Ungestümes Umrennen kleiner Hunde... abgewöhnen?
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Unsere Lili ist ja nun etwas mehr als ein Jahr alt und immer noch sehr ungestüm, wenn sie mit anderen spielt. Wenn Sie mit ihrem besten Kumpel tobt, sieht das aus, wie beim Kampf der Titanen (das erste Mal ist mir fast das Herz stehengeblieben
) Wenn sie so richtig aufdreht, achtet sie auch nicht unbedingt auf ihre Umgebung, so dass sie schon mehrmals kleinere Hunde umgerannt hat. Ist ja nicht bös gemeint, sie kriegt nur nicht mit, wenn z.B. so ein Kleiner hinter ihr steht. Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, das an- bzw. abzutrainieren? Ich kann Ihr ja nicht erklären, dass sie den Kleinen u.U. auch wehtut, wenn sie die einfach über den Haufen rennt. Abrufen funktioniert übrigens sogar, wenn sie tobt (naja zu 90 %, bin ich aber sehr stolz drauf). Aber ich will sie ja nicht jedesmal beim Toben zurückrufen, wenn ein Kleiner auftaucht. Manchmal kriege ich das ja auch gar nicht so schnell mit. Hat jemand eine Idee?
Gruß Lilibeth
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Hallo,
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Zitat
Aber ich will sie ja nicht jedesmal beim Toben zurückrufen, wenn ein Kleiner auftaucht. Manchmal kriege ich das ja auch gar nicht so schnell mit. Hat jemand eine Idee
Aber genau das wäre eine gute Idee, sofern du ausreichend Reaktionszeit hast. Passieren kann immer was, manchmal geht alles so schnell da hat man kaum Chancen.Ich weiß jetzt nicht wie groß und schwer dein Hund ist, aber im vollen Lauf über einen Zwerg drüber
Das kann ganz schön gefährlich ausgehen und zwar für beide Hunde. Wenn du also siehst da nähert sich ein kleiner Hund, dann entweder abrufen oder ein anderes Wort für Vorsicht trainieren. Bei mir ist es z.B. aufpassen, da wissen meine beiden ok, jetzt machen wir mal halblang
Es gibt allerdings auch so kleine Gemeine wie mein Lucky, die solche Überflieger auch ordentlich maßregeln. Das ist mit Sicherheit auch nicht verkehrt, aber eigentlich deine Aufgabe.
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Wenn ich sehe, dass es eng wird, hole ich Lili zu mir! Der Keks wiegt 27 kg, ihr Kumpel ca. 30 kg. Kann man sich vorstellen, wie das aussieht, wenn die beiden gegeneinanderspringen oder auf dem Boden rumkugeln. Und dann kommt so ein kleiner daher ... aber wie genau trainiert man "Vorsicht"? Oder "Pass auf"! Also übersetzt: "Pass auf": Lili, da ist ein kleiner Hund direkt hinter Deinen Füßen, schau Dich um, und sieh' zu, dass Du nicht dauflatscht...", wie kann ich das konkret rüberbringen? Kann man einem Hund (egal jetzt ob groß oder klein) diese Art Rücksicht überhaupt beibringen?
Ratlos Lilibeth
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Meggie kennt das Kommando "Langsam" - also langsamer laufen. Das funktioniert mittlerweile auch in solchen Situationen.
Ich nutze dazu in erster Linie meine Stimme und spreche das "Langsam" ganz ruhig und langgezogen aus. Bei uns klappt das so.
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Ich kenne das Problem recht gut,als Polly (2,5kilo) bei uns einzog ist es meinen beiden Großen beim spielen auch häufig passiert das sie die Kleine umgemäht haben.
Idefix ist sogar ein paar Mal auf sie drauf getreten als sie hinter ihm stand,mittlerweile passt Polly aber sehr gut auf unter wem sie sich gerade befindet.Auch wenn wir mit den anderen Großen unterwegs sind,Polly ist zwar immer mittendrin aber Zusammenstöße gibt es nicht mehr.
Ich habe meine 2 Großen beim Spiel dann immer unterbrochen wenns zu wild wurde und Polly zuviel abbekam,anders wirst du es nicht regeln können. -
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Ich hab auch so nen übermotivierten Tollpatsch. Der überrennt kleinere Hunde aber nicht nur, wenn sie zufällig hinter ihm sind und er sie nicht sehen kann. Sondern wenn er beim Spielen richtig aufdreht und grade irgendwo lang walzt dann wemst er die auch mal total rücksichtslos aus dem Weg...
