Krank durch barfen?
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Hallo zusammen!
Seit nun ca. 4 Monaten barfe ich meine beiden Hunde Louis (10 Jahre) und Amelie (6 Monate). Ausschlag gab eine leichte Arthrose im Vorderbein von Louis.
Bei der Zusammenstellung des Futters halte ich mich genau an die Bücher von Swanie Simon und bin dabei eher ein "Taschenrechner-Fütterer", als dass ich es nach Augenmaß zusammenstelle. Eine Zeit lang war ich sehr überzeugt von dieser Art der Fütterung und weder die Kritik meiner Tierärztin, noch der mich wirklich an meine Grenzen bringende Gestank von Blättermagen konnten mich wieder davon abbringen.
Doch nun bekomme ich langsam Zweifel. Seit ich barfe werden meine Hunde immer öfter krank. Zunächst waren es nur mal ab und an etwas weichere Stühle, die ich aber auf die Entgiftungserscheinungen, wie Sie sie in den Büchern beschrieben werden, zurückführte. Dann bekamen die Hunde Husten in einem Ausmaß, dass mir schon Angst und Bange wurde.
Und diese Serie nimmt einfach kein Ende. Während ich bei Louis immer noch die Entgiftungserscheinungen vor schob (schließlich hatte er vorher fast 10 Jahre Trockenfutter bekommen), kam ich bei Amelie (die ja max. 6 Wochen lang Trockenfutter bekommen hatte) langsam ins Grübeln. Wenn der Stuhlgang mal zwischendurch eine Woche lang normal war, dann war ich schon glücklich!
Bei dem jetzigen Schub hat der Durchfall besonders bei Louis fast lebensbedrohliche Züge angenommen. Ständig macht er mir in die Wohnung, weil ich gar nicht so schnell nach draußen komme, wie es bei ihm hinausläuft. Beide Hunde haben erhöhte Temperatur und müssen nun Antibiotika nehmen.
In diesen 4 Monaten habe ich bald mehr Geld für den Tierarzt ausgegeben, als in den 10 Jahren zuvor insgesamt.
So langsam fange ich an, mir doch über die Worte meiner Tierärztin Gedanken zu machen, die meint, dass sich in dem rohen Fleisch eben doch viele Bakterien massiv vermehren können und für den Hund durchaus lebensbedrohlich werden.
Was könnte ich sonst falsch machen? Das Fleisch bekomme ich zwei mal im Monat von Futterfleisch-Sachsen geliefert. Es kommt immer noch richtig fest gefroren hier an. Ich lasse es dann etwas antauen, um es überhaupt verarbeiten zu können und friere es nach dem Portionieren sofort bei ca -23 C wieder ein.
Beim Auftauen der Tagesportionen kann es manchmal vorkommen, dass ich vergesse, die Dosen rechtzeitig aus der Tiefkühltruhe in den Kühlschrank zu stellen. Dann lasse ich die Dosen über Nacht so in der Küche stehen, meistens sind sie aber selbst dann in der Mitte noch leicht gefroren. Ist das vielleicht zu gefährlich, weil es über so viele Stunden in dem warmen Zimmer steht?Ich hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben, denn wenn meine Tiere weiterhin so oft und so heftig krank sind, werde ich das Futter trotz aller Überzeugung wieder umstellen.
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Hallo, ich lasse auch immer das Fleisch über Nacht in der Küche auftauen, da ist noch nie was passiert. Fütterst du mit Getreide, rohes Gemüse? Schreib doch mal ein Futtertagebuch mit Kot-Output, Futter, Leckerchen usw. Manchmal kommt man auf die einfachsten Dinge nicht.
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Das mit dem Futtertagebuch find ich sehr gut
Wie genau sieht denn deine Fütterung aus?
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Ein Füttertagebuch habe ich schon erstellt. Habe auch schon Fleischsorten weggelassen, ohne Erfolg. Ich füttere ohne Gereide und mit frischem bzw. nach dem Pürrieren eingefrorenem Gemüse. Zweimal die Woche statt Gemüse Obst, und zweimal die Woche ein rohes Ei, welches ich auch schon weggelassen habe. Als Leckerchen gebe ich von Orijen das Seniorfutter. Dieses Futter bekam Louis vor dem Barfen, ohne dass er davon Probleme bekam.
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Meiner bekommt z.B. von Leber und getrockenten Sachen vom Schwein Dünnpfiff mit gelbem Schleim, da habe ich auch schonmal gedacht er krepiert.
Das mit dem Tagebuch ist eine gute Idee.
Natürlich gibt es auch Hunde die mit Barfen nicht klarkommen, bist du auch in einem Barf Forum?
Die haben auch immer gute Tipps zusätzlich zu denen hier.
Kann natürlich aus Zufall sein mit dem Husten, in letzter Zeit gab es wohl in Teilen Deutschlands ganz massiv Husten/Zwingerhusten. -
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Mich würden auch die Fleischmenge, das Verhältnis zwischen den verschiedenen Gewebearten interessieren, außerdem die Öle, was für Zusätze (MiPros? Pülverchen?), welche Gemüse- und Obstsorten hauptsächlich...
