Wie vermittelt man dem Hund Sicherheit?
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Hallo,
bei den Spaziergängen mit Darko fallen mir immer wieder bestimmte Unsicherheiten auf. Wenn z.B. irgendwo auf unserem Weg ein einzelner Mensch steht, kann das Anlass dafür sein, dass Darko aufmerksam hinschaut und dann u.U. wenn er sich bewegt, niest oder mich gar anspricht, nach vorne geht und bellt. Ich denke, dass sie das aus Unsicherheit und dem Wissen/Erfahrungswert heraus macht, dass Menschen dann meistens zurückweichen. Darko ist ja nicht gerade die kleinste so mit 60 cm Schulterhöhe.
Wie kann man iinsbesondere in der Situation, dass jemand auf uns zukommt, von der Seite kommt, mich anspricht, Hand schüttelt etc. dem Hund Sicherheit vermitteln, dass er entspannt daneben sitzen bleibt?
Darko ist insgesamt sehr aufmerksam, wachsam, obwohl das ja eigentlich meine Aufgabe ist quasi. Wie macht man dem Hund das begreiflich?
Auf bekanntem Gelände wie z.B. unserem Vereinsgelände rennt sie auch an den Zaun und bellt, wenn Fremde daran vorbei gehen, kommt aber auf Ruf zu mir zurück. Sie meldet im Prinzip also kurz, Du da ist jemand. Wie kann man das ganz weg bekommen?
Könnte es etwas bringen, sie in den Situationen, dass jemand auf uns zukommt, abzublocken, hinter mich zu bringen? Und dann allmählich das entspannte Sitzen zu üben, bei Unbekannten Handschüttlern?
Darkosworld
- Vor einem Moment
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Also ich habe auch so einen "Schutzhund", der meint, er müsse mich vor allem im Dunkeln vor Männern beschützen. Ich übe jetzt viel mit ihm, dass er locker neben mir läuft und nicht immer vorneweg prescht. Außerdem lenke ich ihn mit Leckerlies ab. Das hört sich vielelicht blöd an, geht aber super und er ist schon viel entspannter.
Auf Anraten unserer Trainerin bekommt er sein Futter im Moment komplett unterwegs, was ihn zu einem sehr anhänglichen und gehorsamen Hund verwandelt hatVielleicht haben andere ja auch noch mehr Tipps für dich (und mich).
Gruß
Esther mit Spike -
Hi,
genau das Problem habe ich auch... darum schiebe ich jetzt einfach mal...
Kenne das und verzweifle langsam auch ein wenig, weil ich schon sooo viel ausprobiert habe...Vielleicht hat ja jemand ein paar gute Tipps?
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Zitat
Also ich habe auch so einen "Schutzhund", der meint, er müsse mich vor allem im Dunkeln vor Männern beschützen. Ich übe jetzt viel mit ihm, dass er locker neben mir läuft und nicht immer vorneweg prescht. Außerdem lenke ich ihn mit Leckerlies ab. Das hört sich vielelicht blöd an, geht aber super und er ist schon viel entspannter.
Auf Anraten unserer Trainerin bekommt er sein Futter im Moment komplett unterwegs, was ihn zu einem sehr anhänglichen und gehorsamen Hund verwandelt hatDas hört sich so nach locken an.?
Was möchtest Du damit erreichen?
Um ihn ein Alternativverhalten anzutrainieren ist der Gedanke nicht schlecht, mit dem Futter.
Du solltest überlegen, was soll er statt der bisherigen Reaktion oder des bisherigen Verhaltens tun?
Das ablenken mit Leckerli ist nicht unbedingt produktiv nachhaltig, momentan klappt das vielleicht, aber Dein Hund sollte lernen vom Leckerli weg zu arbeiten. D.h. erst die Übung ausführen dann Leckerli.
Sicher entspannt ein Hund bei Futter besser, Futter bedeutet etwas positives.
