Junghund kann nicht alleine bleiben

  • ...auf Kosten des Hundes


    natürlich auf Kosten des Hundes oder würdest du deinem Kind nach so einem Trauma auch noch den Hund wegnehmen?


    Es leben so viele Hunde in Zwingerhaltung und denen gehts dennoch gut. Auch wenn man, wie ich persönlich so eine Haltung nicht gut findet, heisst es doch nicht dass es schlecht ist.


    In meinen Augen sind Hunde, bei aller Liebe nun doch nicht so wichtig wie ein Menschenkind.

  • Das hat niemand gesagt. Aber den Hund in einem Zwinger parken ...? da würd ich eher über eine Betreuung nachdenken oder eine temporäre Abgabe. Aber solche Leute muss man erst mal finden.
    Das Ganze hier ist keine mathematische Formel, die man mal eben lösen kann.

  • Mich wundert die Lösung "Zwingerhaltung" jetzt wirklich.
    Wenn hier jemand schreibt, er hält seinen Hund im Zwinger (und bietet ihm dennoch danach viel Auslauf) fallen die Antworten immer sehr tierschutzrelevant aus.
    Und jetzt empfiehlt da jemand Zwingerhaltung. Das muss ich jetzt nicht wirklich verstehen, oder?

  • der Vorschlag kam von mir und ich hab hier noch niemals etwas gegen eine anständige Zwingerhaltung mit Familienanschluss geschrieben.


    es geht doch hier darum dass so schnell wie möglich eine Lösung her muss. Nicht nur dass die Besitzerin auf dem Zahnfleisch kraucht, nein die Nachbarn machen auch noch Theater und das geld ist knapp. Man kann sich doch in alle Richtungen schlau machen und das was sich ergibt erstmal nutzen, wenn es dann was besseres gibt muss man doch nicht am Alten festhalten.

  • Aber es wurde doch vor dem Unfall Agility gemacht? dann muss doch schon eine Hundeschule da sein, oder?
    Vllt dort mal anfragen, ob es jemanden der anderen Teilnehmer gibt, der den Hund jeden Tag paar Stunden nehmen könnte um die Zeit zu überbrücken bis der Sohn wieder fit ist?
    Ich meine, unsere Hundeschule ist auf dem Land und sehr klein und man kennt sich eh, aber dort -und ich denke auch überall woanders- würden sich Teilnehmer, die die Zeit haben, da bestimmt gerne zu bereit erklären.Vor allem wenn man den Hund aus den Agility-Stunden schon kennt.

  • Erstmal tut es mir schrecklich Leid um deinen Verlust. Die letzten Monate müssen schrecklich für dich gewesen sein. Gibt es denn auch Zeit für dich? Hast du überhaupt Zeit dich mit dem Hund zu beschäftigen? Du bist ganztags arbeiten und abends bei deinem Sohn?


    Ganz wichtig wäre, dass der Hund in den 2h nicht hochgepusht wird. Er ist erst 9 Monate alt, da kann er noch nicht 2h laufen, schon gar nicht am Rad. Der Hund wird komplett überfordert - körperlich und geistig.
    Die Hundesitterin sollte max. 1h mit ihm spazieren gehen und dann versuchen den Hund zu Hause zur Ruhe zu bringen. Das wird aber dauern bis der Hund Ruhe gelernt hat. Das lernen sie leider nicht von heute auf morgen.
    Das Alleinbleiben wird er auch nicht von heute auf morgen lernen. Sorry, dass muss ich dir so sagen.


    Gibt es die Möglichkeit einer ganztags Betreuung für den Hund?
    Fürs erste kannst du ihm mal Beschäftigung zu Hause lassen. Leckerlies in Kartons versteckt, die er suchen darf. Gib ihm was Tolles zum Kauen - da ist er beschäftigt und Kauen beruhigt.


    Aber abgesehen davon, muss er von Grund auf lernen, dass Alleinbleiben nichts schlimmes ist. Das wird aber einige Wochen/Monate dauern.

  • Hallo an alle, danke für die lieben Tipps.


    Hundepension würde mich bei den jetzigen Arbeitszeiten pro Tag über 20 Euro kosten... das sind 400 Euro im Monat und das geht (leider) definitiv nicht. Die Hundesitterin nimmt netterweise nur 5 Euro die Stunde, aber auch nur, weil sie gleichzeitig auch andere Hunde rausbringt.
    Es ist ihr also leider nicht möglich, meine "Idee" den Hund in der Zeit Zuhause zu trainieren umzusetzen, da das ja eine "Verarsche" der anderen Kunden wäre, deren Hunde dann doof daneben sitzen. Nero geht mittags mit der Hundesitterin erstmal "auspowern" am Fahrrad, läuft zusammen mit anderen Hunden und wird am Ende der Runde am Fahrrad wieder nach Hause gebracht. Die Hundesitterin wird aber in Zukunft den Rat beherzigen, langsam zu fahren und Nero nicht so aufzuregen/auszupowern.... ich glaube aber nicht, das dies am Problem was ändert.