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Also dann schreib ich hier mal den Futterplan von Louis rein:
Er wiegt 23 kg
- Täglich 230 g Muskelfleisch (meistens Rind oder Wild, selten Lamm oder Pferd, einmal die Woche Fisch, da meistens Witling oder Sprotten)
- Täglich 90 g Pansen bzw. zweimal die Woche statt Pansen Blättermagen
- 3 mal in der Woche 140 g Knochen (Kalbsrippen oder Lammrippen)
- 3 mal in der Woche 140 g Innereien (Lamminnereien, Kalbsinnereien (beides Mischungen aus verschiedenen Organen), Hühner- oder Rinderherz, manchmal Hühnermägen, wenig Leber (vielleicht pro mal ca 40g))
- 4 mal in der Woche 130 g Gemüse (halb Salat (Endiven, Eisberg, Feldsalat, Lollo Rosso), halb anderes Gemüse (Möhren, Sellerie, Fenchel, Gurke, etwas Broccolie)
- 2 mal in der Woche 90 g Obst (Äpfel, Bananen, wenig Birne, auch schon mal ein kleines Stück Kiwi)
- 2 mal in der Woche ein rohes Ei
- Öle 4 mal in der Woche einen Teelöffel: im Wechsel Hanföl, Dorschlebertran, Lachsöl, Leinöl
- 6 mal in der Woche einen Teelöffel voll Apfelessig
- Zusätze: Hagebuttenpulver, Teufelskralle, Grünlippmuschelextrakteinen Tag in der Woche ist Fastentag
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Auf den ersten Blick find ich das zuviele Innereien, Lamminnereien würde ich ganz weglassen, die sind oft belastet, sogar beim Biolamm.
Ich frag mich auch, ob es gerade hier nicht wirklich klüger wäre, exakt nach Bedarf zu rechnen.
An Bakterien glaube ich weniger, ich froste auch und lasse bei Zimmertemperatur auftauen, ohne Probleme. Allerdings hatte ich durchaus schon Probleme mit dem Fleisch von Futterfleisch Sachsen, hier teilen sich aber die Erfahrungswerte, während z.B. Morrigan da viel bestellt und immer zufrieden ist, hatte ich (und vor allem meine Hunde) Schwierigkeiten mit der Qualität.
Fastentage finde ich nicht unbedingt notwendig... ich mache keine, die führen bei uns definitiv zu Problemen (mein Großer verträgt die Nüchternheit gar nicht, der spuckt dann Magensäure, Durchfall hatten wir tags drauf nach dem wieder füttern auch schon, ich habe Fastentage deshalb abgeschafft).Was ich noch gerne wüsste: welche Untersuchungen hat deine TÄ denn gemacht bevor sie Antibiotika verordnet hat? Welche Bakterien hat sie gefunden? Oder hat sie einfach Rohfütterung gehört, Bakterien geschlußfolgert und AB angeordnet???
Die AB belasten die Darmflora nämlich zusätzlich, da sie auch nen ganzen Haufen guter, wichtiger Bakterien abtöten. Das würde ich nur und ausschließlich geben, wenn ganz sicher Bakterien festgestellt wurden und auch welche Bakterien sie festgestellt hat. -
Zitat
Also dann schreib ich hier mal den Futterplan von Louis rein:
Er wiegt 23 kg
- Täglich 230 g Muskelfleisch (meistens Rind oder Wild, selten Lamm oder Pferd, einmal die Woche Fisch, da meistens Witling oder Sprotten)
- Täglich 90 g Pansen bzw. zweimal die Woche statt Pansen Blättermagen
- 3 mal in der Woche 140 g Knochen (Kalbsrippen oder Lammrippen)
- 3 mal in der Woche 140 g Innereien (Lamminnereien, Kalbsinnereien (beides Mischungen aus verschiedenen Organen), Hühner- oder Rinderherz, manchmal Hühnermägen, wenig Leber (vielleicht pro mal ca 40g))
- 4 mal in der Woche 130 g Gemüse (halb Salat (Endiven, Eisberg, Feldsalat, Lollo Rosso), halb anderes Gemüse (Möhren, Sellerie, Fenchel, Gurke, etwas Broccolie)
- 2 mal in der Woche 90 g Obst (Äpfel, Bananen, wenig Birne, auch schon mal ein kleines Stück Kiwi)
- 2 mal in der Woche ein rohes Ei
- Öle 4 mal in der Woche einen Teelöffel: im Wechsel Hanföl, Dorschlebertran, Lachsöl, Leinöl
- 6 mal in der Woche einen Teelöffel voll Apfelessig
- Zusätze: Hagebuttenpulver, Teufelskralle, Grünlippmuschelextrakteinen Tag in der Woche ist Fastentag
Das ist auch leider alles eher undurchsichtig und von den Berechnungen her schwer nachzuvollziehen.
Ich hätte einiges hier auszusetzen, ich erzähl dir einfach mal, was man besser machen kann.Zuerst einmal die Fleischverteilung.
