Weimaraner - Rute kupiert ?

  • Warum wurde aber auch ein Cocker Spaniel kupiert? Oder auch Schnauzer? die haben doch alle viel Fell am Schwanz, dürften doch dann kaum oder kein Verletzungsrisiko haben, oder???


    Ich kenne viele kurzhaarige Hunde-Individuen mit Peitschenschwanz, da hat keiner Probleme mit Verletzungen, obwohl die rennen und fegen und durchs Gestrüpp gehen. Galgo, Weimaraner, Dobermann, Magyar Viszla, Dogge, Dalmatiner...


    Klar, kann ein Hund sich den Schwanz verletzen, genauso wie er sich die Pfoten verletzen kann oder die Ohren. Aber man schneidet ja auch nicht proforma mal die Pfoten ab, wieso also den Schwanz? Wenn er verletzt ist, kann man immer noch sagen, wir machen ihn ab, heilt besser und schneller, als die Verletzung.


    Aber bei 100 Hunden einfach so ein gesundes Organ abzuschneiden, weil vielleicht 1 von den 100 mal Probleme bekommt???

  • Zum Schnauzer:
    Da kommt es auf den Hund an. Meine Hündin hatte schon zig mal die Rute offen, bisher haben wir es immer so zubekommen. Ich kenne genügend nachkupierte Schnauzer, teilweise mit mehreren OPs, weil das Nachkupieren viel schwieriger ist als das Kupieren eines Welpen.
    Mein Rüde hat eine ganz andere Rute und verletzt sich da nie. Die Rute ist dicker, peitscht viel weniger und ist viel robuster behaart.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Achtet man da in der Zucht drauf??? Also schaut man denn, das man nur Tiere verpaart, die ne robuste gesunde Rute haben???


    Wenn die ja immer weiter kupieren, können die ja danach gar nicht auswählen, das ist doch dann total doof.


    Wenn man also das kupieren komplett verbieten würde, mit Hunden mit robusten robusten dicken Ruten züchten würde, dann müßte sich das Problem doch relativ schnell lösen lassen, oder? Ich mein, wenn man mal schaut, wie schnell man in der Zucht auch andere körperliche Merkmale beeinflussen kann, sollte es ja sicherlich nicht daran scheitern, oder???

  • dann müsste man aber wiederum andere Rassen einkreuzen. Z.B. Labrador (Otterschwanz)


    Bei meinem und auch schon anderern Weimaranern ist mir aufgefallen, das er genau an der Stelle wo normalweise kupiert wird, ein weisser Fleck ist. Auch ist die Rute bis zu dieser Stelle etwas dicker.


    Am Anfang habe ich gedacht er hätte sich beim toben mit seinen Geschwistern verletzt. Ist aber alles so geblieben und wohl nicht ungewöhnlich.


    Gruß
    Andrea

  • Müßte man die wirklich einkreuzen oder einfach nur die Hunde verpaaren, die sich nicht verletzen und von Natur aus nen dickeren Schwanz haben??? Ich kenne übrigens einige Labradore, die sich den schwanz öfter mal verletzen und anschlagen, also gibt es auch bei denen.


    Schnauzermädel hat ja auch schon beschrieben, daß es innerhalb einer Rasse solche Unterschiede gibt...

  • Zitat

    Müßte man die wirklich einkreuzen oder einfach nur die Hunde verpaaren, die sich nicht verletzen und von Natur aus nen dickeren Schwanz haben???


    Wie willst du sehen, ob sie eine dickere Rute haben, wenn sie kupiert sind?
    Und selbst wenn man es sehen könnte, dann gibt es sicherlich noch viele andere Gesichtspunkte, die da in die Zucht eines Jagdgebrauchshundes mit reinspielen.

  • Ja, das ist es ja eben. Ich kann doch nicht 100 Hunde kupieren, weil sich davon mal 1 die Rute kaputt haut.
    Und klar spielen auch andere Faktoren mit, aber in anderen Rassen versucht man doch auch gesunde Hunde zu züchten, die in möglichst ALLEN Kriterien der Arbeitssituation entsprechen..


    Und wenn das die Rasse gesünder machen würde, eben auch die Ruten, müßte man halt entweder andere Rassen einkreuzen oder wirklich die mit dicken unkupierten Ruten hernehmen. So ist das ja in anderen Rassen auch. Da käme man auch nicht auf die Idee, lieber was zu operieren als bei der Zuchtauswahl drauf zu achten...

  • dadurch würden aber eventuell andere Eigenschaften auf der Strecke bleiben, die ein Jäger unbedingt einfordert. Da spielt die Rute eine unbedeutende Rolle.


