unverwandt miteinander und mit westlichen Hunden sind.


    Nach Art eines Landschlages und wie in einem von Nomaden bewohnten und von Handelswegen durchzogenen Gebiet wird es sicher immer mal wieder Vermischungen von weiter entfernt lebenden Populationen miteinander gegeben haben, lokal wird es sicher auch Inzucht gegeben haben (weil einfach mal ne Weile nix fremdes greifbar war), aber über die Dauer gleicht sich das in einer nicht geschlossenen, sehr großen, geografisch so weit verteilten und rein auf Leistung und Fitness selektierten Population immer wieder aus.


    In den letzten 10, 20 Jahren oder so wird das "unverwandt mit westlichen Hunden" allerdings zunehmend zum Problem, weniger in der ländlichen Türkei und im ziemlich abgeschlossenen und national-stolzen Iran und im kriegsgeplagtem Irak (von Syrien wollen wir mal nicht reden...), aber in Israel und in den Golfstaaten.
    In Israel haben Emmigranten Hochzucht-Hunde aus Europa und USA mitgebracht und nachträglich importiert, die sich dort mit den Landschlägen vermischt haben, in den Golfstaaten kaufen die reichen Ölsheiks in Europa und USA ein und kreuzen mit ihren eigenen einheimischen Hunden, kreuzen außerdem zum Teil auch mit Greyhounds um schnellere Hunde zu erzielen für Kurzstreckenrennen.
    Deswegen sind die Leute, die ich kenne, mit Importen von dort zu Zuchtzwecken auch äußerst vorsichtig geworden oder schließen sie komplett aus bzw man kann wenn, dann nur mit sehr zuverlässigen Kontakten dort wirklich noch was "authentisches" bekommen, so dass sich da viele lieber von fernhalten.


    Der Weg zu einem guten Import war schon immer und ist noch heute, möglichst private Kontakte auf Vertrauensbasis in die Ursprungsländer zu bekommen. Gilt für Hunde mit Papiere nicht anders wenn man gute Zuchttiere im Ausland erwerben möchte, für welche ohne umso mehr...



    Genetisch getestet wird natürlich erst seit kürzerer Zeit, die Untersuchungen zur Diversität und so weiter sind ja eine Entwicklung der letzten Jahre.
    Was man aber wohl festgestellt hat: Salukis sind eine der Rassen bisher mit der höchsten Anzahl an verschiedenen MHC-Haplotypen, 24 soweit ich weiß, wovon etliche der selteneren grade bei Importen und deren Nachkommen gefunden wurden (Prof. Hannes Lohi in Finnland forscht daran, meine Infos sind aus Mitschriften eines Vortrages aus 2008, vielleicht hat jemand mit Zugang zu Publikationen mehr Glück als ich dabei, veröffentlichte Studien zu finden).
    Das legt schon nahe, dass sie mit der hiesigen Population nicht so nahe verwandt sind.


    Da würde ich dir empfehlen, nochmals genauer hinzugucken. Ich bin weiss Gott kein Rassespezialist, aber die Toller meiner Umgebung sind wirklich sehr heterogen in Grösse und Körperbau! Auch auf Ausstellungen fällt mir das auf.
    Ich finde es auch recht interessant, wie sich Kritiker der Reinzucht immer wieder auf die Farbvorgaben einschiessen. Die Grundfarben werden an ganz wenigen Genorten bestimmt, und taugen kaum als Indiz für genetische Vielfalt. Sonst müssten ja fast alle Wildtiere genetisch verarmt sein, denn sie sind fast durchs band weg homozygot an den wichtigsten Farbloci. Auch in Grösse und Körperbau sind lokale Populationen oft recht homogen. Die Optik ist ein schlechter Indikator für genetische Vielfalt.

    :roll: Ich versteife mich nicht auf die Farbe, es war nur EIN Kriterium das ich genannt habe. Entschuldige mal, wenn jemand sagt "Diese Rasse ist eine der variabelsten im Aussehen überhaupt" und dann ist diese Rasse eine von denen, die es von Haus aus nur in einer einzigen Farbe mit kleinen Variationen gibt, dann ist das nunmal eine der ersten Diskrepanzen zwischen Aussage und Realität die einem ins Auge springt.



    Auch nach nochmaligem längerem rumschauen finde ich die wirklich nicht sonderlich vielfältig im Äußeren, aber es mag sein, dass das life noch anders rüberkäme. Ich habe ein paar mal welche gesehen, aber es ist ja nun weiß Gott keine häufige Rasse, wo man regelmäßig Hunde zum Vergleich irl sieht.


    Ich danke dir aber @Laurentide, für deine Mühe für's raussuchen von Fotos, die Tendenzen die du nennst sind da jeweils klar ersichtlich, ich finde würde das aber mit dem Außenseiter-/nicht-Kennerblick eher graduelle Unterschiede nennen.


    Wenn wir bei den Retrievern bleiben, finde ich zum Beispiel Labradore und Goldens wesenstlich verschiedenartiger von den vertretenen Körperbautypen und von dieser Rassegruppe weg finde ich zum Beispiel Border Collie und Aussie jeweils recht variabel im Äußeren. Auch beim guten alten Deutschen Schäferhund sehe ich eine größere Typvielfalt. Oder beim Sibirischen Husky.


    Das ist WIRKLICH nicht als Angriff gemeint! Ich mein, es ist für einen Rassehund wirklich keine Schande, wenn die sich relativ ähnlich sehen untereinander, dafür sind es ja ua Rassehunde und es IST richtig, dass äußerliche Homogenität nicht zwingend = genetische Verarmung sein muss.


