Einsatz Antibell Halsband

  • Hi@all

    Ich möchte meinem Hund unnötiges Kläffen abgewöhnen und hab mir ein Sprühhalsband mit Fernbedienung bestellt. Der Hund kläfft im Garten wenn jemand vorbeigeht (auch bei Leuten die er von klein auf kennt) wenn die Nachbarhunde bellen oder die Elstern zetern. Zu hause ebenfalls wenn jemand am Gründstück vorbeigeht, wenn sich Leute im Hausflur bewegen und natürlich wenn es klingelt. Es nervt mich schon lange und mit dem Begriff "Aus" schüchtere ich ihn nur ein. Er duckt sich und kommt in meine Nähe und sucht Schutz, aber er knurrt oder bellt :verzweifelt: trotzdem weiter.

    Nun zur eigentlichen Frage: Einsatz mit oder ohne Komando "Aus"? Wie würdet ihr das machen.


    P.S.
    Über den Einsatz und das Timing dieses Halsbandes bin ich mir durchaus im Klaren.

  • Zitat

    und mit dem Begriff "Aus" schüchtere ich ihn nur ein.

    Glaubst Du etwa, dass dieses Halsband sein Selbstbewußtsein stärkt??

    Warum nimmst Du ihn denn nicht einfach an die Schleppleine und holst ihn ins Haus, wenn er bellt?

  • Ist nich so einfach, da ich nicht immer neben ihm stehe wenn er bellt. Der Garten hat fast 1000 m² bis ich ihn da geholt und reingebracht habe, ist der Effekt schon längst vorbei. Ich muss dort auch viel arbeiten und beschäftige mich nicht andauernd mit ihm. Und was mache ich in der Wohnung wenn er dort bellt? Wohin soll ich ihn bringen? Denn drinnen sind wir ja schon.

  • So, wie du das Verhalten deines Hundes beschreibst, macht er das Bellen/ Knurren aus Unsicherheit. Da ist der Einsatz des Sprühhalsbandes natürlich ein großes Wagnis und du kannst das Gegenteil erreichen, dass er in Zukunft dann in Panik ausbricht, wenn die bedrohlichen Situationen da sind.
    Ich persönlich würde auf ein Kommando verzichten und mich auch definitiv nicht in der Nähe/ Raum/ Haus aufhalten (Camera installieren bzw. gut die Ohren spitzen). Denn wenn er zu dir kommt und weiter knurrt/ bellt müsstest du ja auch drücken und dann ist das Vertrauen zu dir hin.

    Auch solltest du dich erst einmal auf eine Situation beschränken und nun nicht überall drücken, denn er muss ja auch erstmal kapieren, welches Verhalten seinerseits das Sprühen auslöst. Und du willst sicher nicht, dass er vor Angst beim nächsten Anblick eines Hundes/ Menschens oder beim Klingeln sich verkriecht oder unter sich macht.

    Jedenfalls finde ich das schwierig, zumal du dem Hund auch eine Ersatzhandlung (auf Decke gehen, Futterball, o.ä.) anbieten musst (muss er vorher auch kennen gelernt haben).

    Bsp. Du spielst mit deinem Hund im Garten, er macht freudig mit und plötzlich rennt er weg zum Zaun um zu kläffen. Da würde ich dann "Ruhe" sagen und egal ob man drücken musste oder nicht das Spiel danach fortsetzen,als ob nichts gewesen wäre. Man kann ja auch Agi, Suchspiele ect. machen.

    Grundsätzlich musst du aber auch den Hund JEDESMAL belohnen, wenn es raschelt, klingelt usw. und er nichts sagt und das vergessen leider viele.

    Viel Erfolg!

