Zweite Erfahrung mit DBO bei schwerer HD

  • Hallo zusammen.
    Ich wollte nur mal meine Erfahrungen zu einer DBO schreiben


    Ich habe eine Labrador Hündin 1,5 Jahre, hört auf den Namen Luna und sie hatte vor knapp einer Woche ihre zweite DBO hinter sich.
    Die erste bekam sie Anfang des Jahres auf der linken Seite.
    Aber ich erzähle erstmal noch ein bisschen die Vorgeschichte (oje, ich ahne es, der Post wird lang)


    Am Ende letztes Jahres zog sie immer zwischendurch das linke Bein hoch und fing nach längere rennerei an zu humpeln.
    Wir (meine Schwester und ich, ist eigentlich ihr Hund, aber so kann man es leichter schreiben ^^) sind dann zum Tierarzt zum röntgen und wurde eine, ich glaub mittlere HD festgestellt.
    Behandlung Wasserlaufband und irgendwelche Tabletten.
    Davor hatte der Arzt eine künstliche Hüfte angesprochen (klar.. mit einem Jahr).
    Das Laufband sollte die Muskeln stärken, bzw. wachsen lassen, damit das Gelenk wieder reingedrückt wird.
    Naja, meine Schwester war da eher skeptisch und hat sich nach alternativen umgesehen und das mit der DBO erfahren.
    Blöde ist nur, dass machen nur wenige Ärzte in Deutschland.


    DBO kannte keiner von den Ärzten in der "Tierklinik".
    Wer auch aus Essen kommt, bei dem macht es bestimmt jetzt "KLICK".
    Mehr möchte ich auch nicht zu der Tierklinik schreiben .. :roll:


    Glücklicherweise war ein Arzt 100km entfernt der auf diese OP spezialisiert ist.
    Wir haben die Röntgenbilder dahin gemailt, er hatte sich prompt gemeldet und es kam schnell zu einem Termin.
    Er hat eine schwere HD festgestellt.
    Nehmt es mir nicht übel, wenn ich nicht mehr die genauen Zeiträume weiß, wann was verheilt war etc.


    Die OP verlief nach eigenen Angaben gut und der heilungsprozess lief auch Einwandfrei.
    Paar Monate später konnte sie wieder herumtollen, als ob nichts gewesen sei... natürlich waren alle Happy...
    .. bis zu diesem Winter...
    Das gleiche Spielchen von Vorne :(
    Jetzt liegt sie wieder in ihrem Körbchen mit der dämlichen Halskrause.
    Gehen geht nach paar Tage so einigermaßen, belastet die rechte Seite zwar kaum, aber was anderes kann man auch nicht erwarten.
    Glücklicherweise haben wir einen Garten direkt hinterm Haus, so brauch sie nicht unnötig viel herumlaufen.
    Die 5 Stufen muss ich sie zwar immer heruntertragen, jetzt im Winter besonders schön mit dem Schnee und Eis, aber sind ja nur ziemlich genau 30kg :hilfe:
    In knapp 2 Wochen werden die Fäden gezogen und nach einem Monat wird nochmal geröngt.
    Ich hoffe das verläuft genau so schön wie auf der anderen Seite.
    Kosten für eine Seite 1190 Euro :headbash:


    Hier noch ein paar Bilder:
    1. nach der ersten DBO
    2. die zweite Diagnose
    3. kopf fällt schon fast raus.



    Von der OP habe ich noch keine Bilder, die reiche ich aber nach.

  • Ich stehe der DBO etwas skeptisch gegenüber aber drücke euch natürlich ganz doll die Daumen. Persönlich habe ich zum Glück keine Erfahrungen machen müssen, kenne aber 2 Hunde aus dem Bekanntenkreis, bei denen es nicht so gut lief.


