Initiative gg. generellen Leinenzwang zur Brut- u. Setzzeit

  • Wenn Du alle anderen Wildtiere auch anleinst, müssen die auch an die Leine!

    Ich finde es nur unsinnig. Der gesamte deutsche Wald ist kultiviert. Man lässt zu großen Teilen Waldfetzen zwischen Städten, Dörfern und Agrargebieten übrig. Man verstrickt sich, die angebliche Natur zu retten, macht aber Ausnahmen wie beispielsweise Landwirtschaft. Dann versucht man, wilde Natur reinzuholen. Das crasht doch alles.

  • Mal eine allgemeine Frage:


    Ist das Wild in NDS egt viel weniger scheu als in anderen Bundesländern? Ich bin ja in BW aufgewachsen und wohne hier seit 3 Jahren, und ich hab in BW niemals so viel Wild zu den unmöglichsten Zeiten gesehen wie hier in NDS. Auch wenn ich dort spazieren gehe nix, nicht mal im tiefen Wald. Ab und zu mal Wildspuren aber Sichtung? Einmal in 5 Jahren. Während hier teilweise die Rehe fröhlich vor einem auf dem Weg herumspringen und man die Kaninchen auf der Wiese Samba tanzen sieht.


    Aber vielleicht ist das nur mein Eindruck, der auch täuschen kann. In BW jedenfalls kam es mit Hunden erst ein einziges Mal zur Wildbegegnung (hier mehrmals die Woche). Da gibts gar nicht so viele Gelegenheiten zum Hetzen.

  • Bei der BuS geht es vornehmlich darum, das Hunde nicht aus Versehen in Gelege von Bodenbrütern tapsen oder Kitze im Gras bemerken und aus purer Neugierde dran schnuppern. Dann kann es nämlich sehr gut sein, dass das Muttertier aufgrund des Geruchs des Hundes nicht mehr zurück zum Kitz geht und dieses verhungert.

    Aber liegen die nicht häufig auch direkt am Wegrand? Da würde die Leine doch dann auch nichts bringen, denn dann könnte der Hund auch mit kurzer Leine drüber stolpern.


    @Nebula
    Zumindest bei unserem alten Wohnort in NRW gab es keinen Unterschied im Verhalten des Wildes im Vergleich zu dem in Niedersachsen. Rehe haben wir auch in NRW häufiger gesehen und gerade abends auch öfter Kaninchen. Dazu konnte man bei uns im Wald öfter Eichhörnchen beobachten.

  • Mal eine allgemeine Frage:


    Ist das Wild in NDS egt viel weniger scheu als in anderen Bundesländern? Ich bin ja in BW aufgewachsen und wohne hier seit 3 Jahren, und ich hab in BW niemals so viel Wild zu den unmöglichsten Zeiten gesehen wie hier in NDS.

    So "zutraulich" sind die Rehe vor allem außerhalb der Jagdzeit. Dann werden sie scheuer. Zu "unmöglichen" Zeiten (tagsüber, morgens) wird zumindest unter der Woche kaum gejagt, das wissen sie auch). Ich habe mal besenderte Wildschweine verfolgt, die kamen immer erst auf die Lichtungen, wenn der Jäger mitten in der Nacht weggefahren ist.


    Kann aber sein, dass die Dichten hier höher sind, da viel intensive Landwirtschaft (sozusagen Mast für Rehe und Wildschweine), außerdem sind sie dort +/- sicher, die Hochsitze kennt das Wild ja i. d. R.


    Das Ganze ist so unglaublich verlogen. Nicht mal in Schutzgebieten wird tierfreundliche Mähtechnik verlangt, wie viel Vögel in Niedersachsen zählen, sieht man beim Ausbau der Windenergie schön (so gut wie nichts).


    Es wäre spannend, mal die Begründung für diesen BuS-Sonderweg zu hören. Oder warum Hunde nicht mal auf Wegen frei laufen dürfen (das würde mir schon reichen). Ich wüsste keine. Ob der Minister auch keine weiß und es deshalb nicht nötig hat, sich mit den Initiatoren zu treffen?