Das Kommando "langsam" finde ich da eine ganz gute Idee, das werd ich bei Pelle auch mal testen. Er kennt langsam bisher hauptsächlich an der Leine, ich geb ihm so zu verstehen, dass er sich dem Ende der Leine nähert. Da klappt das mittlerweile sehr gut, auch an der Schlepp bremst er in vollem Lauf dann ab, um nicht mit voller Wucht da reinzurasseln...
Warum also nicht auch im Freilauf?Lg, Corinna
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Zitat
Kann man einem Hund (egal jetzt ob groß oder klein) diese Art Rücksicht überhaupt beibringen?
Hallo,
ja, man kann.
Und bei solchen "Trampelinos" wie Lili sollte man das sogar tun - um sie selbst und natürlich auch die kleineren Hunde-Modelle zu schützen. Für einen kleinen Hund können solche groben Rempler böse enden...Es gibt zwei, sogar drei, Ansätze, die ich berücksichtigen würde - zum einen den, dass Lili lernt, ihre Umgebung besser wahrzunehmen, denn ein Hund, der im wilden, begeisterten Spiel alles um sich vergißt und nichts mehr wahrnimmt, kann auch mal einen Menschen umnieten, sich selbst in Gefahr begeben oder selbst mit einem Baum kollidieren....Da würde ich damit beginnen, jegliches Spielen, das ZU wild und unkontrolliert wird, abzubrechen, einen Moment der Besinnung und dann ein neuer Spiel-Versuch.
Und zum anderen, um ihr Hilfestellung zu geben, ein "dämpfendes" Kommando - laangsaam, vorsichtig, oder eeaasyyyy.... Da brauchst Du ein paar kleinere Hunde zum Üben und in erster Linie bist Du dann gefragt, Lili körpersprachlich auszubremsen - z. B. mit vorgehaltener Hand..
Der dritte Ansatz klingt zunächst mal befremdlich, ich erlebe ihn in meiner Arbeit als Tierphysiotherapeutin immer wieder: "Trampel", egal ob Mensch oder Hund, haben oft kein nennenswertes Körperbewußtsein, was ihre eigenen Dimensionen, ihre eigene Kraft und ihre Ausmasse angeht. Dementsprechend haben sie große Schwierigkeiten, die Auswirkungen ihrer eigenen Bewegungen auf andere einzuschätzen. So etwas läßt sich durch gezielte Körperarbeit trainieren.
LG, Chris
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Zitat
Hallo,
ja, man kann.
Und bei solchen "Trampelinos" wie Lili sollte man das sogar tun - um sie selbst und natürlich auch die kleineren Hunde-Modelle zu schützen. Für einen kleinen Hund können solche groben Rempler böse enden...Es gibt zwei, sogar drei, Ansätze, die ich berücksichtigen würde - zum einen den, dass Lili lernt, ihre Umgebung besser wahrzunehmen, denn ein Hund, der im wilden, begeisterten Spiel alles um sich vergißt und nichts mehr wahrnimmt, kann auch mal einen Menschen umnieten, sich selbst in Gefahr begeben oder selbst mit einem Baum kollidieren....Da würde ich damit beginnen, jegliches Spielen, das ZU wild und unkontrolliert wird, abzubrechen, einen Moment der Besinnung und dann ein neuer Spiel-Versuch.
Ok, würde also heißen, zu mir rufen, absitzen lassen, dann die Erlaubnis geben, weiterzumachen!! Ich sehe sowie immer zu, dass sie möglichst nicht in der Nähe kleinerer Hunde spielt, aber die Kleinen kommen ja auch gucken, was da los ist!
Und zum anderen, um ihr Hilfestellung zu geben, ein "dämpfendes" Kommando - laangsaam, vorsichtig, oder eeaasyyyy.... Da brauchst Du ein paar kleinere Hunde zum Üben und in erster Linie bist Du dann gefragt, Lili körpersprachlich auszubremsen - z. B. mit vorgehaltener Hand..
Wie macht man das genau? Übrigens haben wir auch ein Leinenführigkeitsproblem, deshalb wäre "Langsam" (was wir gerade an der Leine üben) nicht das richtige Kommando. Also, ruhig, bestimmt "Easy" und dann? Vorgehaltene Hand?
