Wer von euch hat einen Sheltie?

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe leide noch keinen eigenen Hund, aber setze mich mit diesem Thema und auch mit der Kynologie schon seit bestimmt 20 Jahren auseinander. Ich bin total Hundeverrückt :D

    Mein eigentlicher Favorit ist der Beagle. Ich bin aktiv in einem beagleforum angemeldet, habe 4 Beaglebücher, kenne Beagle und ihre Halter persönlich, hatte bereits Kontakt zu Züchtern - kurz gesagt: Ich wüsste, was ich mir mit einem Beagle ins Haus hole und bin mir ihrer Selbstständigkeit und ihrer Jagdleidenschaft bewusst. Ich liebe diese Rasse einfach.

    Vor kurzem habe ich jemanden kennen gelernt, der einen Sheltie hat. Diese blue merle-Hündin habe ich jetzt ca. 8 mal gesehen. Die ersten beiden Treffen war sie noch etwas misstrauisch, mittlerweile mag sie mich sehr gern. Sie wirkt sehr elegant, sensibel und leichtfüßig. Die Maus ist super erzogen, gilt in der Hundeschule mit ihren 10 Monaten als kleine Streberin. Sie ist aber etwas hibbelig, hat den Spitznamen "ADHS-Kind", man muss aber auch dazu sagen, dass sie in ihrer Familie außer dem Besuch der Hundeschule und der Grunderziehung keine weitere "Aufgabe" hat. Des Weiteren will sie immer beim Menschen sein, folgt ihrem Frauchen auf Schritt und Tritt. Es ist das erste Mal, dass ich einen Sheltie persönlich kennen gelernt habe. Sie beeindruckt mich sehr, finde ihr Wesen total klasse - außer, dass sie nie still sitzen kann. Ihre Nachbarin ist auch eine Sheltiehündin. Gerade 5 Monate alt, genauso clever und wunderschön! Sieht aus wie ein Füchschen :herzen4:

    Mich würde mal interessieren:
    Sind eure Shelties auch so hibbelig und immer in Bewegung und kommen nie zur Ruhe?
    Wie lastet ihr eure Shelties aus? Ich glaube, dass da mehrere Sportarten beim Sheltie in Frage kommen oder? Von Obedience, Agility bis DogDancing und Kopfarbeit kann man mit ihnen doch alles machen oder?
    Wie sind eure Shelties so vom Wesen?
    Wie anspruchsvoll ist die Fellpflege?

    Ich weiß, dass ein Sheltie ein gaaaanz anderer Hund ist als ein Beagle ;) ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Aber mich faszinieren mehrere Rassen. Meine Schwester wird mal einen braunen Labbi halten und sie sagt immer schon: "Wenn du mal deinen Beagle hast, dann können unsere beiden ja nie zusammen ohne Leine laufen! Das ist ja schade!" Natürlich kann man das so nicht sagen, aber das Risiko ist doch gegeben, dass man ein Exemplar erwischt, welches einen so ausgeprägten Jagdtrieb hat, dass das Ableinen nicht unproblematisch sein wird.

    Bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen über den Sheltie! :smile:

    Liebe Grüße.

  • Such mal im Forum nach Sheltie. Es gibt da einige Leute, die einen haben und auch viel Infos.

    Was du beschreibst, klingt typisch nach Sheltie, auch wenn meine z.B. nicht hibbelig ist. Aber die Hunde, die du kennengelernt hast sind ja noch jung. Ansonsten hast du eigentlich sehr schön beobachtet, was einen "richtigen" Sheltie ausmacht.

  • Hallo!

    Zitat

    Mich würde mal interessieren:
    Sind eure Shelties auch so hibbelig und immer in Bewegung und kommen nie zur Ruhe?

    Ja,
    Shelties können hibbelig sein.
    Aber es kommt auch darauf an, was und vor allem wie viel man mit ihnen macht.
    Wenn es viel zu viel ist, dann können sie auch erst recht aufdrehen und "überreagieren".
    Ich sage dann gerne: "Weniger ist oft mehr!"

    Für den Sheltie gilt, wie übrigens für jeden anderen und vor allem jungen Hund auch, zwischendurch mal für Ruhe sorgen.

    Der Sheltie ist am liebsten bei seinem Menschen.
    Und er will seinem Menschen immer alles Recht machen.

    Zitat


    Wie lastet ihr eure Shelties aus? Ich glaube, dass da mehrere Sportarten beim Sheltie in Frage kommen oder? Von Obedience, Agility bis DogDancing und Kopfarbeit kann man mit ihnen doch alles machen oder?