  • Der Rest ist verlorgen gegangen, weil damit aus diversen Gründen nicht weiter gezüchtet wurde. Genetisch gesehen hat man beim Toller nun also die Meisterleistung geschafft, den Genpool so stark zu verkleinern, als ob es nur gerade zwei (ja, zwei) Gründertiere gegeben hätte. Man darf sich also überlegen, wie die Zuchtpraxis ausgesehen hat und es - bewusst oder unbewusst - immer noch tut.

    Darf man fragen von welchen zwei Gründertieren du sprichst? Die 9 erstregisrierten Toller sind in den Pedigrees immer noch vertreten sowie einige später registrierte.
    Ansonsten habe ich auch nicht abgestritten, dass es wenige Gründertiere gab, sondern nur dass es in der Rasse immernoch deutliche Varianzen gibt.

    Das ist WIRKLICH nicht als Angriff gemeint! Ich mein, es ist für einen Rassehund wirklich keine Schande, wenn die sich relativ ähnlich sehen untereinander, dafür sind es ja ua Rassehunde und es IST richtig, dass äußerliche Homogenität nicht zwingend = genetische Verarmung sein muss.

    Hab ich auch nicht als Angriff verstanden. Natürlich sieht man seine Rasse anders. Für mich sehen beispielsweise alle Flats gleich aus oder alle Havaneser.
    ich kenne wirklich viele Toller und darunter zum allergrößten Teil gesunde, leistungsstarke Hunde. Natürlich macht man sich auf wissenschaftlicher Basis viele Gedanken und Sorgen in der Praxis muss man aber sagen, dass es eigentlich wenig Probleme gibt. Und mit "wenig" meine ich nicht "keine Probleme". Natürlich ist nicht alles zu 100% top, das ist es wohl nie wenn es um Lebewesen geht.

  • Kannst du mir mal bitte erklären was genau dich an der Pudelzucht so stört? Wenn es nicht die Frisuren sind wird es wohl der Punkt sein dass sich um eine der gesündesten Rasse handelt die es gibt.

    Wie gesagt, Frisuren kann man selbst schneiden (lassen) wie man will.
    Mir gefällt die Farbzucht nicht, und ich kann nicht erkennen, auf was genau der Pudel als (ehemaliger) Jagdhund eigentlich gezüchtet wird. Ich kenne Pudel, die dermassen hibbelig sind und nur jagen wie die Sau, dass der Meinung bin, dass die Züchter nicht auf Eigenschaften hin züchten, sondern nur auf Farbe und Fell.


    Ich gucke mir gerne Zuchten an (per Pn..natürlcih) wenn es welche geben sollte, die meine Recherche widerlegen.

  • was ich jetzt aber nicht verstehe, weil wenn man Pudel toll findet, nur nicht ihre Frisuren ? Es bleibt mir jaselbst überlassen, ob ich das style oder einen Teddybären schere zb. :???:
    Und der Labradoodle sieht ja im Grunde häufig wie ein Pudel aus, also das kapier ich grad nicht *g*

    Wenn es um den Pudel geht, geht es um Frisuren. Und auf was genau wird der Pudel gezüchtet?


    Was soll den Pudel ausmachen?


    Haare schneiden ist doch wirklich keine Kunst.
    Wenn ich hier die Texte von den Pudelhaltern lese, dann wird oft von problematischen Jagdverhalten geschrieben und das als "triebig" bezeichnet, ebendso, wie gehibbel.


    Brauch ich beides nicht in einem Hund. Mir ist Fell und Farbe wurscht.

  • Darf man fragen von welchen zwei Gründertieren du sprichst? Die 9 erstregisrierten Toller sind in den Pedigrees immer noch vertreten sowie einige später registrierte.Ansonsten habe ich auch nicht abgestritten, dass es wenige Gründertiere gab, sondern nur dass es in der Rasse immernoch deutliche Varianzen gibt.

    Ich glaube, hier handelt es sich um ein Missverständnis. Es ist nicht so, dass man aus den genetischen Untersuchungen, die man gemacht hat, konkret zwei Gründertiere benennen könnte, sondern es geht darum, dass der Genpool dermassen verengt wurde, dass es anstatt der ursprünglichen 22 Founders auch nur gerade zwei hätten sein können. Natürlich waren es ursprünglich mehr und es tauchen sicher mehr als zwei in den heutigen Pedigrees noch auf - durch die systematische Inzucht und Verengung des Genpools in den letzten, sagen wir, 150 Jahren, hätten die heutigen Toller auch nur gerade zwei Gründertiere haben können. Diese zwei Gründertiere existieren nicht konkret, sondern es ist die 'Vielfalt' der Gene, die das aussagt. Die Genvarianz ist so gering, dass die Rasse heute gleich weit wäre, hätte es tatsächlich nur zwei Gründertiere gegeben.


    Ist es so verständlicher?

  • Naja, irgendwie geht es doch aber auch nur um Fell....und waschen...


    Und genau das ist ja meine Kritik.
    Warum wird denn auf eine Fellqualität gezüchtet, wo Hund permanent irgendwie frisiert werden muss.


    Aber Kritik ist eben nicht erwünscht.

  • Das ist ganz gut so. Man denke nur an die ganzen Vollpfosten, die einen Hund nur nach der Frisur beurteilen. Wenn die alle auf den Trichter kämen, was da so an Hund unter der Frisur steckt .... Gute Nacht Pudel kann ich da nur sagen :verzweifelt:


    Nee, nee, die Frisuren sind schon richtig so .... Und nebenbei pflegeleichter.
    Siehe oben.

    Ich sehe es eher so:


    Viele tolle Hundehalter werden von der Art der Pudeldarstellung auf Ausstellungen abgeschreckt.
    Und viele merkwürdige, verhindertet Friseure werden angelockt.


    Schade für die Pudel, die besseres verdient hätten.

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