Wenn Du mehr wissen möchtest frag einfach.LG
Jens -
Hallo,
ganz abgewöhnen sollte man es nicht. Vor allem wenn der Trieb einfach da ist, aber man kann ihn in die gewünschten Bahnen lenken.
Man muss seinem Hund zeigen was man statt des bisherigen Verhaltens von ihm erwartet.
Bei mir ist es ruhig sein wenn ich mit jemandem rede.Wenn der Hund schon verknüpft hat: Bellen = Leute weichen zurück,
dann mach ich es so, dass ich nicht an den Menschen vorbeilaufe die er anbellt, sondern sie in ein Gespräch verwickel.
Die meisten Menschen sprechen einen ja auf den Hund an, oder auf den Weg beim Gassigehen fragt jemand nach der Uhrzeit und das ist immer eine Gelegenheit noch kurz zu sprechen.Weicht ein Mensch zurück, dann sag ich meistens gleich: der hat mehr Angst wie Sie, Sie können ruhig stehen bleiben!
Zu Filou hab ich dann immer: ist ok und Sitz gesagt, aber eher beiläufig und mich kurz unterhalten.
Dann ging es ohne irgendeine Beachtung meines vierfüssigen Begleiters weiter.Hat er während des Gesprächs geknurrt, dann hab ich situationsbedingt reagiert. Zum Beispiel: wenn ihn jemand angeschaut hat/angesprochen hat (die Menschen meinen ja dann immer besonders nett sein zu wollen) und er deswegen knurrte, dann hab ich den Menschen gesagt, dass sie ihn einfach ignorieren sollen und wenn sie wissen wollten warum, dann hab ich es erklärt.
Hat er geknurrt weil der andere einfach nur in eine Tasche gegriffen hat, oder sich kurz bewegt hat, oder auch gar nichts gemacht hat, dann hab ich ihm mit: ist ok, bestätigt und wenn er dann nicht aufgehört hat, dann hab ich es unterbunden.
Filou hat dabei gelernt, dass ich ihn beschütze und die Situation ganz gut alleine handeln kann. Je nachdem eben.
Das ging natürlich nicht von heute auf morgen.
Ich rede hier von einem Zeitraum von 2 Jahren, aber es lohnt sich.Gelobt hab ich ihn übrigens nie wenn er ruhig war, sondern ich hab es einfach als selbstverständlich angesehen und deshalb auch nicht besonders gemacht.
Hundi könnte sonst ganz schnell verknüpfen:
erst knurren, dann ruhig sein = LeckerliWenn Besuch kommt, dann darf er mit zur Tür und schauen wer kommt, aber an den Besuch darf er nicht!
Wir gehen rein und ich schick ihn dann weg. Entweder er geht (mittlerweile) allein in den Korb, oder er hält gebührend Abstand zu den Menschen und hält sich im Hintergrund.Kann er das nicht und meint den Besuch ständig bedrängen zu müssen (früher mit knurren, heute mit kopf-auflegen und von allen die Bestätigung holen), dann schick ich ihn in den Korb und dort muss er dann auch bleiben. In letzter Zeit legt er sich sofort hin und 10 Minuten später schläft er. Raus darf er dann natürlich auch wieder und wenn er sich benimmt, dann kann er tun und lassen was er möchte. Wenn er sich nicht benimmt dann geht es wieder in den Korb.
Ist halt schon ne Menge Arbeit und Konsequenz, aber es ist machbar.
Loben tue ich ihn übrigens auch mal den armen Hund:
wenn es klingelt und er bellt, dann lobe ich ihn.
wenn er aufpasst und bellt weil jemand was in den Briefkasten wirst, dann lobe ich ihn auch.Ein "ist ok" ist für ihn auch ein Lob (zum Beispiel jemand steht an einer Ecke und kommt ihm verdächtig vor und er knurrt).
Bei ihm kommt es so an, dass er mich warnt, ich sage ihm es ist ok er hat einen guten Job gemacht. Damit ist er entlassen und ich übernehm die Verantwortung an dem bösen Menschen vorbeizulaufen.Wir sind noch nicht ferdisch, aber gut Ding will Weile haben...