    Ja,
    die Shelties sind wahre Allrounder.
    Mit ihnen kannst alles machen, solange es die Gesundheit zuläßt.

    Aber,
    fange nicht zu früh an! Gerade bei Sportarten, wo Sprünge verlangt werden, wo die Gelenke belastet werden kann, warte lieber ein wenig. Und laß vorher den Hund vom TA abchecken, ob da keine Krankheiten vorliegen und auch mit den Knochen und der Wirbelsäule alles in Ordnung ist.

    Und noch was!
    Gerade bei Shelties gibt es ziemliche Größenunterschiede. Wenn Du einen "zu kleinen" Sheltie hast, würde ich mit ihm zum Beispiel keine Sportarten machen, wo er viel, und vor allem "hoch" springen muß.


    Zitat

    Wie sind eure Shelties so vom Wesen?


    Meine kleine Maus liebt zum Beispiel die Kopfarbeit.
    Alle Dinge, die sie sich selbst "erarbeiten" darf, machen ihr Spaß.
    Sie liebt es aber auch, wenn ich nur stundenlang mit ihr durch die Gegend laufe. Dann kann sie schnüffeln.

    Sie ist gerne in meiner Nähe. Und freut sich immer, wenn ich sie mitnehme. Sie arbeitet auch gerne mit mir.
    Unser gemeinsames Hobby ist Dog Dance. Das macht uns beiden tierrischen Spaß! Immerhin unternehmen wir was gemeinsam, wir arbeiten zusammen an Tricks.

    Abends ist sie total verschmust. Sie liegt gerne in meinem Schoß, oder auf meinem Bauch, wenn ich auf der Couch liege, und pennt.

    Es heißt immer, daß Shelties gegenüber Fremden eher reserviert sind.
    Das kann ich von Cheyene nicht grad behaupten. Sie geht von sich aus auf Fremde zu. So nach dem Motto "Hallo Welt, ich bin da! Hab mich lieb!"

    Sie ist extrem neugierig.
    Sie muß alles und jeden untersuchen.
    Und sie ist ein sehr, sehr guter Wachhund! Alles wird gemeldet!
    Shelties werden nicht umsonst gerne "Bellties" genannt. Wenn man nicht aufpaßt und erzieherisch dagegen angeht, könnte man einen "Kläffer" haben.

    Zitat


    Wie anspruchsvoll ist die Fellpflege?

    Das stellen sich die Leute gerne schlimmer vor, als es in Wirklichkeit ist :D
    Klar,
    ein Sheltie braucht seine Fellpflege.
    Besonders hinter den Ohren und unter den Achseln neigt das Fell schon mal gerne zum Verfilzen. Das sollte eventuell täglich gebürstet werden.
    Ansonsten reicht es, wenn man einen Sheltie so alle zwei Wochen bürstet.

    Aber ich würde es auch von der Felllänge vom Sheltie abhängig machen.
    Ich habe einen Sheltie, der hat relativ kurzes Fell.
    Aber es gibt auch Shelties, die aussehen, wie eine "Plüschlugel". Da könnte es sein, daß man doch etwas öfters bürsten muß.

    Wenn der Hund sich im Fellwechsel befindet, hat man dann natürlich öfters längere Haare, meist in Büscheln, rumliegen. Dann sollte man etwas öfters saugen. Eventuell auch etwas öfters bürsten.

    Zitat

    Ich weiß, dass ein Sheltie ein gaaaanz anderer Hund ist als ein Beagle ;) ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Aber mich faszinieren mehrere Rassen. Meine Schwester wird mal einen braunen Labbi halten und sie sagt immer schon: "Wenn du mal deinen Beagle hast, dann können unsere beiden ja nie zusammen ohne Leine laufen! Das ist ja schade!" Natürlich kann man das so nicht sagen, aber das Risiko ist doch gegeben, dass man ein Exemplar erwischt, welches einen so ausgeprägten Jagdtrieb hat, dass das Ableinen nicht unproblematisch sein wird.

    Ein Sheltie kann auch extremen Jagdtrieb haben, wenn man ihn läßt :D
    Auch wenn ein Sheltie zu den Hütehunden gehört. Der sogenannte Hütetrieb ist nichts anderes ein "umgeleitender Jagdtrieb".
    Da wirst Du rechtzeitig gegen an gehen müssen.


    Zitat

    Bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen über den Sheltie! :smile:

    Ich liebe meinen Sheltie,
    und ich werde immer Shelties haben wollen :D


    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Vielen Dank für eure teilweise sehr ausführlichen Antworten. Freut mich sehr.

