Zwei Rüden in der Familie...

  • Liebe Foris,


    ich habe schon die Threads zu Rüdenunverträglichkeiten usw durchgelesen aber dieses Thema beschäftigt mich so sehr, dass ich doch nochmal euren Rat brauche! Für uns geht es im August nach 2 Jahren Ausland wieder nach Deutschland in meine Heimatstadt zurück, unser 1 jähriger JRT Rüde kommt natürlich mit.


    In meiner Familie ist bereits der Rüde meiner Schwester, 2,5 Jahre alt, Terrier-Schnauzer Mix, intakt. Jetzt meine Bedenken:


    Meine Familie verbringt sehr viel Zeit miteinander, am Wochende werden Ausflüge gemacht etc. mal ganz abgesehen von Familienfesten usw. der Hund meiner Schwester ist da eine totale Bereicherung, alle lieben ihn (ich auch!). Nun muss ich da meinen Rüden quasi dazu integrieren und mir graust es ein wenig davor - weil sie sich in allem guten wie schlechten so ähnlich sind.


    Der Rüde meiner Schwester ist vom Wesen eher unsicher aber sanft, liebt alle Weibchen, Rüden eher doof aber alles gut machbar, er geht nicht nach vorne. Mein Rüde (intakt) ist im Umgang mit Hunden auch unsicher neigt aber eher dazu im "Notfall" nach vorne zu gehen, liebt auch alle Weibchen, Rüden sind auch eher alle doof.
    Wir hatten die letzten Wochen leider ab und zu Situationen bei denen meine Blockversuche, Ausweichen etc nicht funktioniert hat und es kam zu Pöbeleien (Getöse, ohne Verletzung) mit anderen Rüden. Manchmal ist da meiner derjenige der hinstänkert, manchmal der andere. Ich "verbiete" meinem Rüden im Freilauf anderen Rüden doof zu kommen und zu provozieren, ich sage "Nein, lass ihn" und rufe ihn weiter, das klappt auch ganz gut denn wenn er kommt gibt es Spieli oder Leckerli. An der Leine gibt es bei mir keinen Kontakt, da funken mir meist nur die anderen HH dazwischen :fear:


    Das ist bei uns auch unsere größte Baustelle und Sorge, das Ziel ist dass mein Hund in keine Situation mehr kommt in der er meint nach vorne gehen zu müssen...wir trainieren auch schon an der Leine als wäre er ein "Leinenpöbler", obwohl er es gar nicht ist (mittels umorientieren bei Hundesichtung). An der Leine geht er viel schneller nach vorne. Rüden wird er wohl nie toll finden, das ist ja sein gutes Recht. Ich weiß gar nicht wie er sich auf Dauer mit einem Rüden verhalten würde den er bspw. einmal kennengelernt und hingenommen hat, ich kenne so jetzt keinen. Mit großen Rüden hat er auch meistens keine Probleme, er weiß da wohl dass er als Zwerg da nicht ankommt aber der Hund meiner Schwester ist ja auch ein kleiner Terrier...


    Was meint ihr, kann das so überhaupt mit dem Rüden meiner Schwester gut gehen? Sie müssen sich weder lieben noch spielen, sie sollen sich jedoch hinnehmen und die Präsenz akzeptieren. Natürlich müssen sämtliche Ressourcen und Streitgegenstände aus der Bahn gebracht werden und die Situation stark gemanaged werden. Welches Verhalten kann man von sich ähnelnden halbstarken Rüden die in eine Familie zusammen geworfen werden überhaupt erwarten? Habt ihr Erfahrungen? Was muss ich beachten?


    Sollten die beiden sich überhaupt nicht abkönnen müssten sämtliche Aktivitäten in der Familie ausfallen, bzw ein Hund muss zu Hause bleiben das will ich natürlich nicht :muede:


    Danke für eure Tipps! :dafuer:

  • Beiden Hunden klar machen, das sie nichts zu regeln haben!
    Weder im eigenen Zuhause, noch bei Besuch im anderen Zuhause!
    Spaziergang an der Leine und dann erst mit Beiden gleichzeitig ins Haus oder den Garten.
    Beiden wird ein Platz zugewiesen, wo sie zu bleiben haben.
    Mit der Zeit kann man dann sehen, ob es auch mit etwas weniger Management funktioniert.

  • Erstmal beim ersten Kontakt entspannt an die Sache ran gehen, denn angespanntheit überträgt sich auf die Hunde.


    An der leine sind viele pöbeliger als im freilauf, muss also nichts heissen.


    Würde dann im großzügigen Garten frei laufen lassen und etwas abstand halten damit niemand denkt seinen besitzer schützen zu müssen oder eifersüchtig wird.


    Aber natürlich in reichweite falls doch was sein sollte, aber wenn sie sozialisiert sind wird zu 99% nichts passieren.
    Rüde -Rüde ist meistens kurzes schnüffeln und dann kaum interesse, wenn man glück hat spielen sie und lieben sich ;)


    Hündin - Hündin ist meistens zickiger :)

  • Mit unsicheren Hunden wird bei uns erst mal spazieren gelaufen an der Leine, Dann sieht man auch ob es gehen könnte oder nicht. Klappt es , wird mal frei gelassen. Spiel ist Spiel, aber dabei muss man die Hunde genau beobachten, wird es ernster, für den einen evtl sch...., zurückrufen. Und das Bevor es eskalieren kann. Das ist das wichtigste..du musst die Hunde lesen können...bzw. die Körpersprache interpretieren können, und auch deinen Hund kennen.