    Ich habe in der Erziehung große Fehler gemacht. Nero ist bei uns seit er 8 Wochen ist und war bis zum Unfall KEINE EINZIGE SEKUNDE alleine. Unser Haus war immer voll.... Kunden von meinem Mann, Schulfreunde der Kinder, meine Freunde, Familie sowieso. Nie hätte ich gedacht, dass sich auch der Rückhalt von Seiten von Familie/Freunden so schnell "auflöst". Es gibt in der Tat keinen, der sich um Nero kümmern kann oder will. :( Er ist groß, er ist aufgedreht, es springt und bellt und freut sich sehr überschwenglich - und wir haben das auch noch gefördert, ihn "verrückt" gemacht. Mein Sohn hat jeden Tag wenn er von der Schule kam ein verrückten "Hundebegrüßungstanz" aufgeführt, die beiden sind durch das Haus gewetzt, der Hund hat gebellt wie bekloppt und wir fanden es auch noch lustig.... :( Wir haben erlaubt, dass der Hund uns überall hin folgt, immer im Bett schläft, tagsüber selbst beim "Mittagsschlaf" lag er unter oder teilweise sogar AUF dem Schreibtisch meines Mannes, immer in Handreichweite.
    Er versteht nicht, was los ist und fordert sein altes Leben zurück. Es tut mir so furchtbar leid für ihn.


    Gibt es denn eine Chance, das er sich umgewöhnt? Wird er ewig jaulen oder merkt er irgendwann, das einfach niemand kommt? Kann sich sowas noch "rauswachsen"?


    Wir werden auf jeden Fall jede freie Sekunde trainieren, aber ich weiß noch nicht genau wie.
    Nero kurz alleine lassen und dann warten, bis er aufhört zu Jaulen und schnell wieder rein und loben? Vielleicht hat jemand eine Anleitung, wie das genau geht.

  • Erst einmal auch von mir mein Beileid!!! Ich könnte den Hund auch nicht weggeben an deiner Stelle.


    Meine Idee: Wenn du Zeit hast, immer üben, dass du das Haus verlässt. So wie die anderen bereits geschrieben haben. Viele ruhige Übungen im Haus machen, bzw. was macht er denn, wenn du da bist? Ist er dann auch unruhig?


    Und was ich machen würde: Einen Zettel aufhängen auf dem du deine Geschichte andeutest und einfach um Hilfe bittest, dass sich jmd. bereit erklärt, deinen Hund tagsüber zu nehmen. Ich bin in einigen Nettwerk- und Tierfreundegruppen auf Facebook und die Leute sind wirklich unglaublich hilfsbereit. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ein älterer Herr oder eine Dame auf den Hund aufpassen wird. Und wenn dann noch jmd. eure Geschichte hört, wird sich noch mal eher jemand finden lassen. Ist ja wirklich keine Schande, sich in so einer Notsituation helfen zu lassen. Auch wenn du über deinen Schatten springen musst um deine Geschichte zu erzählen und um Hilfe zu bitten, es wird sich sicherlich lohnen ;)


    Also Kopf hoch und an die Tasten!!! Nachbarschaftshilfe wird oft verkannt.


    VG
    Katrin

  • Moin,


    erst einmal mein ganzes Mitgefühl für Dich und Eure Situation, Du hast es wahrlich nicht leicht und ich finde es sehr tapfer, das Du den Hund behalten willst - ich halte das für richtig, schon allein Eurem Sohn gegenüber. Ichbin durchaus auch der Meinung, das Mensch hin und wieder vor geht.


    Dann die gute Nachricht, je nach Hund und Temperament kann sich das auswachsen, na klar, die merken eines Tages, das ihr Mensh wieder kommt.


    Ich will Dir von "unserem" Tupf erzählen. Meine Tochter hat sich einen kleinen Dalmatiner geholt und sich dann, als dieser ein knappes halbes Jahr alt war, von ihrem Freund getrennt und die beiden, also Kind und Hund sind bei uns untergeschlupft.