    Ich fände klarere gebietsbezogene Regeln (z. B. in Wiesenbrüter-Gebieten Leinenzwang zur Brutzeit, weil es auch um das Stören der Altvögel geht. Ist meist ohnehin durch NSG-Verordnungen geregelt), ganzjährig strengere Kontrollen bzw. ganzjähriger Leinenzwang für wildernde Hunde (was m. E. eine Selbstverständlichkeit sein sollte, gerade die nicht-hörenden sind bei uns zur BuS offline) und andere begründete und nachvollziehbare Regeln gut. So sieht es einfach nach Willkür und Schikane aus. Ein guter Grund, 3,5 nicht in Nds Urlaub zu machen. Aber blöd für alle gut hörenden, zu langsamen und sonstwie ungefährlichen Hunde.

  • Bei der BuS geht es vornehmlich darum, das Hunde nicht aus Versehen in Gelege von Bodenbrütern tapsen oder Kitze im Gras bemerken und aus purer Neugierde dran schnuppern. Dann kann es nämlich sehr gut sein, dass das Muttertier aufgrund des Geruchs des Hundes nicht mehr zurück zum Kitz geht und dieses verhungert.
    Es geht eigentlich weniger um tatsächlich jagende Hunde. Die sind die Ausnahme und nicht der eigentliche Grund für die BuS. Der Sinn der Leinenpflicht in der BuS ist viel simpler und auch gar nicht böse gemeint. Es wird nur häufig völlig fehlinterpretiert und von HH und Behörden gleichermassen aufgebauscht.

    Wie kommst du denn darauf?


    Bei Wiesenbrütern geht es nicht primär um das Tapsen in die Gelege. Das ist selten. Aber die Hunde stören die Altvögel, wenn die Auffliegen, plündern Krähen gerne das Nest.
    Da es kaum noch Wiesen gibt, gibt es kaum noch Wiesenbrüter. Wo doch, sind meist Naturschutzgebiete, in denen eh Leinenzwang herrscht.
    Ist daher kein Argument für den Nds-Sonderweg
    Feldlerche etc. brüten in der Regel so weit von Wegen weg, dass Hunde da kaum noch hinkommen.


    DWS schätzt, dass jährlich mindestens 90,000 Rehkitze in D totgemäht werden. Da wären Störungen durch Hunde ohnehin eher vernachlässigbar. Heute geht man davon aus, dass die Ricken die Kitze wegführen, wenn sie komisch riechen. So retten die Hunde eventuell Kitze, wenn deren Liegeplatz am nächsten Tag gemäht werden soll.
    Zudem liegen Kitze und Hasen oft direkt am Weg, wie oben schon geschrieben.


    Aber auch da wäre sonst wie Frage, wie das die Rehe in anderen Bundesländern hinkriegen.


    Ich vermute, im Agrarland Niedersachsen geht es eher um Schäden durch buddelnde Hunde auf Wiesen usw. und Begrenzung von Störungen zur Jagdzeit.

  • Ach ja, alle Jahre wieder....


    Was ich mich ernsthaft frage ist, warum die Gemeinden da noch kein Geschäft mit machen. So ne nette Ausnahmegenehmigung für einige Euros. Gehorsam überprüfen (lassen) von Mitarbeitern oder Hundetrainern ähnlich wie beim Hundeführerschein, den jetzt hier jeder machen muss. Da ließe sich sicher ein nettes Sümmchen verdienen...


    Naja wir ärgern uns nicht mehr, hier ist alles so weitläufig, da sieht man früh genug, ob wer kommt. Und irgendwelche Schlaumeier die einen anlabern lässt Chilli eh nicht ausreden :ugly:


    Die beiden haben übrigens ne super Bilanz an Wildsichtungen: letzte Woche ein Sprung Rehe beim joggen direkt neben dem Weg, beide nicht angeleint, Alf hat angezeigt und kam zu mir, Rehe gingen ihres Weges.
    Gestern ein Feldhase ca 5m neben uns aufgesprungen, Alf hopste einmal nach vorn, verließ dabei den Weg nicht und kam wieder zu mir....
    Heute wieder die Rehe von letzter Woche (vermute ich), haben die beiden wohl gerochen, aber außer ein Blick zu uns keine Reaktion...
    Chilli reagiert iwie nur auf Alfs gehopse, die checkt das mit dem Wild als Schäferhund iwie nicht so xD
    Total super, dass ab nächste Woche Leinenzwang ist, wenn sie gewollt hätten...