  • Hallo sunshine,

    du hast recht, er bellt aus unsicherheit. Er kennt seinen Platz zu Hause, er hat ne Plüschhütte (lach nicht, er findet die toll :headbash: )
    wenn es klingelt verweise ich ihn auch dort hin und nehme ihn grundsätzlich nicht mit an die Tür. Er bleibt auch in seiner Hütte liegen nur leider bellt und knurrt er trotzdem, je mehr wenn der Besuch das Zimmer betritt. Ich fordere alle auf ihn zu ignorieren bis er sich beruhigt hat. Das dauert je nach Besuchertyp und Anzahl auch schon mal 10 min und es ist nervig wenn man sich 10 min nicht unterhalten kann weil der Hund den Ton angibt. Er muss so lange in der Hütte bleiben, bis er aufhört. Das Gebell geht dann meist wieder los, wenn der Besuch uns verlassen will und aufsteht um zu gehen. Selbes Theater! Nervfaktor :ugly:

  • Also so wirkliche Tipps hab ich keine, Foc war auch so ein unsicherer Kandidat, der unsere Besucher angeknurrt hat. Der wurde dann auf seinen Platz (in einem anderen Zimmer) verwiesen. Das klappte.
    Habt ihr's denn schon mal mit einem Trainer/einer Trainerin probiert?
    Wenn er's aus Unsicherheit macht, wäre ich mit dem Halsband absolut vorsichtig und eigentlich gegen das Benutzen eines solchen "Hilfsmittels", da das die Unsicherheit noch weitaus verschlimmern kann!

  • Mal ehrlich? 10 Min bis zur Beruhigung ist doch garnichts! Wenn er dann ruhig wird, dann würde ich das ganz konkret üben. So oft wie möglich alle möglichen Besucher bestellen. Jeden Tag möglichst ein paar Besuchssituationen üben, dann wird die Knurrzeit schnell kürzen, weils für den Hund ganz normal wird.

    Zum Gehen des Besuchs: Mag dein Hund Kauartikel, einen gefüllten Kong oder sowas? Gib ihm doch vor dem Aufbruch des Besuchs was zu kauen, dann ist er ruhig.

    Zum Garten: Sowie er anfängt zu bellen sofort rein. Das heist also 1. Schleppleine immer draußen dran und 2. Hund ist erstmal nur noch zum üben MIT dir draußen, damit du schnell reagieren kannst. Drinnen dann ruhig auf seinen Platz schicken, ein paar Minuten warten und dann erneut versuchen. Je öfter du das täglich wiederholst, desto schneller hat er's auch verstanden.

    Soviel Mühe muss man in Training manchmal eben investieren.

    Ganz ehrlich? Ich würde so ein Halsband NIE NIEMALS NIE bei einem sowieso schon UNSICHEREN Hund einsetzen. Das kann zu ganz fiesen Nebenwirkungen führen! Fehlverknüpfungen, starke Angstzustände, weitere Umweltunsicherheit, weil er die Strafe als abstrakt und erschreckend empfindet. Stimmt, wenn er dich damit in Verbindung bringt, kann er Angst vor dir bekommen. Aber es ist auch nicht besser, wenn er nix damit in Verbindung bringt, weil sich dann ganz allgemeine Unsicherheiten verstärken können, und an diesen zu arbeiten ist Mega schwer, weil man ja nix konkretes trainieren kann.

    Denk da bitte nochmal drüber nach über so ein Halsband.

    LG Lily und Happy

  • Von dem Einsatz eines Antibell-Halsbandes würde ich absehen, da der Nutzen nicht das aufwiegt was schiefgehen kann, setzen wir mal voraus, dass es überhaupt funktioniert.

    Zitat


    wenn es klingelt verweise ich ihn auch dort hin und nehme ihn grundsätzlich nicht mit an die Tür. Er bleibt auch in seiner Hütte liegen nur leider bellt und knurrt er trotzdem, je mehr wenn der Besuch das Zimmer betritt.

    Dann lass ihn in einem anderen Zimmer in seiner Plüschhütte abliegen, bei offener Tür. Wenn er sich beruhigt hat und entspannt auf seinem Platz liegt kannst du ihn freigeben. Geht er mit Rabatz auf den Besuch los, geht es wieder ins Nebenzimmer.

