Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)
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Och krätsche mal direkt dazwischen, wo es gerade um Gesundheit und Ethik geht!
Seit über einem Jahr stell ich mir die eine Frage:
Wenn ich eine künstliche Herzklappe bräuchte, könnte ich es als Veganer mir gegenüber vertreten, eine aus tierischen Zellen zu wählen oder eine wirklich künstliche, die jedoch den großen Nachteil bringt, dass sie Blutzellen zerstört und dadurch risikobehafteter ist...Wie würdet ihr in solchen Fällen entscheiden?
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Wie würdet ihr in solchen Fällen entscheiden?
Bei so etwas wichtigem würde ich ganz klar Gesundheit vor Ethik stellen.
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@Lauretti genau bei sowas ist mMn eine Notwendigkeit gegeben, also hätte ich kein Problem, mich für die tierischen Zellen zu entscheiden :)
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Joah, hier ebenso. Ganz klar: Gesundheit vor Ethik! Wenn es nicht anders geht.
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Provozieren - nein, will ich nicht. Und wenn, dann würde sich das GANZ ANDERS lesen, glaub mir
Solange ich nicht weiß, wieso die Hühnersuppe so gut funktioniert, und weil sie ja eh meistens verfügbar ist und ich dann - von Krankheit geschwächt und auf mich selbst angewiesen - keine großartigen zusätzlichen Kochaktionen mehr hinlegen kann/will, werde ich sie weiterhin zu mir nehmen.
Daß das schlechte Gewissen dabei ist, schrieb ich ja schon.Wenn ich könnte, wie ich wollte, würden meine Katzen sogar Bio-Hühner kriegen (was das Ganze nicht viel besser, aber doch erträglicher machen würde)
Allein, bei so vielen Tieren kann ich mir keine Bio-Hühner für 35,-€ pro Huhn leisten.Und nein, diese Tiere (die hier leben) habe ich mir allergrößtenteils nicht vorsätzlich angeschafft, ich kam immer per Zufall oder von anderen gerufen dazu, wenn es wieder galt, ein Leben zu retten. Da fragste nicht lang, sondern machst es.
Und irgendwann biste in der Situation, daß es viele sind, die ein Recht zu Leben haben, ein Recht auf artgerechte Ernährung usw.
Und, so hart es sich für jeden Veggie anhört: bei Carnivoren gehört Fleisch nun mal zwingend und ganz überwiegend dazu.
Das sind Fakten, an denen man nicht vorbeikommt.Herzklappe: keine Diskussion. Die Komplikationslosere. Ohne schlechtes Gewissen!
Habs schon mal gesagt: eine weniger aggressive oder "alles-andere-ausschließen-wollende" Grundeinstellung würde immens helfen, um das Bild aller Veggies in den Augen der gedankenlos Fleisch konsumierenden Allgemeinheit zu verbessern.
Mit Fanatismus kommen wir nicht weiter!
BINGWU
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Der Kniff bei genau der Entscheidung ist der, dass man trotzdem auch mit einer wirklich künstlichen Klappe leben kann - man muss im Nachhinein dann aber zum Beispiel Blutverdünner für den Rest seines Lebens nehmen und öfter die Zahl der roten Blutzellen kontrollieren.
Ich hoffe, ihr versteht mein ethisches Dilemma?
Es ist nicht die idealste Lösung, aber es ist eine Lösung und die möglichen Komplikationen (zumindest für mich) überschaubar.
Ich fände es hingegen irgendwie eklig, Zellen eines Schweins oder Rinds in meinem Herzen zu haben - keine Ahnung warum.Macht ihr auch manchmal solche verrückten Gedankenexperimente?
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Daß das schlechte Gewissen dabei ist, schrieb ich ja schon.
Na ja komm, so schlecht kann das Gewissen nu auch nicht sein, wenn man Alternativen nicht mal in Erwägung zieht
Und ganz ehrlich, wenn du wirklich wissen wollen würdest, weshalb dir Hühnersuppe hilft, würdest du es einfach mal googeln... bei der Gelegenheit könnte man dann auch gleich noch googeln, welche Alternativen es geben könnte.