    Ok, Ironie off... ist schon klar, dass nicht alle so gut am Wild kontrollierbar sind, aber eine Ausnahmegenehmigung wäre evtl ein Anreiz für einige, ihren Hunden eine ähnliche Art von Gehorsam beizubringen... Da die Gemeinden beim Hundeführerschein ja auch an die Hundeschulen "Outsourcen", wäre es vermutlich ein Leichtes, das damit auch zu tun...

  • Ist das Wild in NDS egt viel weniger scheu als in anderen Bundesländern? Ich bin ja in BW aufgewachsen und wohne hier seit 3 Jahren, und ich hab in BW niemals so viel Wild zu den unmöglichsten Zeiten gesehen wie hier in NDS. Auch wenn ich dort spazieren gehe nix, nicht mal im tiefen Wald. Ab und zu mal Wildspuren aber Sichtung? Einmal in 5 Jahren. Während hier teilweise die Rehe fröhlich vor einem auf dem Weg herumspringen und man die Kaninchen auf der Wiese Samba tanzen sieht.

    Ich hab ja keinen Vergleich zu anderen Bundesländern. Aber wie Du es für Nds beschreibst, war es hier bei mir früher auch. Wenn ich mit Pondi, der ollen Jagdsau, aus dem Wald zurück war, wußte ich, was ich gemacht hatte...


    Niedersachsen hat eine sehr hohe Wilddichte. Vielleicht ist das der Unterschied.


  • Zur Landwirtschaft muß ich einmal einfügen, dass man hier jedes Jahr, wenn man seine Wiese für Heu / Silo von Maschinenring oder Landwirten gebeten wird, am Abend vorher in der Dämmerung (möglichst mit Hunden!) über die Wiese zu gehen, um Rehe mit Kitzen und andere Tiere mit oder ohne Nachwuchs aus dem hohen Gras zu treiben.
    So habe ich letztes Jahr eine Ricke mit Zwillingskitzen hier verjagt (meine Hunde haben sie aufgestöbert und verbellt, sie rannten weg über die Felder), damit sie nicht ins Mähwerk kommen.
    So ganz egal ist es den Landwirten und Co nicht, die allermeisten mögen auch keine Leben unnütz und grausam beenden!


    (Die Ricke und ihr Nachwuchs hat den ganzen Winter bei mir täglich gefrühstückt auf der Koppel, jetzt haben sie sich wohl einer Herde angeschlossen)

  • Das machen leider nicht alle Landwirte. Hier gibt es auch eine Rentnergruppe die vorher über die Felder und Wiesen geht. Aber viele Landwirte machen so etwas nicht bzw lassen so etwas nicht machen.


    Ich sehe immer noch keinen Sinn in der Leinenpflicht in der BuS, wenn die Hunde nicht die Wege verlassen und hören. Hunde die die Wege verlassen und nicht hören gehören das ganze Jahr an die Leine.
    Da wäre ein Verbot mit seinem Hund über Wiesen/Felder zu laufen sinnvoller. Wir laufen eh nicht mit unseren Hunden über Wiesen und Felder. Wir laufen nur über einen unbefestigten Damm. Und dort laufen wir in der BuS auch nicht lang.


    Lg
    Sacco

  • Hunde die die Wege verlassen und nicht hören gehören das ganze Jahr an die Leine.

    Eigentlich schon. Aber gerade diese Hunde werden auch zur B+S ohne Leine laufen gelassen. Vor allem, wenn es nicht kontrolliert wird. Diese HH scheren sich weder übers Jahr um Schäden, noch kümmert sie die B+S. Es sind nur die rücksichtsvollen, sich an Gesetze haltenden HH, die ihre Hunde an die Leine nehmen (und deren Hunde sind für gewöhnlich gut erzogen, daß sie eigentlich keine Leine bräuchten).


    Ich bräuchte ja eigentlich nur in den Nachbarort zu fahren oder gehen - das ist ein anderes Bundesland, wo es keinen Leinenzwang gibt.


    Und der Holzeinschlag geht auch noch in der B+S weiter...


    Und wenn ich an die vielen Katzen denke, die ständig Vögel und Kleintiere reißen ... Schon alleine der Kater von Bekannten schleppt im Frühjahr einen toten Vogel nach dem anderen an. Letztes Jahr hat er sogar eine ganze Siebenschläfer-Familie getötet. Von solchen Katzen gibt es sehr viele Exemplare, und die richten sicher mindestens genauso viel Schaden an als Hunde.

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