Der dritte Ansatz klingt zunächst mal befremdlich, ich erlebe ihn in meiner Arbeit als Tierphysiotherapeutin immer wieder: "Trampel", egal ob Mensch oder Hund, haben oft kein nennenswertes Körperbewußtsein, was ihre eigenen Dimensionen, ihre eigene Kraft und ihre Ausmasse angeht. Dementsprechend haben sie große Schwierigkeiten, die Auswirkungen ihrer eigenen Bewegungen auf andere einzuschätzen. So etwas läßt sich durch gezielte Körperarbeit trainieren.
Stimmt absolut, Lili hat nicht die leiseste Ahnung, wie groß und schwer sie ist! Wie macht man "gezielte Körperarbeit"?
Sorry, zu den vielen Fragen, aber ich will nicht, dass mal so einem kleinen was passiert!
LG, ChrisDanke schon mal im voraus!
Gruß Lilibeth
PS: Kann ich ihr vermitteln, was Rücksicht eigentlich ist? Also ganz allgemein, auch gegenüber Menschen, Kindern, etc. Lili ist auch ein Rammbock, wenn er sich freut, z.B. peitscht der Schwanz so, dass sie meinen kleinen Neffen fast mal damit umgehauen hat. Ich meine, wenn sie "Rücksicht" kennt, hätte sie dann auch ihren Schwanz unter Kontrolle? Ist vielleicht ne' blöde Frage, aber erst gemeint! -
Hallo,
"Ok, würde also heißen, zu mir rufen, absitzen lassen, dann die Erlaubnis geben, weiterzumachen!! Ich sehe sowie immer zu, dass sie möglichst nicht in der Nähe kleinerer Hunde spielt, aber die Kleinen kommen ja auch gucken, was da los ist! "
Ja, genau so - gut beobachten und wenn das Spiel sich zu sehr aufschaukelt, abrufen.
"Wie macht man das genau? Übrigens haben wir auch ein Leinenführigkeitsproblem, deshalb wäre "Langsam" (was wir gerade an der Leine üben) nicht das richtige Kommando. Also, ruhig, bestimmt "Easy" und dann? Vorgehaltene Hand? "
Da kopier ich Dir mal einen meiner Beiträge aus dem Angsthund-Thread hier rein - eine Übung mit Besenstielen, die man sehr gut fürs langgezogene "EEEEAAAASYYYY" nutzen kann UND die gleichzeitig das Körpergefühl des Hundes verbessert (und auch die Körpersprache des Menschen...)
Körperarbeit mit Angsthunden
Ich fange jetzt nicht bei Adam und Eva in Sachen Feldenkreis an, sondern starte mit der Feststellung, dass viele Lebewesen (Menschen oder Tiere) sich oft gar nicht ihres eigenen Körpers richtig bewußt sind. Das ist dann das "Selbstbewußtsein" im wahrsten Sinne des Wortes, im körperlichen Sinne halt. Das sind z. B. die Pferde, die immer wieder an der Boxentür hängen bleiben, weil sie die Ausmaße ihres eigenen Körpers nicht wahr nehmen. Oder eben Panik-Hunde, die schnell schnell an irgendwas vorbeischießen...Indem man den Tieren dabei hilft, ihren Köwper bewußt wahrzunehmen, verschafft man ihnen tatsächlich auch die Möglichkeit "geistig" zu wachsen und selbstbewußter im Sinne von selbstsicher zu werden.
Dies ist mit ein Grund, warum Geschirre für Angsthunde oft die bessere Wahl sind - sie umrahmen den Körper des Hundes und vermitteln ihm ein Gefühl für sich selbst. Ähnliches wird mit den Körperbandagen simuliert.
Indem ich nun mit einem unsicheren Tier Übungen mache, die vom ganzen Ablauf her anders sind, als das, was allgemein bekannt ist, kann ich extrem positiv auf die Selbstwahrnehmung eines Tieres einwirken.
Dazu gehören die Übungen, die von Linda Tellington Jones im Buch "Tellington-Training für Hunde" sehr gut beschrieben sind. Eine davon ist das Überwältigen von "Besenstielhindernissen". Eine Übung, die ich für Hunde- und Pferdepatienten mit neurologischen Ausfällen gerne benutze.
4 - 5 Besenstiele werden zunächst flach in einem Abstand voneinander hingelegt, den der HUnd bequem bewältigen kann.