  • Was meint ihr, kann das so überhaupt mit dem Rüden meiner Schwester gut gehen?

    Wenn ihr da so verkopft und negativ rangeht? Vermutlich nicht.
    Wenn ihr euch entspannt und aufhört jetzt schon Probleme zu sehen wo überhaupt keine sind? Vermutlich schon.


    Ehrlich, sind bloß Hunde. Keine Raketenforschung oder sowas. Nur Jungs.
    Lasst die sich doch erstmal kennenlernen, am besten unter der Aufsicht von Leuten die entspannt sind.
    So wie sich das liest ist keiner der 2 irgendwie agressiv und es ist noch nie was passiert, warum also der Aufriß?


    Natürlich müssen sämtliche Ressourcen und Streitgegenstände aus der Bahn gebracht werden und die Situation stark gemanaged werden.

    Warum?
    Ernsthaft, was soll das? Was glaubst du denn was passieren wird? Vertraust du deinem Hund so wenig? Sind die Hunde entgegen deiner Beschreibung irgendwelche tollwütigen Bestien?


    Sind nur Hund.... Treffen, zugucken wie sie kontakten, entspannt bleiben und aufhören sich irgendwelche Horrorszenarien auszudenken!
    Gibt genug Leute die 2 Rüden zusammenhalten, wieso sollte das ausgerechnet bei euch, mit anscheinend 2 stinknormalen (jungen) Hunden nicht klappen?

  • sehe ich ja genauso. locker rangehen und es wird nichts passieren.
    es wird sich ein kopf gemacht um dinge die zu 99% nicht passieren werden.

  • Ich sag mal so ... Du hast einen Terrier. Die sind nun mal impulsiv. In dem Alter schon überhaupt. Ich kennen keinen Terrier, der total tiefentspannt durch die Junghundezeit gekommen wäre. Da muss man schon mal entspannt bleiben, wenn es zu Gepöbel kommt. Du bist doch auf dem richtigen Weg - regelst, greifst ein und so weiter. Aber Terrier sind nun mal auch Hunde, die eine kurze Zündschnur haben und natürlich "etwaige Nachfragen beim Besitzer" in solchen Situationen nicht sofort auf dem Schirm haben. Das sollen sie ja auch nicht, von der Genetik her.


    Vorteil ist aber auch: Die meisten Terrier sehen in einer Prügelei nicht den Weltuntergang. Wenn es also mal knallt, dann heißt das nicht, dass gleich alles verloren ist. Sie sind da meist nicht so nachtragend. Also schön entspannt bleiben, eingreifen, wenn nötig und nicht gleich die Krise bekommen, wenn die sich mal anmachen.

  • Ich würde mich einfach erstmal mehrmals mit deiner Schwester zum Gassigehen auf neutralem Gebiet treffen. Dort erstmal Leinenspaziergänge, wenn ihr merkt dass die Hunde ihr Ding machen und garkein Interesse am Anderen zeigen dann könnt ihr ja auch mal offline laufen lassen.
    Dann mal bei euch oder deiner Schwester treffen, erst wieder gemeinsam gassigehen, dann gemeinsam in Haus und Garten gehen.
    Jeder von euch muss seinem Hund klar machen dass er nichts zu regeln hat. Die Zwei müssen sich nicht lieben, aber sie müssen sich akzeptieren.
    Viel Glück :)

  • Ich kann eigentlich nur das wiederholen, was schon gesagt wurde. Erstmal ein paar gemeinsame Leinenspaziergänge unternehmen. Vielleicht auch mit Einkehr in einen Gasthof, etc. wo die Hunde mal eine Weile (möglichst entspannt) in der gegenseitigen Nähe liegen. Wenn die Leinenspaziergänge soweit klappen, kann man unterwegs auch schonmal kurz ableinen und schauen wie es läuft. Wenn sie sich einigermaßen verstehen, kann man ja dann noch die Begegnung im Garten zwischenschalten und dann ins Haus, wo jeder seinen zugewiesenen Platz hat und dahin geschickt wird, wenn er nicht gut tut...


    Mehr Gedanken als diese würde ich mir da im Vorhinein nicht machen. Zwei Rüden sind oft auch eigentlich gar nicht so problematisch. Zwei Hündinnen finde ich anstrengender.


  • Zwei Rüden sind oft auch eigentlich gar nicht so problematisch. Zwei Hündinnen finde ich anstrengender.


    Ja 2 Hündinnen sind immer zickiger als 2 Rüden und wenn es da ernst wird passiert mehr als bei 2 Rüden.


    Am wichtigesten ist es das die HH entspannt ran gehen sonst überträgt sich das auf die Tiere.
    Leinenspaziergang sagt oft nichts über die Veträglichkeit aus, sehr viele pöbeln an der leine und sind frei lammfromm und verträglich.


    ich sehe es eher so das die HH erstmal nichts managen sondern erstmal die Hunde frei laufen und kennenlernen lassen, Managen erst wenn wirklich was passieren sollte.


    Wir haben hier fast täglich besucht und die Hunde laufen sofort frei im großen Garten und können sich so kennenlernen wie sie möchte, schnüffeln, spielen oder einfach ausweichen oder ignorieren.

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