So, heute ists passiert...

  • Hi, Moglie,
    hab hier länger nicht in den Thread geschaut, daher meine Antwort recht spät

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    BieBoss, ein super Beitrag, vielen vielen Dank dafür :gott: Ich hab mich wirklich in vielem wiedergefunden.


    Ganz lieben Dank für das Kompliment! Es ist schön, zu wissen, wenn man ein bißchen helfen kann.

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    Das ist eines unserer Probleme: Ich halte ich schon auf dem Weg, das klappt auch ziemlich gut, ABER: dadurch rennt er einfach vorne weg... .....Ne Idee, wie ich ihm beibringe seinen Radius einzuhalten?


    Ich hab Bossi erst mal ein paar Monate nur an der Schlepp gehabt, damit er diesen Radius kennenlernt. Später, wenn dieser dann überschritten wurde, zurückgerufen und zur Belohnung für´s Kommen bespielt - das liebt er. War er recht "narrisch", den Radius kleiner gehalten, war er komplett verrückt und kannte keinen Namen mehr, LEINE dran. Oder dann eben die Richtung wechseln (blöd auf Wegen, aber gut auf freien Feldern), das Spieli in die Gegenrichtung werfen, plötzlich umdrehen und losrennen mit einem lauten Freudenschrei, oder plötzlich bücken und "oooooh - schaumal, ja tooooll" - und Leckerli hingelegt, ihm gezeigt, er durfte es haben --> "Frauchen findet tolle Sachen" --> Rückorientierung zu mir. Ansonsten: Sitz auf die Entfernung oder STOP trainieren. Letzteres heißt bei mir sofortiges Anhalten mit Hinsetzen, oder WARTE, da darf er stehenbleiben und vor sich hin schnuffeln, halt nur net weiterlaufen (Eintrainieren und Absichern über Schlepp).

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    ok, dann werd ich mich mal mit Fährtenarbeit beschäftigen... Das Problem mit Leckerli suchen ist dasselbe wie sonst auch: Manchmal kann man ihn damit nicht ködern... dann kann ich es gerade so durchsetzen, dass er das eine Leckerli sucht, an eine zweite Runde ist dann aber nicht zu denken.. Und das Problem ist, dass es sein kann, dass es am einen Tag auf Wiese X funktioniert, am nächsten nicht... es ist so unvorhersehbar...für mich...


    Hmmm - erst mal ne Runde toben mit dem Hund, erste Energie rauslassen, dann konzentrieren ist evtl. einfacher-probier´s mal aus. Oder wenn er Spielis mag, laß Spieli suchen und spiel wild mit ihm, wenn er´s gefunden hat? Oder bisserl hungern lassen (nachmittags füttern, spätestens am nächsten Mittag ist er dann hungrig genug *gg), oder gar NUR unterwegs Futter geben -- eben wenn er´s unterwegs findet. Oder nimm z.B. gekochtes Hähnchenfleisch oder ne Fleischwurst als Leckerli- dem kann er bestimmt nicht widerstehen, Trockenfutter ist recht langweilig. Aber leichter Hunger motiviert am besten, ich würde ne zeitlang nur noch unterwegs füttern, für´s Herankommen und Dableiben auf Kommando (keine Sorge, der verhungert net) oder eben beim Fährten. So kann er sich sein Futter eben erjagen, und das ist es ja, was er will und soll - nur eben kein lebendes Futter...

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    Hm ich hör öfter das Wort Unterordnungsübungen.. Beispiele? Ich such nachher mal


