Dieses Verhalten kann ich nicht einordnen

  • Tja, ich habe mit Bluey das Problem genau andersrum. Bluey will keinen Streit, ist immer höflich und wurde schon mehrfach von anderen deutlich größeren Rüden platt gemacht. Nachdem er 2mal verletzt wurde, habe ich mich entschieden fremde Hunde fern zu halten... Hier laufen leider immer wieder genug Hunde rum, die nicht sauber ticken und ich habe keine Lust mir meinen Hund verbeißen zu lassen, weil andere Hunde sich nicht im Griff haben, bzw. die Hundehalter die Vierbeiner nicht im Griff haben. Außerdem ist Bluey seitdem auch nicht mehr ganz so geduldig. Er fängt immer noch nicht von sich aus an, besteht aber schon auf einer langsamen Annäherung und wird dann auch schnell motzig, wenn so ein Spring-Ins-Feld auf ihn zu trampelt...

  • Zitat

    Einfrieren ist eine ganz normale hündische Geste, da brauchst du dir echt nix dabei denken. Im Gegenteil, er warnt den anderen Hund (und auch dich, wenn du aufpasst) vor. Das ist sehr nett von ihm *g*

    Das erleichtert mich jetzt echt, ich dachte immer, Ben tickt nicht sauber...

    Also gut, wir werden abrufen üben. Es dürfte kein Problem sein, wenn ich Spielzeug dabei hab, andererseits verteidigt er das dann auch wieder gegen andere Hunde, da muss ich halt aufpassen oder mit Leckerli belohnen.

    Soll ich ihn denn erst mal immer abrufen wenn andere Hunde kommen oder nur, wenn er wieder einfrieren will?

    LG, Melonie

  • Das kann ich dir so nicht beantworten, leider.
    Wenn du meinst, du bist schnell genug ihn abzurufen, gerade bevor das Einfrieren beginnt oder wenn es gerade begonnen hat (vorsicht, da bleiben dir uner Umständen weniger als eine Sekunde Zeit), würde das genügen.
    Andererseits würde es deinem Bub sicher nicht schaden, auch ab und zu schon vorher abgerufen zu werden, einfach nur damit er nicht tun kann was er will ;)

  • Allerdings solltest du beim Abrufen darauf achten, dass du ihn auf keinen Fall abrufst, wenn der andere Hund die Obermackeposition in dem Moment für sich beansprucht.
    Der unterlegene Hund muss dann lt. Hundeknigge ruhig stehen bleiben und sich abschnuffeln lassen. Und zwar so lange, bis der andere ihn freigibt.

    Solltest du deinen Hund in so einer Situation rufen, ist er in einer blöden Situation. Was auch immer er dann macht, ist falsch.
    Geh dann lieber einfach weiter.

    Das Einfrieren ist übrigens keine Warnung, sondern eine Unterlegenheitsgeste, oder zumindest eine Art Pause. Dann kann sich immer noch entscheiden, ob die beiden sich entspannt trennen, oder sich anstänkern.

    Abrufen musst du also vorher. Ich würd ihn gar nicht zu fremden Hunden lassen. Wozu?
    Über mit ihm, dran vorbei zu laufen und lass ihn erst mal nur bekannte Hunde begrüßen.

    Und such dir einen Trainer. Zwei Stündchen sollten dir helfen, die Situationen selbst recht gut einschätzen zu können.

  • Zitat


    Das Einfrieren ist übrigens keine Warnung, sondern eine Unterlegenheitsgeste, oder zumindest eine Art Pause. Dann kann sich immer noch entscheiden, ob die beiden sich entspannt trennen, oder sich anstänkern.

    Einfrieren kommt im Erregungspegel zweimal vor. Als erstes als beruhigendes Signal (natürlich konform mit der restlichen Körperhaltung), dann werden alle 'Signale sehr schnell, und dann werden sie wieder sehr langsam bis stocksteif.
    Auf dieses "zweite" einfrieren folgt meistens eine unmittelbare Handlung. Klar kann sich der Hund dann immer noch entscheiden ob er vor oder zurück geht, aber submissiv ist bei diesem Erstarren eigentlich kaum was.

    Nachdem der Hund nach dem Erstarren direkt nach vorne geht, geh ich einfach davon aus, dass er sich in diesem Stadium befindet (oder er lässt alle anderen nach dem ersten Erstarren aus. Das wär allerdings wirklich fatal).

  • Zitat

    Einfrieren kommt im Erregungspegel zweimal vor. Als erstes als beruhigendes Signal (natürlich konform mit der restlichen Körperhaltung), dann werden alle 'Signale sehr schnell, und dann werden sie wieder sehr langsam bis stocksteif.
    Auf dieses "zweite" einfrieren folgt meistens eine unmittelbare Handlung. Klar kann sich der Hund dann immer noch entscheiden ob er vor oder zurück geht, aber submissiv ist bei diesem Erstarren eigentlich kaum was.

    Kann ich das so verstehen, dass der Hund in der Verhaltenskette also zweimal einfriert? Das ist nämlich bei Ben so. Er friert ein, bevor er zu dem anderen Hund hinläuft und friert dann noch mal ein, wenn er direkt neben ihm steht.

    Ich hab grade mal geguckt, was so eine Einzelstunde kostet beim Hundetrainer. Da Weihnachten naht werde ich wohl 2-3 Stunden nehmen können. Also los...

