Huhu ihr Lieben,
ich bin mir noch nicht so sicher, wieso ich den Thread hier genau eröffne und ob ich es womöglich nicht sogar bereue.
Es geht um meine älter Hündin, Enya. Sie wird in diesem Mai 8 Jahre alt.
Einige von euch haben sicher schon was von uns und ihr gelesen.
Enya ist krank, seit sie circa 1Jahr alt ist.
Angefangen hat alles mit massiven Allergiebeschwerden. So hatte sie einen aufgebissenen Bauch, der später verkrustet und schwarz war wegen Melanineinlagerungen und eigentlich dauerhaft entzündeten Ohren. Wir waren eigentlich jede Woche beim Tierarzt, wo sie Antibiotika, Cortisone und verschiedene cortisonhaltige Ohrmedikamente bekam.
Nichts half, die Entzündungen kamen einfach ständig wieder.
Wir haben das Futter umgestellt, einen Bioresonanztest gemacht (sie reagiert wohl angeblich auf Weizen) und penibel drauf geachtet, was sie frisst. Die Beschwerden blieben.
Mit circa drei Jahren baute sie, als es draußen wärmer wurde ab und trottete nur noch unwillig hinter mir her, jegliche Lebensfreude war verschwunden.
Eine Tierärztin schickte uns mit einem auffälligen Blutbild direkt in die Tierklinik und gab Enya eigentlich nicht mehr lange zu Leben. Das Blutbild zeigte eine massive Armut an Thrombozyten. Die Tierklinik beruhigte uns damals und erklärte uns, dass das nicht weiter schlimm sei und man da sowieso nichts machen könne.
Ich fuhr also mit meinem nicht fitteren Hund nach Hause und fand mich damit ab.
Ich glaube im Mai 2010 gewesen sein, war ich auf einem DF-Gassi. Enya tobte durchs Gebüsch und verletzte sich am inneren Oberschenkel. Vermutlich spießte sie sich einen Gegenstand hinein. Ein Kanal entstand und es dauerte mehr als drei Monate bis das Ganze abgeheilt war.
Sie hat also eine extrem schlechte Wundheilung, die ja auch bei der Haut und an den Ohren schon aufgefallen war. Im Dezember 2012 entfernte ich ihr gemeinsam mit meiner damaligen Chefin einen Tumor in der Milchleiste, gutartig war er, jedoch heilte auch diese kleine Wunde nur schlecht ab.
Durch ihre ständigen Allergiebeschwerden, beschlossen wir Enya vorläufig Cortison zu geben. Das half und mein Hund konnte endlich mal Tage ohne Ganzkörperanzug verbringen und das ohne sich aufzukratzen oder zu beißen.
Dadurch, dass sie ja immer mit ihrem Bauch zu tun hatte, entschied ich mich nach einem trotz Medikamente nicht enden wollenden Milcheinschuss , Enya immerhin eine Belastung zu nehmen und ließ sie kastrieren. Wie soll es anders sein, auch diese große Wunde heilte und heilte nicht ab. Noch acht Wochen danach sind kleinere Stellen immer wieder aufgegangen.
Dann kam es zum ersten epileptischen Anfall, wo Enya mir vom Bett fiel und unter sich machte.
Bei einem zweiten epileptischen Anfall fiel sie die Treppen hinab und schlug dann im unteren Stockwerk auf fliesen auf. Beide Male konnte man sie ansprechen und sie hörte auf zu zappeln, war jedoch weiterhin steif. Ein Blutbild kurz nach dem Anfall zeigte einen dreifach ehöhten T4-Wert, welchen wir jedoch auf das Fressen eines Kehlkopfes zurückführten.
Ich hörte auf roh zu füttern und stellte wieder auf Trockenfutter um. Ohne Veränderung der Haut oder sonstigem. Ein Probeblutbild weiste einen normalen T4-Wert auf.
Zu all dieser Zeit war Enya nie satt zu kriegen! Ihr Gewicht schwankte immer stark.
Noa zog im Juli 2013 ein und Enya spielte viel mit ihr, die Beiden verstanden sich immer super.
Enya kränkelte weiter rum, sie bekam verschiedene Ohrmedikamente und hier und da Cortison.
Letztes Jahr im Frühjahr begann Enya massiv abzubauen. Sie veränderte sich stark, Noa und Enya bissen sich und Enya hatte auf nichts und niemanden mehr Lust.
Ich verlangte ein Blutbild bei meinem Tierarzt, welches wieder nur die veränderten Thrombozytenwerte aufwies und der T4-Wert war auch in Ordnung. Wir entschieden uns weiter Cortison zu geben und weil sie aus dem Kratzen nicht mehr rauskam , kam noch Cetirizin dazu.
Zufrieden geben konnte ich mich damit aber nicht, denn mein Hund baute immer weiter ab.
Sie verlor Gewicht und auch alles an Muskeln, was sie je hatte. Sie wollte nicht mehr Gassi gehen, anleinen musste ich sie im Körbchen und wenn sie draußen war schlich sie kurz vorm Tod hinter mir her und wollte einfach nicht mehr. All das, was sie gerne gemacht hatte, zum Beispiel Fahrrad fahren, wollte sie nicht mehr tun.
Wir gingen daraufhin zu einer ganzheitlichen Tierärztin, die mir empfohlen wurfe (danke @BerlinPaws), schilderte Enyas Krankheitsbild und wir beschlossen auf meine Nachfrage endlich ein vollständiges Blutbild der Schilddrüse zu machen.