    Der Tupf war absolut hyperaktiv..... hatte einen "will to please" vom feinsten, lernte wie verrückt (wirklich, einmal etwas zeigen und er konnte es), saß mit 5 Monaten auf Entfernung, ging auch ins Platz, ließ mein Kind nie aus den Augen und kam.... nicht zur Ruhe - no way. Ich war sehr verzweifelt, denn im Oktober begann mein Kind ein
    freiwilliges soziales Jahr und ich hatte den Tupf in Vollzeit.


    Der mahte mich irre, er lief durch die Wohnung wie bescheuert, kannte keine Grenze, rauf auf Sofa, runter vom Sofa, hing immer an meinem Hund, ließ dem keine Ruhe und war nicht müde zu kriegen....


    halt Stopp - der war totmüde und völlig überdreht. Ich begann ihn in der Wohnung anzubinden, direkt nach einem, ruhigen kurzen (30 Minuten) Spaziergang, ich machte nichts mit ihm - gar nichts..... nach dem Spaziergang gab`s Futter und dann band ich ihn an.


    Eer heulte, bellte, sprang in die Leine, jaulte, kreischte - zog alle Register, 14 Tage später begann es besser zu werden, Er wurde ruhiger, legte sich hin wenn ich ihn anband und schlief.....


    Nach vier Wochen etwa ging er von allein nach dem Fressen auf seinen Platz und schlief. Heute, 4 Monate später binde ich ihn gar nicht mehr an, mache hin und wieder eine Übung auf dem Spaziergang mit ihm und höre sofort auf, wenn ich bemerke, das er mich nicht aus dem auge lässt - er ist ein Junkie - das hab ich lange nicht erkannt. Arbeiten, etwas tun, gefordert werden - bringt ihn völlig aus dem Tritt, das muss ich sehr vorsichtig dosieren. Montags, wenn am Wochenende meine Tochter da war, ist es mitunter noch mal schlimmer - aber lang nicht mehr so schlimm wie damals.


    Wenn wir weg gehen, jammert er kurz und dann legt er sich hin und schläft, er weiß, wir kommen wieder..... allerdings lasse ich ihn, paasst gard so in mein Leben, nie wirklich lange allein - mein Kind schon und er kann das. Zu Beginn setzte sie ihn immer in seine Box, aber er ist schon lieber bei uns.


    Es gibt keinen Allheilmitteltipp, jeder Hund ist anders, jede Situation ist anders.


    Es kann aber sein, dass das auspowern durch die Gassigängerin ihn aufpuscht und zwar so hoch, das er nicht runter kommt. Ich bin da beim Tupf knallhart, kurze Spaziergänge, keine Belustigung im Haus (das ist bei uns eiserne Regel - drinnen ist Ruhe!" - er darf aber mit seinem Spielzeug spielen, wenn er hier frei läuft und ich da bin.


    Anbinden an einem ruhigen Ort, muss ja kein Zwinger sein, das könnte von jetzt auf sofort für den Hund auch zuviel sein. Ich mein, allein den Hund betrachtet, hat sich auch sein ganzes Leben verändert und er hat allen Grund der Welt einen Aufstand zu machen. Großes Herrchen weg, kleines Herrchen weg, Du weg - sein ganzes Leben hat sich verändert, das braucht Zeit. Ich würde ihn einfach nichts mehr zerstören lassen, schau mal, ob Du so einen Platz findest oder ob er einen findet?


    Der Tupf kommt wesentlich schneller zur Ruhe, wenn er neben der Wohnungstür liegen darf. Da wartet er dann auch meine Tochter, wenn er genug davon hat, kommt er zu mir ins Büro, aber er liegt einfach gern neben der Tür.


    Früher gab`s eine kleine Metallkette, ausreichend lang und Wasser in der Nähe, heute liegt er so da. Nicht, was Hund durchkauen kann.


    Und, mein Diego kam damals zu einem sehr unguten Zeitpunkt zu uns, keiner hatte wirklich Zeit - die Alternative war Tierheim - wollte auch keiner. Er konnte nicht allein bleiben, machte alles mögliche kaputt - es war schlimm. Ich hab ihn auch aangebunden.... nach zwei Wochen ging er auf "seinen" Platz wenn er meine Unitasche sah und legte sich hin und ein Vierteljahr später brauchte ich auch ihn nicht mehr anbinden.


    Keine Ideallösung, aber bei uns hat es funktioniert. Es gilt auch noch zu unterscheiden ob er wirklich Stress hat oder einfach nur nicht allein sein will. Das findest Du schnell heraus, nimmt er Kaustangen wenn Du weg bist? Wenn Hunde nichts fressen, dann haben sie sehr großen Stress. Falls das so ist, sollte man eine andere Lösung suchen.


    Erst mal liebe Grüße
    Sundri

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