Da dein Hund ja nicht mehr der jüngste ist, würd ich etwas weniger Bindegewebsreiches (wie zb Pansen, Blättermagen, Schlund, Kopffleisch...) füttern, als beim Junghund.
10-15% der Gesamtfleischmenge.
Deine Gesamtfleischmenge ist etwas zu viel. Dü müsstest bei 320g/ Tag sein.
Würd ich keinesfalls überschreiten, eher sogar inklusive Fleisch von Knochen maximal 300g /Tag.
Wenn du nach Bedarf an verdaulichem Rohprotein rechnest, kommst du auf eine Menge von 230g Fleisch/Tag.
Da können dann die Knochen aber noch raufgepackt werden.Gehen wir mal von 230g Fleisch aus.
Also von täglich 230g Fleisch sollten nur 20 - 30g Pansen sein.Ich finds schöner beim Fleisch auf die Woche zu rechnen.
Also von wöchentlich 1610g Fleisch 160g- 240g Bindegewebe.
Dann fütterst du zu viel Innereien und vorallem die falschen Innereien.15% der Gesamtfleischmenge sollten Innereien sein.
Das wären pro Woche bei dir 240g.
Dann hat dein Hund als "Senior" (und weil er momentan krank ist) einen erhöhten Vitamin A- Bedarf.
Dein Louis bräuchte pro Woche 100g Leber!!! (Geflügelleber)
Das ist sehr sehr wichtig! Innereien sind die Vitaminbomben in der Hundeernährung!
Die restlichen 140g Innereien pro Woche bitte möglichst zur Hälfte durch Herz decken (Herz liefert viel Eisen, B- Vitamine) und die andere Hälfte über Nieren oder Milz, sofern man sie zur Verfügung hat.
Mit den Lammnieren hat Tucker recht, nimm lieber Rindernieren.Jetzt kommen wir zu den Knochen
Da du noch nicht lange roh fütterst und einmal einen etwas älteren Hund und einmal einen Hund hast, der noch im Wachstum ist, würd ich unbedingt die Knochen wechseln und welche nehmen, wovon man gute Analysedaten hat, damit man den täglichen Calciumbedarf decken kann.
Dein Louis hat nen täglichen Ca- Bedarf von fast 1900mg!!!
Es würden sich hier täglich 200g Hühnerkarkassen anbieten oder 120g Hühnerhälse ohne Haut.
Vielleicht weiß ja jemand den Ca- Gehalt von Kalbsbrustbein, ich hab ihn nicht in meinen Unterlagen.An Tagen ohne Knochen bitte unbedingt den Ca- Bedarf über Knochenmehl decken! Das wird wirklich häufig unterschätzt!!!
Zu den Ölen. Für die Vitamin E- Deckung ist das zu wenig.
Täglich einen Esslöffel wäre da besser. Und am Besten Öle nehmen, die viel Vitamin E enthalten, wie zb Weizenkeimöl oder Rapsöl.
Von den Ölen mit den guten Fettsäuren (Leinöl, Lachsöl) nehm ich alle zwei Tage einen Schuss, oder jeden Tag ein paar Tropfen.Also wie du siehst, hast du bereits viele Punkte in deiner Fütterung, die einen schlechten Gesundheitszustand begründen können.
Schlechte Vitaminversorgung.
Zu Bindegewebslastig.
Schlechte Calciumversorgung.Den Fastentag kannst du weglassen, wenn du mit den Mengen arbeitest, die ich dir hier aufgeführt hab, da du dich am Bedarf orientierst und es keinen Grund gibt, die Organe zu schonen.
Vielleicht stellst du noch die Fütterung deines Kleinen hier rein. Sollten dort auch ähnliche Verbesserungen vonnöten sein, wäre es vielleicht gar nicht schlecht, diese so schnell wie möglich vorzunehmen.
Ich hoffe ich erschlage dich hier nicht mit Infos, aber gerade bei diesen beiden Altersgruppen ist es, wie du ja nun selber am Gesundheitszustand feststellen kannst, von großer Bedeutung, richtig zu füttern.
Und hier nochmal zur Erinnerung:
ZitatWas ich noch gerne wüsste: welche Untersuchungen hat deine TÄ denn gemacht bevor sie Antibiotika verordnet hat? Welche Bakterien hat sie gefunden? Oder hat sie einfach Rohfütterung gehört, Bakterien geschlußfolgert und AB angeordnet???
Die AB belasten die Darmflora nämlich zusätzlich, da sie auch nen ganzen Haufen guter, wichtiger Bakterien abtöten. Das würde ich nur und ausschließlich geben, wenn ganz sicher Bakterien festgestellt wurden und auch welche Bakterien sie festgestellt hat. -
Ich schließe mich Aura`s Ausführungen an und würde zusätzlich noch empfehlen, die Möhren zu kochen. Mein Senior, der früher getreidefrei frisch gefüttert worden ist, bekommt heute auch Kartoffeln oder Hirse dazu, weil es es mittlerweile so besser verträgt. Wäre also auch noch eine Idee eventuell.
Gemüse garen und Hirse/Kartoffel zufüttern.
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