    Zum Thema DBO und Ärzte: Es gibt sehr viele TÄ bzw. Chirurgen, die die DBO mittlerweile ablehnen und nicht mehr durchführen. Dass die Ärzte in der TK die DBO nicht kennen, wundert mich. Nicht durchführen habe ich schon häufiger gehört, nicht aufgrund nicht Beherrschens der Technik oder OP-Methode, aber weil sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren.

  • Hallo zusammen,


    vor genau 1 Jahr bekam ich bei meiner damals 5 Monate alten Hündin auch die Diagnose schwerste HD mit Luxation. Damals fiel ich aus allen Wolken. In der Tierklinik bekam ich nach dem Röntgen Metacam für die Schmerzen und die Aussage: Kommen sie wieder, wenn der Hund ausgewachsen ist, dann bekommt sie eine künstliche Hüfte. Das war alles!!!!! Ich bin dann nach Hause und mir ging nur eines durch den Kopf: Das schafft meine Maus nie und nimmer. Sie konnte nicht mal mehr alleine aufstehen oder laufen, nach dem röntgen. Ich verbrachte danach Tage und Nächte im Internet.
    Ich bin damals auch auf die DBO gestossen und setzte mich mit einen Tierarzt aus NRW in Verbindung. Ich schickte die Röntgenbilder dahon und bekam auch schnell Antwort. Dort teilte man mir mit, dass man die eine Seite mit der DBO operieren könnte bei der anderen Seite ginge es nicht. Es sollte die " bessere Seite " gemacht werden.
    Jeh mehr ich darüber nachdachte, desto skeptischer wurde ich. Erstens war es ein großer Eingriff und Zweitens wie sollte sie laufen, wenn sie das nicht operierbare Bein auch nicht belasten kann????
    Man hat mir dann geraden, erst mal Muskel aufzubauen. Bin dann zur Physio mit meiner Maus und dort erfuhr ich von der Kapselraffung.
    Die habe ich dann am 29.12.2009 in Greifswald machen lassen. Es wurden beide Seiten gemacht und diese OP ist sehr schonend für den Hund. Meiner Maus ging es 1 Stunde nach der OP schon wieder ganz gut und wir sind 700 km nach Hause gefahren.
    Wir haben danach weiter Physio gemacht und Unterwasserlaufband, für den Muskelaufbau.
    14 Tage nach der OP habe ich im Wald eine Familie mit einen Labrador getroffen, welcher sehr schlecht lief. Wir kamen ins Gespräch und dieser Hund war 2 Jahr und lief als wäre er 15 Jahre alt. Dieser Hund hatte auch auf beiden Seiten die DBO bekommen und ihm gings gar nicht gut!!!! Genau da war ich mir sicher: Ich war froh mich gegen die DBO entschieden zu haben!!!!
    Meiner Maus geht es super gut und sie spielt und tobt wie jeder andere Hund.
    Ich weiss auch, das viele Ärzte die DBO nicht mehr durchführen. Warum weiß ich leider nicht.


    Aber ich bin trotzdem der Meinung: Jeder sollte selber entscheiden, welche OP-Methode die Richtige für seinen Hund ist.


    Nur eins weiß ich, wartet nicht zu lange mit dem röntgen, wenn man den Verdacht hat, dass der Hund etwas ander Hüfte hat.
    HD ist angeboren!!!!
    Man kann es natürlich durch falsches Fütter, zu früh Treppen steigen oder ähnliches verschlimmer.


    Schönen Abend
    Cleounddon

  • Kurze Frage. Was ist DBO?


    Auf den Bildern sehe ich nicht mal schlechte Hüften, sondern ein kaputtes Becken :???: ?


    Danke für Erklärungen, was da genau gemacht wurde und wozu die Schrauben?


    MfG
    Sunshine


  • DBO = Dreifache Beckenosteotomie - in dem Link hier wird die OP-Methode ganz gut erklärt: DBO bei HD


    Verwandte von mir standen auch kurz vor der Entscheidung, die OP bei ihrem Labbi durchführen zu lassen, entschieden sich letztendlich aber dann doch dagegen.