    Zitat

    Ist nich so einfach, da ich nicht immer neben ihm stehe wenn er bellt. Der Garten hat fast 1000 m² bis ich ihn da geholt und reingebracht habe, ist der Effekt schon längst vorbei. Ich muss dort auch viel arbeiten und beschäftige mich nicht andauernd mit ihm. Und was mache ich in der Wohnung wenn er dort bellt? Wohin soll ich ihn bringen? Denn drinnen sind wir ja schon.

    Du kannst Deinen Hund nur erziehen und ihm ein Alternativverhalten antrainieren, wenn du Zugriff auf ihn hast. D.h. Schleppleine dran und Dein Hund bleibt in Deinem Radius, dass Du auf ihn einwirken kannst. Ist Dir nicht möglich dich auf ihn zu konzentrieren bring ihn rein und geh aktiv mit ihn in die Trainingssituationen, wenn Du Zeit hast und nen Kopf dafür.

  • Zitat

    Ich fordere alle auf ihn zu ignorieren bis er sich beruhigt hat. Das dauert je nach Besuchertyp und Anzahl auch schon mal 10 min und es ist nervig wenn man sich 10 min nicht unterhalten kann weil der Hund den Ton angibt. Er muss so lange in der Hütte bleiben, bis er aufhört. Das Gebell geht dann meist wieder los, wenn der Besuch uns verlassen will und aufsteht um zu gehen. Selbes Theater! Nervfaktor :ugly:


    aber wieso unterhaltet ihr euch nicht?

    und wenn du nicht immer die Aufmerksamkeit auf dem Hund hast, weil du arbeitest, wie willst du dann so ein Sprühhlsband gut timen?
    denn ohne gutes Timing geht nichts
    und das geht nur, wenn man mit vollster Aufmerksamkeit beim Hund ist

    Wobei auch ich noch mal Bedenken anmelden möchte, dass es gerade bei einem unsicheren Hund kritisch ist
    was ist, wenn er dadurch die Begegnungen als noch unangenehmer empfindet, weil er besprüht wird?
    Dann macht dein Hund nur noch mehr Theater.

    Und gerade, wie der Hund Sprühhalsband, Tele und andere aversive Methoden verknüpft, ist für den Laien nicht immer vorab zu sehen

  • Das Problem mit dem Bellen-vom-Platz-aus-wenn's-schellt haben wir hier auch.
    Es schellt, sie stürzen bellend zur Tür, vor allem Indi. Ich befehle sie auf ihre Plätze, sie gehen dort auch hin, doch von dort wird weitergebellt.
    Ich bin dabei es so zu lösen:
    Es schellt, sie müssen auf ihre Plätze. Ich gehe zur Tür an die Anlage. Die Hunde ignoriere ich, solange sie liegen, auch das bellen. Wenn sie ruhig sind, öffne ich die Wohnungstür.
    Wenn es "begrüßbarer" Besuch ist (Eltern, Geschwister etc.) löse ich sie auf und sie dürfen begrüßen. Wenn es "nicht-begrüßbarer" Besuch ist (Heizungsableser, Handwerker etc.) bleiben sie auf ihren Plätzen, ohne Diskussion. In der Regel beruhigen sie sich sehr schnell, wenn sie merken, dass der Besuch nichts schlimmes macht.
    Habe ich eine "Mischung" aus beiden Besuchsarten (z.B. Hundetrainer, neue Freunde) löse ich auf, nachdem sie sich entspannt haben und sie dürfen gucken gehen.
    Leider habe ich nicht die Möglichkeit intensiv zu üben, sonst wären wir wahrscheinlich schon weiter.

    Bellt einer der beiden auf dem Balkon oder bei meinen Eltern im Garten - "Rein!". Sofort und ohne Widerrede. Das musste ich im Garten 3x bei Indi und 2x bei Motte machen, danach war's ruhig :D .

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!