So ist es doch einfach nur Bequemlichkeit. Hühnersuppe hat immer geholfen, also mache ich mir nicht die Mühe Alternativen zu suchen.
Dabei könnte man Suppen ja sogar ganz leicht vorkochen und einfrieren und dann eben zu Grippezeiten auftauen und essen, wenn man zu schwach ist zu kochen. (Wie schaffst du es eigentlich Hühnersuppe zu kochen, wenn du für andere Suppen zu kraftlos bist?) -
@Bingwu "den" Veggies wird sooo oft "Fanatismus" unterstellt... Aber ganz ehrlich: wenn hier im Thread Fanatiker*innen wären, dann würden alle User*innen, die tierische Produkte konsumieren hier übel rausgeekelt werden und wären gar nicht willkommen.
Wie oft mir schon "Missionarisierung" vorgeworfen wurde, kann ich gar nicht abzählen. In ca 80% der Fälle wurde ich vorher gefragt, warum ich auf tierische Produkte verzichte. Meine Erklärung war dann schon "zu viel" und "übertrieben". In den anderen 20% habe ich zB in einem Restaurant nachgefragt, ob es was veganes gibt. War auch schon "fanatisch".
Veggies sind (noch?) eine Minderheit. Und es ist als Minderheit einfach auch mal angenehm, sich in Gruppen zu finden, in denen die eigene Minderheit quasi Normalität ist. Und man sich dann auch nicht immer wieder erklären muss. Deshalb bin ich auch in einem lesbisch-schwulen Karateverein (bei dem auch 2 Heten mittrainieren).Zur Hühnerbrühe: letztendlich musst du das selber wissen. Ich finde es gut, dass du das Katzenfutter quasi komplett verwertet. Aber aus gesundheitlichen Gründen bräuchtest du das nicht machen. Der Satz "Gesundheit vor Ethik" trifft hier aber einfach nicht zu.
@Lauretti mir persönlich wären die Nebenwirkungen zu groß. Dann lieber ein tierisches Produkt.
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Wir leben eben im absoluten Luxus.
Während ein großer Teil der Weltbevölkerung nicht weiß wie und wovon er sich ernähren soll, wählen wir freiwillig Verknappung von Ernährungsmöglichkeiten, diskutieren über zuviel oder zu wenig Fett, optimieren unsere Körper, verzichten aber nicht auf die tierische Herzklappe oder auf Fleisch für unsere Luxustiere, wenn es darauf ankommt.
Ich sage mir zwar jeden Tag, ich werde mich für meine Entscheidungen zur Rechenschaft ziehen lassen, von wem auch immer, aber manchmal möchte die Verantwortung dafür lieber nicht tragen.
Sie ist groß und schwer.LG, Friederike
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Der Kniff bei genau der Entscheidung ist der, dass man trotzdem auch mit einer wirklich künstlichen Klappe leben kann - man muss im Nachhinein dann aber zum Beispiel Blutverdünner für den Rest seines Lebens nehmen und öfter die Zahl der roten Blutzellen kontrollieren.
Leben, ja. Aber will ich mein Lebenlang mit Blutverdünnern leben und auch noch die Risiken der Blutverdünner auf mich nehmen? Möchte ich mein Leben lang ständig zum Arzt laufen, für Kontrollen die ich im Normalfall nicht machen müsste? Nein, ich nicht. Werden Blutverdünner nicht auch Tierversuchen unterzogen? Was wäre dann besser? Einmal Zellen eines Tieres zu nutzen oder - weil man dies nicht getan hat - unfreiwillig Tierversuche zu unterstützen? Mir wäre ersteres weitaus lieber...
Macht ihr auch manchmal solche verrückten Gedankenexperimente?
Nein, nicht bei sowas wichtigem.
Ich hoffe, ihr versteht mein ethisches Dilemma?
Nicht so wirklich, ehrlich gesagt. Aber vermutlich, weil wir da eher unterschiedlicher Meinung sind :)
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