Wenn man bedenkt wo wir schon gestanden haben mit meinem spanischen Freund, so kann ich nur mehr als stolz auf ihn sein.
Liebe Grüße
Steffi
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Wie ist ist/sind denn dein/eure Hund/e?
Junge Hunde haben im Alter von ca. einem halben Jahr eine besonders nervöse Phase, die - mal mehr, mal weniger ausgeprägt - völlig normal ist und sich normalerweise (wenn sie z.B. nicht vom Halter verstärkt wird) von selbst wieder gibt.Und was für Rassen?
Einige haben ja von sich aus einen starken Schutztrieb, verstärkt in der Dämmerung. Skadi macht da auch (noch) - aber eben nur in der Dämmerung und der Nacht. Bei ihr war das Verhalten besonders schlimm, als sie zwischen einem halben und einem Jahr alt war. Mit etwas Training ist es besser geworden, aber nicht ganz weg gegangen - man ist ja auch zur Hälfte Herdenschutz- bzw. Hofhund.
Nachts finde ich das aber auch ganz ok, solange es im Rahmen bleibt und nicht jeder wahlos angebellt wird, sondern nur Personen, die auch auf mich suspekt wirken.Aber zum Thema:
Zurückrufen ist schonmal die erste Regel - ganz ruhig, als gäb es keinen besonderen Grund. Das ist ganz wichtig, da sich ja bekanntermaßen unsere Stimmung auf den Hund überträgt. Also, kein "Leinen-fester-packen", keine nervöse Stimme, kein hecktisches Atmen, kein Versteifen deinerseits.
Hunde nehmen die kleinsten Signale schon war, und es ist echt schwer sich selbst unter Kontrolle zu halten, wenn man eventeull selber nervös ist - und sei es nur, weil man weiß, dass der Hund gleich eventuell wieder lossbellt. Möglichst den Hund schon "ablenken" bevor er den Menschen bemerkt, und in jedem Fall, bevor er anfängt diesen zu fixieren. Denn schon das Fixieren ist strenggenommen schon als eine "agressive" Handlung zu sehen.Das was nun noch folgt sind nur Theorien, bei denen ich mir denke, dass sie helfen könnten, ich habe nichts davon je ausprobiert. Bei Skadi ist es ja fast komplett weggegangen, und zwar bei oben genannter Vorgehensweise. Ich habe bei ihr nichts weiter gemacht, als sie zurück zu rufen und einfach weiter zu gehen.
Aber eventuell kann es auch helfen, wenn du den Hund absitzen lässt, dich auf die entsprechende Person zubewegst und diese begrüßt, so dass dein Hund einerseits merkt, dass er nicht die Initiative ergreifen muß und du dich um alles kümmerst, und andererseits merkt, dass von der Person keine Gefahr ausgeht. So habe ich es bei Skadi gemacht, wenn sie plötzlich schiß von Gegenständen hatte (Bänke, Betonmischer u.ä.) Das klappt aber nur, wenn der Hund zuverlässig sitzen bleibt und birgt in Verbindung mit Personen die Gefahr, dass es die Situation noch besonderer macht, als sie schon ist. Ablenken halte ich für sicherer.
Wenn es sich um ein generelles Misstrauen gegen bestimmte Personengruppen (Mäner, Frauen, Kinder, Alte, Behinderte etc.) handelt, könntest du versuchen mit dir bekannten aber dem Hund unbekannten Personen eine positive Verknüpfung mit der Personengruppe herzustellen - beispielsweise, in dem jeder Mann (Frau, Kind etc.) den du "zufällig" triffts (oder den du begrüßt) ein Leckerlie fallen lässt. Ganz wichtig - nicht geben (womöglich noch mit Oberkörper nach vorn gebeugt und den Hund betatschend) sondern dem Hund entgegen fallen lassen. So lernt der Hund, dass von der Personengruppe etwas gutes ausgeht - Futter. Wichtig hierbei, dass es wirklich viele verschiedenen Personen sind, damit der Hund es nicht nur mit ein-zwei Leuten verknüpft.