    LG, Melanie

  • bewegungsabläufe können nicht so generell auf alle rassen übertragen werden, wies hier getan wird...

    das is n jacki, das is n solitärjäger, als solcher bald jahrhundertelang daraufhingezüchtet, eigenständige entscheidungen zu fällen, und wenns eng oder gefährlich wird, direkt loszuknallen... da is ne reizschwelle als extrem niedrig gegeben... und mit jeder begegnung, in der er losknallt, perfektioniert er sein verhalten... da würd ich bei jeder fremdhundbegegnung das hundi anleinen und den anderen hund entweder stoppen lassen oder selber stoppen, solange der kleene sich da noch so aufbaut... ich finde auch, hunde, die man so bald nicht wiedersieht, müssen nicht anmeinen hund.

    das sich solch ein eigenständiger hund nich am hintern schnüffeln läßt, und schon gar nicht lange, versteht sich eigentlich von selbst.. je statusbewußter, desto kontrollierender, da wird nich stillgehalten, damit der andere schnuppern kann, da wird abgecheckt und zur not der andere strammstehen gelassen...

    hahaha, und herzlich geschmunzelt hab ich beim lesen, als da jemand meinte, den hund abzurufen aus dem starren... wenn du da was reißen wolltest, mußt du enorm energievoll auftreten, dazwischengehen und dafür sorgen, dass die beiden keinen kontakt kriegen... und ggf beide körperlich daran hindern... was natürlich nur dann geht, wenn die begegnung in deiner unmittelbaren nähe stattfindet, und nicht 30 meter vor dir... und das sich solch eihenständig arbeitenden hunde an die gefühle ihres menschen koppeln, halte ich für ein gerücht, denn meine hat auch 200 meter entfernt hunde zusammengestaucht, weil sie die als unhöflich ansah.

    ich hab auch so eine hundetrine, mit der jede begegnung russisch roulette war... da is nie was passiert, aber meine nerven... und die anderen hundehalter waren allesamt empört, was auch nicht zu verdenken ist, denn so wirklich kennt sich der 'normale' hh nicht aus mit solchen solitärhunden...

    inzwischen sind fremde menschen schon sehr unspektakulät, fremde hunde an der leine auf 5 meter auch schon, egal, wie die sic aufführen :gut: , fremde hunde, die uninteressiert sind, sowieso...

  • [quote="einpatra"ich hab auch so eine hundetrine, mit der jede begegnung russisch roulette war... da is nie was passiert, aber meine nerven... und die anderen hundehalter waren allesamt empört, was auch nicht zu verdenken ist, denn so wirklich kennt sich der 'normale' hh nicht aus mit solchen solitärhunden...

    inzwischen sind fremde menschen schon sehr unspektakulät, fremde hunde an der leine auf 5 meter auch schon, egal, wie die sic aufführen :gut: , fremde hunde, die uninteressiert sind, sowieso...[/quote]

    Hallo!

    Schön dass das Thema noch mla aufgegriffen wird, ich habe auch Neuigkeiten. Zuerst aber mal eine Frage zu deinem Zitat, Petra: Könntest du mir beschreiben, wie du das geübt hast, dass sich dein Hund anderen gegenüber "gleichgültig" verhält? Das könnte mir sicher bei Ben auch hilfreich sein.

    Dann zu unserem Fortschritt: Heute waren wir endlich mit der Hundetrainerin in einem Auslaufgebiet und sie konnte sich das Ganze mal ansehen. Ihre EInschätzung ist, dass Ben sich selbst und vor allem mir beweisen will, was fürn toller Typ er ist. Er will zeigen, dass er der Champ ist, der alle anderen zurechtweist.
    Meine Aufgabe ist es nun, ihm zu zeigen, dass mir andere Hunde vollkommen egal sind und es mich auch nicht interessiert, was er dazu zu sagen hat. Kommen Hunde entgegen, wo er schon den Kamm aufstellt drehen wir direkt ab. Kommt er sofort mit mir wird er mit einem kurzen Spiel belohnt.
    Soweit die Theorie. Morgen werden wir sehen, wie es in der Praxis klappt.

    Bis dann! Melonie

  • Hallo,

    Meiner Meinung nach zeigt Dein Hund ein völlig normales Verhalten eines, wie Du es formulierst, "champs". Bogen laufen und stehen bleiben signalisieren grundsätzlich erstmal, dass Dein Hund den anderen nicht in böser Absicht bedroht. Dass er derjenige ist, der schnuppern darf und sich nicht beschnuppern läßt, ist das Privileg des "ranghöheren" Hundes.
    Natürlich würde ich daran arbeiten, ihn gerade in solchen Situationen abrufen zu können, da Du immer noch das Leittier bist. Auch verstehen viele HH das Verhalten Deines Hundes nicht. Gut, dass Du die Trainerin hast. Ich hoffe nur, dass es nicht das Ziel sein soll, Deinen Hund von allen Hunden für immer und ewig fernzuhalten.

    @Leitwolf von Ben: Was für ein Problem habt ihr denn?

    VG Shukura

  • Zitat

    Ich hoffe nur, dass es nicht das Ziel sein soll, Deinen Hund von allen Hunden für immer und ewig fernzuhalten.

    VG Shukura

    Genau darum geht es ja. Klar könnte ich Ben jetzt jedes Mal anleinen, was ja hier auch schon mehrfach vorgeschlagen wurde, aber das ist ja nicht der Sinn der Sache, für mich jedenfalls nicht. Ich möchte ihn schon zu anderen Hunden lassen können. Solange Ben keine Aggressionen zeigt und nur schnüffelt, ist alles top, dann wird er natürlich auch nicht gerufen.
    Heute haben wir leider keine Hunde getroffen, obwohl wir 2 Stunden unterwegs waren. Wetter war wohl zu schlecht. Lediglich auf dem Fußgängerweg an einer Straße kamen uns Hunde entgegen, aber in solchen Situationen möchte ich schon, dass er vorbeigeht, ich nehm ihn da ins Fuß und angeleint ist er auch noch. Da ist es einfach zu eng, falls es eskalieren sollte.

    Melonie

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