Der Hund wird in orthopädisch schlechter Haltung des Hundeführers mit dem Zeigefinger vor der Nase (weil ich das häufig mache, bringe ich den Hunden bei, einer Reitgerte statt Finger zu folgen, dann kann ich im Verlauf aufrecht gehen) angeregt, diesem Finger zu folgen und langsam (der Finger lockt und bremst gleichzeitig) die Besenstiele zu übersteigen.
Hilfreich ist es, dem Hund aktiv zu vermitteln, dass er sich die Besenstiele ruhig ansehen soll, je tiefer dr HH sich selbst in Richtung Stiel bückt, desto tiefer nimmt hund ebenfalls seine Nase. Das macht man ein paar Mal, bis der Hund das Grundprinzip verstanden hat. Dann übt man immer noch bei flach liegenden Stangen das Anhalten "mitten im Hindernis". (flache Hand + Kommando)Wenn also die Hinterfüße noch vor einer Stange stehen, über die die Vorderfüße schon drüber sind.
Auch das ein paar Mal, bis das Prinzip beim Hund sitzt.Dann geht man dazu über, die Stangen an einer Seite höher zu legen, die Abstände zu variieren, mal eine Stange rechts hoch, die nächste links, mal zwei hintereinander hoch, dann eine etwas "schräg" zur Richtung und und und - der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Und jetzt lernt der Hund mit Hilfe der Führhand - Zeigefinger heißt voraus, flache Hand heißt Stopp - dieses skurille Hindernis Schritt für Schritt zu bewältigen. Je öfter man den Hund anhalten läßt, desto mehr hat er von der Übung. Es ist auch eine tolle Hilfe, die gegenseitige Kommunikation zu verfeinern, wenn man z. B. jedes Bein einzeln über die Stange treten läßt und dazwischen immer eine kurze Pause einfordert....
Was bewirkt das beim Hund?
Ein ungeahnt neues Körpergefühl und ein Lernen in völlig neuen Bahnen.
Während ein Hund z. B. gerade mit der Vorderpfote über eine niedrige Stange getreten ist, dann Pause macht, dann weitergehen soll, folgt für das Hinterbein erst noch eine hohe Stange - um da nicht alles umzureißen, muss hund sehr langsam und sehr bewußt agieren. Und das ist gerade für Angsthunde, die oft sehr impulsmäßig reagieren eine gute Übung zur Selbstbeherrschung - auch da wieder auf der rein körperlichen UND der geistigen Ebene.Mit einer Schißbüxe wie Doba würde ich erst mit weniger Stangen anfangen, vielleicht sogar mit einer bloß, um Chaos bei unverhofften Impulsreaktionen zu vermeiden, sprich Stangensalat. Wenn das Halten und Weitergehen Fuß für Fuß in unterschiedlichen Höhen klappt, würd ich dann erst die Anzahl der Stangen erhöhen.
"Stimmt absolut, Lili hat nicht die leiseste Ahnung, wie groß und schwer sie ist! Wie macht man "gezielte Körperarbeit"?
Sorry, zu den vielen Fragen, aber ich will nicht, dass mal so einem kleinen was passiert! "Die Stangenarbeit ist ja oben schon beschrieben. Was auch dazu gehört, sind Berührungen, die anders als gewohnt sind. Nicht reines Streicheln, sondern ein gezieltes Abstreichen der äußeren Körperform mit der Hand. Bis zu den Pfoten runter. Den Hund regelrecht "erden". Viel in Sachen Körpergefühl können auch Brustgeschirre helfen, weil sie den Körper des Hundes einrahmen und ihn seine Grenzen spüren lassen. Bei Agility-Hunden wird da auch mit eng anliegenden T-Shirts gearbeitet.
Sieh mal dort rein, z. B. :
https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…r=asc&&start=20Rücksicht im sinne, wie wir Menschen es kennen, ist für einen normalen Hund erstmal ein Fremdwort. Aber sie können es tatsächlich lernen, sich Menschen und anderen Tieren gegenüber zurückzunehmen. Eine gute Voraussetzung dafür sind die Tipps, die man in "Einmal Meutechef und zurück" von Patricia McCornell nachlesen kann. Die Tipps beziehen sich darauf, in einer Mehr-Hundehaltung die Grundlagen zu schaffen, dass die Hunde geduldig und "höflich" warten lernen, bis sie an der Reihe sind. Da kann man sich auch für Deine Situation einiges rausholen.
LG, Chris
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@Christ2406
genial erklärtDa lernt man noch was für´s Leben
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