    Sitz und Platz & Co. Will er zu einem anderen Hund, muß er sich erst setzen, Du gibst ihn frei und er hat zur Belohnung genau das, was er in dem Moment haben möchte, sprich DIE situationsentsprechende Belohnung überhaupt. Will er rennen, muß er erst ein paar Schritte konzentriert Fuß gehen, dann darf er losdüsen. Will er spielen, muß er sich am Wegrand ablegen, Du joggst mal dran vorbei. Wenn er´s gutmacht, DARF er spielen. Also spielerisch aufbauen, immer mit DER Belohnung, die in dem Moment am besten zieht, aber er kriegt´s nur, wenn er mitmacht.
    Will er ein Bällchen geworfen haben, muß er stillsitzen, nachdem Du´s geworfen hast, vorher darf er es nicht holen - das Sitzenbleiben ist besonders für unsere Jäger superschwer und kostet Kraft ohne Ende.... Da kommen die förmlich ins Schwitzen.... ;-) Und die Begeisterung, mit der solche routinemäßig eigentlich langweiligen Übungen gemacht werden, ist sehenswert - plötzlich DARF der Hund Unterordnung machen, nicht er MUß ;-) Bossi sitzt plötzlich beim Stehenbleiben im Fuß total aufmerksam (könnt ja das Kommando zum Rennen oder ein Spieli kommen), schaut mich ganz begeistert an und bellt als Aufforderung, endlich was zu machen mit ihm: Rennen, Spielen etc.

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    Tja, Moglie mag Leckerlis schon, aber nicht immer (: Spielen (Ball, Stöckchen etc) findet er totlangweilig, Wettrennen enden damit dass er einfach vorrennt und nicht auf mich achtet... ich bin vllt ziemlich unkreativ, aber mir gehen die Ideen aus... Ach ja, Streicheln ist doof draußen...


    Ja, siehe eben: situationsangepaßte Belohnungen, was der Hund grade will, ist der beste Verstärker. Wenn er rennen will, dann mach doch ein Fang-Wettrennen um Spielzeug, feuer ihn dabei an ("ich kriiiieg Dich" quietschen oder irgend so nen Blödsinn *gg), Bossi erkennt genau, daß das Spaß ist, und hat daher keine Probleme, wenn ich ernsthaft was von ihm will, dann auch wirklich zu mir zu kommen ohne Fangenspielchen und Dinge auch herzugeben! Tu so, als wolltest Du ihm das Teil wegnehmen, das er gerade von Dir bekommen hat, dadurch wird es gleich zehnmal interessanter. Und eben supertolle Leckerlies. Vielleicht ist ein Stöckchen oder Tuch oder Seil interessanter, wenn es "lebt": hin und her wackelt, langsam am Boden um den Hund rumkrabbelt, schnell "wegspringt" - was halt so ne lebende Beute machen würde, eher WEG vom Hund als auf ihn zu (also auch wenn Du dran ziehst z.B., Beutezerren ist ja auch jagdliches Handeln). Das macht die Beute interessant und begehrenswert. Oder Du machst sie daheim interessant: nimm nen Gegenstand und hab tierisch viel Spaß damit vor Hundi´s Nase (jubel damit, lach, renn rum damit etc.), räum ihn wieder weg. Irgendwann wird der Hund ganz heiß drauf sein, weil Du Spaß damit hast. Dann nimm´s mit und er darf es unterwegs zur Belohnung mal ne Minute haben (z.B. Quietscheschweinchen funktionieren so bei Bossi super). Dann sofort wieder wegpacken und daheim alleine Spaß damit haben.

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    Von der Leine darf er sowieso nie (: Aber ich hab mir jetzt auch vorgenommen, lieber kleine Runden zu laufen, dafür mal ein Weilchen auf der Wiese üben, und falls man merkt, Hund hört heute wieder mal nicht, lieber wieder umdrehen. Baut meinen Stress ab, wenn ich weiß ich habs nicht weit nach hause und dadurch übertrag ich denselben nicht auf ihn...


    Genau so. Habt Ihr keinen Garten, wo er mal laufen und toben darf? Bei Freunden? Platz in ner Hundeschule, der eingezäunt ist und den Ihr nutzen dürft? Je mehr Bewegung durch Toben, desto besser ausgelastet der Hund, desto ruhiger wird er daheim und desto konzentrierter kannst mit ihm arbeiten.

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    Wie, du hast das ausgetestet? Hast ihn zum jagen geschickt?