    Zum Jagdtrieb: Mich schreckt Jagdtrieb keineswegs ab. Mit "Unterschied wie Tag und Nacht" meine ich z.B. auch die Art des Jagdtriebes. Jemand der einen Beagle kennt, weiß ja, dass dies ein absolut selbstständiger, nasenorintierter Jagdhund ist ohne Führereinfluss. Der sich nicht beim Herrchen "rückversichert". Da ich schon Erfahrungen mit BC's und Aussies sammeln konnte, weiß ich, dass der Jagdtrieb eines Hütehundes anders "durchkommt" - ist ja in dem Sinne kein Fährtenhund/Laufhund. Und dass Hütehunde selbstverständlich auch Jagdhunde sind, bei denen der Jagdtrieb umgelenkt wurde, ist mir auch ein Begriff. Dennoch sehe bzw. erlebe ich, dass ein Sheltie deutlich leichter erziehbar zu sein scheint, als z.B. ein Beagle/Bracke/Niederlaufhund, welche auf Selbstständigkeit/Eigensinnigkeit/Unabhängigkeit gezüchtet wurden. Ein Beagle hört ja manchmal nur, wenn er Lust hat bzw. wenn er einen Sinn darin sieht ;)
    Die Spaziergänge mit der Sheltiehündin verliefen bislang sehr problemlos und entspannt, trotz Energiebündel.

    Ich habe auch schon festgestellt, dass es Shelties gibt, welches kleine "Fellmonster" sind und andere, die kürzeres und weniger buschiges Fell zu besitzen scheinen. Woran liegt das? Und woher kann man einen Sheltie bekommen, der kürzeres Fell hat?
    Stimmt es, dass das Fellkleid eines Shelties erst mit ca 2 bis 3 Jahren voll entwickelt ist?

    An Farbschlägen habe ich bislang zobel, tricolor, blue merle und schwarz-weiß gefunden. Stimmt das so? Zobelfarben und tricolor sehe ich dabei am Häufigsten.

    Gibt es ein Sheltiebuch, welches man mir empfehlen kann? Gern auch als pn.

    Liebe Grüße :smile:

  • Zitat

    Vielen Dank für eure teilweise sehr ausführlichen Antworten. Freut mich sehr.

    Zum Jagdtrieb: Mich schreckt Jagdtrieb keineswegs ab. Mit "Unterschied wie Tag und Nacht" meine ich z.B. auch die Art des Jagdtriebes. Jemand der einen Beagle kennt, weiß ja, dass dies ein absolut selbstständiger, nasenorintierter Jagdhund ist ohne Führereinfluss. Der sich nicht beim Herrchen "rückversichert". Da ich schon Erfahrungen mit BC's und Aussies sammeln konnte, weiß ich, dass der Jagdtrieb eines Hütehundes anders "durchkommt" - ist ja in dem Sinne kein Fährtenhund/Laufhund. Und dass Hütehunde selbstverständlich auch Jagdhunde sind, bei denen der Jagdtrieb umgelenkt wurde, ist mir auch ein Begriff. Dennoch sehe bzw. erlebe ich, dass ein Sheltie deutlich leichter erziehbar zu sein scheint, als z.B. ein Beagle/Bracke/Niederlaufhund, welche auf Selbstständigkeit/Eigensinnigkeit/Unabhängigkeit gezüchtet wurden. Ein Beagle hört ja manchmal nur, wenn er Lust hat bzw. wenn er einen Sinn darin sieht ;)
    Die Spaziergänge mit der Sheltiehündin verliefen bislang sehr problemlos und entspannt, trotz Energiebündel.

    Das ist auch so. Das liegt daran, dass ein Sheltie seinem Menschen gefallen will, gerne mit ihm zusammenarbeitet und am besten 24h am Tag an seiner Seite klebt. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber im Grunde genommen ist das schon so.

    Zitat

    Ich habe auch schon festgestellt, dass es Shelties gibt, welches kleine "Fellmonster" sind und andere, die kürzeres und weniger buschiges Fell zu besitzen scheinen. Woran liegt das? Und woher kann man einen Sheltie bekommen, der kürzeres Fell hat?

    Da kann man eigentlich nur schauen, worauf die Züchter wert legen und wie deren Hunde aussehen. Ausstellungen sind dafür allerdings weniger geeignet, da werden die Hunde doch teile enorm aufgebürstet. Besuche bei Züchtern daheim sind wohl am besten geeignet um sich die Hunde anzuschauen.

