"Mein Hund ist mein bester Freund.....?!?"

  • Nein, mein bester Freund hat nur zwei Beine!


    Der Hund in unserer Gesellschaft hat für viele Menschen eine wichtige Bedeutung. Er zwingt sie "raus zu gehen", Kontake aufzunehmen. Auf den Hund kommt oftmals eine wichtiger sozialer Stellenwert zu, da er Bindungen knüpft, immer da ist. Er ist der Kumpel, mit dem man spielt, Gassi geht.


    Da, der Hund, so extrem anpassungsfähig ist, kann jeder HH in ihm sehen, was er möchte, er bildet sich den Hund seiner Vorstellung. Dem einen ist er Prestigeobjekt, Sportkamerad, Verteidiger, Beschützer, Jagdhund, Begleiter, der gerettete Hund, der rettende Hund.


    Aber vor allem ist es der "Beste Freund des Menschen", der nie widerspricht, der kritiklos jede Laune erträgt. Der "hündisch" ergeben ist.


    Das alles suche ich nicht bei einem Freund.


    Auch kann und will ich mir einen Freund nicht kaufen. Wahre Freundschaft wächst über die Jahre des Kennens, des sich Vertrauens, des sich Austauschen und Meinungsverschiedenheiten zu tolerieren, den Freund so zu akzeptieren, wie er ist. Nicht ändern zu wollen, sondern anzunehmen.


    Hund und Katze gehören zur Familie, zu Haus und Garten. Sie werden gut gepflegt, ich befriedige ihre Bedürfnisse und ich habe meine Freude daran.


    Sie sind mein Hobby, nicht meine Freunde.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Ich glaube diese ganze "mein Hund ist mein bester Freund" Romantik stammt eher aus der Sparte Menschen die mit Hunden arbeiten, oft mit ihnen alleine sind und sich 100 % auf sie verlassen muessen. Ich denke dass ein Hund in diesem Fall oft die Stellung eines Freundes einnehmen wobei sie einem natuerlich nicht das geben koennen was Menschen einem geben. Ich brauche meinen Hund nicht als Freund denn ich habe genug Freunde aber ich geniesse die Zeit mit meinem Hund und habe eine besondere Beziehung zu ihm.


    Mein Hund ist in diesem Leben das ich ihm biete von mir abhaengig, das stimmt. Wuerde man uns aber in der Pampa aussetzen dann waere ich von ihm abhaengig, deshalb sehe ich dieses Abhaengigkeitsgerede immer mit etwas Abstand.


    Ich denke dass es Vertrauen ist, das uns verbindet und auch Zuneigung, Liebe von meiner Seite ja, von seiner das fuer ihn entsprechende Equivalent.


    Es waere zwischenmenschlich gesehen allerdings sehr schade wenn mein Hund mein bester Freund waere..

  • Zitat

    Dennoch, auch wenn sie nicht die Stelle "bester Freund" einnimmt ist sie mir unglaublich wichtig.
    Vermutlich deshalb weil sie eine Nische in meinem Leben besetzt in die kein bester Freund und auch überhaupt kein Mensch passen würde.


    Ich denke das ist der Konsens hier und auch absolut richtig.
    Dennoch kuschle ich mich oft an meinen Hund und sage zu ihm "Du bist mein bester Freund".
    Vielleicht ja deshalb, weil es keinen besseren Ausdruck gibt für diese für mich doch so wichtige "Nische". Eben weil es nur für Mensch-Mensch Beziehungen Begriffe gibt, die die Art der Beziehung definieren.
    Mein Hund erfüllt diese Nische, die sooo wichtig für mich ist, für die es aber doch nicht die richtigen Worte gibt, weil sie alle nicht treffend wären, weil sie alle aus menschlichen Beziehungsstrukturen entlehnt wären. Ich glaube, Menschen verwenden diesen Ausdrucks mangels eines treffenderen.
    Er kommt jedoch dem Ganzen noch am nächsten.
    Denn mein Hund ist weit entfernt "mein Baby" zu sein, oder "mein Arbeitskollege" oder "mein Geliebter" ..
    Von allen menschlichen Beziehungen ist er noch am ehesten ein Partner, ein Kumpel, ein Freund.. klar, ist er im korrekten Sinne einfach "Mein Hund".
    Aber er ist mein Hund, dem gegenüber ich meine Wertschätzung ausdrücken will. Der sich mir angeschlossen hat, der mit mir durch dick und dünn geht, der mir vertraut, der mich zum Lachen und machmal auch zum Weinen bringt, der mich herausfordert, mir zuweilen widerspricht und mich oft auch wieder "runter bringt". Und deswegen flüstere ich ihm oft ins Ohr "du bist mein bester Freund!"
    Klar, kann er mit mir nicht über Nietzsche diskutieren und bastelt mir auch keine Mixtapes.
    Aber dennoch kommt er, von allen menschlichen Beziehungen doch "Dem Freund" am nächsten. Ich fände es wenig romantisch, ihm in einem Moment der größten Wertschätzung ins Ohr zu flüstern "du bist halt mein Hund!" Denn für mich ist er trotz allem mehr als irgendein Hund, er ist für mich einer der ganz besonderen Sorte. Vielleicht hat es bei uns auch ein bisschen mit unsere Geschichte zu tun: ich war Gassigänger im TH - ich hab viele Hunde kennengelernt, aber bei meinem Wayne hat etwas stattgefunden, das man als "Anfreunden" bezeichnen kann. Irgendwie hatten wir beide gemerkt, dass wir irgendwie "besonders" gut zusammen passten. Wir mochten uns auf Anhieb, hatten an den selben Dingen Spaß, ein ähnliches Temperament und uns fehlte beiden etwas. Nach jedem Spaziergang hat er zu meinem Auto gezogen. Das hat kein anderer Hund gemacht und er hat es auch bei keinem anderen Gassigänger gemacht. Er war ein sanfter Hund, aber nachdem er mich kennengelernt hatte, hat er nachts das TH zusammengebellt. Bis man auf mich zukam und sagte: du musst diesen Hund jetzt zu dir nehmen. Ich hatte damals weder Platz noch Raum für "einen" Hund. Aber für meinen "neuen Freund" musste ich mir den halt schaffen. Ich hatte nicht geplant, "einen" Hund zu mir zu holen, ich brauchte niemanden, der mich "Nach draußen zwingt", mir "Sozialkontakte verschafft" und "mein Immunsystem stärkt". Aber er hat sich mir angeschlossen. Wenn wir unterwegs sind, rufe ich ihn so gut wie nie, ich habe das Gefühl, er schließt sich mir jeden Tag aufs Neue an. Er ist für mich ein ganz besonderer Hund... und diese Wertschätzung möchte ich ihm zuteil werden lassen, wenn ich manchmal so gedankenverloren sage: du bist mein bester Freund.
    ... ich denke, es müssen nicht immer psychisch komplexe Ersatzhandlungen dahinter stecken. Ich habe menschliche Freunde, die, ohne Rangliste, einen ganz anderen(!) Stellenwert haben. Wenn ich ihm diesen Satz zuflüstere, dann hat es damit zu tun, wie wichtig er mir ist, und dass ich ein hoffnungsloser Romantiker bin :lol: Und manchmal sage ich sogar aus den gleichen Gründen zu ihm: "du bist mein größter Schatz!" :shocked: :lol:

