Weimaraner - Rute kupiert ?

  • Ja schon, aber wie gesagt:


    Man kann die Rute nur beurteilen, wenn sie da ist. Wird sie verletzt kann man sie immer noch kupieren.


    Und selbst wenn es 99 Hunde von 100 sind, die sich die Rute anschlagen und sie entfernt bekommen müssen, rechtfertigt das in meinen Augen immer noch nicht, daß proforma die Ruten abgemacht werden.


    Jagdhund oder nicht... gesunde Körperteile sollen nicht entfernt werden. Gibt es Probleme, ist das nicht gesund, dann kann man immer noch was tun. Aber einfach mal, weil es könnte ja was passieren... Finde ich daneben.
    Soll ich bei meinen Cattle Dogs dann den Daumenballen entfernen lassen bei Geburt, weil die ihn sich im Laufe des Lebens ja doch zig mal aufreißen, an hervorstehenden Steinen selbst amputieren ? Wohl eher nicht, denn:
    Nur weil ein Hund Probleme mit etwas bekommen kann, heißt das ja nicht, daß er deswegen Probleme damit bekommen MUSS.


    Bei mir hier im Wald laufen viele Weimaraner mit ganz langem Schwanz herum. Es scheint sich also rumzusprechen, daß es irgendwie doof ist, was abzuschneiden, was gesund und eben nun mal da ist...



    edit: Nimmt man Schäferhunde mit HD zur Zucht? Nein. Nimmt man blinde oder taube Dalmatiner, ACD´s, Bullterrier oder was auch immer zur Zucht? Nein.
    Auch dort haben genetisch vorbelastete Hunde andere für die Zucht wichtige und interessante Wesenszüge, Arbeitseigenschaften, körperliche Merkmale. Aber mit ungesunden Tieren züchtet man nun mal nicht, Basta.


    Und wenn ein Jagdhund sich ständig die Rute anhaut, die er eben natürlicherweise nunmal hat, dann läuft da was falsch. Dann muß ich als verantwortungsbewußter Züchter, Jäger und Hundehalter eben mehr Wert und mehr Zeit auf die Zucht von besser geeigneten Hunden legen, als darauf einfach abzuschneiden, was Probleme bereiten könnte...


    Das ist arm. Das ist egoistisch. Das hat nix mit Tierschutz zu tun... Wenn es sooo tolle Rassen sind, die soooo tolle Arbeitseigenschaften haben, dann sollte auch genug Elan und Wille da sein, die Rasse soweit zu verbessern, damit man so was blödes wie Körperteile abschneiden nicht mehr machen muß.


    Dazu müssen alle Körperteile erstmal dran bleiben, damit man das beurteilen kann und dementsprechend mit züchten kann.
    Dann muß man auch erstmal schauen, wie die Erbgänge sind, dementsprechend kann gezüchtet werden...


    Aber einfach sagen, wir schneiden ab, weil das ist ja einfach und praktisch und überhaupt.....


    Aber bei Möpsen sagen, man muß Hunde züchten, die besser atmen können. Vielleicht gehen da ja aber auch so andere tolle Eigenschaften verloren??? Zählt das dann dort auch? Oder bei Epilepsie Hunden? Oder tauben Hunden? Oder einhodigen Hunden??? oder oder????

  • Zitat

    Man kann die Rute nur beurteilen, wenn sie da ist. Wird sie verletzt kann man sie immer noch kupieren.


    Das ist aber für den Hund dann ungleich langwieriger, schmerzhafter und in den seltensten Fällen kann man so viel Rute retten wie bei vorsorglichem Kupieren belassen worden wäre. Das Nachkupieren ist für den Hund eine viel größere Belastung.


    Zitat

    Und selbst wenn es 99 Hunde von 100 sind, die sich die Rute anschlagen und sie entfernt bekommen müssen, rechtfertigt das in meinen Augen immer noch nicht, daß proforma die Ruten abgemacht werden.


    Und genau deswegen rechtfertigt eben dies genau das schon.



    Zitat

    Jagdhund oder nicht... gesunde Körperteile sollen nicht entfernt werden. Gibt es Probleme, ist das nicht gesund, dann kann man immer noch was tun. Aber einfach mal, weil es könnte ja was passieren... Finde ich daneben.