    Zitat


    Stimmt es, dass das Fellkleid eines Shelties erst mit ca 2 bis 3 Jahren voll entwickelt ist?

    Ich bin jetzt nicht ganz sicher, aber an die 2 Jahre kann schon hinkommen. Wobei man bei einer Hündin die Läufigkeit z.B. nicht unterschätzen sollte. Meine Lilly haart dann ziemlch extrem ab. So kann es sein, dass man sie mit dickem Pelz sieht und 2 Monate später meint man ich hätte den Hund geschoren.

    Zitat

    An Farbschlägen habe ich bislang zobel, tricolor, blue merle und schwarz-weiß gefunden. Stimmt das so? Zobelfarben und tricolor sehe ich dabei am Häufigsten.

    Ja das sind die Farben, die offiziell anerkannt sind. Dazu zählt dann noch bi-blue, oder auch Blue-merle ohne Tan genannt. Das ist im Prinzip eine Farbe wie das Blue-merle nur ohne die braunen Abzeichen. Inoffiziell gibt es noch sable-merle und die ganzen Color-Headed-White, die nur am Kopf und evtl. in einzelnen Flecken farbig sind. Zobel und Trico sind bei Shelties als auch bei Collies die klassischen und meines Erachtens auch beliebtesten Farben. Blue-Merle wird allerdings immer häufiger. Bicolor und Bi-blue sieht man am seltensten.

    Zitat

    Gibt es ein Sheltiebuch, welches man mir empfehlen kann? Gern auch als pn.

    Liebe Grüße :smile:

    Ich kenne leider keine Bücher...hab nur meine eigenen Erfahrungen.

  • hallo,

    ich habe auch einen sheltie...meinen zweiten sheltie.
    es sind tolle kleine hunde und hier schon gut beschrieben worden.
    sie sind temperamentvoll (die meisten, die ich kenne), sehr halterbezogen, manchmal misstrauisch fremden gegenüber (meine nicht, weil sie es von klein auf anders lernen), ein bisschen wachsam, insgesamt ziemlich kommunikativ (heißt, bellen ganz gerne mal), sehr lernfähig (also auch massig blödsinn), wollen am liebsten überall dabei sein und sind sehr sehr neugierig, sehr sportlich (die meisten, die ich kenne), und noch so viel mehr.
    in der regel sind sie sehr sanft und mögen keine scharfen töne. mit einem strengen blick kann man sie schon ziemlich erschüttern. sie sind pflegeleicht, selbst die mit massig haaren, verlieren selbige aber im fellwechsel reichlich und auch ansonsten immer ein paar mehr.

    kurz, es sind geniale kleine hunde, mit denen man sehr viel unternehmen kann.

    nachdem fairy tödlich verunglückt war, wollte ich eigentlich nie wieder einen sheltie...aber es ist doch wieder ein sheltie geworden. scout ist jetzt 14 wochen alt, 4 1/2 wochen bei mir und ist das beste, was mir nach fairy passieren konnte. sie tut gut mit ihrer temperamentvollen fröhlichkeit und ihrer sheltietypischen positiven lebenseinstellung.

    lg cjal, bekennender zwergpelzteufelfan

    ps: als buch soll empfehlenswert sein "collie und sheltie" - hab ich aber selber noch nicht in der hand gehabt...hab ich nur öfter schon gehört.
    und gut ist die sheltiefibel, die kann man im internet kostenlos als pdf herunterladen. sehr informativ aber schon ziemlich alt.

  • Zitat

    nachdem fairy tödlich verunglückt war, wollte ich eigentlich nie wieder einen sheltie...aber es ist doch wieder ein sheltie geworden. scout ist jetzt 14 wochen alt, 4 1/2 wochen bei mir und ist das beste, was mir nach fairy passieren konnte. sie tut gut mit ihrer temperamentvollen fröhlichkeit und ihrer sheltietypischen positiven lebenseinstellung.

    lg cjal, bekennender zwergpelzteufelfan


    Das lese ich echt gerne!
    Freut mich für Dich,
    daß Dein Scout Dir so viel Freude bereitet!

    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • danke! sie machen wohl doch süchtig die shelties. ich wollte doch eigentlich immer erst wieder einen weimaraner und dann als zweithund wieder einen sheltie ;)
    aber scout war nun mal da, und sie ist so eine lustige kleine dame. äh...ok...von dame ist sie noch lichtjahre entfernt :lach:

    lg cjal

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