Weiter kann ich euch auch nicht raten - nur viel Glück und Ausdauer wünschen, dass sich eure Probleme bessern. -
Zitat
Um ihn ein Alternativverhalten anzutrainieren ist der Gedanke nicht schlecht, mit dem Futter.
Du solltest überlegen, was soll er statt der bisherigen Reaktion oder des bisherigen Verhaltens tun?LG
JensHi, und ich frage einfach mal, wie sollte man den Hund ohne Leckerli ablenken? Ins Sitz! bringen. Dann warten wir beide bis der Fremde vorüber ist. (Wir schauen uns den Sonnenaufgang an
)
Ihm ein Spielzeug (Leine) anbieten, dann kann er zerren bis der Fremde vorbei ist. Nicht daß Hundi dann bei jedem Fremden ins Sitz! erstarrt oder vor Freude in seine Leine beißt.
Heute Morgen hatten wir plötzlich im Halbdunkel einen Mann vor uns, auf dem Waldweg. Eddi ist neugierig hin und der Mann kannte sich wohl mit Hunden aus und klatschte in die Hände.
Eddi bekam seine 5 Minuten. Rute krumm und raste in Riesensprüngen um die Bäume. Zu ihm, zu mir. Wir liefen aber in entgegengesetzte Richtungen. Mir war das zu heikel, hab ihn gegriffen und angeleint. -
Die Sicherheit gibts du deinem Hund.
Wenn dein Hund bellt und/oder anschlägt, wenn jemand kommt und du auf deinen Hund reagierst, dann könnte dein Hund es so auffassen als würdest du ihn bestätigen und mit ihm bellen.
Du siehst, es ist also gar nicht so einfach, genau den Punkt zu finden, an dem du deinen Hund nicht noch in seinem Tun bestärkst.Für mich hört sich deine Beschreibung so an, dass dein Hund dich beschützen will also dir die Fähigkeit ihn zu schützen bzw. dich selbst zu schützen nicht abnimmt. Ich würde in der Situation versuchen zu handeln und nicht reden. Mit handeln meine ich, nimm deinen Hund hinter dich bzw. stell dich zwischen die Situation und versuch die Situation zu regeln.
Du solltest solche Situationen auch planen, damit du vorbereitet bist und entsprechend mit Hund an der Leine reagieren kannst.Bitte erwarte nicht gleich, dass es klappt. So etwas braucht seine Zeit und ist nicht innerhalb von einer Woche oder einem Monat erledigt.
Grundsätzlich solltest du eh den ganzen Umgang, euer Zusammenleben durchleuchten. Wichtig ist, dass du lernst, deinem Hund zu zeigen, dass du den Alltag meisterst und er sich darum nicht kümmern muss. Das bedeutet auch, dass du im Alltag deine Kommandos durchsetzt und nicht schwammig bist.
Im Grunde bin ich bei sowas immer dafür, wenn man sich an einen guten Hundetrainer wendet, denn wenn man das Ganze sieht, dann kann man besser aufzeigen, wo Schwachstellen sind und wann, wie und wo man am Besten reagiert.LG
Ulli -
Steffi, deine Erklärung leuchtet mir ein. Das das Ganze viel Arbeit ist, merke ich schon jetzt. Abr wir bleiben dran.
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Jens, ich glaube, ich verstehe was du meinst. Ich versuche momentan seine Aufmerksamkeit auf mich und damit weg von anderen Leuten zu lenken. Dass er erst etwas machen muss (links oder rechts Fuss gehen oder mich anschauen) ist klar. Und nach und nach werde ich die Leckerliegabe auch reduzieren.
Für mich ist momentan wichtig, dass ich selber erst mal stressfrei mit dem Hund an anderen vorbei gehen kann. Nur so kann ich doch meinem Hund Sicherheit geben, oder?
Nächstes Ziel ist, dass er sich setzt und ich mich mit Leuten unterhalten kann, während er wartet. - Vor einem Moment
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