    Kommt darauf an, wie groß das Risiko ist.


    Zitat

    Soll ich bei meinen Cattle Dogs dann den Daumenballen entfernen lassen bei Geburt, weil die ihn sich im Laufe des Lebens ja doch zig mal aufreißen, an hervorstehenden Steinen selbst amputieren ? Wohl eher nicht, denn:
    Nur weil ein Hund Probleme mit etwas bekommen kann, heißt das ja nicht, daß er deswegen Probleme damit bekommen MUSS.


    Auch hier, wüsste ich vorher, dass mein Hund mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit aufgrund seines Einsatzgebietes Probleme damit bekommen würde, dann würde ich sie wahrscheinlich abnehmen lassen, ja.



    Zitat

    Bei mir hier im Wald laufen viele Weimaraner mit ganz langem Schwanz herum. Es scheint sich also rumzusprechen, daß es irgendwie doof ist, was abzuschneiden, was gesund und eben nun mal da ist...


    Werden die jagdlich geführt?

  • Ich habe oben noch ein edit, das sich mit Deinem Beitrag überschnitten hat.


    Jagdlich geführt? Wozu soll da wegen Schwanz der Unterschied sein, wenn doch die meisten hier schon schrieben, daß viele Unfälle im Haushalt an Wänden, Türen und Schränken vorkommen????

  • Zitat

    Ich habe oben noch ein edit, das sich mit Deinem Beitrag überschnitten hat.


    Jagdlich geführt? Wozu soll da wegen Schwanz der Unterschied sein, wenn doch die meisten hier schon schrieben, daß viele Unfälle im Haushalt an Wänden, Türen und Schränken vorkommen????


    Meinen privaten Hund kann ich relativ problemlos wochenlang auskurieren, das "Nutztier" hat diese Zeit nicht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Naja ich denke einfach mal, dass ein kupieren nicht erlaubt ist, weil es immer so war. Denn es war auch immer so, dass Beauceron an den den Ohren kupiert wurden und dennoch ist das heute verboten. Ich kann (oder will ;) ) mir nicht vorstellen, das die Jäger eine solche Lobby haben, um diese Erlaubnis durchzuboxen, obwohl sie unnötig ist :???:


    Und klar könnte man nun Weimis mit robusten Ruten züchten. Aber (und das ist jetzt nur meine Meinung), ist das wohl eher eine Frage des nutzen. Da hat man einige Hunde, läßt die Ruten lang, bildet sie aus und dann fallen sie aus bei der Arbeit wegen der Verletzung. Der Hund ist somit nicht zur Zucht geeignet, weil man ja robuste Ruten will. Ich werd jetzt sicher falsch verstanden, aber was soll's... Ist es nicht wichtiger einen sauber arbeitenden Hund zu haben, als einen mit robuster Rute? Klar wäre beides am Besten...aber wer läßt sich darauf ein? Hunde züchten, Zeit und Geld in Ausbildung stecken um dann zu sehen, dass von 20 Hunden vielleicht 3 nicht in die Zucht können!? Und wenn man die rausnimmt und/oder andere Rassen einkreuzt...wie gering wird dann der Genpool und wie verändert sich diese Rasse bzgl. ihrer Eigenschaften? Ich will bei Gott keinen Weimi mit dem Wesen eines Labbis *schauder*


    Und noch schnell nach Nachsatz :D Nein ich finde das kupieren von Ruten nicht gut (ebenso wenig wie das der Ohren), außer es liegen medizinische Gründe vor!

  • Zitat


    Aber bei Möpsen sagen, man muß Hunde züchten, die besser atmen können. Vielleicht gehen da ja aber auch so andere tolle Eigenschaften verloren??? Zählt das dann dort auch? Oder bei Epilepsie Hunden? Oder tauben Hunden? Oder einhodigen Hunden??? oder oder????


    diese Hunde haben aber immense gesundheitliche Beeinträchtigungen.


    Das ist bei einer kupierten Rute nicht der Fall. Und das ist für mich schon ein Unterschied.