  • Und was haben sie stattdessen unternommen?


    Sunshine
    Kurz und einfach gesagt wurde die Hüfte gebrochen und dann in den Kopf vom Bein gepresst und mit Platten so fixiert.
    Auf Bild 3 sieht man links besonders gut, dass der Kopf schon fast komplett außerhalb der Pfanne ist.

  • Danke für den Link!


    Ich kannte diese Methode nicht und würde sie schon allein aufgrund der dortigen Bilder nicht weiterempfehlen. Es dürften wohl eher weniger HUnde dafür geeignet sein, als dort glauben gemacht wird.


    Ich habe schon einige Röngtenaufnahmen gesehen, aber so schlechte Lagerungen bei den Aufnahmen wie dort noch nicht. Teilweise sind dort Gelenke ohne Artrose dabei mit klaren Abgerenzungen und noch gut vorhandener Pfannenübergreifung, welche keine Probleme breiten sollten bzw. sich durchaus noch begünstigend verwachsen können. Aber solche massiven Eingriffe bei so jungen Hunden (unter 1 Jahr) und "nur" wegen Lahmheit.


    Es mag es komisch klingen, aber starke schmerzhafte Lahmheit kann sogar durch einen verstauchten, falsch stehenden Knochen in den Füßen entstehen. Also ich hoffe mal, dass da vorher ein qualifizierter Pysiotherapheut dran war und nicht nur 1 Tierarzt befragt wurde.


    Mir läuft es bei den Bildern eiskalt den Rücken runter, aber nicht wegen der HD, sondern des massiven Eingriffes. :shocked:


    Es gibt sicher auch Hunde die von der Methode profitieren, aber ich glaube, dass es wenig Sinn macht, die Gelenke so zu stellen, dass das kranke Gelenk in eine arthrotische Pfanne passt.


    Drücke jedenfalls allen Hunden die Daumen, die solche große OP hinter sich haben, dass sich das für sie lohnt.


    LG
    Sunshine

  • Klar sehen die Bilder krass aus, aber wenn die andere Seite genau so gut verläuft, dann kann Luna bis an ihr Lebensende rumspringen und rumrennen ohne schmerzen wegen einer HD.
    Die Stellung sollte die Hüfte normalerweise haben, auch wenn es jetzt natürlich komplett schief aussieht.

  • Hallo.
    Heute wurde sie wieder geröngt.
    Da der operierende Arzt weit weg wohnt, wurde bei unserem Haustierarzt geröngt und die Bilder hingemailt.
    Der Hausarzt sagt, da ist nichts zusammengewachsen, wir sollen in 6 Wochen noch einmal zum röngten kommen.
    Der Arzt, welcher die DBO gemacht hat sagte, es sei genau so zusammengewachsen wie es sollte und sie könne wieder voll durchstarten.


    Natürlich könnte man jetzt Mußmatungen anstellen wie "ich weiß, dass es nicht perfekt ist, aber noch mal operieren habe ich keine Lust."
    Oder der Hausarzt hat nicht wirklich so die Ahnung davon, was er ja eigentlich auch nicht hat.


    Meine Meinung ist.... es ist so wie es sein soll.
    Wahrscheinlich hat der Hausarzt nicht gesehen, dass es nicht 2 Platten pro seite ist, sondern eine, die einen Knick hat.
    Und genau dahinter, wo der knick ist, ist es zusammengewachsen.
    Vermute ich einfach mal.
    Auf der rechten Seite sieht es natürlich besser aus, aber die Hüfte muss ja so verschoben werden, dass der Kopf wieder vernünftig in der Pfanne sitzt.


    Wir lassen sie mal ein bisschen laufen, dann an der Schleppleine rennen und schauen mal was bei rauskommt.
    Hier mal das Bild.


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!