    Jepp *lach - allerdings net beabsichtigt. Aber er handelt nach dem Motto "wer schweigt, stimmt zu", sprich, alles was nicht von mir explizit verboten wird, darf er. Und wenn Frauchen net aufpaßt und ihn im Gebüsch schnüffeln und immer weiter reinlaufen läßt, weil sie quasselt.... - Pech gehabt... ;-) *klugeshundchen..... Wenn der in nen Garten reinwill, steht er davor, guckt nach mir. Sag ich nix, fängt er zu buddeln an und kriecht in Zeitlupe unterm Zaun durch (Blick dabei zu mir!), wenn ich ihn mit einem Räuspern und meinem "Ich-Krieg-Dich-Blick" stoppe, kommt er breit grinsend auf mich zugerannt und gehüpft (hihi, hab ich Dich wieder gefoppt, scheint er zu sagen), wenn ich nix sage, rennt er dann eben im Garten rum. Er ist zu jedem Zeitpunkt beim Durchkrabbeln und inzwischen auch danach abrufbar (wenn kein Rehlein dahinter steht im Garten, da bin ich nach wie vor ziemlich chancenlos, daher geh ich in der Dämmerung nie am Waldrand lang) - Aber wenn Fraule natürlich pennt..... . So war das eben auch beim Jagen- einfach net aufgepaßt und auf der Spur weiterlaufen lassen.

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    ich arbeite wirklich dran.. Im Haus ist es ja auch super und sonst, wenn ich mich verstecke, sucht er auch eifrig und man sieht richtig "scheiße scheiße, sie ist weg" aber darauf würde ich mich nicht verlassen, wenn er was tolles sieht... für ne Maus würde mich der Lump verkaufen, das weiß ich... aber das braucht wohl auch seine Zeit...


    Ja, das dauert ein bißchen. Wird immer tagesformabhängig bleiben, daher drauf achten, wie der Hund losdüst - erweist er sich schon morgens als beratungsresistent, bleibt er an der Leine, bis ich in umzäuntem und wildfreiem Gebiet bin.
    Ein gewisses Restrisiko wird immer bleiben - ist halt ein Jäger, wenn ich damit net leben kann, darf ich mir sowas net zulegen. Aber wir können versuchen, das Risiko zu minimieren - eben mit Aufpassen, Situationen richtig einschätzen, Hund kennen und lesen etc. - halt arbeiten auf allen Fronten. Daran mußte ich mich erst gewöhnen - die Kleine dackelt mir halt hinterher, und wenn ich weiterlaufe, während sie schnuffelt, rennt sie los, um den Anschluß nicht zu verpassen. Da ist ein Jäger halt ein ganz anderes Kaliber, täglich eine neue Herausforderung - aber nie hätte ich so viel über Hunde gelernt wie an meiner kleinen "Herausforderung" ;-) Man muß immer die positiven Seiten sehen *hust.....

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    ok, dann informier ich mich mal über die Reizangel, kenn ich nämlich nicht...


    Ist eben Impulskontrolle, sprich, der Hund lernt, erst dann seinen Impulsen nachzugeben, wenn Du es erlaubst. Das geht auch mit dem, was ich oben schrieb: Hund muß sitzenbleiben, während Du einen Gegenstand wirfst, den Nachbarn begrüßt etc., halt im Alltag. Aber: gestellte Situationen mit Reizangel kannst halt DU beeinflussen und kontrollieren und bist nicht davon abhängig, ob der Nachbar beim Plausch Zeit oder Verständnis hat, zu warten, bis Du den Hund getadelt und wieder zurück ins SITZ gebracht hast, sollte er aufstehen und nicht widerstehen können, den Nachbarn ungefragt zu begrüßen. Insofern ist es mit Reizangel anfangs sicherlich einfacher, und später dann unterwegs mit Unterordnungsübungen o.ä. wie beschrieben, dann brauchst kein "Werkzeug" mitzuschleppen.

    So, ich hoffe, ich konnte Deine Fragen halbwegs hilfreich beantworten, ist halt schwierig, weil ich Deinen Hund nicht kenne, nicht weiß, was er mag. Aber das weißt ja dafür Du, und kannst das dann entsprechend für Deinen Hund anpassen, sodaß es wirkt. Da muß man halt manchmal austesten, was am ehesten "zieht".

    Also, viel Spaß noch mit Deinem Jägerli,
    liebe Grüße
    BieBoss

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