    Ich bin bestimmt auch nicht für das kupieren, schon gar nicht wenn es wegen der Optik geschieht. Siehe Dobermann & Co.


    Aber nochmal. Ein Jäger nimmt keinen kupierten Hund weil er diesen schöner findet, sondern auch aus Erfahrungswerten die wir alle nicht haben.


    Gruß
    Andrea mit unkupierten Weimaraner

  • Im FCI Rassestandart der Weims ist folgendes nachzulesen:


    RUTE : Rutenansatz etwas tiefer unter der Rückenlinie als bei anderen vergleichbaren Rassen. Rute kräftig und gut behaart. In der Ruhe hängend, bei Aufmerksamkeit und bei der Arbeit waagrecht oder auch höher getragen. Quelle Weimaraner-Klub-ev


    Dass der Weim zwangsläufig kupiert werden muss/sollte, ist mit keinem Wort erwähnt!


    Auch findet die hier schon erwähnte 'Mannschärfe' in der Zuchtordnung keine Verwendung mehr.


    Ich erlaube mir hierzu, Prof. Wunderlich Tierschutzbeauftrager des JGHV zu zitieren:


    "Ersatzlos gestrichen gehört der Begriff der „Mannschärfe“!
    Es gibt dafür keine spezifische Anlage beim Hund, höchstens beim Hundeführer.
    Angriffshandlungen von Hunden gegen Menschen sind hundliche Übergriffe auf Menschen.
    Anders zu beurteilen ist eine existenzielle Bedrohung des Hundes oder seiner Rudelmitglieder durch (fremde) Menschen. Es muss ihm erlaubt sein, sein Leben, seine Unversehrtheit beziehungsweise die seiner „Familie“ zu verteidigen. Auch er hat ein achtenswertes Selbsterhaltungsrecht. Das muss jeder Kreatur auf dieser Welt zuerkannt werden. Aggressivität gegen Menschen bei einem Jagdgebrauchshund ist nicht nur unnötig, sondern auch in hohem Maße unpassend.
    Ein Hund, der einen Menschen „aktiv angreift“, gilt als gefährlicher Hund nach dem Willen des Gesetzgebers. Das sind Jagdgebrauchshunde nicht.
    Zitat Ende


    Ob und inwieweit das nun in Leistungszuchten durchgesetzt wird, wage ich leise zu bezweifeln, da just dieses Merkmal ja einen direkten Einfluss auf die rassetypische Wild- und Raubzeugschärfe der Weims hat/hätte.


    Von Prof. Wunderlich habe ich hier (Quelle: weimaraner-kennel.de) einen interessanten Bericht (allerdings schon aus 2002) bezügl. des kupierens von Jagdgebrauchshunden gefunden.


    Interessant deshalb, da durchaus eine gewisse Stärke der Jägerlobby ersichtbar ist Murmel ;)

  • Mannschärfe steht nur deshalb nicht mehr im Rassestandard, weil es nicht mehr gesellschaftsfähig ist.


    Und selbst wenn nicht mehr darauf selektiert wird, glaubt ihr denn ernsthaft nur weil ich jetzt sage "also, ab sofort vererbt ihr jetzt eine Mannschärfe mehr!", existiert die nicht mehr im Genpool?


    Sicher geht ein richtig geführter Jagdhund nicht auf alles los, aber wenn der Weimaraner halt angeschafft wird weil er soooo hübsch ist kann das durchaus sein.

  • Leider wurde beim Weimi Angstagression mit Mannschärfe verwechselt.
    Ich finde es gibt leider wenige Weimis mit echter Mannschärfe im Gegensatz zu anderen Hunden

  • Zitat

    Leider wurde beim Weimi Angstagression mit Mannschärfe verwechselt.
    Ich finde es gibt leider wenige Weimis mit echter Mannschärfe im Gegensatz zu anderen Hunden


    Da hast du recht, nur dummerweise sind es oft die nervlich sehr angekratzten, angstagressiven Hunde, die sich vermehren und die an Normalos verkauft werden.


    Werden Dachsbracken nicht immer noch gleich 2 mal auf Verteidigungsbereitschaft überprüft? :???:


    LG
    das Schnauzermädel

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