  • Zitat


    Kann mir ohne Wiederworte zuhören, wenn ich meinen Frust loswerden muss.


    Also meiner haut ab, wenn ich ihn voll laber :D Das ist er von mir nicht gewohnt.


    Nein mein Hund ist NICHT mein bester Freund.
    Mein Hund bereichert mein Leben, jeden Tag,
    er macht mir Freude,
    er bringt mich zum Lachen,
    er kann mich auch unbewusst mal trösten einfach indem er da ist,
    er kann mich wütend machen,
    und ich bin wahnsinnig froh, dass ich ihn habe und liebe ihn auch.


    Aber er ist nicht mein bester Freund ;) er ist ja nunmal ein "Hund"


    Ich habe tolle Freunde und die besten Freundinnen der Welt und die KANN und WILL ich mit meinem Hund nicht vergleichen :smile:

  • Sagen wir mal so, ich wäre ziemlich unglücklich mit einem "Besten" Freund,
    der mir niemals widerspricht,
    mir niemals den Kopf wäscht, weil ich mal gemein war,
    der niemals mit mir vertraute Gespräche führen kann,
    mit dem ich niemals über andere lästern kann,
    mit dem ich niemals diskutieren könnte,
    so eine freundschaft wäre mir etwas zu einseitig :roll:
    Mein bester Freund muss mich auch mal auf den Boden der Tatsachen zurückholen können!


    Mein Hund ist ein Freund, keine Frage, aber mit "dem" Besten aller Besten verbinden mich auch andere Dinge, als Liebe, zusammen kuscheln, zusammen lachen und weinen.


    Wenn ich mir überlege, was würde meine Hunde dazu sagen? :???:
    Bin ich ihr bester Freund...sind sie so loyal wie ich es mir wünsche? :???:


    Wenn man meiner Kijary die Freiheit geben würde, alle Hunde die sie trifft zu versklaven, zu unterjochen und zu verprügeln, eben so richtig Assi raushängen lassen :roll: .... Würde sie bei mir bleiben wollen?


    Wenn man meine Katana fragen würde, wo willst du lieber sein, bei Menschen die den ganzen Tag mit dir spielen, dich mit Leckerchen vollstopfen würden, wo du jagen darfst und an der Leine zerren.....oder bei deinem Frauchen wo vieles davon nicht geduldet wird..... Würde sie bei mir bleiben?


    Der Einzige der bei mir bleiben würde ist, denke ich, mein Dai-yu....der wäre nämlich froh wenn die beiden Nervtanten hier ausziehen würden! :lachtot:

  • Zitat

    Der Einzige der bei mir bleiben würde ist, denke ich, mein Dai-yu....der wäre nämlich froh wenn die beiden Nervtanten hier ausziehen würden! :lachtot:


    :lachtot: Jetzt musste ich aber herzhaft lachen :gut:

  • Meine Hunde sind mir unheimlich wichtig, aber nicht meine besten Freunde.


    Allerdings bei der Arbeit der beste Partner den ich haben könnte, da ich ohne sie verloren wäre.

  • Wenn meine Tochter (13) aus der Schule kommt, begrüßte sie als allererstes ihre Hündin (und danach meine), und dann sind wir dran.


    Ich mag an unseren Hunden ganz besonders, dass sie einen an den Tagen, an denen man schlecht aussieht (ich habe lange an Neurodermitis gelitten, besonders im Gesicht), genauso mögen wie sonst auch. Das schaffen nur wenige Menschen. Und gerade diese Zuneigung und Solidarität, wenn man sie besonders braucht, rechne ich ihnen hoch an. Wenn eines der Kinder krank ist, liegt mindestens ein Hund solange im Krankenzimmer, bis es wieder gesund ist. Ich empfinde die feinen SInne der Hunde auch immer als eine besondere Bereicherung, sie weisen mich oft auch Sachen hin, die ich sonst übersehen (oder soll ich sagen überrochen) hätte.


    LG Nina

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!