Dieses wies an einigen Stellen kaum mehr messbare Werte auf!! Enya hatte also eine massive SDU und wir stellten sie sofort ein. Das Cortison reduzierten wir, jedoch bekam sie weiterhin auch Cetirizin. Von da an bekam sie also drei Medikamente: Cetirizin , Cortison und Forthyron 400. Das Ganze geht seit Juli 2015 so.
Enya baute wieder zusehends an Muskeln auf und auch an Lebensfreude. Sie spielte und kuschelte wieder mit Noa und auch mit mir.
Sie blühte richtig auf. Die Freude war groß und der Gedanke, dass sie schon ewig mit dieser SDU rumlief, beschlich mich. Jedoch baute sie an der HInterhand nur ungleichmäßig wieder Muskeln auf und ich war der Meinung, dass sie unrund lief. Niemand anders jedoch sah dies und ich wollte mir da auch nichts einreden.
Bei einem ersten Kontrollblutbild fiel jedoch dann ein Loch in der Bauchdecke auf, ähnlich wie ein Nabelbruch. Circa 1-2cm groß, man kann mit dem Finger ein wenig reinpieken. Die Tierärztin war jedoch sicher, dass das auf kaputtes Gewebe an der Kastrationsnaht zurückzuführen ist. Wir entschieden uns es dabei zu belassen und ich sollte regelmäßig schauen, ob es größer wird.
Außerdem war nun auch die Anzahl der Erythrozyten verändert, nämlich vermindert.
Nun haben wir 2016 und nach diesem schnell Hoch, folgt nun wieder ein Tief. Enya humpelt immer häufiger, kommt nach dem Liegen schwer hoch und scheint Schmerzen in der Hüfte oder im Rücken zu haben.
Außerdem fällt mir und einigen anderen auf, dass ihre Augen immer trüber werden. Damit einher geht wohl eine immer stärker werdende Unsicherheit im Dunkeln. Sie erschrickt häufig, wenn jemand auftaucht und zuletzt wollte sie im Dunkeln die Treppen nicht mehr hochlaufen und findet geworfenes Futter nicht mehr so schnell.
Zuletzt musste ich das Agi-Training mit ihr abbrechen,weil sie plötzlich einfach nicht mehr konnte.
Noch dazu kommen wieder Allergiebeschwerden, sie kratzt sich wieder auf.
Am Meisten Sorgen macht mir jedoch diese massive Wesensveränderung.
Mit meinem Hund ist nichts mehr anzufangen. Sie sucht draußen permanent nach Essbarem oder Runterschlingbarem. Sie hat ein massives Hungergefühl, welches ich mit nichts stillen kann. Enya ist ein Hund ,welcher absolut nicht auf Streit auf ist und jeden Konflikt meidet. Eigentlich ist sie sehr leichtführig.
Mittlerweile ist es so, dass das Rausgehen ein einizger Krampf und Kampf ist. Ich arbeite gegen meinen Hund, welcher alles in sich hineinsaugt. Kann sie kaum mehr ableinen, weil sie alles fressbar einstuft.
Sie lehnt alles an Beschäftigung ab, es sei denn ich streue ihr Futter. Konzentrieren kann sie sich auf gar nichts mehr, mitten in einer Übung fällt ihr ein sie muss mal da suchen gehen.
Das macht so absolut keinen Spaß mehr, weil wir offenbar gegeneinander arbeiten.
Findet sie nichts fressbares, frisst sie einfach Holz(!), was sie mir dann später erbricht. Es scheint mir wirklich zwanghaft zu sein und ich kann nichts dagegen tun.
Sie lässt selbst ein paar wegrennende Rehe stehen, nur um Wurzeln zu futtern. Es ist ihr wirklich alles egal. Ich kann auch mit einem Schnitzel wedeln.
Ich bin so langsam mit meinem Latein am Ende.
Sie scheint Schmerzen zu haben, also wird sie vermutlich (je nachdem, was es ist) Schmerzmittel benötigen. Womit wir also bei Medikament vier wären. Irgendwann werden die Niere und Leber sich verabschieden, das macht mir echt extreme Sorgen.
Zudem hat sie wieder Allergiebeschwerden, was bedeutet, dass wir sicher das Cortison wieder hochfahren müssen, also rechne ich mit noch mehr Hunger (wobei ich mich frage, ob das überhaupt zu steigern ist).
Alles in allem kann man also sagen, dass sie mir wieder und weiter abbaut und ich bin mir im Klaren darüber, dass nichts von dem was sie hat eine Sicht auf Besserung hat, eher wird es so sein, dass es alles schlimmer wird und die Medikamente erhöht werden müssen.
Außerdem ist es für mich so, dass ich mir Gedanken darüber mache, ob ich das noch über Jahre (auch wenn es nicht so aussieht, als würde sie noch Jahre schaffen) aushalte, weil es mich selisch sehr belastet und ich einfach auch keinen Spaß mehr habe, mit ihr rauszugehen.
Am 8.02. haben wir wieder einen Arzttermin.
Da bin ich wirklich gespannt, was rauskommt.
Hat jemand mit sowas Erfahrungen ? Wie sind eure Erfahrungen mit Medkimantengabe?
Hat jemand einen Hund, der auch so schnell gealtert ist?
Danke jedem ,der es geschafft hat, das zu lesen.