    Bei Veränderungen/Verbesserungen muß man ja in der Regel Kompromisse machen


    Und wie bereits erwähnt bei der Weimranerzucht spielt die Optik keine Rolle.


    Gruß
    Andrea

  • Zitat

    Ja, das ist es ja eben. Ich kann doch nicht 100 Hunde kupieren, weil sich davon mal 1 die Rute kaputt haut.


    Wäre es nur einer? Das weißt du doch gar nicht und wenn ich mir sonst so anschaue, was mit den Hunden so veranstaltet wird ... naja ... es bleibt ein Teil der Rute bestehen mit dem der Hund sehr gut kommunizieren kann. Da gibt es viele Rassen, die werden genetisch schon so verändert, dass sie von Natur aus, schon nicht mehr dazu in der Lage sind.
    Das soll das alles nicht schön reden, aber es gibt durchaus genug schlimmeres, selbst in der Tierschutzszene (wenn ich mal auf die Massenkastrationen hinweisen darf ...)


    Zitat

    Und klar spielen auch andere Faktoren mit, aber in anderen Rassen versucht man doch auch gesunde Hunde zu züchten, die in möglichst ALLEN Kriterien der Arbeitssituation entsprechen..


    Wer sagt dir denn, dass man das bei den Jagdhunden nicht versucht? Die langhaarigen gibt es ja nicht ohne Grund.


    Zitat

    Und wenn das die Rasse gesünder machen würde, eben auch die Ruten, müßte man halt entweder andere Rassen einkreuzen oder wirklich die mit dicken unkupierten Ruten hernehmen. So ist das ja in anderen Rassen auch. Da käme man auch nicht auf die Idee, lieber was zu operieren als bei der Zuchtauswahl drauf zu achten...


    Nur was tut man in der Zwischenzeit? Bei den Vorstehern handelt es sich um Gebrauchshunde. Da braucht man den passenden Hund für das Revier, alles andere geht auf Kosten der Tiere, die gejagt werden. Ein Jagdhund, der nicht vernünftig arbeitet, ist Tierquälerei, eben an anderer Stelle.

  • Und woher will man denn wissen was von 100 sich einer die Rute aufschlägt?


    Irgendwie habe ich noch von kaum jemanden mit unkupierten Weimaraner gehört der diese Probleme nicht hatte. Die Ausnahmen dürften also relativ selten sein.


    Ausserdem halte ich die Beeinträchtigung durchs kupieren in dieser Form doch für sehr gering.. der Hund kann genauso kommunizieren, kann die verbliebene Rute genauso für sein Gleichgewicht nutzen. Durchgeführt wird das sowieso in einem Zeitraum in dem das Schmerzempfinden kaum bis garnicht vorhanden ist..



    Ich spiel das jetzt einfach mal durch mit der Zucht:


    Erstmal müssten wir ein paar Generationen garnicht mehr kupieren . Dann alles aussortieren was sich die Rute aufschlägt..
    Da würden dann wahrscheinlich nicht ganz so viele übrig bleiben.
    Unter den Aussortierten wären dann wahrscheinlich auch eigentlich für die Zucht sehr Wertvolle Hunde und unter den übrig gebliebenen wahrscheinlich auch einige, die nicht wirklich für die Jagd taugen.
    Durch den Ausschluss vieler Linien würde sich die Blutbasis erheblich verschmälern und man würde wohl sehr enge Inzucht auf Hunde treiben müssen die unter Umständen Mängel in anderen Bereichen haben, nur weil sie die gewünschte Rute haben.
    Trotzdem müsste man das dann noch einige Generationen weiter treiben , da nicht jedes Merkmal auch wirklich im Genotyp so weiter gegeben wird.


    Nach ca. 50-100 Jahren hätte man dann evtl eine Population mit relativ durchgängig dicken Ruten, aber unter Umständen ziemlicher Inzuchtdepression, erblichen Krankheiten und schweren mentalen Mängeln.. obs das dann so ist :headbash:


    Es ist ja nicht umsonst so, dass selbst sehr alte Rassen bis heute noch ihre Probleme haben, obwohl man sich alle erdenkliche Mühe gibt. Die Krux ist eben das man auf mehr als nur ein Merkmal achten muss.. und das geht dann halt alles nicht so schnell.
    Die Erfahrung hat ja eigentlich auch gezeigt,dass die Selektion ausschließlich auf ein Merkmal (z.B. Größe, Farbe..) eine Rasse relativ schnell zu Grunde richtet.

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